Eine Literaturübersicht dient dazu, die verfügbare Literatur zu einem bestimmten Thema zu beurteilen und systematisch darzustellen. Die Literatur kann beispielsweise aus Büchern und kürzeren Texten aus Broschüren bestehen und enthält die Daten aus bereits veröffentlichten Studien. Manchmal gehört die Literaturübersicht zu einer umfassenderen wissenschaftlichen Arbeit. Durch eine Literaturübersicht soll Doppelarbeit vermieden werden. Auch können Konflikte gelöst werden und Ziele für die weitere Forschung bestimmt werden. Des Weiteren kann neues Wissen durch das Zusammenbringen und Vergleichen der Informationen aus verschiedenen Quellen generiert werden.
Vorgehensweise
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Stell klar, welche Anforderungen dein Professor stellt. Es kann sein, dass du keine weiteren Details zur Literaturübersicht erhältst. Sprich mit deinem Professor darüber und find genau heraus, was von dir erwartet wird.
- Wie viele Quellen sollst du in deine Literaturübersicht aufnehmen? Es ist nicht wirklich möglich, alle verfügbaren Literaturquellen zum Thema bei Studien- und Semesterarbeiten zu berücksichtigen. Besprich mit dem Dozenten/der Dozentin, wie viele, und eventuell auch welche Literaturstellen bearbeitet werden und wie aktuell sie sein sollen.
- Find heraus, ob du zusammenfassen oder vergleichen bzw. kritisieren sollst? Einige Literaturübersichten erfordern eine These für die weitere Argumentation, einige nicht.
- Solltest du deine eigene Interpretierung der Dinge liefern?
- Musst du zum besseren Verständnis Hintergrundinformationen anbieten, z.B. Definitionen oder die Beschreibung von Abläufen?
- Gibt es eine vorgeschriebene Seitenanzahl oder andere Anforderungen?
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Grenz dein Thema ein. Grenz es so weit wie möglich ein. Stell sicher, dass du weiterhin die nötige Anzahl von vergleichbaren und hochwertigen Quellen hast. Wenn zu viele Quellen zur Verfügung stehen, begrenz dich auf Teilaspekte. Erweiter das Thema, wenn zu wenig Quellen auffindbar sind.
- Konzentrier dich auf Aktuelles. Wenn du eine Literaturübersicht für Geisteswissenschaften, Geschichte oder Sozialwissenschaften schreibst, kannst du es dir leisten, dir weniger Gedanken um den zeitlichen Aspekt zu machen. (In diesem Fall könnte es vielleicht ein Aspekt in deiner Literaturübersicht werden, wie sich gewisse Änderungen der Weltanschauung und der Geschehnisse im Laufe der Geschichte ausgewirkt hätten). Aber wenn du eine Literaturübersicht für die Wissenschaften über die Behandlung von Diabetes schreibst, könnten die Informationen von vor 5 Jahren bereits veraltet sein. Sortier durch aktuelle Bibliografien oder Literaturübersichten im Fachbereich, um einen Eindruck darüber zu bekommen, was von dir erwartet wird.
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Find einen Schwerpunkt. Leider sammelst du nicht nur einfach Quellen, um zusammenzufassen, was sie zu sagen haben. Du solltest prüfen, welche Themen und Ideen deine Quellen miteinander verbinden. Stell dir deine Quellen als eine Gruppe von Freunden vor, die über das gleiche Thema argumentieren. Worin stimmen sie überein und wo gehen die Meinungen auseinander?
- Lies zwischen den Zeilen. Du suchst nicht unbedingt nach ausführlichen Erklärungen. Gibt es einen Aspekt, der noch fehlt? Beziehen sich deine Quellen alle auf eine bestimmte Theorie? Kommen Tendenzen zum Vorschein? Dies wird dir immens helfen, deine Arbeit zu strukturieren, und die Absicht deiner Literaturübersicht zu verdeutlichen.
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Aufbau deiner These. Da du jetzt deinen Fokus gefunden hast, ist es Zeit, eine These zu erstellen. Thesen innerhalb einer Literaturübersicht unterscheiden sich von These deiner Diplomarbeit. Diese These argumentiert nicht unbedingt für einen bestimmten Standpunkt oder eine Anschauung; vielmehr wird sie eine besondere Perspektive basierend auf dem zugrunde liegenden Material argumentieren.
- Z. B. "Aktuelle Trends bezüglich [Thema] sind A, B und C", oder "Die X-Theorie wird ab dem Jahr 1985 von den meisten Quellen akzeptiert". Eine solche Aussage wirft ein paar Fragen auf, was deine Literaturübersicht interessanter und aussagekräftiger macht: Wie werden sich Trends in der Zukunft ändern? Was passiert, wenn die angenommenen Theorien falsch sind?
- Wiederum sind dies keine neuen Informationen. Du analysierst nicht das Material und entwickelst diesbezüglich keine eigene, frische Perspektive. Du handelst genau wie ein Computer. Du notierst erkannte Muster, Fehlendes und die Schlussfolgerungen deiner Quellen.
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Beurteil deine Quellen. Du kannst die besten Absichten und einen gewinnenden Schreibstil haben, der die hartnäckigsten Skeptiker überzeugt, aber wenn deine Quellen nicht realistisch sind, hilft das nicht. Stell sicher, dass deine Quellen auf verschiedenen Ebenen ausgewertet werden.
- Welche Qualifikationen haben die Autoren? Wodurch werden ihre Argumente unterstützt (Erzählungen, Statistiken, historische Funde, usw.)?
- Ist die Perspektive des Autors unvoreingenommen und objektiv? Werden wichtige Daten aus eigenem Interesse ignoriert?
- Wie überzeugend sind sie? Lassen gewisse Punkte ein wenig zu wünschen übrig?
- Führt die Arbeit zu einem besseren Verständnis des Themas?
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Beginn mit einer soliden Einführung. Wie immer sind erste Eindrücke wichtig. Deine Einführung informiert grundsätzlich über das Thema deiner Literaturübersicht, sei es rein thematisch oder durch organisatorische Muster.
- Hilf den Lesern, indem du deutlich machst, was sie erwartet. Wenn du eine These verwendest, füg sie gegen Ende deines einleitenden Absatzes ein. Am Ende sollte dein Leser bereit sein, die Beweise und den Großteil deiner Übersicht zu untersuchen.
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Organisier den Hauptteil. Hier hast du die meisten Möglichkeiten. Du hast eine Reihe von Quellen zum gleichen Thema, die wahrscheinlich jede Menge gemeinsam haben. Es ist notwendig, das Thema zu strukturieren und diese Struktur dann auf die Literaturübersicht zu übertragen.
- Chronologisch ordnen . Wenn du unterschiedliche Auffassungen je nach Ära oder aufgrund von neuen Trends hast, ist es am sinnvollsten, sie chronologisch zu ordnen.
- Anordnung basierend auf Publikation . Diese organisatorische Methode passt gut, wenn jede Publikation eine andere Grundeinstellung vertritt. Wenn es eine natürliche Entwicklung der Quellen gibt (radikal zu konservativ, zum Beispiel), funktioniert dies wie geschmiert.
- Nach Trend angeordnet . Wenn du Muster in den Quellen bemerkst, kannst du möglicherweise nach Trends ordnen, da dies die offensichtlichste Struktur ist. Bestimmte Quellen könnten zusammen ein Muster vorschlagen, das sich über einen Zeitraum, eine Region oder eine andere Variable verschiebt.
- Thematisch ordnen . Dies hängt sehr von deinen Anweisungen für deine These und von deinen Quellen ab. Wenn du einen eher abstrakten Schwerpunkt gewählt hast ("Kolonialismus wird als teuflisch dargestellt", zum Beispiel), können die Unterabschnitte nach den verschiedenen eingesetzten Methoden arrangiert werden, um das Thema zu vermitteln.
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Komm zu einer klaren Erkenntnis. Der letzte Absatz muss deine Arbeit abrunden, wiederholt, was im Intro gesagt wurde, und diskutiert, was du bisher aus deinen Recherchen gelernt hast.
- Du kannst dein Fazit suggestiv gestalten. Wie könnte die Diskussion verlaufen, wenn jemand anders sie von hier aus weiterführt? Welche Konsequenzen haben die Muster und fehlende Fakten der heutigen Quellen?
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Verwend Beweise. Führ mehrere Quellen mit eigenen Worten zusammen, um eine Debatte zu starten. Verwend eigene Worte, die durch die Arbeit der Profis unterstützt werden.
- Verwend Zitate nur selten. Die Literaturübersicht ist nicht für eine eingehende Diskussion oder ausführliche Zitate aus dem Text gedacht. Einige kurze sind in Ordnung, aber alles in allem sollte sie von dir geschrieben werden.
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Sprich mit. Nein, du präsentierst keine eigenen Informationen, aber du solltest dennoch jeden Absatz mit deinen eigenen Worten beginnen und beenden. Deine Meinung sollte der Mittelpunkt bleiben.
- Wenn du die Inhalte der Quelle eines anderen Autors paraphrasierst, stell sicher, Informationen oder Meinungen des Autors präzise und in deinen eigenen Worten darzustellen. Stell dann eine Beziehung zum Kontext deiner Übersicht her.
- Einige Professoren könnten verlangen, dass du die Quellen bewertest und bestimmst, welche Teile den besten Beitrag leisten. Wenn dies von dir erwartet wird, beginn bereits in der Einleitung damit und bau es in deine gesamte Übersicht ein.
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Überprüf die Richtlinien. Einige Professoren verlangen ihren eigenen Stil für ihre Arbeiten. Stell sicher, nicht nur inhaltliche Richtlinien zu erfüllen, sondern dass auch das Format deiner Literaturübersicht den Richtlinien für die Formatierung entspricht.
- Erfordert dein Dozent eine Art der akademischen Formatierung? Find alle Details heraus und halt dich daran. (Kopfzeilen, Fußzeilen, Fußnoten, Seitenzahlen, dein Name, Überschriften usw.)
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Check kohärenten Fluss und Übergänge. Es empfiehlt sich, klar und bündig zu schreiben, und es ist nicht immer einfach, das auf Anhieb hinzukriegen. Schau dir deine Arbeit noch einmal genau an und formulier wo nötig um. Fass dich kurz.
- Fließt alles zusammen? Der Text sollte nicht nur von Absatz zu Absatz, sondern auch von Satz zu Satz fließend lesbar sein? Ist das Thema strukturiert und wurde diese Struktur logisch auf die Literaturübersicht übertragen?
- Nutzloser Jargon oder Slang muss weg. Schreib eine Arbeit, die von den Massen gelesen werden kann. Mach es nicht übermäßig esoterisch.
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Überprüf deine Arbeit. Das Schwierigste hast du hinter dir. Jetzt musst du nur noch die Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung überprüfen. Fahr nach einer Pause mit dem Korrekturlesen fort.
- Es ist am besten auch noch jemand anders zu bitten, deine Arbeit zu überprüfen. Du könntest Fehler übersehen haben oder Fragen gestellt, aber nicht beantwortet haben. Vielleicht sind auch noch andere Unklarheiten vorhanden, denen du dir nicht bewusst bist.
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Tipps
- Verwend korrekte Zitate. Deine Anweisungen enthalten wahrscheinlich Informationen darüber, welche Formate für Zitate im Text verwendet werden sollten. Oft berücksichtigen Professoren den konsequenten Einsatz dieser Formate auch für die Bewertung deiner Arbeit.
- Plan deine Literaturrecherche. Es wird dir helfen, deine Gedanken in eine strukturierte Präsentation zu verwandeln, sodass das Schreiben letztlich leichter sein wird.
Warnungen
- Vermeid Plagiatsvorwürfe. Eigene Worte zu verwenden, wird dir helfen, Plagiatsvorwürfe zu vermeiden, die von vielen akademischen Abteilungen sehr ernst genommen werden. Wenn es bewiesen wird, dass du ein Plagiat begangen hast, kannst du als Student suspendiert oder anderweitig diszipliniert werden (Aberkennung von Prüfungsleistungen, Ausschluss von weiteren Prüfungen, mangelhafte oder ungenügende Noten). Stell sicher, direkte Zitate richtig niederzuschreiben.