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Eine der besten Gedächtnistechniken überhaupt wurde bereits vor Jahrtausenden von den alten Griechen erfunden: Der Gedächtnispalast. Das ist ein Ort in deinem Gedächtnis, wo du Informationen lagern kannst, die du auf jeden Fall behalten möchtest. Und der Gedächtnispalast ist heute aktueller denn je! Weltrekordhalter in Sachen Erinnerungsvermögen benutzen ihn ebenso wie der berühmte Detektiv Sherlock Holmes. Mit ein bisschen Planung und Übung kannst auch du dir deinen faszinierenden Gedächtnispalast bauen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Plane deinen Palast

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  1. Überleg dir einen Ort, den du leicht visualisieren kannst und den du als Blueprint für deinen Gedächtnispalast verwenden willst. Es muss ein Ort oder ein Weg sein, den du im Schlaf kennst, wie zum Beispiel das Haus, in dem du aufgewachsen bist, oder dein täglicher Arbeitsweg. Er kann so klein sein wie eine Abstellkammer oder so groß wie dein ganzes Stadtviertel. Wichtig ist ganz allein, dass du den Ort visualisieren kannst, ohne ihn tatsächlich sehen zu müssen. [1]
    • Weitere Optionen für deinen Gedächtnispalast könnten zum Beispiel deine Schule, dein Arbeitsplatz, dein liebster Urlaubsort oder das Zuhause eines Freundes sein.
    • Je größer und detaillierter dein Gedächtnispalast ist, desto mehr Informationen kannst du in Verbindung mit ihm in deinem Gedächtnis speichern.
  2. Entscheide, wie du dich durch deinen Gedächtnispalast bewegen willst, anstatt einfach nur den Ort selbst zu visualisieren. Stell dir also nicht nur dein Haus vor, sondern lauf in Gedanken hindurch. Gehst du durch die Vordertür rein? In welche Richtung wendest du dich? Welche Räume betrittst du? Wenn du dich an Dinge in einer bestimmten Reihenfolge erinnern musst, folge einer festgelegten Route durch deinen Palast, sowohl im echten Leben als auch in Gedanken. [2]
    • Wenn du jetzt schon anfängt, dir die Route einzuprägen, wirst du sie später leichter abrufen können.
  3. Überleg dir genau, was du in deinem Gedächtnispalast aufbewahren willst, sei es nun eine Nummer, ein Name oder wichtiger Lernstoff, den du für eine Prüfung brauchst. Jede Detailinformation wird an einem anderen Ort gelagert, deshalb muss dein Palast ebenso viele Aufbewahrungsmöglichkeiten haben wie du Informationen speichern musst. Dabei muss jeder Aufbewahrungsort einzigartig sein, damit du sie nicht aus Versehen durcheinanderbringst. [3]
    • Wenn dein Palast eine Wegstrecke ist, wie etwa dein Arbeitsweg, bestimmst du entsprechend Punkte auf dieser Route – das Haus deines Nachbarn, eine Ampel, eine Statue oder ein markantes Gebäude.
    • Ist dein Palast eine Struktur, teil die Informationen auf und lagere sie in verschiedenen Räumen. Innerhalb der jeweiligen Räume kannst du dann noch detailliertere Aufbewahrungsorte definieren wie Bilder, Möbelstücke oder Dekoration.
  4. Schnapp dir ein Stück Papier und skizzier deinen Gedächtnispalast darauf oder eine zeichne eine Karte der Wegstrecke, die du dir ausgesucht hast. Schließ deine Augen und sieh den Palast vor deinem inneren Auge. Dann vergleich dieses Bild aus deiner Vorstellung mit der Zeichnung, um sicherzugehen, dass du wirklich jedes Detail korrekt und in der richtigen Reihenfolge erinnert hast. [4]
    • Stell dir die Aufbewahrungsorte so genau wie möglich vor. Achte darauf, dass du ihre Farben und ihre Größe richtig siehst, sie eventuell riechen kannst und alle wichtigen Charakteristika berücksichtigst.
    • Wenn sich deine Vorstellung nicht mit der Zeichnung deckt, schau dir die Zeichnung noch ein paar Mal an und versuch es erneut. Das machst du so lange, bis dein inneres Bild perfekt ist.
    • Eine weitere Möglichkeit ist, deine Route einem Freund gegenüber zu rezitieren. Führ ihn mit deinen Worten durch den Palast, während er gleichzeitig auf der Karte vergleicht, ob du alles richtig machst.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Füll deinen Palast mit Informationen

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  1. Lagere an jedem Ort nur eine leicht verdauliche Menge an Informationen. Sind die Portionen zu groß, wird dein Gehirn Probleme haben, sie vollständig abzurufen. Wenn manche Dinge unbedingt getrennt voneinander gelagert werden müssen, verstau sie an weit voneinander entfernten Orten.
    • Falls du dir Dinge in einer bestimmten Reihenfolge merken willst, platzier sie auch in dieser Reihenfolge an deiner Route
    • Wenn dein Palast dein Haus ist und du dir eine Rede einprägen willst, leg die ersten paar Sätze auf deine Fußmatte und die nächsten paar ins Schlüsselloch.
    • Die Adresse deines besten Freundes kannst du im Briefkasten oder auf einem Umschlag auf dem Küchentisch ablegen. Die Telefonnummer legst du aufs Sofa, von wo aus du ihn immer anrufst.
    • Musst du die US-Präsidenten auswendig lernen, repräsentiert die Waschmaschine George Washington. Danach gehst du weiter in den Trockenraum und hängst deine langen Unterhosen (im amerikanischen Englisch "long johns") auf, die für John Adams stehen.
  2. Du musst keine ganze Reihe von Worten oder Ziffern an einem Ort ablegen, um dich daran zu erinnern. Stattdessen brauchst du immer nur etwas, das deinem Gedächtnis auf die Sprünge hilft, damit du dich an die tatsächliche Information erinnerst. [5] Willst du dich beispielsweise an ein Schiff erinnern, leg einen Anker auf deiner Couch ab. Ist das Schiff die Gorch Fock, schreib den Namen auf den Anker.
    • Symbole sind effektiver und weniger sperrig, wenn du dir etwas merken willst.
    • Gestalte deine Symbole nicht zu abstrakt. Wenn es keinen sehr offensichtlichen Zusammenhang zur eigentlichen Information gibt, machst du dir die Sache nur unnötig kompliziert. Wenn du nicht automatisch den Rückschluss vom Symbol auf deine Information ziehst, ist das Ganze sinnlos.
  3. Die Bilder, die du in deinem Gedächtnispalast ablegst, müssen vor allem einprägsam sein. Einprägsam sind Bilder vor allem dann, wenn sie ungewöhnlich oder mit einer starken Emotion oder persönlichen Erfahrung verbunden sind. [6] Du kannst dir deine Mutter vorstellen, wie sie ihre Sozialversicherungsnummer auf dem Küchentisch ablegt, oder einen fürchterlich süßen Welpen, der aus einem Napf frisst, in dem sich die Vokabeln für den nächsten Test befinden.
    • Ein anderes Beispiel: Die Zahl 124 an sich ist nicht besonders einprägsam. Aber das Bild von einem Speer, der wie eine 1 geformt ist und durch einen Schwan sticht (der wie die 2 aussieht) und ihn dabei in vier Teile spaltet, ist es definitiv. Es ist ein verstörendes Bild, aber gerade deshalb kann man es sich so gut merken.
    • Nicht alle deine Bilder müssen positiv sein. Negative Emotionen oder Bilder, etwa von einem verhassten Politiker, sind genauso stark.
  4. Bastle dir eine simple Eselsbrücke, indem du dir ein Akronym mit den ersten Buchstaben der Wörter in einem Satz ausdenkst oder die Informationen, die du zu erinnern versuchst, in einem Reim verpackst. Dann lagerst du diese verkürzten Daten anstatt der ursprünglichen in deinem Gedächtnispalast ein. [7]
    • Angenommen, du willst dir die Reihenfolge der Noten des Violinschlüssels merken (EGBDF). Stell dir einen kleinen Jungen vor, der ein Stück Schokofudge isst und damit bei dir die Assoziation zum Merksatz „Every Good Boy Deserves Fudge“ triggert.
    • Eine sich reimende Eselsbrücke ist zum Beispiel “In 1492, Columbus sailed the ocean blue”. Stell dir Kolumbus vor, wie er in deinem Wohnzimmer steht und ein blaues Segelboot in der Hand hält.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Benutz Gedächtnispaläste

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  1. Je mehr du darin spazierengehst und Zeit darin verbringst, desto leichter wirst du dich bei Bedarf an die Dinge erinnern, die sich darin befinden. Die Visualisierung soll sich ganz natürlich und leicht anfühlen. Geh die gesamte Route ein paar Mal ab oder nimm dir jeden Tag ein wenig Zeit, um den Palast von Anfang bis Ende zu visualisieren. [8]
    • Visualisiere beispielsweise James Joyce, wie er ganz selbstverständlich auf deiner Toilette sitzt, als ob er keine Gestalt deiner Einbildung wäre, sondern fest zur Einrichtung gehört. So kannst du dir merken, dass er für seinen Fäkalhumor bekannt war.
    • Das Beste an der ganzen Sache ist, dass du immer und überall üben und auf deinen Palast zugreifen kannst. Schließ einfach die Augen und geh los.
  2. Wenn du einmal den Inhalt deines Gedächtnispalastes abgespeichert hast, kannst du ihn dir ganz einfach „hervorholen“, indem du die Route abschreitest oder dir einen Raum vorstellst.Mit etwas Übung wirst du an jeder Stelle deines Palastes oder deiner Route einsteigen können, um auf eine spezifische Information zuzugreifen. [9]
    • Wenn du dich daran erinnern willst, dass der Geburtstag deiner Freundin am 4. August ist, geh in dein Schlafzimmer und schau zu, wie Kaiser Augustus im 4/4-Takt auf deinem Bett tanzt.
  3. Einen Gedächtnispalast kannst du immer wieder verwenden. Ersetz einfach die existierende Einrichtung durch neue Informationen. Nach ein paar Übungsrunden durch den neu bestückten Palast wirst du die alten Verknüpfungen vergessen und die neuen verinnerlichen. [10]
    • Wenn dein Palast zu groß wird oder Informationen enthält, die du nicht länger brauchst, entferne die Marker von der Route.
  4. Wenn du etwas Neues lernen willst, dafür aber nicht auf Informationen in deinem alten Palast verzichten willst, erschaff einfach einen neuen. Speicher den alten Palast ab und beginn den ganzen Prozess aufs Neue mit einem andersartigen Palast. Gedächtnispaläste halten so lange wie du es willst, wenn du sie einmal fest in deiner Erinnerung abgespeichert hast. [11]
    • Zum Beispiel könntest du ein Haus nur für die US-Präsidenten haben. Dein Weg zur Arbeit könnte die Telefonnummern von Freunden und Familie enthalten und in deinem Büro könntest du die Rede ablegen, die du morgen halten musst.
    • Du kannst so viele Gedächtnispaläste bauen wie du nur willst.
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Tipps

  • Bleib am Ball. Der Gedächtnispalast ist ein extrem tolles Werkzeug, aber es ist nicht gerade einfach, damit umzugehen zu lernen.
  • Es gibt viele Bücher und andere Produkte, mit deren Hilfe du lernen kannst, einen Gedächtnispalast zu bauen. Allerdings können sie recht teuer sein und funktionieren auch nicht für jeden. Wenn du einfach unsere Anleitung befolgst, kannst du viel Geld sparen.
  • Bei der Gedächtnisweltmeisterschaft können sich die besten Teilnehmer beispielsweise die Reihenfolge von 20 gemischten Kartendecks innerhalb einer Stunde merken, sowie etwa 500 zufällige Ziffern innerhalb von 15 Minuten. Sie haben kein besseres Gedächtnis als der Rest von uns. Sie lernen und perfektionieren Eselsbrücken und andere Gedächtnistechniken, um ihre Fähigkeit, Dinge schnell auswendig zu lernen und abrufen zu können, zu verbessern.
  • Mit einem Computer kannst du besonders einfach deine eigenen virtuellen Paläste bauen oder dir deinen Palast aus bereits vorhandenen Entwürfen online aussuchen und darin virtuell herumlaufen, wann immer du magst. Dadurch wird der räumliche Eindruck stärker, als wenn du deinen Palast zeichnest, und du kannst dir deine Räumlichkeiten super merken.
  • Es gibt viele verschiedene Arten von Gedächtnispalästen, wie den Römischen Raum oder Die Reise . Alle basieren auf der Loci-Methode, die besagt, dass Menschen sich sehr gut Orte merken können. Wenn du eine abstrakte Idee mit einem dir vertrauten Ort verknüpfen kannst, wird es dir wesentlich leichter fallen, diese Informationen abzurufen.
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