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Meningitis (Hirnhautentzündung), manchmal auch spinale Meningitis genannt, ist eine Entzündung der Membranen, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben. Normalerweise wird Meningitis durch eine Virusinfektion verursacht, aber sie kann auch durch eine Bakterien- oder Pilzinfektion entstehen. Je nach Art der Infektion kann Meningitis leicht zu heilen oder möglicherweise lebensbedrohlich sein.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Die Symptome bei Erwachsenen und Kindern erkennen

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  1. Kopfschmerzen, die durch eine Entzündung der Meningen (Hirnhäute), also der Membranen um das Gehirn und dem Rückenmark, verursacht werden, fühlen sich anders an als andere Kopfschmerzen. Sie sind viel stärker als Kopfschmerzen, die etwa durch Dehydrierung oder sogar eine Migräne verursacht werden. Menschen mit Meningitis haben oft anhaltende, starke Kopfschmerzen.
    • Durch Meningitis verursachte Kopfschmerzen verschwinden nach der Einnahme rezeptfreier Schmerzmittel nicht.
    • Wenn man starke Kopfschmerzen, aber keine anderen Symptome der Meningitis hat, könnte eine andere Erkrankung die Ursache sein. Wenn die Kopfschmerzen länger als einen Tag andauern, solltest du zum Arzt gehen. [1]
  2. Auch Migräne führt oft zu Erbrechen und Übelkeit, so dass diese Symptome nicht automatisch auf Meningitis hindeuten. Aber du musst genau auf andere Symptome achten, wenn dir oder der Person, um die du dich sorgst, schlecht genug ist, um zu erbrechen. [2]
  3. Wenn du oder die Person zusätzlich zu den anderen Symptomen noch Fieber hat, könnte das auf Meningitis und nicht etwa Grippe oder eine Halsentzündung als Ursache hinweisen. Miss bei der kranken Person Fieber, um zu sehen, ob hohes Fieber ebenfalls ein Symptom ist.
    • Normalerweise hat man bei Meningitis 38°C Fieber und bei jedem Fieber über 40°C sollte man sich ernsthaft Sorgen machen. [3]
  4. Das ist ein häufiges Symptom bei jemandem, der an Meningitis erkrankt ist. Die Steifheit und der Schmerz werden durch den Druck der entzündeten Meningen verursacht. Wenn du oder jemand, den du kennst, einen schmerzhaften Nacken hat, der nicht durch die üblichen Ursachen für Schmerzen und Steifheit wie etwa eine Muskelzerrung oder ein Schleudertrauma verursacht wird, könnte es an Meningitis liegen.
    • Wenn dieses Symptom auftritt, lass die Person sich flach auf den Rücken legen und bitte sie, die Hüften zu beugen. Dabei sollte es zu Schmerzen im Nacken kommen, was ein Zeichen für Meningitis ist. [4] [5]
  5. Da bei der Meningitis sich die das Gehirn umgebenden Membranen entzünden, haben an Meningitis erkrankte Menschen oft kognitive Probleme. Gemeinsam mit starken Kopfschmerzen kann es ein Warnzeichen sein, wenn man einen Artikel nicht fertig lesen, sich nicht auf ein Gespräch konzentrieren oder eine Aufgabe nicht erledigen kann. [6]
    • Die Person kann sich ungewöhnlich verhalten und allgemein schläfriger und lethargischer als sonst erscheinen.
    • In seltenen Fällen kann die Person dadurch sogar kaum zu wecken bis komatös sein. [7]
  6. Photophobie ist starker Schmerz, der durch Licht ausgelöst wird. Bei Erwachsenen steht Meningitis in Zusammenhang mit Augenschmerzen und Empfindlichkeit der Augen. Wenn du oder jemand, den du kennst, Probleme damit hat, nach draußen zu gehen oder sich in einem Raum mit hellem Licht aufzuhalten, solltest du oder sie zum Arzt gehen.
    • Dies kann sich zunächst als allgemeine Empfindlichkeit oder Angst vor hellem Licht zeigen. Achte auf dieses Verhalten, wenn auch andere Symptome auftreten. [8]
  7. Anfälle sind unkontrollierbare Muskelbewegungen, die oft sehr stark sind und normalerweise zum Verlust der Blasenkontrolle und allgemeiner Desorientierung führen. Die Person, die einen Anfall hatte, weiß manchmal direkt danach nicht, welches Jahr ist, wo sie sich befindet oder wie alt sie ist.
    • Wenn die Person unter Epilepsie leidet oder in der Vergangenheit schon Anfälle hatte, sind sie wahrscheinlich kein Anzeichen für Meningitis.
    • Wenn jemand einen Anfall hat, ruf den Notarzt. Roll die Person auf die Seite und entferne alle Objekte, an denen sie sich verletzen könnte. Die meisten Anfälle hören nach ein bis zwei Minuten von selbst auf. [9]
  8. Bei bestimmten Formen der Meningitis, etwa Meningokokken-Meningitis, entsteht ein Ausschlag. Dier Ausschlag ist rötlich oder lila und fleckig und kann auch ein Anzeichen für eine Blutvergiftung sein. Wenn du einen Ausschlag entdeckst, kannst du mit Hilfe des Glastests bestimmen, ob er durch Meningitis verursacht wird: [10]
    • Drücke ein Glas auf den Ausschlag. Verwende ein durchsichtiges Glas, so dass du die Haut sehen kannst.
    • Wenn die Haut unter dem Glas nicht weiß wird, weist das auf eine Blutvergiftung hin. Geh sofort ins Krankenhaus.
    • Nicht alle Formen der Meningitis verursachen einen Ausschlag. Wenn es keinen Ausschlag gibt, bedeutet dies nicht, dass die Person keine Meningitis hat.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Anzeichen für Meningitis bei Säuglingen erkennen

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  1. Die Diagnose von Meningitis bei Kindern, vor allem Säuglingen, ist eine diagnostische Herausforderung, selbst für erfahrene Kinderärzte. Da so viele gutartige und selbstbegrenzende virale Syndrome zu weinenden Kindern mit Fieber führen, kann es sehr schwer sein, die Symptome der Meningitis bei kleinen Kindern und Säuglingen zu erkennen. Daher wird in manchen Kliniken und bei einigen Ärzten oft von Meningitis ausgegangen, vor allem bei Kindern bis 3 Monaten, die noch nicht komplett durchgeimpft sind. [11]
    • Durch die Durchführung von Impfungen konnten die Fälle von durch Bakterien verursachter Meningitis gesenkt werden. Virale Meningitis tritt noch auf, aber sie ist oft sanft und selbstbegrenzend, so dass nur wenig Behandlung notwendig ist.
  2. Wie Erwachsene und Kinder entwickeln auch Säuglinge bei Meningitis Fieber. Miss die Temperatur deines Babys, um festzustellen, ob es Fieber hat. Egal ob Meningitis die Ursache ist oder nicht, wenn dein Baby Fieber hat, solltest du es zum Arzt bringen. [12]
  3. Das kann natürlich durch viele Erkrankungen und andere Probleme verursacht werden, aber wenn dein Baby besonders aufgebracht wirkt und sich auch dann nicht beruhigt, wenn du die Windel wechselst, es fütterst und andere Dinge tust, mit denen es sich normalerweise beruhigen lässt, dann ruf deinen Arzt an. In Kombination mit anderen Symptomen kann Weinen ein Anzeichen für Meningitis sein. [13]
    • Durch Meningitis ausgelöstes Weinen kann nicht durch die üblichen Maßnahmen beruhigt werden. Achte auch Veränderungen im normalen Weinrhythmus deines Babys.
    • Einige Eltern haben berichtet, dass ihre Babys, als sie Meningitis hatten, sogar noch aufgebrachter wurden, als sie sie hochgehoben haben.
    • Meningitis kann bei Babys zu einem Weinen führen, dass höher als normal ist. [14]
  4. Ein lustloses, schläfriges, reizbares Baby, das normalerweise sehr aktiv ist, könnte Meningitis haben. Achte auch auf Verhaltensänderungen, die auf ein eingeschränktes Bewusstsein und die Unfähigkeit, wirklich aufzuwachen, hindeuten. [15]
  5. Babys mit Meningitis können die Saugbewegung beim Füttern nur eingeschränkt ausführen. Wenn dein Baby mit dem Saugen Probleme hat, ruf sofort den Arzt an. [16]
  6. Wenn dein Baby Schwierigkeiten dabei zu haben scheint, den Kopf zu bewegen, und sein Körper ungewöhnlich starr und steif erscheint, könnte dies auf Meningitis hindeuten.
    • Das Baby verspürt vielleicht auch Schmerzen an Nacken und Rücken. Am Anfang kann es nur wie Steifheit erscheinen, aber wenn das Baby bei Bewegung Schmerzen zu haben scheint, ist die Sache ernster. Schau nach, ob es die Füße automatisch hochzieht, wenn du den Nacken nach vorne beugst, oder ob es Schmerzen hat, wenn die Beine gebeugt sind.
    • Das Baby kann vielleicht auch nicht die Unterschenkel gerade machen, wenn die Hüften 90° angewinkelt sind. Dies sieht man bei Kindern, wenn die Windeln gewechselt werden, und du die Beine nicht zu dir ziehen kannst. [17]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Kenne die unterschiedlichen Formen

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  1. Virale Meningitis ist normalerweise selbstbegrenzend und verschwindet von selbst wieder. Es gibt einige spezielle Viren wie das Herpes Simplex Virus (HSV) und HIV, die mit speziellen antiviralen Medikamenten behandelt werden müssen. Virale Meningitis wird durch Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Eine Gruppe Viren, die Enterovirus genannt wird, ist der Hauptverursacher und tritt am häufigsten vom Spätsommer bis zum frühen Herbst auf.
  2. Es gibt drei Arten von Bakterien, die bakterielle Meningitis verursachen können, welche die besorgniserregendste und tödlichste Form ist. Streptococcus pneumoniae ist der häufigste Verursacher von Meningitis. Es gibt allerdings einen Impfstoff für dieses Bakterium, so dass die Meningitis heilbar ist. Am häufigsten entsteht sie durch eine Nebenhöhlen- oder Ohrinfektion. Wenn jemand, der eine solche Infektion hatte, Symptome von Meningitis zeigt, solltest du aufpassen.
    • Gewisse Menschen haben ein erhöhtes Risiko, wie etwa Menschen, die keine Milz haben oder älter sind. Diese Menschen müssen sich impfen lassen. [19]
  3. Ein weiteres Bakterium, das bakterielle Meningitis verursachen kann, heißt „Neisseria meningitidis“. Dies ist eine sehr ansteckende Form, die ansonsten gesunde Heranwachsende und junge Erwachsene trifft. Sie wird von Mensch zu Mensch übertragen und tritt oft an Schulen oder in Studentenwohnheimen auf. Sie ist besonders lebensbedrohlich und kann zu multiplem Organversagen, Gehirnschäden und dem Tod führen, wenn sie nicht schnell identifiziert und intravenös Antibiotika verabreicht werden.
    • Diese Form verursacht zudem einen „petechialen“ Ausschlag, was bedeutet, dass der Ausschlag wie viele kleine blaue Flecken aussieht. Dies ist ein besonderes Erkennungsmerkmal.
    • Impfungen werden für Kinder im Alter von 11 bis 12 Jahren empfohlen, dann eine Auffrischungsimpfung mit 16. Wenn es vorher keine Impfung gegeben hat, ist mit 16 nur eine Impfung empfohlen. [20]
  4. Das dritte Bakterium, das bakterielle Meningitis verursacht, ist Haemophilus influenza . Früher war es ein häufiger Verursacher bakterieller Meningitis bei Babys und Kindern. Aber nachdem es Hib-Impfungen gibt, sind diese Erkrankungen stark zurückgegangen. Allerdings ist nicht jeder dagegen geschützt, weil manche Immigranten aus Ländern kommen, wo diese Impfung kaum durchgeführt wird, und manche Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen.
    • Wenn in Betracht kommt, dass man diese oder eine andere Form der Meningitis hat, sollte auch immer der Impfausweis mit einer Übersicht über vergangene Impfungen zu Rate gezogen werden. [21] [22]
  5. Mykotische Meningitis ist sehr selten und trifft fast nur Menschen, die AIDS oder aus einem anderen Grund ein geschwächtes Immunsystem haben. Dies ist eine der Diagnosen, die AIDS definieren. Sie tritt auf, wenn die Person kaum Immunität hat, sehr schwach und anfällig für die meisten Infektionen ist. Am häufigsten ist der Kryptokokkus der Verursacher.
    • Am besten beugt ein HIV-positiver Mensch gegen diese Art Infektion vor, indem eine antiretrovirale Therapie durchgeführt wird, um die Viruslast gering und die Anzahl der T-Zellen hoch zu halten. [23]
  6. 6
    Lass dich wenn nötig gegen Meningitis impfen. Folgende Personengruppen mit erhöhter Ansteckungsgefahr sollten sich regelmäßig impfen lassen:
    • Kinder zwischen 11 und 18 Jahren
    • Soldaten
    • Menschen mit geschädigter Milz oder deren Milz entfernt wurde
    • Studenten, die in Studentenwohnheimen leben
    • Mikrobiologen, die mit Meningokokken-Bakterien zu tun haben
    • Menschen mit Komplementmangel im Endstadium (einer Störung des Immunsystems)
    • Menschen, die in Länder reisen, in denen eine Meningokokken-Erkrankung ausgebrochen ist
    • Menschen, die während eines Ausbruchs vielleicht Meningitis ausgesetzt waren [24]
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  1. http://www.webmd.com/brain/meningococcal-meningitis-symptoms-causes-treatments-and-vaccines
  2. Richard, Gabriella Cardone, and Marcos Lepe, Meningitis in Children: Diagnosis and Treatment for the Emergency Clinician, Clinical Pediatric Emergency Medicine, June 2013, 14(2), 146-156
  3. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/meningitis/basics/symptoms/con-20019713
  4. http://www.mayoclinic.com/health/meningitis/DS00118/DSECTION=symptoms
  5. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/meningitis/basics/symptoms/con-20019713
  6. http://www.emedicinehealth.com/meningitis_in_children/page3_em.htm# symptoms_and_signs_of_meningitis_in_children
  7. http://www.emedicinehealth.com/meningitis_in_children/page3_em.htm# symptoms_and_signs_of_meningitis_in_children
  8. http://www.emedicinehealth.com/meningitis_in_children/page3_em.htm#symptoms_and_signs_of_meningitis_in_children
  9. http://www.cdc.gov/meningitis/viral.html
  10. Hoffman, Olaf R. and Joeng Weber, Pathophysiology and Treatment of Bacterial Meningitis, Therapeutic Advanced Neurological Disorders , 2009, 2(6) 1-7
  11. Pathophysiology of Meningiocococcal Meningitis and Septicemia Journal of Clinical Pathology, 56(12), 941 doi 10.1136/jcp 5612.941
  12. http://www.cdc.gov/hi-disease/
  13. https://escholarship.org/uc/item/4313m32x
  14. http://www.cdc.gov/meningitis/fungal.html
  15. http://children.webmd.com/vaccines/meningitis-vaccine-what-parents-should-know

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