PDF herunterladen PDF herunterladen

Aber sicher kann man Lederbekleidung waschen, selbst in der Waschmaschine!

Vorgehensweise

PDF herunterladen
  1. 1
    Zunächst einmal Schluß mit dem dummen Märchen daß Leder nicht gewaschen werden könnte. ALLE Leder werden in der Produktionsphase mehrmals gewaschen und anderweitig komplett durchtränkt. So wird aus dem Rohstoff Tierfell erst ein Bekleidungs- "Stoff". Die Nässe an sich schadet also dem Leder nicht (für Futterstoffe und Applikationen oder Knöpfe können allerdings andere Regeln gelten).
  2. 2
    Zuerst stellen wir fest wie wie empfindlich unser Stück ist, bzw. wie weit wir ein verblassen der Farben tolerieren wollen. Alle Rauhleder (sog. "Wildleder" wie Nubuk oder Veloursleder) sowie alle Farbtöne im Rot, Blau, Schwarz- Bereich sollten VOR der Wäsche mit einer Fixierung behandelt werden um die Farben vor dem verblassen zu schützen. Entsprechende Fixateure gibt es im online- Handel. Keine Angst, der Schmutz wird nicht mit konserviert, nur die Färbung.
  3. 3
    In der Regel wird das Kleidungsstück im Eimer fixiert indem die Fixierlösung (nach Herstellerangabe auf der Flasche) in ausreichend handwarmem Wasser aufgelöst wird, dann das Stück eingetaucht, und ausreichend bedeckt eine Stunde darin belassen wird. Mehrmals herausziehen und wieder eintauchen um eine gleichmäßige Wirkung zu erzielen!
  4. 4
    Nun das Teil entnehmen, etwas abtropfen lassen, und dann direkt in die Waschmaschine geben.
  5. 5
    Jetzt haben wir die Wahl, Lederwaschmittel aus dem Fachhandel (jaja, das gibt es in diversen Varianten), oder einfach Wollwaschmittel. Das letztere genügt!
  6. 6
    Nun im Schongang oder Wollwaschgang waschen bei 30 Grad. Nur leicht anschleudern (max 300 - 500 U/min) Nicht entnehmen.
  7. 7
    Jetzt kommt der entscheidende Gang! Um das Leder nicht hart werden zu lassen, müssen wir Salze (binden Feuchtigkeit) und / oder Öle/Fette in das Teil bringen. Dazu geben wir eine satte Portion Weichspüler (zwei Meßbecher) in die Maschine und waschen erneut durch. (ohne Waschmittel) Wieder leicht anschleudern.
  8. 8
    Wer es besonders gut meint, gibt in den Weichspülgang noch 3-5Tropfen Orangenöl gemischt mit 3-5 Tr. Rhizinusöl. Denn das Weichspülmittel hinterlässt nur Aluminiumsalze, die zwar Feuchtigkeit binden (und damit Flauschigkeit vortäuschen), aber nicht wirklich der Faser dienen.
  9. 9
    Jetzt das Kleidungsstück auf einem Badelaken o.ä. ausbreiten, in Form ziehen und trocknen lassen. Dauert eeewig.....zwischendurch einmal auf Faltenfall prüfen und leicht glatt ziehen.
  10. 10
    Nun ab in den Wäschetrockner und zusammen mit einem sauberen Handtuch ca. 10 Minuten KALT !!! laufen lassen. Das walkt das Leder weich und entfernt etwaige Fältchen vom trocknen.
  11. 11
    Rauhleder sollten jetzt mit Imprägnierspray behandelt werden, Glattleder mit den üblichen Pflegemitteln gewachst.
  12. 12
    Voila! Viel Arbeit und auch nicht völlig kostenlos, aber eine Lederreinigung im Fachgeschäft kostet das fünffache und birgt grössere Risiken.
    Werbeanzeige

Tipps

  • Motorradkombis haben meist UV stabile Färbungen und sind, wie einige andere robuste Dinge, weniger empfindlich. Sehen außerdem mit "Patina" auch nicht schlecht aus. Daher ohne Fixiermittel waschen. Aber möglichst Jacke und Hose getrennt, da sonst die Maschine zu voll wird. Protektoren entfernen!
  • Bei Glattleder mischt man die o.g. Öle mit der gleichen Menge Lanolin, bekannt als Wollwachs, gehandelt als "Melkfett", das ist auch ohne Wäsche eine gute Pflege. Orangenöl ist übrigens nur ein Lösungsmittel, daß das Eindringen pflegender Sustanzen erleichtert.
Werbeanzeige

Warnungen

  • Orangenöl (Citrusöl) ist Hautreizend! Nicht unverdünnt auf die Haut bringen.
  • In der angegeben Form ist eine Verwendung allerdings unbedenklich.
Werbeanzeige

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 27.668 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige