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Es ist sehr nützlich, wenn du weißt, wie du jemanden dazu bringen kannst, dass er die Wahrheit sagt. Es kann dir in vielen Situationen helfen, unter anderem daheim oder im Beruf. Es erfordert zwar ein wenig Übung, Geduld und Selbstvertrauen deinerseits, ist aber machbar und kann dir helfen, Dinge zu ergründen. Wenn du einer Person zeigst, dass du auf ihrer Seite bist, das Gespräch richtig beginnst und die Anzeichen einer Lüge erkennst, kannst du die Chancen darauf erhöhen, dass du die Wahrheit herausfindest.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Zeige, dass du auf deren Seite bist

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  1. Jemand wird dir eher nicht vertrauen, wenn du ihm Schuldzuweisungen machst. Bleibe ruhig und achte auf eine neutrale Körpersprache. Es wirkt bedrohlich, wenn du schreist, mit der Faust auf den Tisch schlägst oder die Arme verschränkst, während du stehst. Die Person teilt lieber Informationen mit dir, wenn sie das Gefühl hat, dass du sie verstehst.
    • Setze dich, wenn möglich. Sieh der Person in die Augen und sprich in einem sanften, beruhigenden Tonfall. Lege deine Hände in den Schoß, seitlich des Körpers oder auf den Körper und halte deinen Gesichtsausdruck neutral. [1]
  2. Wenn du Vertrauen aufbauen willst, dann gehört dazu, dass du der Person zeigst, dass du sie verstehst und Mitgefühl für ihre Situation hast. Sie erzählt dir lieber die Wahrheit, wenn sie denkt, dass du nicht wütend auf sie wirst. Zeige, dass du verstehst, warum die Person getan hat, was sie getan hat.
    • Sagen wir beispielsweise, dass du deinen Sohn erwischst, wie er mit einer Gruppe Mitschülern raucht. Sage: "Du leugnest, dass du geraucht hast. Ich will, dass du weißt, dass ich nachvollziehen könnte, wenn es so gewesen wäre. Manchmal bringt uns Gruppenzwang dazu, Dinge zu tun, die wir normalerweise nicht machen würden."
    • Wenn du den Eindruck vermittelst, dass jeder das getan hätte, wovon du vermutest, dass er es getan hat, wird es wahrscheinlicher, dass dein Gegenüber die Wahrheit sagt. [2]
  3. Leute haben oft Angst, die Wahrheit zu sagen, weil sie Angst vor den Konsequenzen haben. Wenn du die Schwere der Situation entschärfst, dann gesteht die Person eher.
    • Sage: "Es ist wirklich keine große Sache. Ich will einfach nur die Wahrheit erfahren." Wenn du versicherst, dass der Fehler nicht so schlimm ist, dann erzählt dein Gegenüber eher, was wirklich passiert ist. [3]
    • Handle nur so, wenn der Vorwurf wirklich keine große Sache ist. Das funktioniert beispielsweise nicht bei etwas, das juristische Konsequenzen oder einen Gefängnisaufenthalt nach sich zieht.
  4. Gib der Person das Gefühl, dass sie nicht die einzige ist, die beschuldigt wird. Wenn sie das Gefühl hat, dass andere die Schuld - und Konsequenzen - der Situation teilen, dann erzählt sie eher die Wahrheit. Sie wird sich eher verschließen, wenn sie denkt, dass sie die einzige ist, die den Zorn über sich ergehen lassen muss.
    • Sage: "Ich weiß, dass du nicht der einzige Beteiligte warst. Es gibt viele andere Leute, die ebenfalls Schuld haben." [4]
  5. Sage demjenigen, dass du alles tust, was du kannst, um ihn zu schützen. Zeige, dass du auf seiner Seite bist und alles tust, das du kannst, um ihm zu helfen. Er öffnet sich vielleicht, wenn seine Ängste weniger werden. [5]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Die Situation diskutieren

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  1. Wie du die Situation angehen solltest hängt davon ab, wie viele Beweise du hast, die den Fehler bestätigen. Du musst Situationen basierend auf starken Verdachtsmomenten anders handhaben als solche mit eindeutigen Beweisen.
    • Bei Verdachtsmomenten ist es das Beste, den Verdacht zu präsentieren, ohne konfrontierend zu sein, und zu versuchen, die Wahrheit durch Interaktion herauszufinden.
    • Bei beweisgestützten Anschuldigungen solltest du deine Beschuldigung äußern und die vorhandenen Beweise präsentieren. In diesen Fällen hat die Person wenige Möglichkeiten, um sich aus der Verantwortung zu ziehen.
  2. Zeige die Fakten auf, indem du die Geschichte aus deiner Perspektive erzählst. Die Person unterbricht dich vielleicht und korrigiert einen Teil der Geschichte, wenn es ein falsches Detail gibt. So bekommst du ein Teilgeständnis.
    • Du kannst auch bewusst einen Teil der Geschichte verändern, um die Person dazu zu bringen, dich zu korrigieren. Sage beispielsweise: "Du bist also gestern Abend in die Bar gegangen.", auch wenn du weißt, dass derjenige an einem anderen Ort war. Er korrigiert dich, was dich zur Wahrheit bringen könnte. [6]
  3. Stelle dieselbe Frage wiederholt auf verschiedene Arten. Achte darauf, ob die Person als Antwort dieselben Sätze sagt, denn das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass das Gesagte einstudiert wurde. Die Person ist vielleicht bei den Antworten auch inkonsequent, was ein Anzeichen für eine Lüge sein kann.
    • Du kannst denjenigen auch bitten, seine Geschichte von hinten nach vorne zu erzählen oder in der Mitte zu beginnen. Wenn die Geschichte von hinten erzählt wird, dann macht derjenige in der Geschichte vielleicht Fehler, was ein Zeichen dafür ist, dass er nicht die Wahrheit sagt. [7]
  4. Deine sprachliche Ausdrucksweise kann eine große Rolle dabei spielen, ob die Person dir die Wahrheit sagt oder nicht. Verwende Sprache, die impliziert, dass die Person aufgrund ihrer Schuld Informationen zurückhält. Weniger scharfe Wörter bringen die Person dazu, die Wahrheit zu sagen.
    • Sage beispielsweise "nehmen", statt "stehlen" oder "Zeit mit jemandem verbringen", statt "betrügen". Die Person neigt eher dazu, ihre Schuld zuzugeben, wenn du einen angenehmeren Sprachgebrauch an den Tag legst. [8]
  5. Bluffen ist eine gefährliche, aber oft effektive Taktik. Du musst drohen oder die vermeintliche Wahrheit aussprechen, obwohl du die Drohung nicht wahrmachen willst oder keine Beweise hast. Dein Bluff könnte denjenigen dazu bringen, die Wahrheit zu erzählen, weil er denkt, dass er erwischt wurde oder Angst vor den Konsequenzen hat.
    • Sage beispielsweise: "Ich habe Zeugen, die sagen, dass sie dich am Tatort gesehen haben." Das könnte genug sein, um die Person zu erschrecken und dazu zu bringen, dir die Wahrheit zu erzählen. Du kannst auch drohen, zu den Behörden oder jemandem zu gehen, der zuständig dafür ist, wenn derjenige weiterhin lügt. [9]
    • Verbale Drohungen, wie einen Bluff, solltest du nur aussprechen, wenn du dir sicher bist, dass die Person involviert oder schuldig ist. Meide jede Art von Drohung, wenn sie nur zur Abwehrhaltung der Person führt und die Chancen schmälert, dass du die Wahrheit erfährst.
  6. Wenn dir jemand ins Gesicht sieht und lügt, dann fällt es dir vielleicht schwer, deine Reaktion zu kontrollieren. Wenn du eine Pause brauchst, um dich unter Kontrolle zu bekommen, dann nimm sie dir. Greife eine Person niemals an und gehe sie nie körperlich an, um sie dazu zu zwingen, die Wahrheit zu sagen.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Anzeichen für Lügen

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  1. Ausweichen ist oft ein Hinweis auf eine Lüge. Es ist ein offensichtlicher Hinweis, wenn jemand das Thema wechselt oder eine Antwort verweigert. Eine Person spricht über alles, wenn sie nichts zu verbergen hat. [10]
  2. Der Klang und die Tonhöhe der Stimme einer Person wechselt beim Lügen oft. Die Stimme wird höher, die Person spricht schneller oder du vernimmst ein Zittern in der Stimme. Jede Veränderung könnte ein Anzeichen für eine Lüge sein.
    • Mache dich mit der Stimme einer Person vertraut, um zu wissen, ob sie lügt. Stelle anfangs Fragen, deren Antwort du bereits kennst, und achte darauf, wie die Antwort klingt. Stelle dann Fragen, deren Antworten du nicht kennst, wenn du mit der Stimme vertraut bist. Bei stimmlichen Veränderungen lügt die Person wahrscheinlich. [11] Das ist bei einem pathologischen Lügner oder Soziopathen nicht gegeben.
  3. Das Auftreten einer Person kann sich dramatisch verändern, wenn sie lügt. Zu lügen macht Leute nervös und der Körper reagiert entsprechend. Selbst die kleinste Verhaltensänderung kann auf eine Lüge hindeuten.
    • Jemand versucht beispielsweise, seinen Mund und die Augen zu bedecken, wenn er lügt. Derjenige zappelt vielleicht auch, schluckt häufiger und räuspert sich übermäßig. Er will dir auch nicht ins Gesicht sehen und lacht nervös. [12]
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