Sich eine Perücke zu schneidern, um sie jeden Tag zu tragen, kann sich als ziemlich schwierig erweisen. Außerdem nimmt es viel Zeit in Anspruch, deshalb werden Perücken für gewöhnlich von Fachleuten hergestellt. Wenn man aber daran interessiert ist, sich selbst eine Perücke zu schneidern, braucht man das richtige Handwerkszeug und eine Menge Geduld. In diesem Artikel findet man die Anleitung, wie man sich eine Perücke richtig schneidert.
Vorgehensweise
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Miss deinen Kopf um den Haaransatz herum aus. [1] X Forschungsquelle Benutze dafür ein Maßband, um am Haaransatz den richtigen Umfang zu erhalten. Das Maßband sollte vom vorderen Haaransatz bis zum Nacken reichen.
- Setze das Maßband auf beiden Seiten des Kopfes über den Ohren an.
- Du darfst das Maßband nicht zerren. Es muss flach am Haar aufsitzen und sollte nicht zu straff anliegen.
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Miss dann von der Mitte deines Kopfes nach unten. Platziere das Ende deines Maßbandes in der Mitte deiner Stirn und den Anfang des Bandes an deinem Haaransatz. Lege das Maßband über den Scheitel und bis zur Mitte deines Genicks, wo dein Haaransatz endet.
- Wie bereits erwähnt, darf man das Maßband nicht zerren. Es muss flach am Haar aufsitzen und sollte nicht zu straff anliegen.
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Miss von einem zum anderen Ohr. Platziere das Maßband am höchsten Punkt, an dem dein Ohr mit dem Rest deines Kopfes verbunden ist. Lege das Maßband über deinen Scheitel und wieder zur Ausgangsposition aber diesmal zum anderen Ohr hin.
- Das Maßband sollte nun auf beiden Ohren aufliegen. Es befindet sich an der Stelle, an der man normalerweise seine Sonnenbrille trägt.
- Achtung: Um es nochmals zu sagen:Das Maßband muss flach auf dem Haar aufliegen und darf nicht zu fest aufsitzen.
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Übertrage deine Maße auf einen Perücken-Kopf. Zeichne eine ungefähre Skizze deines Kopfes mit den Maßen, die du genommen hast. Nimm dein Maßband, um die Abmessungen deines Kopfes bzw. der Entfernungen deines Scheitels aufzuzeichnen.
- Alternativ kannst du auch eine Baumwollmütze von dir nehmen und diese über den Perücken-Kopf stülpen. Es mag zwar nicht maßgeschneidert sein, doch ist diese Methode leichter, als selber Baumwollstreifen zu schneidern und diese anschließend aufzukleben.
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Nagele Baumwollbänder an den Perücken-Kopf. Reihe, wie vorher aufgezeichnet, die Baumwollbänder am Umfang deiner Perücke an. Hämmere ganz leicht die Bänder auf dem Perücken-Kopf an und benutze dafür kleine Nägel.
- Wenn du dich dafür entscheidest, eine Perücken-Kopf aus Styropor zu benutzen, kannst du Stecknadeln anstelle der Nägel nehmen, um die Bänder anzubringen.
- Stelle sicher, dass die Bänder so flach wie nur möglich am Perücken-Kopf anliegen.
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Bringe nasse Baumwollschnüre an. Feuchte die Baumwollschnüre an, indem du sie kurz mit Wasser aus einer Sprühflasche anspritzt. Drapiere die Baumwollschnüre über den Perücken-Kopf und stecke sie an das Band.
- Vergiss nicht, dass die Baumwollstreifen mindestens genau so lang sein müssen, wie das Maß, das du genommen hast, als du von deinem Scheitel bis zu deinem Kopf gemessen hast. Sie können jedoch auch ein bisschen länger sein. Benutze so wenige Streifen wie möglich. Du solltest lieber größere Stücke als kleinere haben.
- Befestige die Schnur, bevor du sie an das Band anbringst.
- Baumwollschnüre gibt es in vielen verschiedenen Farben. Vermeide es dennoch, dich für Schnüre zu entscheiden, die schon bestickt sind oder ein Muster haben.
- Die Schnüre schon vorher nass zu machen, wird es dir vereinfachen, sie später zu formen.
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Probiere die Basis-Perücke aus. Nimm die Nägel aus dem Band, und hebe die Basis-Perücke vom Perücken-Kopf ab. Probiere sie nun auf, damit du weißt, ob sie dir passt.
- Sollte die Basis-Perücke nicht richtig passen, musst du nun feststellen, woran das liegt. Stülpe die Basis-Perücke wieder zurück auf den Perücken-Kopf und mache die notwendigen Anpassungen, damit sie am Ende gut sitzt.
- Wenn am Schluss dann alles gut sitzt, schneidest du noch alle Baumwollschnüre, die von der Perücke abstehen, ab.
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Wähle zwischen echtem bzw. synthetischem Haar. [2] X Forschungsquelle Beide Auswahlmöglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Für eine Perücke, die man gewöhnlich jeden Tag trägt, nimmt man echtes Haar. Bei einer Perücke, die man nur für bestimmte Anlässe trägt, kannst du synthetisches Haar benutzen.
- Natürliches Haar sieht realistischer aus, hält auch länger und toleriert Hitze und Haarprodukte besser. Auf der anderen Seite müssen Echthaar-Perücken nach jedem Waschen neu gestylt werden, die Farbe kann wegen des Lichteinfalls verblassen, und diese Art von Perücke geht auch leichter kaputt.
- Synthetisches Haar sieht nicht so echt aus und kann durch Hitze und Haarfärbemittel beschädigt werden. Auf der anderen Seite ist synthetisches Haar leichter, muss nach dem Waschen nicht wieder gestylt werden und bleicht auch nicht so einfach aus.
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Sortiere das Haar. Lass jeweils eine Handvoll Haare durch einen „Hair Heckle“ laufen, um die Haare zu entwirren, sie zu begradigen und zu richten. Binde sie zusammen, indem du Gummibänder benutzt.
- Ein „Hair Heckle“ besteht aus einer robusten Basis mit fünf Nadelreihen. Es begradigt die Haare und hilft, mehrere Schattierungen zu mischen.
- Klemme das Gerät auf einer soliden Unterlage fest, bevor du es benutzt.
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Platziere das Haar auf Zugmatten. Lege ein Ende der Haare auf die Matte. Lege den anderen Block oben auf das Haar, damit die spitzen Enden beider Matten sich berühren.
- Die Matten bestehen aus Lederrechtecken mit kurzen Drähten oder Nadeln entlang einer Seite. Man benutzt sie, um das Haar glatt und organisiert zu halten.
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Nimm eine "Ventilating Needle" (eine spezielle Nadel zur Perückenherstellung). Die passende Größe richtet sich nach der Anzahl der Strähnen, die du in einem Knoten vereinigen möchtest. Für mehr Strähnen brauchst du eine größere Nadel und umgekehrt für weniger Strähnen eine kleinere Nadel.
- Wenn du Bänder mit sehr feinen Löchern hast, musst du wahrscheinlich weniger Strähnen pro Loch nehmen und damit eine kleinere Nadel.
- Bei Bändern mit größeren Löchern wird die Anzahl der Strähnen darauf Einfluss haben, wie füllig die Perücke sein wird. Mehr Strähnen ergeben eine fülligere und duftigere Perücke. Weniger Strähnen ergeben eine plattere Perücke.
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Ziehe das Haar durch die Öse und verknote es mit dem Band. [3] X Forschungsquelle Du musstHaarabschnitte aus nur wenigen Strähnen einfach oder zweifach verknoten und dazu die Spezialnadel benutzen.
- Falte das Ende eines dünnen Haarbereiches zu einer Schlaufe.
- Greife diese Schlaufe mit der Nadel und ziehe sie durch eines der Löcher im Band.
- Manövriere die Nadel so, dass du den Haaransatz mit dem Haken anfassen kannst und ihn durch das Loch in der Schnur ziehen kannst. Das sollter eine neue Schlaufe schaffen, die du dann um den Rand des Bandes herum schlagen kannst.
- Verknote die Haarstränge ein bis zwei Mal um die Baumwollkante des Loches herum. Stelle sicher, dass der Knoten fest ist, damit das Haar richtig befestigt ist und das auch bleibt. Du musst die ganze Länge der Haare durch den Knoten ziehen, wenn du ihn festziehst.
- Vergiss nicht, deine freie Hand dafür zu nutzen, die andere Seite während des ganzen Prozesses straff zu halten.
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Arbeite dich vom Nacken an nach oben. Du solltest immer damit anfangen, die Perücke von der unteren Nackenlinie aus zu knoten. Arbeite dich erst hinten hoch, bevor du dich mit den Seiten beschäftigst. Wenn du dann an den Seiten angekommen bist, arbeitest du dich zum Scheitel vor.
- Das Haar auf beiden Seiten sollte mit Doppelknoten befestigt werden.
- Das Haupthaar oben auf dem Kopf wird mit legiglich einem Knoten angebracht. Dadurch sieht das Haar nicht zu dick aus.
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Ändere die Richtung. Sobald du den Scheitel deiner Perücke erreicht hast, solltest du dir vorstellen, den oberen Teil in sechs Richtungen aufzuteilen und die Strähnen gleichmäßig in jede dieser Richtungen zu binden.
- Binde die Strähnen nicht einfach so, dass sie nur in eine Richtung fallen, da dies nicht natürlich wirkt.
- Du solltest zwei Bereiche haben, die von jeder Seite der Perücke aus geradlinig nach unten gehen, und weitere vier Bereiche sollten gleichmäßig zwischen den beiden bereits existierenden liegen.
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Verdecke die Bänder. Drehe die Perücke herum und vernähe Haar entlang der inneren Kante der Bäbder, damit man sie nicht mehr von vorne sehen kann.
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Nähe die Stahlfedern ein. Benutze Nadel und Faden, um einige kurze Stahlfedern um die Schläfe, den Nacken und die Stirn der Perücke zu platzieren. Dies wird die Haare auf natürliche und nette Weise abstehen lassen.
- Die Federn sollten jedoch nur einige Ösen breit und unter dem Haar nicht sichtbar sein.
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Style die Perücke. Schneide und style nun deine Perücke so wie du sie gerne hättest.
- Wenn du möchtest, kannst du die Haare in eine schmeichelhaft Frisur schneiden möchtest, lass dich von einem Friseur beraten oder es ganz ihm überlassen, die Perücke zu schneiden und zu frisieren.
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Der Feinschliff. Setze die Perücke auf, um sie auszuprobieren. Jetzt sollte deine Perücke fertig sein. Sollte sie trotzdem noch nicht deinen Vorstellungen entsprechen, kannst du sie immer noch, deiner Vorstellung entsprechend, angleichen.Werbeanzeige
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Eine Perücke für ein Kostüm schneidern. Du kannst dir schnell eine billige Kostümperücke machen, indem du dir einen Ballon, ein Haarnetz, Haareinschläge und Kleber besorgst.
- Blase den Ballon auf und benutze ihn als Kunstkopf.
- Stülpe das Haarnetz über den Ballon und klebe die Haare an.
- Wenn nötig, entferne abstehendes Haar.
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Katzenball-Perücke. Du kannst dir eine Katzenball-Perücke, wie die im Musical „Cats“, aus Steppstichpelz machen.
- Miss deinen Kopf aus.
- Mache dir ein Muster aus den gerade eben genommenen Maßen und schneide anhand dieses Musters den Steppstichpelz aus.
- Füge nun noch falsche Katzenohren an.
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Puppenperücken. Puppenperücken sind aus Garn. Man kann diese Art von Perücke auch ohne eine Nähmaschine machen.
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Ragdoll-Perücken. Du kannst dir für ein Kostüm eine Perücke nach Ragdoll-Art schneidern. Nimm Garn und nähe bzw. klebe sie in die gewünschte Form.
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5Mop-Perücke. Eine weitere Art, sich eine Perücke zu schneidern, funktioniert mit Hilfe eines sauberen Mops. Färbe den Mop so wie du es magst und klebe die einzelnen Mopfäden so, dass sie zu einem Hut werden.Werbeanzeige
Was du dazu brauchst
- Ein Stoffmaßband
- Einen Perückenständer
- Einen Stift
- Baumwollbänder
- Nägel
- Einen Hammer
- Baumwollschnüre
- Eine Sprühflasche
- Eine Nähnadel
- Passendes Nähgarn
- Nadeln
- Eine Schere
- Echtes bzw. synthetisches Haar
- Haarflachs
- Haargummibänder
- Eine Skizzen Matte
- Ventilierte Nadeln
- Stahlfedern
- Kamm und Bürste
Referenzen
Über dieses wikiHow
Wenn du eine Perücke machen willst, miss zuerst den Kopf der Person, die sie tragen soll und nimm diese Maße, um eine Kappe aus feuchter Baumwollspitze herzustellen. Sobald die Kappe fertig ist, zieh das Haar durch eine Hechel, um die Strähnen zu entwirren und zu glätten. Zieh jetzt dünne Haarsträhnen durch die Löcher in der Spitze und knote sie dort fest. Beginne unten am Nacken und arbeite dich von dort nach oben vor. Nähe dann Stahlfedern ein, die das Haar elastisch von der Kopfhaut heben. Style schließlich die Perücke mit Hitze oder Haarpflegeprodukten, bevor du sie trägst. Für Tipps, die Wahl zwischen natürlichem oder synthetischem Haar für deine Perücke zu treffen, lies weiter!