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Jeder wünscht sich besser zeichnen zu können, doch die meisten glauben es sei ein angeborenes Talent. Nichts könnte weiter entfernt sein von der Wahrheit. Mit einem geübten Auge und etwas Geduld kann jeder besser werden im Zeichnen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Verbessere deine Zeichnungen

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  1. Üben, üben, üben. Das ist das Mantra aller bekannten Künstler weltweit und Übung ist der zielsichere Weg deine Zeichnungen zu verbessern. [1] Sogar nur ein paar Minuten täglich zu skizzieren, beschäftigt dein Gehirn mit deiner Kunst und hilft dir, neue Techniken zu lernen.
  2. Wenn du immer ein kleines Notizbuch mit dir trägst, eröffnest du dir die Möglichkeit alles zu zeichnen – von Leuten im Bus, schönen Landschaften bis zu beeindruckenden Skylines. Du musst üben um ein besserer Zeichner zu werden und daher solltest du dich so organisieren, dass du jederzeit zeichnen kannst.
  3. Bleistifte haben verschiedene Kennzeichen die aussagen wie hart sie sind und wie dick der Strich wird. Bleistifte mit einem „H“ sind aufsteigend härter und hinterlassen feine, schwache Striche und die Stifte mit einem „B“ sorgen für dicke, dunkle Striche. [2]
    • Ein brauchbares Starterset mit verschiedenen Bleistiften ist in jedem Kunstladen erhältlich und sollte folgende Bleistifte beinhalten: 4H, 3H, 2H, H, HB, B, 2B, 3B und 4B. [3]
    • Spiele mit deinen neuen Stiften herum und teste wie sie sich anfühlen. Beachte die Unterschiede der verschiedenen Linien und versuche verschiedene Bleistifte in einer Zeichnung zu vereinen.
  4. Verwende mehrere Seiten deines Zeichnungsblocks, um mit den verschiedenen Stiften zu experimentieren; wie sich die Farbe ändert wenn du den Stift flach auf das Papier legst, wie deine Finger oder Tücher die Farben vermischen können und wie du einfache Flächen schattieren kannst. Du musst verstehen, wie dein Material funktioniert, um deine Zeichnungskünste zu verbessern und den richtigen Stift für die jeweiligen Striche zu verwenden.
    • Mache 3-4 Balken und übe die Übergänge. Wie kannst du deine Bleistifte einsetzen um eine Linie von komplettem Schwarz zu komplettem Weiß einzufärben?
  5. Während manche junge Künstler denken sie können sich alles selber beibringen, gibt es eine Vielzahl an Techniken die nur ein erfahrener Lehrer weitergeben kann. Investiere Zeit um Perspektiven, Proportionen und das Zeichnen von lebenden Modellen zu üben. Die Zeit, die du in einer Zeichnungsschule mit einem Lehrer verbringst kann dir helfen, deine Fehler zu finden und zu berichtigen, viel schneller als wenn du es für dich selber machst.
    • Frage bei lokalen Kunstläden, bei deiner Gemeinde oder bei einem Gemeinschaftscollege, ob sie lokale Zeichnungsklassen anbieten.
  6. Du solltest niemals die Werke anderer Künstler kopieren und als deine Eigenen ausgeben. Du kannst aber wertvolle Techniken lernen, indem du Fotos oder Zeichnungen deiner Lieblingskünstler von Hand kopierst. Da ein Bild immer zweidimensional ist, kannst du das stressvolle Lernen von Perspektiven vermeiden und dich zuerst nur auf die Linien und Winkel konzentrieren. [4]
    • Lerne von den Meistern indem du klassische Kunstwerke neu erschaffst - Da Vinci war der König der menschlichen Anatomie und seine Zeichnungen können dir eine Menge beibringen.
    • Lasse die Finger vom Durchpausen - du verbesserst deine Zeichnungskünste nicht indem du nur Linien ziehst.
  7. Indem du deine Vorlage so abzeichnest, dass deine Version auf den Kopf gestellt ist, verhinderst du zu versuchen, das Bild korrekt erscheinen zu lassen und zeichnest eher was du wirklich siehst. Du kannst das gleiche Resultat erzielen, indem du durch einen Spiegel zeichnest oder indem du mit entstellten oder manipulierten (z.B. mit Photoshop) Zeichnungen übst. [5]
  8. Um ein genaues Abbild zu zeichnen benötigt es mehr als nur online auf ein Bild zu schauen. Die besten Künstler und Kunstlehrer vertiefen sich in Bücher, beobachten ihre Umwelt und studieren, um die Linien zu verstehen, die sie zeichnen. Die Dauer hängt von der Art Zeichnung ab an der du arbeitest. Alle Künstler können von der Zeit profitieren die sie nicht an ihrem Zeichnungsblock verbringen, damals wie heute. [6]
    • Wenn du Personen zeichnest, investiere in ein illustriertes Buch der menschlichen Anatomie oder besuche eine Zeichnungsklasse mit einem Live Modell.
    • Wenn du Tiere zeichnest, verbringe einen Tag mit deinem Zeichnungsblock im Zoo oder kaufe ein illustriertes Buch der tierischen Anatomie.
    • Wenn du Landschaften oder Stadtszenen zeichnest, solltest du in ein Buch über Perspektiven investieren. Das wird dir helfen, deinen Zeichnungen eine Tiefenwirkung zu verleihen.
  9. Diese kleinen, stehenden Puppen haben eine Vielzahl an Gelenken, um verschiedene Posen mit perfekten menschlichen Proportionen zu erhalten. Sie können daher sehr nützlich sein wenn du versuchst, komplexe Posen zu zeichnen. Bringe einfach deine Puppe in die richtige Position und benütze sie als Vorlage für deine Zeichnung. Zeichne anschließend die Details deines Charakters.
    • Wenn du kein Modell hast, benütze ein Skelett aus dem Biologieunterricht deiner Schule um Proportionen zu lernen.
    • Es gibt auch anatomische korrekte Modelle von Händen, Köpfen und des Skeletts. Diese sind aber meistens teurer.
    • Holzpuppen sind ein gutes Hilfsmittel um Zeichnen zu lernen. Sie liefern eine günstige Variante um zu lernen, wie ein Körper dargestellt wird.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Perfektioniere dein Konturenzeichnen

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  1. Konturen sind die Umrisse deiner Zeichnungen. Da gibt es noch kein Vermischen oder Schattieren, nur Linien. Das Zeichnen guter Konturlinien ist essentiell für deine schlussendliche Zeichnung, da du hier deiner Zeichnung Form und Proportionen verleihst.
    • Generell sind die Konturlinien das erste, was du in einer Zeichnung machst.
  2. Das wird von jungen Künstlern oft übersehen, wenn sie sich direkt in die Arbeit stürzen. Es ist aber wahnsinnig wichtig um exakte Zeichnungen zu erhalten. Wenn du zum Beispiel eine große Szene zeichnest, starte mit feinen Linien, welche deine Zeichnung dritteln, horizontal und vertikal. Dein Blatt sollte nun in neun kleine Boxen unterteilt sein. Das wird dir helfen deiner Zeichnung einen Rahmen zu geben und alles dort zu platzieren wo es hingehört, da du für deine Arbeit Referenzpunkte hast. Falls möglich, mache das Gleiche mit deiner Vorlage, um die Referenzpunkte noch aussagekräftiger zu machen.
  3. Die Proportion ist der Größenunterschied zwischen zwei Objekten. Wenn du zum Beispiel deine Arme und Beine nicht proportional zeichnest, wird deine Zeichnung roh und ungleichmäßig aussehen. Schließe ein Auge und halte deinen Stift auf die gleiche Höhe wie deine Vorlage. Dein Arm sollte dabei voll ausgestreckt sein. Nütze deinen Stift als Lineal und markiere die Länge des Objekts mit deinem Daumen. Du kannst dann diese Distanz mit anderen Objekten auf deiner Seite vergleichen oder du kannst sogar deinen Stift benützen, um auf der Seite die genauen Masse deiner Zeichnung zu markieren. [7]
    • Du kannst deine Hilfslinien auch zur Unterstützung nutzen. In welche Box deiner Hilfslinien muss das Subjekt passen? Nimmt es die ganze Seite ein oder nur einen Drittel?
  4. Es gibt kein schlechteres Gefühl als wenn du mit deiner Zeichnung halbfertig bist und realisierst, dass der Arm deines Charakters viel zu kurz ist. Gute Künstler wissen dies zu verhindern, indem sie zu Beginn die Proportionen vorskizzieren. Benütze einfache Formen um die Proportionen jedes Objektes zu markieren. Mache zum Beispiel ein Oval für den Kopf einer Person, ein abgerundetes Rechteck für den Torso und längliche Röhren für jeden Arm und Bein. Justiere diese Blocks bis du mit der Pose und Proportionen jedes Stücks zufrieden bist.
    • Achte darauf diese Markierungen hell zu machen um sie später einfach entfernen zu können.
    • Mache einen kleinen Kreis oder Punkt für jedes Gelenk um dir zu helfen, die Arme und Beine in korrekte Posen zu bringen.
  5. Füge mit jedem Entwurf eine Schicht Komplexität dazu. Zuerst sind es Hilfslinien und Strichmännchen. Dann fügst du Basisformen und Posen dazu. Als nächstes machst du die permanenten Linien über deine Umrisse, verbindest die Gelenke und ergänzt Gesichtsmerkmale, etc. Denke darüber nach eine letzte Kontur des Körpers zu machen, indem du die Gelenke verbindest und so eine wiedererkennbare Form erhältst.
    • Sobald du zufrieden bist mit deinen neuen Linien, radiere deine hellen Konturlinien unterhalb deiner neuen Zeichnung.
    • Arbeite langsam, mache jede Linie sorgfältig und radiere, wenn du nicht zufrieden bist. Du benötigst zuerst korrekte Konturen um deine schlussendliche Zeichnung zu verbessern.
  6. Beginne niemals mit dem Zeichnen der Details. Wenn du deine Basiskonturen beendet hast ist es Zeit an den Details zu arbeiten. Das ist, wo die meisten Künstler scheitern, indem sie all ihre Zeit und Energie in die kleinen Details stecken und dabei die großen Proportionen vernachlässigen.
  7. Übe Perspektiven, um deinen Szenen eine realistische Tiefe zu verleihen . Aufgrund der Perspektive erscheinen entfernte Objekte klein und werden grösser, je näher sie sind. Um eine realistische Zeichnung zu erhalten benötigst du eine korrekte Perspektive. Ein guter Weg zum Üben ist die Verwendung eines Fluchtpunktes. Mache einen Punkt auf dein Papier und betrachte ihn als den am weitesten entfernten Punkt am Horizont, wie die Sonne, kurz bevor sie untergeht. Zeichne nun gerade Linien, ausgehend von diesem Punkt und verwende sie als Hilfslinien – je näher die Dinge dem Punkt sind, desto weiter entfernt und daher kleiner sind sie. Alles was weiter entfernt ist vom Punkt ist näher bei dir.
    • Zeichne zwei diagonal Linien, ausgehend vom Punkt. Alles was zwischen diese beiden Linien passt hat im realen Leben die gleiche Größe, nur aufgrund der Perspektive erscheinen sie unterschiedlich groß. [8]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Perfektioniere deine Schattierungen

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  1. Schattierungen machen eine Zeichnung plastisch und verhindern, dass sie flach erscheint. In einer guten Zeichnung ist die Schattierung ein großer Teil der Illusion von drei Dimensionen. Die Schattierung ist aber schwer zu meistern, speziell wenn du versuchst etwas aus deiner Vorstellung oder Erinnerung zu schattieren.
    • Schattierungen können auch Linien andeuten. Denke an die beiden schmalen Furchen zwischen deiner Nase und Oberlippe. Wenn du diese mit Linien zeichnest, würden sie unrealistisch hervorstechen. Versuche sie stattdessen nur zu schattieren, verdunkle die Bereiche um die Furchen leicht, um sie in der Mitte dieser dunklen Bereiche „erscheinen“ zu lassen.
  2. Schatten entstehen, weil sie weniger Licht ausgesetzt sind als andere Teile der Szene. Von wo das Licht kommt, welcher Typ Licht es ist und sogar die Tageszeit wird alle deine Schatten beeinflussen. Schatten entstehen auf der gegenüberliegenden Seite von Licht. Wenn ich zum Beispiel einen Ball auf den Tisch lege und beleuchte ihn von rechts, wird die linke Seite des Balls dunkler erscheinen. Dort würdest du schattieren wenn du den Ball zeichnest.
  3. Die Kanten bestimmen wie schnell ein Schatten verschwindet. Wenn du zum Beispiel versuchst eine Schattenfigur zu machen, wenn deine Hand nahe am Licht und der Wand ist, erhältst du eine scharfe Kante wo sich dein Schatten und das Licht treffen; wenn aber deine Hand weiter weg ist, verblasst der Schatten sanft in das Licht. Beachte, dass Schatten immer eher sanfte Kanten haben. Der Unterschied zwischen Schattieren und Konturzeichnen ist das Verblassen an den Kanten. [9]
    • Direktes Licht wie Scheinwerfer und klare, sonnige Tage, bewirken dramatische Schatten mit harten Kanten.
    • Indirektes Licht oder weit entfernte Lichter, mehrere Lichtquellen oder bewölkte Tage bewirkten sanftere, gedämpfte Schatten mit verblassenden Kanten.
  4. Mache sanfte Linien entlang der Kanten deiner Schatten bevor du mit dem Schattieren loslegst, damit du weißt, bis wohin du schattieren musst.
    • Markiere die stärksten Lichtquellen: Wo ist das Licht am stärksten? Gibt es grell leuchtende Stellen?
    • Skizziere die Schattierungen: Wo startet und endet der Schatten jedes Objekts?
    • Gib jedem harten Schatten eine Kontur. Gibt es irgendwelche dunklen Formen, die vom Licht erzeugt werden? Wie zum Beispiel der Schatten einer Person in der Sonne?
  5. Die Schattierung ist die Kunst der stufenweise wechselnden Menge an Licht von einem Bereich zum Anderen. Starte sanft, schattiere das komplette Objekt mit möglichst sanften Streichbewegungen. Anschließend erhöhe langsam den Druck in den dunkleren Bereichen um die Schattierung dunkler zu machen, einen Schatten nach dem anderen.
  6. Das ist der beste Weg um realistische, stufenweise Schatten zu erhalten. Benütze ein Tuch, deine Finger oder leichten Druck mit deinem Stift. Verwische damit die dunklen Bereiche in die Helleren, indem du vom Dunklen ins Helle reibst. Die meisten Bleistifte verwischen nur leicht, während Kohlestifte es dir erlauben, deine Schatten mit den Fingern extrem zu verwischen.
  7. Mache ein normales „Stillleben“ um das Schattieren zu üben. Platziere einfach verschiedene, einfach zu schattierende Objekte (einen Ball, kleine Schachteln, Wasserflaschen, etc.) unter einem hellen Licht. Zeichne dann zuerst die Konturen der Objekte und anschließend schattierst du sie exakt so wie du sie siehst.
    • Wenn du es etwas schwieriger haben möchtest, ergänze die Sammlung mit durchsichtigen Objekten, komplexe Formen oder einer zweiten Lichtquelle um schwierigere Schattierungstechniken zu üben.
    • Schattiere in einem alten Kinderbuch, welche normalerweise nur einfache Konturenlinien haben, für fortgeschrittene Übungen.
  8. Die realistischste Form des Schattierens ist ein gleichmäßiges, stufenweises Verwischen (Schattieren). Es gibt aber eine Vielzahl an Schattierungstechniken für verschiedene Künstler und Kunststile. Viele Cartoons verwenden zum Beispiel Kreuzschraffur oder Punkte um Schatten abzubilden. Das Basisprinzip bleibt aber das Gleiche – mehr Markierungen bedeuten dunklere Schatten. Teste verschiedene Typen von Schatten um herauszufinden, was am besten für dich funktioniert.
    • Schraffierung: Die Schatten werden durch einzelne gerade Linien erzeugt. Je mehr Linien umso dunkler der Schatten.
    • Kreuzschraffur: Durchkreuzte, diagonale Linien machen deine Schatten. Je weiter die Linien voneinander entfernt sind, umso heller werden die Schatten. Das funktioniert am besten um Dinge ohne gleichmäßiger Oberfläche zu schattieren, wie zum Beispiel Haare oder Fell. [10]
    • Tüpfeln: Eine Ansammlung von kleinen, schwarzen Punkten machen deine Schatten. Je mehr Punkte umso dunkler wird der Schatten, bis zum Punkt wo du möglicherweise nicht mehr sagen kannst, ob das immer noch Punkte sind oder eine schwarze Fläche.
    • Kreisförmiges Schattieren: Mache kleine, überlappende Kreise um deine Schatten zu erzeugen. Je mehr Kreise du in einem Bereich machst, umso dunkler wird dieser. Das ist meistens der beste Weg um mit Farbstiften zu schattieren. [11]
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Tipps

  • Experimentiere mit Fehlern. Ein falscher Strich kann möglicherweise später die Zeichnung sogar besser aussehen lassen! Wenn du mit deiner Kunst Kompromisse eingehst, ist das ein guter Weg, um neue Techniken zu entdecken und um deine Fähigkeiten weiter zu verbessern.
  • Besuche zur Inspiration eine Kunstgalerie oder betrachte online Kunstwerke die dir gefallen.
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Warnungen

  • Habe Spaß während dem Zeichnen und vermeide es, aggressiv oder frustriert zu werden.
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Was du brauchst

  • Bleistifte und evtl. Farbstifte
  • Papier oder einen Zeichnungsblock

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