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Vielleicht hast du bemerkt, dass ein Freund von dir sich in letzter Zeit anders verhält oder ruhiger ist als sonst. Wenn irgendetwas deinen Verdacht weckt, vertraue deinem Bauchgefühl und finde heraus, was los ist. Wenn du deinen Freund fragst, ob alles in Ordnung ist, achte darauf, dass du einen guten Zeitpunkt zum Reden wählst. Sei dir darüber im Klaren, wie du das Gespräch auf konstruktive Weise führen und dabei deine Unterstützung anbieten kannst. Ermutige deinen Freund auch, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, falls nötig.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Dich auf das Gespräch vorbereiten

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  1. Wähle den richtigen Ort, um mit deinem Freund zu sprechen. Wenn du ihn vor einer Gruppe Menschen fragst, könnte es ihm peinlich sein und er antwortet vielleicht nicht ehrlich. Wenn ihr zum Beispiel gerade auswärts Kaffee trinkt oder zu Mittag esst, möchte er vielleicht nicht, dass jemand seine Antwort hört, selbst wenn es Unbekannte sind. Wenn du reden willst, wähle dafür eine Zeit, wo ihr allein seid. Führe das Gespräch unter vier Augen, wo euch niemand zuhören kann. [1]
    • Sprecht im Auto, während eines Spaziergangs oder an einem privaten Ort.
  2. Frage deinen Freund nicht, wenn er gerade an irgendetwas arbeitet, mit dem Handy beschäftigt ist, mit jemandem spricht oder an etwas Wichtiges, wie die morgige Prüfung, denken muss. Im Idealfall sollte dein Freund Zeit haben, ohne Unterbrechungen und Ablenkungen zu sprechen. [2]
    • Wenn du zum Beispiel bei deinem Freund zuhause bist und deine Eltern oder Geschwister dich oft unterbrechen, geht irgendwo hin, wo ihr nicht unterbrochen werdet.
  3. Du solltest bereit sein, zuzuhören, zu sprechen und deinen Freund zu unterstützen. Du solltest keine anderen Dinge im Kopf haben, die dich ablenken könnten, wie einen Anruf, auf den du wartest. Nimm dir Zeit für das Gespräch, in der du nichts anderes zu tun hast. [3]
    • Bedenke, dass du nicht die Probleme anderer Menschen lösen kannst. Wenn die Person nicht bereit ist, mit dir zu sprechen, oder nicht will, solltest du nicht darauf bestehen.
    • Wenn du befürchtest, dass du nervös werden könntest, wenn du über etwas Persönliches sprichst, könntest du ein paar Punkte aufschreiben, die du ansprechen willst.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Deine Sorgen zur Sprache bringen

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  1. Sei, wenn du mit deinem Freund sprichst, freundlich, offen und vorsichtig. Zeige, dass du besorgt bist und Hilfe und Unterstützung bieten willst. Auch wenn du das Gespräch vielleicht locker angehen möchtest, solltest du darauf achten, zu zeigen, dass dir die Angelegenheit wichtig ist. [4]
    • Sag, „Ich mache mir Sorgen um dich und möchte wissen, ob es dir gut geht.“
    • Nonverbale Hinweise können helfen, deine Sorge auszudrücken. Sitze der Person gegenüber und halten Augenkontakt, während du sprichst. Wenn du das Gefühl hast, dass es angebracht ist, kannst du deine Hand auf ihre Schulter legen, um ihr zu zeigen, dass sie dir wichtig ist.
  2. Wenn ihr beide für das Gespräch bereit seid, kannst du beginnen, Fragen zu stellen. Du kannst mit einem simplen „Geht es dir gut?“ beginnen. Beachte, dass es viele Möglichkeiten gibt, um herauszufinden, wie es deinem Freund geht. Frage: „Wie geht es dir in letzter Zeit?“. Du könntest auch fragen, „Wie läuft's bei dir so? Möchtest du über irgendetwas reden?“. [5]
    • Der Anfang könnte der schwierigste Teil des Gesprächs sein. Sprich das Thema einfach an und ermögliche der Person, zu antworten, wie auch immer sie möchte.
  3. Wenn es etwas gibt, das dir Sorgen macht, sprich es an. Besonders, wenn dein Freund über deine Fragen überrascht wirkt oder irgendwie defensiv reagiert, gehe näher darauf ein. Sprich darüber, was du bemerkt hast und warum du dich deswegen sorgst. [6]
    • Du könntest zum Beispiel sagen: „Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit viel alleine bist. Geht es dir gut?“
    • Du könntest auch sagen: „Du hast in letzter Zeit wenig über dich gesprochen. Gibt es irgendein Problem?“
    • Versuche, bei deinen objektiven Beobachtungen zu bleiben ohne irgendwelche Annahmen zu treffen oder Beschuldigungen zu machen.
  4. Achte darauf, ob die Person vielleicht nicht mit dir sprechen möchte oder ob sie sofort in die Defensive geht. Du solltest keinen Streit auslösen. Wenn die Person nicht auf deine Fragen antwortet, lass es gut sein. Wiederhole, dass du dir Sorgen machst und für sie da bist. [7]
    • Wenn die Person in die Defensive geht, frage: „Gibt es jemand anderen, mit dem du lieber sprechen würdest?“ oder „Ich lass dich in Ruhe, aber bitte ruf mich jederzeit an, falls du reden willst.“
    • Sei dir darüber im Klaren, dass die Person vielleicht ein paar Gespräche braucht, um wirklich offen mit dir darüber zu sprechen, was los ist. Zwinge sie nicht, schon beim ersten oder zweiten Gespräch über das Problem zu sprechen.
  5. Wenn dein Freund suizidgefährdet ist, bleibe ruhig und sei bei ihm. Sprich mit ihm über Selbstmord und sorge wenn nötig dafür, dass er psychologische Hilfe bekommen kann. Wenn du deswegen besorgt bist, frag: „Denkst du darüber nach, dich zu verletzen oder umzubringen?“ [8]
    • Wenn die Person es selbst nicht wagt, um Hilfe zu bitten, sag ihr, dass sie eine Hotline für suizidgefährdete Menschen anrufen sollte, wie die Telefonseelsorge 0800 - 111 0 111 oder eine Notfallnummer .
    • Biete der Person nach dem Telefonat an, bei der Suche eines Spezialisten für geistige Gesundheit oder etwaigen anderen Dingen, die durch den Ansprechpartner der Hotline vorgeschlagen wurden, zu helfen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Auf die Probleme der Person reagieren

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  1. Es reicht nicht aus, deinen Freund einfach nur zu fragen, ob es ihm gut geht. Der wichtigere Teil kommt danach, wenn du ihm zeigen solltest, dass du da bist, um zu helfen und ihn zu unterstützen. Achte darauf, dass du Zeit zum Zuhöre hast, falls er sich dazu entschließt, sich dir zu öffnen. Widme ihm deine gesamte Aufmerksamkeit und suche häufig Augenkontakt. Nicke und gib etwas Feedback, indem du „Aha“ oder „Ich verstehe“ sagst. Wiederhole in anderen Worten, was die Person sagt, um zu zeigen, dass du das, was sie sagt und die zur Sprache gebrachten Gefühle nachvollziehen kannst. [9]
    • Zum Beispiel könntest du sagen, „Es gut mir leid, dass du dich deshalb traurig und wütend fühlst.“
    • Vermeide zu sagen, dass du weißt, wie die Person sich fühlt. Es ist besser, einfach für sie da zu sein und einfach so gut wie möglich, dein Mitgefühl zu zeigen.
  2. Selbst wenn du mit der Person nicht einer Meinung bist, sag das nicht sofort und fange keinen Streit an. Beachte, dass du sie gefragt hast, ob etwas nicht stimmt. Ganz egal was du denkst, behalte es für dich, zumindest für diesen Tag. [10]
    • Wenn dein Freund zum Beispiel zugibt, dass er ein Problem mit Drogen hat, urteile nicht über ihn, weil er Drogen nimmt. Hör ihm zu und zeige ihm, dass ihn dabei unterstützt, sich sein Problem einzugestehen.
  3. Wenn du deinem Freund zuhörst, erkenne an, wie er sich fühlt und wie er die Dinge erlebt. Zeige, dass du zuhörst und Mitgefühl hast. [11]
    • Versuche, eine Zeitlang einfach zuzuhören und Mitgefühl zu zeigen, bevor du irgendwelche Ratschläge anbietest. Du könntest fragen, „Weißt du schon, was du diesbezüglich machen willst?“
    • Wenn du nicht weißt, was du sagen solltest, „Das muss schwierig sein für dich“ oder „Was für ein Mist“.
  4. Wenn in ihrer Situation eine Handlung erforderlich ist, ermutige sie, die nächsten Schritte zu unternehmen. Du könntest sie ermutigen, eine Therapie zu machen, sich nach Entzugskliniken umzusehen oder mit ihren Freunden und ihrer Familie zu sprechen. Vielleicht könntest du ihr auch raten, bestimmte Medikamente zu nehmen oder sich für eine Zeitlang von der Schule oder der Arbeit freizunehmen. [12]
    • Sag, „Danke, dass du mir gegenüber so offen bist. Ich denke, es wäre das Beste, wenn du mit einem Therapeuten sprichst oder dir professionelle Hilfe holst.“
  5. Frage immer wieder nach, um zu wissen, wie es der Person geht. Sag ihr, dass du sie nicht vergessen hast. Schicke ihr eine Nachricht, ruf sie an oder triff dich mit ihr. Sag ihr, dass du da bist, um sie zu unterstützen und ihr zu helfen, wenn sie Hilfe braucht. [13]
    • Frag die Person gelegentlich „Wie geht es dir?“, um auf dem Laufenden zu bleiben.
    • Frag, „Wie kann ich dir helfen?“
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Tipps

  • Wenn du das Gefühl hast, dass dein Freund in Gefahr ist, könntest du überlegen, es seiner Familie zu sagen. Das könnte deine Beziehung zu ihm schädigen, überlege also, ob es in der jeweiligen Situation für die Sicherheit deines Freundes notwendig ist.
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Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Wenn dir auffällt, dass mit einem Freund oder Familienmitglied etwas nicht stimmt, dann kann es helfen, wenn du die Person fragst, ob es ihr gut geht. So lässt du deinen Gesprächspartner wissen, dass du für ihn da bist und für ein Gespräch offen bist. Passe einen Zeitpunkt ab, an dem ihr beide allein und ungestört seid. Dann sage zum Beispiel: "Ist alles in Ordnung? Du scheinst in letzter Zeit nicht so gut drauf zu sein." Oder du fragst: "Wie geht es dir? Möchtest du mit mir vielleicht über etwas sprechen?" Frage die Person zweimal, wenn sie dir zunächst eine ausweichende Antwort gibt, sodass du zeigst, dass du dich wirklich sorgst und du für dein Gegenüber da sein möchtest. Wenn sich die Person öffnet, höre ihr aktiv zu. Denke nicht, dass du Lösungen für das Problem anbieten musst oder du deine Meinung in Bezug auf die Situation teilen musst. Höre einfach zu und erkenne die Gefühle des Gegenübers an. Allein die Tatsache, dass du bereit bist, Hilfe zu leisten, kann einen großen Unterschied machen. Wenn du jemals in einer ähnlichen Situation warst, kann es sehr hilfreich sein, wenn du deine eigenen Erfahrungen teilst. So zeigst du deinem Gesprächspartner, dass er mit seinen Sorgen nicht alleine ist. Wenn dein Freund oder Familienmitglied nicht bereit dazu ist, sich zu öffnen, setze ihn nicht unter Druck. Respektiere die Entscheidung deines Gesprächspartners und lasse ihn wissen, dass du für ihn da sein wirst, wenn er bereit ist, seine Sorgen mit dir zu teilen. Für mehr Tipps (auch wie du fragen kannst, ob jemand selbstmordgefährded ist) lies einfach weiter.

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