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Kirchen sollten ein einladender Ort sein, an dem sich Besucher sofort wohlfühlen und gerne neue Freundschaften knüpfen. Da es sicherlich eine ganze Weile her ist, seit wir die "Neuen" in einer Kirche waren, wollen wir uns in diesem Artikel noch einmal in die Lage der Erstbesucher versetzen, damit wir ihnen das Gefühl vermitteln können, herzlich willkommen zu sein. Indem wir uns damit auseinandersetzen, wie man die Gäste am besten begrüßt, können wir dafür sorgen, dass sie mit einem guten Gefühl nach Hause gehen, gerne wieder kommen und dass die gängigsten Fehler vermieden werden.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Stelle den Besuchern deine Kirche vor

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  1. Die Erfahrung beginnt für den Besucher schon mit dem Abstellen seines Autos auf dem Parkplatz. Für viele Leute ist es eine Überwindung, die letzten Schritte bis zur Kirche zu gehen, daher sollte man den Erstbesuchern diese Hürde nehmen. Am besten setzt man einen Begrüßungsdienst direkt auf dem Parkplatz ein, um den Besuchern sofort die nötige Orientierung zu ermöglichen und ihnen die Angst vor dem Neuen zu nehmen.
    • Wähle für dieses Amt besonders freundliche und herzliche Mitglieder deiner Kirche. Eine großartige Idee wäre es doch, gerade den jüngeren Mitgliedern damit eine Beschäftigung vor dem Gottesdienst zu geben oder den langjährigen Mitgliedern zu zeigen, wie sehr man sie schätzt.
    • Man sollte darauf achten, dass das Begrüßungskomitee abschreckende Fragen wie "Was machen Sie denn hier?" oder "Suchen Sie etwas Bestimmtes?" vermeidet. Man sollte einfach davon ausgehen, dass jeder Besucher genau dort ist, wo er auch sein möchte. Am besten beginnt man mit: "Hallo und herzlich willkommen! Wie geht es Ihnen heute?" Dann hört man aufmerksam zu und hilft gegebenenfalls weiter.
  2. Überlasse es nicht den Besuchern, sich vorstellen zu müssen. Besucher sollten sich entspannt zurücklehnen können und sich nicht gezwungen sehen, ein Gespräch vom Zaun zu brechen oder neue Bekanntschaften zu knüpfen. Nimm den Besuchern diesen Erwartungsdruck, indem du dich und deine Familie vorstellst und erfragst, wen du da eigentlich vor dir hast.
    • Behandle die Besucher wie jeden anderen auch, nicht wie einen Fremdkörper. Jedem Menschen ist es unangenehm irgendwo neu zu sein und dann auch noch als Fremdkörper oder Außenstehender behandelt zu werden. Am besten stellt man den Neuankömmlingen viele Fragen und zeigt echtes Interesse, was sehr einladend wirkt. Versuche Gemeinsamkeiten zu finden, über die man sich austauschen kann, damit auch die Besucher sich sofort zugehörig fühlen können.
  3. Als Kirchenmitglied kann man sehr leicht vergessen wie es war, zum ersten Mal eine Kirche zu besuchen. Die meisten Erstbesucher interessieren sich zuerst nicht für tiefgründige Glaubenslehren oder das Thema der Predigt. Erst einmal möchten sie wissen, wo sie parken können und wo man die besten Sitzplätze findet. Sie möchten sich einfach nur willkommen fühlen. Achte auf eine nicht zu stürmische und übereifrige Begrüßung, sondern mache es den Besuchern so angenehm und stressfrei wie nur möglich.
    • Achte darauf, dass die Besucher auf jeden Fall wissen, wo sie ihr Auto am besten abstellen, wo man noch schnell an eine Tasse Kaffee kommt und wo die Garderobe zu finden ist. Mit einem Programm des Gottesdienstablaufs liegt man bei Besuchern auch immer richtig. Ganz wichtig ist natürlich die Offenheit für Fragen aller Art.
    • Gib eine kurze Führung durch euer Kirchengebäude, wenn die Zeit dazu vorhanden ist. So verschaffst du den Besuchern einen Überblick über die Räumlichkeiten, falls sie diese interessieren und sie sich dadurch wohler fühlen. Ebenso interessant für die Besucher können Infos über die Geschichte der Kirche sein.
  4. Bei den meisten Kirchen gestaltet sich der Beitritt unterschiedlich, daher kann eine kurze Einführung dem Besucher die Scheu vor dem Prozess nehmen. Wird man jedoch nicht nach diesen Informationen gefragt, ist es besser nur kurz darauf hinzuweisen. Jeder Besucher sollte die Information erhalten können, aber niemand sollte sich dadurch überrumpelt oder unter Druck gesetzt fühlen.
    • Mit Fragen kannst du sehr schnell herausfinden, welche Informationen für die Besucher besonders wichtig sind und was sie sich von einer Kirche wünschen. Ist jemand nur zu Besuch, weil er in der Stadt gerade seine Verwandten besucht, dann ist es nicht notwendig, diesen Besucher großartig in die Kirchengeschichte und das Gemeindeleben einzuführen. Gib dem Gast das Gefühl willkommen zu sein, versuche jedoch nicht deine Kirche zwanghaft zu „bewerben“.
    • Im Begrüßungsprozess kann dies einer der schwierigsten Schritte sein; am besten lässt man den Gast nach dem Gottesdienst einen Eintrag ins Gästebuch verfassen, um ihn dann über seine Kontaktdaten im Nachhinein und in Ruhe kontaktieren zu können.
  5. Menschen sind unterschiedlich und es gibt mit Sicherheit die Gäste, die ganz in Ruhe den Gottesdienst erleben wollen ohne Kontakte oder Freundschaften zu knüpfen. Dennoch sorgt eine positive Erfahrung mit großer Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Gast gerne wiederkommt. Man sollte nicht per se davon ausgehen, dass ruhigere oder introvertierte Gäste sich nicht wohlfühlen oder desinteressiert sind. Ermögliche allen Gästen ein warmherziges Erlebnis und der Großteil wird gerne wiederkommen. Taucht ein Gast zum zweiten Mal auf, freut er sich mit Sicherheit darüber, wenn er wiedererkannt wird. Erneut solltest du den Kontakt zuerst herstellen und dich hilfsbereit für Fragen aller Art anbieten.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Ein unvergessliches Erlebnis kreieren

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  1. Die Kirchenmitglieder, die für die Begrüßung verantwortlich sind sollten üben aktiv zuzuhören und völlig aufrichtig mit den Erstbesuchern in Kontakt zu treten. Wenn man sich den Leuten öffnet und ihnen ehrlich und interessiert gegenübertritt, fühlen diese sich weitaus schneller willkommen und können ganz sie selbst sein. Bringe die Namen der Besucher in Erfahrung und speichere diese gut ab.
  2. Am schnellsten akklimatisieren sich neue Besucher vermutlich dadurch, dass sie Kontakte zu den aktiven Kirchenmitgliedern knüpfen. Oft lässt man sich doch genau dadurch abschrecken, dass man eigentlich niemanden kennt. Diese Angst verschwindet jedoch sehr schnell, sobald man sich in den Kreis aufgenommen fühlt und sich bei jedem Besuch auf bekannte Gesichter freuen kann.
    • Wenn gewünscht, so sollten Besucher nach dem Gottesdienst auch dem Pastor vorgestellt werden. Nutze die Zeit nach der Predigt, um die Neuankömmlinge mit deinem Pfarrer bekannt zu machen. Zwinge jedoch niemanden, der dies gar nicht möchte.
  3. Hat man sich mit den Besuchern bekannt gemacht, so ist es ratsam diese einzuladen, sich zu dir und deiner Familie zu sitzen. So stehen die Besucher nicht länger vor der Hürde, sich in dem relativ vollen Saal einen Sitzplatz selbst aussuchen zu müssen und sie fühlen sich willkommen, da sie von jemandem gerne an die Hand genommen werden.
  4. In vielen großen Kirchen gibt es sowieso eine Kinderbetreuung während der Predigt, dies sollte den Gästen natürlich kommuniziert werden, damit auch sie diese Vorteile nutzen können. Für viele Leute wäre es wahrscheinlich eher unangenehmen die Frage von selbst zu stellen.
    • Sind die Gäste erst einmal nicht gewillt, ihre Kinder in eine Betreuung einer für sie fremden Kirche zu geben, so ist das keinesfalls persönlich zu nehmen. Selbst wenn es erst einmal ungewöhnlich wirkt, sollte man den Gästen alle Möglichkeiten offenhalten und ihnen Akzeptanz entgegenbringen.
  5. Gemeinsame Bibelstudienabende und wöchentliche Treffen der Kirche stellen eine großartige Plattform dar, um neue Menschen kennenzulernen und zu integrieren. Lade daher alle Gäste zu den nächsten größeren Events oder den regelmäßigen Treffen ein, viele werden sich darüber sicherlich sehr freuen.
    • Lade Besucher zum Mittagessen oder dem Zusammensein nach der Kirche ein. Wenn in deiner Kirche regelmäßig Potluck veranstaltet wird, so ist diese eine tolle Gelegenheit, die Gäste herzlich einzuladen und sie noch besser kennenzulernen. Auch Mittagessen, die im privateren Kreis nach dem Gottesdienst organisiert werden, eignen sich perfekt, um Besuchern das Gefühl zu geben, wirklich herzlich willkommen zu sein. Vielleicht hat sich der ein oder andere genau danach gesehnt.
  6. Sollten die Besucher ihre Kontaktdaten im Gästebuch hinterlassen haben, so kann man sie gerne nach einigen Tagen kontaktieren. Natürlich sollte niemand einfach so in den wöchentlichen Newsletter mit aufgenommen werden, aber eine kurze Mitteilung über die Freude über den Besuch und eine Einladung zum nächsten Gottesdienst finden sicherlich Anklang.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Geläufige Fehler vermeiden

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  1. Selbst wenn die Besucher tatsächlich auf der Suche nach einer neuen Kirchengemeinde sind und über einen Beitritt nachdenken, sollte man sie nicht gleich mit Tausenden Formularen überschütten, wenn sie gerade erst ihre Mäntel abgelegt haben. Konzentriere dich darauf, den Besuchern ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten und überlasse es voll und ganz den Gästen zu entscheiden, ob sie der Kirche beitreten möchten oder nicht. Bei Fragen kannst du natürlich beratend zur Seite stehen.
  2. Die Besucher ins Rampenlicht zu stellen wirkt meist sehr einschüchternd. Niemand fühlt sich gerne wie das Zootier, das von allen Augen begutachtet wird. Daher sollte man den Besuchern etwas Diskretion bieten und sie auf keinen Fall in die erste Reihe setzen.
  3. Sich vor einen Raum voll fremder Menschen zu stellen und von sich selbst zu erzählen, das liegt nicht unbedingt jedem. Fordere daher von keinem Besucher, sich vor der Gemeinde vorzustellen. Ist es dir wichtig, dass die gesamte Gemeinde von dem Besuch erfährt, dann sage bei der Begrüßung etwas wie „Es freut mich, heute neue Gesichter unter uns zu sehen.“ Lenke jedoch nicht zu viel Aufmerksamkeit auf die Gäste, damit diese nicht anfangen sich unwohl zu fühlen.
    • Es kann natürlich auch sein, dass man sehr extrovertierte Besucher hat, die gerne über sich erzählen. Wenn man so etwas wahrnimmt, kann man gerne eine öffentliche Vorstellung vorschlagen, die Entscheidung dafür oder dagegen sollte natürlich bei den Besuchern liegen.
  4. Man sollte auf keinen Fall einen Saaldiener während dem Gottesdienst nach unbemerkten Gästen Ausschau halten lassen, um diese nach dem Gottesdienst abzufangen. Wenn Besucher unbemerkt in den Gottesdienst gekommen sind, dann wollen sie sicherlich auch unbemerkt wieder gehen. Diese Freiheit sollte man jedem gewähren.
  5. Es ist schwer zu glauben, aber einige Kirchen haben tatsächlich bestimmte Begrüßungsrituale. Meistens ist dies ein Willkommenslied für neue Gäste. Dass dies abschreckend wirken kann und über das Ziel hinausschießt erklärt sich quasi von selbst.
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