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Egal, ob du auf einem Campingausflug bist oder eine Abkehr von der Technik planst - die Zeit ohne Uhr zu messen, ist dabei eine notwendige Fähigkeit. Solange du eine klare Sicht auf den Himmel hast, kannst du die Uhrzeit abschätzen. Ohne eine Uhr sind deine Berechnungen annähernd, aber innerhalb eines bestimmten Zeitbereichs genau. Sage die Zeit ohne Uhr an Tagen, an denen du nicht in Eile bist und mit groben Schätzungen operieren kannst.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Die Position der Sonne nutzen

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  1. Bereiche mit vielen Bäumen oder Gebäuden können dir die Sicht auf den Horizont versperren. Ohne die Möglichkeit, den Horizont zu sehen, kannst du keine genaue Messung erhalten. Wenn du ein Feld ohne hohe Objekte in der Nähe finden kannst, bekommst du eine genauere Messung. [1]
    • Diese Technik sagt dir ungefähr, wie viel Tageslicht noch vorhanden ist. Verwende diese Methode an sonnigen Tagen mit minimaler oder ohne Bewölkung am Himmel. Wenn du die Sonne überhaupt nicht sehen kannst, kannst du ihren Stand nicht verfolgen.
    • Die ungefähre Tageszeit zu kennen, könnte hilfreich sein, wenn du versuchst, die Zeit abzuschätzen.
  2. Halte den Arm mit angewinkeltem Handgelenk hoch, so dass deine Hand waagerecht und deine Handfläche dir zugewandt ist. Richte die Oberkante des Zeigefingers mit der Unterseite der Sonne aus. Dein unterer (kleiner) Finger sollte sich zwischen dem Boden und dem Himmel befinden. Wenn dein unterer Finger jedoch unter dem Horizont liegt, wird die Sonne innerhalb der nächsten Stunde untergehen. Halte deine Hand in dieser Position. [2]
    • Das geht mit jeder Hand, aber wahrscheinlich fühlst du dich mit der dominanten Hand am wohlsten.
    • Halte deinen Daumen aus dem Weg. Da die Daumen dicker und von den Fingern weggewinkelt sind, werden sie deine Zeitnahme ruinieren.

    Warnung! : Schaue nicht direkt in die Sonne, da das zu schweren Augenschäden führen kann! Sieh direkt unter die Sonne, wenn du deine Hand positionierst.

  3. Wenn du noch Platz zwischen deiner Hand und der Sonne hast, staple die andere Hand unter die erste Hand. Drücke den Zeigefinger der anderen Hand gegen den kleinen Finger der ersten Hand. [3]
    • Staple weiterhin eine Hand unter der anderen, bis du den Horizont erreichst.
  4. Behalte im Auge, wie viele Hände es braucht, um von der Unterseite der Sonne zum Horizont zu gelangen. Das ist die Anzahl der verbleibenden Tageslichtstunden oder die bis zum Sonnenuntergang verbleibenden Stunden. [4]
    • Wenn du z.B. fünf Hände zählst, dann sind noch fünf Stunden am Tag oder fünf Stunden bis zum Sonnenuntergang übrig.
  5. Sobald du den Horizont erreicht hast, kannst du auch zählen, wie viele Finger in den Raum zwischen Sonne und Horizont passen könnten, wenn du dort nicht eine ganze Hand unterbringen kannst. Das ist auch hilfreich, wenn du nicht die ganze Hand zwischen die Sonne und den Horizont bringen kannst. In diesem Fall brauchst du stattdessen nur die Finger zwischen Sonne und Horizont zu zählen. Jeder Finger, der in diesen Raum passt, stellt 15 zusätzliche Minuten vor Sonnenuntergang dar. Multipliziere die Anzahl der Finger mit 15 und addiere das zu der Anzahl der gezählten Hände. [5]
    • Wenn du z.B. vier Hände und zwei Finger gezählt hast, dann hast du noch etwa 4,5 Stunden bis zum Sonnenuntergang.
    • Denke daran, dass du damit immer noch nur eine grobe Schätzung der verbleibenden Zeit an einem Tag erhältst.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Eine Sonnenuhr herstellen

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  1. 7,5 cm großen Nagel in ein 30 x 30 cm großes Brett. Du kannst die Lage des Zentrums abschätzen oder 15 cm von den Rändern des Brettes aus messen, um es zu finden. Drücke die Spitze des Nagels in die Mitte und schlage mit einem Hammer gerade so weit auf den Nagelkopf, dass er ca. 0,6 cm in das Holz getrieben wird. [6]
    • Ein Holzbrett ist ideal, weil es den Elementen besser standhält und auch bei Wind an Ort und Stelle bleibt. Nimm möglichst kein Papier, keinen Schaumstoff oder andere dünne Materialien zur Herstellung einer Sonnenuhr.
  2. Miss den Strohhalm mit einem Lineal oder Maßband und schneide ihn dann mit einer scharfen Schere ab. Schiebe den Strohhalm so auf den Nagel, so dass ein Ende gegen das Holz drückt. [7]
    • Achte darauf, dass der verwendete Strohhalm groß genug ist, um über den Kopf des Nagels zu passen.
  3. Bringe das Brett möglichst kurz vor Sonnenaufgang nach draußen. Suche dir einen schönen, flachen Platz auf dem Boden, wo das Sonnenlicht nicht durch Bäume, Gebäude oder andere Dinge verdeckt wird. Denke daran, dass sich die Schatten im Laufe des Tages verändern. Stelle also sicher, dass das Brett zu keiner Tageszeit durch einen Schatten blockiert wird. [8]
    • Du kannst die Sonnenuhr z.B. auf einem flachen Rasenstück in deinem Garten aufstellen.

    Tipp : Wenn du ein leichtes Stück Holz benutzt oder wenn es windig ist, lege einen Stein oder Ziegelstein auf jede Ecke des Quadrats, um es zu beschweren und zu verhindern, dass es weggeweht wird. [9]

  4. Schiebe einen Daumennagel an die Stelle auf dem Brett, wo der Schatten endet. Schreibe dann die Uhrzeit neben diese Markierung. Verwende einen Permanentmarker oder einen Stift, um die Uhrzeit zu notieren. Wiederhole das für jede Stunde des Tages. [10]
    • Wenn es z.B. 7:00 Uhr morgens ist, dann schreibe das neben die Markierung. Komme dann eine Stunde später zurück und markiere die Stelle von 8:00 Uhr morgens auf der Tafel. Fahre damit fort, bis die Sonne untergeht und es keinen Schatten mehr zu verfolgen gibt.
    • Denke daran, dass der Schatten des Strohhalms nur etwa auf der Hälfte der Tafel sichtbar ist und die Länge des Schattens im Laufe des Tages variiert. [11]
  5. Jetzt, da du die Sonnenuhr für jede Stunde des Tages markiert hast, kannst du sie benutzen, um die Zeit anzuzeigen, während du draußen bist. Denke daran, dass das nur tagsüber und wenn es wenig oder gar keine Wolken gibt funktioniert. Beachte auch, dass die Sonnenuhr allmählich an Genauigkeit verliert, da sich die Menge des Tageslichts mit der Zeit ändert. Du solltest etwa alle drei Monate eine neue Sonnenuhr bauen. [12]
    • Bewege die Sonnenuhr nicht! Sie muss am selben Ort bleiben, um genau zu sein.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Den Polarstern verfolgen

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  1. Finde den Großen Wagen mit einem Kompass. [13]
    • Der Große Wagen besteht aus sieben Sternen in Form einer Schüssel mit einem Henkel. Die vier Sterne, aus denen die Schale besteht, haben die Form einer Raute, während die drei Sterne, die den Henkel bilden, je nach der Hemisphäre, in der man sich gerade befindet, in einer Linie nach links oder rechts angeordnet sind.
    • Der Große Wagen wird in manchen Jahreszeiten leichter (oder schwerer) zu erkennen sein, je nachdem, wo man sich befindet. So kann es z.B. schwieriger sein, den Großen Wagen im Winter zu entdecken, wenn man sich auf der Nordhalbkugel befindet.
  2. Finde die zwei Sterne, die die Linie gegenüber dem Griff der Schale des Großen Wagens bilden (Dubhe und Merak). Ziehe von diesem Punkt aus eine imaginäre Linie nach oben, die etwa fünfmal so groß ist wie die Linie zwischen Dubhe und Merak. Wenn du an diesem ungefähren Ort einen hellen Stern erreichst, hast du den Polarstern gefunden. [14]
  3. Unterteile den Himmel in 24 Abschnitte um den Polarstern herum, so gleichmäßig, wie du es schätzen kannst. Der Nordstern (oder Polarstern) kann als Zentrum einer 24-Stunden-Uhr am Himmel fungieren. [15]
    • Denke daran, dass sich eine Analoguhr um 30 Grad pro Stunde bewegt, aber eine auf den Polarstern fokussierte Uhr bewegt sich nur um 15 Grad pro Stunde und in die entgegengesetzte Richtung einer Analoguhr.
  4. Nachdem du den Himmel eingeteilt hast, schätze die Zeit, indem du den Großen Wagen als imaginären Stundenzeiger verwendest. Wenn der Stern des Großen Wagens gegenüber dem Griff (Dubhe) durch deinen Abschnitt geht, ist das die ungefähre Zeit (Rohzeit). Beachte jedoch, dass du damit nur eine grobe Schätzung erhältst. [16]
    • Wenn der Zeiger z.B. gerade vom Polarstern nach oben zeigt, dann ist die ungefähre Zeit Mitternacht.

    Tipp : Denke daran, dass die Stunden auf der Uhr umgekehrt sind, da sich der Zeiger gegen den Uhrzeigersinn bewegt. Wenn der Zeiger z.B. gerade nach links zeigt, ist die Zeit 3:00 Uhr morgens.

  5. Wenn du eine genauere Zeitangabe benötigst, dann kannst du eine Berechnung durchführen, um sie zu finden. Sie lautet: (Zeit = Rohzeit - [2 X die Anzahl der Monate seit dem 6. März]). Wenn das Datum genau auf den 6. März fällt, dann brauchst du keine Berechnungen durchzuführen. An jedem anderen Tag des Jahres ist diese Berechnung jedoch unerlässlich, um eine genauere Berechnung zu erhalten. [17]
    • Wenn die Rohzeit beispielsweise am 2. Mai 5 Uhr morgens ist, würdest du die Gleichung Zeit = 5 - (2 x 2) verwenden, um 1 Uhr morgens zu erhalten.
    • Diese Gleichung ist nicht exakt. Die tatsächliche Zeit kann innerhalb einer halben Stunde nach der berechneten Zeit liegen.
  6. Wenn in deiner Zeitzone derzeit Sommerzeit gilt, addiere eine Stunde zu der Zeit. Das gilt nur für die Sommerzeit (ESZ). [18]
    • Wenn die von dir berechnete Zeit z.B. 1:00 Uhr morgens war, dann würde die Addition von einer Stunde zu 2:00 Uhr morgens führen.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Die Zeit anhand der Mondphasen ablesen

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  1. Die Überwachung der Mondphasen funktioniert nicht so genau wie die Herstellung einer Sonnenuhr oder die Messung durch den Polarstern. Auf der Grundlage der aktuellen Mondphase ist der Mond nur für eine bestimmte Zeit am Nachthimmel sichtbar, und es ist am einfachsten zu sehen, wenn er voll oder fast voll ist. [19]
    • Zum Beispiel ist der Mond bei Vollmond die ganze Nacht (etwa 12 Stunden lang) am Himmel sichtbar. Wenn der Mond nicht voll ist, wird es schwieriger sein, ihn während der ganzen Nacht zu erkennen.

    Tipp : Am Tag des Neumonds kannst du ihn am Nachthimmel überhaupt nicht erkennen und musst eine andere Option zur Zeitangabe verwenden. [20]

  2. Wenn du weißt, wann die Sonne untergeht, erhältst du eine Basiszeit, um mit der Verfolgung der Zeit mit dem Mond zu beginnen, da der Mond etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang aufgeht. Wenn du kannst, schlag die Zeit nach, zu der die Sonne vor der Beobachtung des Mondes untergeht, und addiere zu dieser Zeit eine Stunde, um eine Basiszeit zu erstellen. [21]
    • Wenn die Sonne z.B. um 18:30 Uhr untergeht und der Mond gerade am Horizont zu sehen ist, dann ist es ungefähr 19:30 Uhr.
  3. Du kannst den Mond zur Zeitbestimmung verwenden, indem du den Himmel in Viertel aufteilst und die Position des Mondes am Himmel notierst. Finde die Mitte des Himmels und teile dann diese beiden Hälften in zwei Hälften, um den Himmel von Osten nach Westen in Viertel zu unterteilen. Damit erhält man zwar keine genaue Zeit, aber man kann eine gute Schätzung vornehmen. Schaue dir die Position des Mondes am Himmel im Verhältnis zu seinem Aufgang an. [22]
    • Wenn der Mond z.B. ein Viertel des Weges über den Himmel gezogen ist, von wo er aufgegangen ist, dann ist es etwa drei Stunden nach Sonnenuntergang.
    • Wenn der Mond auf halber Strecke über dem Himmel steht, dann ist es ungefähr sechs Stunden nach Sonnenuntergang.
    • Wenn der Mond drei Viertel des Weges über den Himmel gewandert ist, dann ist es etwa neun Stunden nach Sonnenuntergang.
  4. Die Position des Mondes am Himmel zusammen mit der Zeit, in der die Sonne untergeht, ermöglicht es dir, eine ungefähre Zeit zu berechnen. Wenn du diese Details notiert hast, addiere die Anzahl der Stunden für die Position des Mondes zur Zeit des Sonnenuntergangs. [23]
    • Wenn die Sonne z.B. um 19:00 Uhr untergeht und der Mond auf halber Höhe steht, dann ist die ungefähre Zeit 1:00 Uhr morgens.
    • Wenn die Sonne um 18:15 Uhr untergeht und der Mond drei Viertel des Weges über den Himmel zurücklegt, dann ist die ungefähre Zeit 3:15 Uhr.
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Tipps

  • Prüfe das Wetter, bevor du eine dieser Methoden ausprobierst. Wähle eine Zeit, in der der Himmel klar ist.
  • Ohne Verwendung einer Uhr ist die Zeit nur annähernd. Es ist fast unmöglich, eine genaue Zeit mit einer anderen Methode zu ermitteln. Probiere diese Methoden zum Spaß aus und nutze sie nicht, wenn du für etwas Wichtiges pünktlich sein musst.
  • Wenn du den Nachthimmel verfolgst, suche einen Ort, der so weit wie möglich von der Lichtverschmutzung der Stadt entfernt ist.
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Warnungen

  • Schaue niemals, unter keinen Umständen, direkt in die Sonne.
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Was du brauchst

Für eine Sonnenuhr

  • 7,5 cm Nagel
  • 30 x 30 cm große Tafel
  • Hammer
  • Ein Lineal oder Maßband
  • Stift oder Permanentmarker
  • Reißnägel
  • Strohhalm
  • Schere

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