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Wenn bei dir Zuhause mehrere Hunde leben, dann könnte gelegentliches Kämpfen ein Problem für dich darstellen. Glücklicherweise kannst du diese Kämpfe aber reduzieren und eine soziale Stabilität unter den Hunden fördern, indem du dich in eurem Zuhause um Ausgeglichenheit bemühst, aggressivem Verhalten vorbeugst und verstehst, wann du eingreifen solltest. Durch den Einsatz von proaktiven Maßnahmen und ein situationsabhängiges Eingreifen deinerseits kannst du eine gesunde Sozialstruktur in deinem Zuhause fördern und die Häufigkeit der Kämpfe zwischen deinen Hunden reduzieren.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Das Gleichgewicht in eurem Zuhause fördern

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    Belohne aggressives Verhalten nicht. Viele Menschen halten aggressives Verhalten irrigerweise für ein normales Gerangel um die „Alphastellung“ zwischen den Hunden und versuchen dann fälschlicherweise, die scheinbare Rangordnung unter ihren Haustieren zu bekräftigen. Tatsächlich ist die dominante Stellung in der Rangordnung für Menschen in der Regel nicht offensichtlich und kann sich situationsbedingt ändern. Wenn Hunde miteinander streiten, dann tun sie dies typischerweise über ihre Körpersprache und Laute mit minimalem Körperkontakt.
    • In den meisten Fällen verhält sich ein Hund, der einen anderen Hund körperlich angreift, unangemessen. Aggressives Verhalten bei diesen „dominanten“ Hunden zu belohnen führt lediglich dazu, dass sie sich in ihrer Aggression gestärkt fühlen, was mit einer Eskalation der Situation enden kann.
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    Verhindere Situationen, die Aggression fördern. Überlege, welche Umstände deine Hunde zum Kämpfen animieren.
    • Wenn die Auseinandersetzung beispielsweise mit Ressourcen verbunden zu sein scheint (z.B. heißgeliebte Leckerlis oder Lieblingsspielsachen), dann sammle diese Dinge ein und bewahre sie an einem sicheren Platz auf, bis du sie unter Beobachtung verteilen kannst. Gleichermaßen gilt, wenn deine Hunde sich immer nur bei Aufregung zu streiten scheinen (z.B. wenn Gäste kommen), solltest du dies einplanen und sie vor dem Ereignis in getrennte Räume oder Hundeboxen sperren.
  3. Gib jedem Hund seinen eigenen Fressnapf und halte zwischen ihnen einen weiten Abstand. Wenn deine Hunde während des Fressens Anzeichen von Aggression zeigen, könntest du sogar erwägen, sie in verschiedenen Zimmern zu füttern. Entferne das nicht aufgefressene Futter, sobald deine Hunde fertig sind, um zu verhindern, dass sie die Reste des anderen fressen. [1]
    • Wenn du Leckerlis oder Knochen verteilst, denn gib jedem Hund sein eigenes Stück.
    • Ein Wassernapf für alle ist in der Regel in Ordnung. Wenn jedoch einer deiner Hunde besonders besitzergreifend gegenüber des Wassernapfes ist, dann solltest du jedem Hund sein eigenes Wasser zur Verfügung stellen.
  4. Wie auch bei den Futternäpfen braucht jeder Hund seinen ganz eigenen Platz zum Schlafen (z.B. einen Hundekorb oder eine Hundebox). In Haushalten mit mehreren Hunden suchen sich die Hunde gewöhnlich selbst ihren Schlafplatz aus. Sie könnten die Schlafplätze auch untereinander tauschen oder sogar zusammen schlafen. Hauptsache ist hierbei, dass jeder Hund ausreichend Platz für sich hat, wenn er dies braucht. [2]
    • Du könntest erwägen, deine Hunde an die Hundebox zu gewöhnen.
    • Wenn du dich hierzu entscheidest, musst du darauf achten, dass du für jeden deiner Hunde eine gemütliche Hundebox bereitstellst.
  5. Immer wenn du ein neues Tier in dein Zuhause bringst, braucht jeder in deinem Haushalt etwas Zeit für die Umstellung. Wenn du einen neuen Hund oder Welpen langsam und vorsichtig einführst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zwischen den Hunden zum Streit kommt, geringer, und die, dass sie ihre soziale Stellung untereinander schnell festlegen, größer.
    • Lass sie sich auf neutralem Territorium kennenlernen (z.B. in einem Park). Bitte einen Freund (oder jemandem aus dem Tierheim), den neuen Hund dorthin zu bringen.
    • Wenn du den neuen Hund mit zu dir nach Hause nimmst, solltest du ihn erst einmal nur in einem Zimmer lassen. Lass ihn euer Heim von da aus langsam erkunden.
    • Sei auf ein kleines Gerangel gefasst. Hunde müssen sich mitunter etwas raufen, um ihren Rang festzulegen. Dies sollte jedoch recht schnell abgeschlossen sein.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Aggressivem Verhalten vorbeugen

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  1. Hunde, die nicht kastriert oder sterilisiert sind, neigen mitunter dazu, mit anderen Hunden zu streiten. Wenn deine Hunde weder kastriert noch sterilisiert sind, könnte ein solcher Eingriff das Auftreten von aggressivem Verhalten mindern. Wende dich an deinen Tierarzt, um deine Hunde entsprechend behandeln zu lassen. [3]
    • Die Kosten der Kastration oder Sterilisation sind regionsabhängig.
  2. Du kannst aggressivem Verhalten bei deinen Hunden entgegenwirken, indem du darauf achtest, dass sie lernen, mit ihren Artgenossen richtig umzugehen. Zwischen dem dritten bis zwölften Lebensmonat kann man Hunde am einfachsten sozialisieren. Wenn dein erwachsener Hund jedoch ernsthafte Verhaltensstörungen im Umgang mit anderen Menschen oder Hunden an den Tag legt, solltest du erwägen, die Hilfe eines Tierverhaltenstrainers oder Tierarztes in Anspruch zu nehmen. Du kannst deinen Hund sozialisieren, indem du ihn verschiedenen Erlebnissen und Situationen aussetzt, einschließlich folgender:
    • Unterschiedliche Menschen;
    • Kinder;
    • Andere Hunde (sowohl große als auch kleine);
    • Andere Tiere (z.B. Katzen);
    • Geräusche;
    • Reisen.
  3. Obwohl Welpen Spaß daran haben, mit einer Gruppe von Welpen zu rangeln, empfinden die meisten erwachsenen Hunde Situationen mit einer großen Gruppe von Hunden (z.B. in einem Hundepark) als stressig. Du kannst bei jedem deiner Hunde an der Hund-zu-Hund-Sozialisierung arbeiten, indem du sie allmählich und mit einem Hund zur Zeit an diese Situationen gewöhnst. [4]
    • Lade einen Freund zu einem entspannten Spaziergang mit einem deiner Hunde und einem seiner Hunde ein.
    • Lass einen höflichen Abstand zwischen den Hunden zu.
    • Wenn beide Hunde ruhig sind, dann lass sie einander beschnüffeln.
    • Wenn beide Hunde entspannt wirken und mit den Schwänzen wedeln, dann lass sie ohne Leine miteinander spielen.
    • Wiederhole diesen Vorgang, bis sich dein Hund in der Gegenwart anderer Hunde wohlfühlt.
  4. Hundekämpfe resultieren gewöhnlich aus Stress. Hunde können auf ihre Umgebung sehr empfindlich reagieren und von scheinbar einfachen Dingen gestresst – und somit aggressiv – werden. Wenn du dir der Stressauslöser deiner Hunde jedoch bewusst bist, kannst du Kämpfe besser verhindern. [5] Zu den häufigen Stressfaktoren gehören folgende:
    • Schlechtes Wetter (vor allem Donner);
    • Die Gegenwart von Fressen oder Leckerlis;
    • Menschen, die sich streiten oder emotional sind;
    • Veränderungen in ihrer Routine;
    • Mangelnde Bewegung;
    • Laute Geräusche (z.B. Feuerwerk).
  5. Zusätzlich zu den Stressfaktoren hat jeder Hund bestimmte Auslöser oder Trigger, die bei ihm zu unangemessener Aggression führen können. Diese Trigger können bei deinem Hund Unbehagen und/oder defensives Verhalten auslösen. Wenn du diese Auslöser kennst, kann dir dies helfen, Kämpfe zu verhindern. Achte hierzu darauf, wie sich dein Hund unter verschiedenen Bedingungen verhält. [6] Zu möglichen Auslösern gehören folgende:
    • Verletzung oder Schmerzen – Wenn dein Hund Schmerzen hat, könnte er sich von anderen Hunden bedroht fühlen.
    • Schutz – Wenn dein Hund denkt, dass du in Gefahr bist, könnte er überreagieren, um dich zu beschützen.
    • Unklare Rangordnung – Wenn ein Hund sich weigert, sich dem anderen zu fügen, könnte dies zu einem Kampf führen, um ihren Rang festzulegen.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Erkennen, wann du eingreifen musst

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  1. Wenn einem deiner Hunde unbehaglich ist, dann starrt er den anderen Hund intensiv an. Der andere Hund könnte seinen starren Blick erwidern oder das Interesse verlieren. Wenn beide Hunde einander intensiv anstarren, sollte du wissen, dass die Anspannung zwischen ihnen ansteigen kann. Um einen Kampf zu verhindern, solltest du die Hunde voneinander trennen. [7]
  2. Bestimmte Hundebewegungen – die Lefzen zurückziehen, den Kopf hoch oder niedrig halten oder die Zähne fletschen – sollen als Warnung dienen. Wenn sich deine Hunde untereinander auf diese Weise verhalten, solltest du sie am besten voneinander trennen. [8]
  3. Wenn deine Hunde tiefe, knurrende Laute austauschen, kann dies ebenfalls als Warnung gelten. Knurren kann manchmal jedoch auch irreführend sein. Achte daher auch auf die Körpersprache und andere Verhaltensweisen deiner Hunde, wenn du Geknurre hörst. Wenn es so aussieht, als ob sie sich in Kampfstellung begeben, solltest du sie am besten voneinander trennen.
    • Das Knurren jedes Hundes hört sich ein wenig anders an.
    • Es ist wichtig, dass du jedem deiner Hunde zuhörst, um ein Gefühl für ihre Lautgebung zu bekommen.
  4. Wenn deine Hunde doch einmal in einen Kampf geraten, musst du mitunter eingreifen, um Verletzungen zu verhindern. Probiere einige Methoden aus, die aus der Ferne ausgeführt werden können, um zu verhindern, dass du selbst verletzt wirst. Zu den Strategien gehören folgende:
    • Ein lautes Geräusch machen;
    • Sie mit Wasser einsprühen;
    • Eine Barriere einsetzen, um sie zu trennen (z.B. eine Holzplatte);
    • Eine Decke über sie werfen.
  5. Nach Abbruch des Kampfes solltest du die betreffenden Hunde am besten für 48 Stunden voneinander getrennt halten. Während dieser Zeit musst du dich um mögliche Wunden kümmern und jeden der Hunde pflegen und trösten. Du solltest auch bei ihrer Wiedervereinigung vorsichtig sein. [9]
    • Versorgung der Wunden – Untersuche beide Hunde auf Verletzungen. Jede Wunde kann sich entzünden, daher solltest du alle Verletzungen reinigen und/oder die Hunde zum Tierarzt bringen.
    • Trost spenden – Schenke jedem der Hunde viel Liebe und Aufmerksamkeit. Sie sind wahrscheinlich ein paar Tage lang aufgewühlt und nervös.
    • Wiedervereinigung – Nach einer gewissen Wartezeit solltest du einen Freund bitten, dir bei der Wiedervereinigung der Hunde zu helfen. Trefft euch an einem neutralen Ort und lasst die Hunde angeleint einander beschnüffeln. Wenn keine Anzeichen für Aggression vorhanden sind, haben sich die Hunde wahrscheinlich versöhnt. Wenn sie weiterhin aggressiv aufeinander reagieren, solltest du sie noch einmal für eine Weile getrennt halten und es dann erneut versuchen.
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    Wende dich an einen erfahrenen Tierverhaltenstrainer oder Hundetrainer. Leichte Aggressionen zwischen Hunden können gewöhnlich zu Hause geklärt werden. Allerdings kann aggressives Verhalten schnell gefährlich und sogar tödlich werden. Wenn deine Hunde einfach nicht miteinander zurechtkommen können, solltest du nicht zögern, einen Profi zu Hilfe zu holen.
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