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Melasse, auch als Zuckersirup bezeichnet, ist ein Nebenerzeugnis, das bei der Produktion von Zuckerrohr zu Zucker entsteht. Dieser dünn- oder dickflüssige Sirup eignet sich wunderbar zum Süßen und Abrunden bestimmter Speisen. Er wird in vielen verschiedenen Gerichten wie Bohnen, Pulled Pork und Süßigkeiten (z.B. Keksen) verwendet. Melasse wird gewöhnlich aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen, man kann sie aber auch aus anderen Lebensmitteln wie Sorghumhirse und Granatäpfeln herstellen. [1]

Zutaten

Melasse aus Zuckerrüben

  • 3,5 kg oder mehr Zuckerrüben, fein gehackt
  • 500 ml Wasser

Melasse aus Zuckerrohr oder Sorghumhirse

  • Zuckerrohr- oder Hirsehalme

Melasse aus Granatäpfeln

  • 6 bis 7 große Granatäpfel oder 1 l Granatapfelsaft
  • 100 g Zucker
  • 50 ml Zitronensaft oder eine mittelgroße Zitrone
Methode 1
Methode 1 von 3:

Aus Zuckerrüben

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  1. Du solltest wenigstens dreieinhalb Kilogramm Zuckerrüben haben, um wenigstens 250 ml Melasse zu erhalten. Nimm ein scharfes Messer und entferne den oberen Teil der Zuckerrüben. Du kannst die Blätter entsorgen oder für einen Salat beiseitelegen. Wasche die Zuckerrüben als Nächstes unter warmem, fließendem Wasser. Benutze eine Gemüsebürste oder einen sauberen Topfreiniger aus Kunststoff, um sicherzustellen, dass alle Erdreste entfernt sind. [2]
    • Bewahre die Blätter im Kühlschrank in einem fest verschlossenen Behälter auf, wenn du vorhast, sie später zu verzehren.
  2. Benutze ein scharfes Messer, um die Zuckerrüben in dünne Scheiben zu schneiden. Jedes scharfe Messer (z.B. ein Koch- oder Wellenschliffmesser) eignet sich hierfür. Wenn du eine Küchenmaschine besitzt, kannst du sie stattdessen benutzen. [3]
    • Achte darauf, die Zuckerrüben auf einem Küchenbrett zu schneiden, da du sonst in die Küchentheke oder den Tisch schneiden könntest.
  3. Gib die Zuckerrübenscheiben in einen Kochtopf und bedecke sie mit Wasser. Koche die Rüben bei mittlerer Hitze, bis sie weich sind. Du kannst mit einer Gabel hineinstechen, um festzustellen, ob sie ausreichend gegart sind. Zudem solltest du die Rüben alle fünf Minuten umrühren, damit sie nicht ansetzen. [4]
    • Der Kochtopf sollte mittelgroß bis groß sein.
  4. Gieße die Zuckerrüben durch ein Küchensieb ab, sobald sie weich sind. Zum Auffangen des Zuckerrübenwassers solltest du einen Behälter (z.B. eine große Schale) unter das Sieb stellen. Nachdem du die Zuckerrüben abgegossen hast, kannst du sie nach Belieben weiterverarbeiten. Du kannst sie sofort für ein anderes Gericht verwenden oder für einen späteren Gebrauch im Kühlschrank aufbewahren. [5]
    • Du solltest die Zuckerrüben in einem luftdicht verschließbaren Behälter lagern und möglichst schnell verbrauchen.
  5. Gieße den Zuckerrübensud in einen mittelgroßen Kochtopf und bring ihn zum Kochen. Koche ihn solange, bis aus dem Sud ein dickflüssiger Sirup entstanden ist. Schalte den Herd dann ab und lass die Melasse abkühlen. [6]
    • Lass die Melasse wenigstens 30 Minuten lang abkühlen.
    • Benutze einen Löffel, um die Konsistenz des Sirups zu prüfen.
  6. Fülle die Melasse in einen luftdicht verschließbaren Behälter, sobald sie abgekühlt ist. Stelle diesen Behälter an einen Platz, an dem durchgehend Zimmertemperatur herrscht. Die Melasse sollte sich bis zu 18 Monate halten. Wenn du den Behälter geöffnet hast, kannst du ihn im Kühlschrank aufbewahren. Die Melasse wird jedoch zähflüssiger werden und sich nicht mehr so gut gießen lassen, sobald sie einmal gekühlt wurde. Mit der Zeit wird sich die oberste Schicht langsam kristallisieren. Dies bezeichnet man als Rübenzucker. Du musst diese oberste Schicht vor dem Gebrauch entfernen. [7]
    • Du kannst den Rübenzucker zerkleinern und in einem anderen luftdicht verschließbaren Behälter für einen späteren Gebrauch aufbewahren.
    • Schreibe das Herstellungsdatum der Melasse auf den Behälter, in dem du sie aufbewahrst. Melasse ist verdorben, wenn sie schimmelig oder vergoren ist. [8]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Aus Zuckerrohr oder Sorghumhirse

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  1. Die geläufigste Quelle für Melasse ist Zuckerrohr, sie lässt sich aber auch aus Sorghumhirse gewinnen. Sorghum wird oft als Alternative zu Zuckerrohr verwendet, da Zuckerrohr nur in tropischen und subtropischen Gebieten wächst. Sorghum wächst auch in gemäßigten Klimazonen und ist daher oft zugänglicher als Zuckerrohr. [9]
    • Hirse wird gewöhnlich Anfang Herbst, d.h. Ende September oder Anfang Oktober, vor dem ersten Frost geerntet. Du erkennst, dass sie bereit für die Ernte ist, wenn die Körner an der Spitze der Halme gelb oder braun sind.
    • Zuckerrohr kann geerntet werden, wenn seine Blätter vertrocknen sind und sich gelb oder braun gefärbt haben. Das Pflanzeninnere sollte dann biegsam sein. [10]
  2. Wenn du Hirse oder Zuckerrohr nicht bereits vorbereitet gekauft hast, musst du die Halme nach der Ernte erst einmal auf die weitere Verarbeitung vorbereiten. Entferne als Erstes alle Blätter von den Halmen. Du kannst dies mit einem scharfen Messer oder deinen Händen machen. Schneide anschließend die Körner mit einem scharfen Messer oder einer Machete ab. Als Nächstes musst du die Halme möglichst dicht am Boden abschneiden. Lass die Halme wenigstens eine Woche lang auf einem Gestell trocknen und mahle sie dann. Stelle einen Behälter unter die Mühle, um die Flüssigkeit aufzufangen. [11]
    • Du solltest sie lieber im vorbereiteten Zustand kaufen, wenn du sie nicht selbst ernten oder mahlen kannst.
    • Du musst die Halme wahrscheinlich zwölf bis fünfzehn Zentimeter über dem Boden abschneiden, damit sie nicht mit Erde verunreinigt werden.
    • Alle Abfälle, die Halme und der Zellstoff können kompostiert oder für eine weitere Verarbeitung aufbewahrt werden.
  3. Nimm die Flüssigkeit, die du im Behälter aufgefangen hast, und seihe sie durch ein Käsetuch oder einen feinen Filtersack ab. Dies entfernt alle größeren Partikel. Sobald der Saft abgeseiht ist, kannst du ihn in einen großen Kochtopf gießen. [12]
    • Die Größe des Topfes hängt von der Saftmenge ab. In den meisten Fällen sollte er wenigstens 15 cm tief sein.
  4. Stell den Topf auf eine Herdplatte oder eine andere Hitzequelle. Bring den Saft zum Kochen. Sobald er kocht, muss unter ihm eine niedrige, konstante Temperatur herrschen, die gerade noch zum Köcheln ausreicht. Lass den Saft sechs Stunden lang kochen. Wenn sich an der Oberfläche eine grüne Substanz absetzt, dann schöpfe sie ab. [13]
    • Rühre den Saft während der sechs Stunden regelmäßig um, damit der Zucker nicht am Topfboden ansetzt.
    • Schöpfe die grüne Substanz mit einem großen Schöpflöffel ab.
  5. Du kannst den Topf von der Kochstelle nehmen, sobald der Farbton der Melasse von Grün zu Gelb gewechselt hat, oder wenn sie dickflüssig ist und sich beim Rühren kleine Fäden zeigen. Schalte den Herd ab und nimm den Topf von der Hitzequelle. Zu diesem Zeitpunkt darf die Melasse etwas abkühlen. Du kannst sie dann nach zwei bis drei Stunden erneut aufkochen, damit sie dickflüssiger und dunkler wird. [14]
    • Helle Melasse stammt vom ersten Kochen. Sie ist weniger dickflüssig und süßer als Melasse, die zwei- bis dreimal gekocht wurde. [15]
    • Dunkle Melasse entsteht nach dem zweiten Kochen. Sie ist dunkler, dickflüssiger, weniger süß und strenger im Geschmack als helle Melasse.
    • Schwarze Melasse stammt vom dritten und letzten Kochen. Dies ist die dickflüssigste, dunkelste und herbste Melassenart.
  6. Sobald du mit der Farbe und Konsistenz deiner Melasse zufrieden bist, kannst du sie noch im heißen Zustand in Behälter umfüllen. Im heißen Zustand lässt sie sich besser gießen. Denke daran, luftdicht verschließbare Behälter zu benutzen. Wenn du welche aus Glas benutzt, solltest du sie erhitzen, bevor du die heiße Melasse hineingibst, da das Glas sonst platzen könnte. Du kannst die Melasse bei Zimmertemperatur (oder kühler) für bis zu 18 Monate lagern. [16]
    • Die oberste Schicht wird nach einer Weile kristallisieren und zu Zucker werden. Du musst diese Schicht vor dem Gebrauch der Melasse entfernen. Du kannst den Zucker zerkleinern und in einem anderen Behälter aufbewahren.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Aus Granatäpfeln

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  1. Du kannst die Melasseherstellung mit Granatäpfeln oder Granatapfelsaft beginnen. Mit Granatapfelsaft zu arbeiten ist einfacher, da du die Frucht ohnehin aufbrechen und entsaften musst. In beiden Fällen ist das Endergebnis das gleiche. [17]
    • Jede Art von Granatapfelsaft eignet sich hierfür. Achte lediglich darauf, dass er tatsächlich von Granatäpfeln stammt und nicht bloß künstliche Aromen enthält.
  2. Du benötigst sechs bis sieben Granatäpfel. Wenn du mit ganzen Früchten beginnst, musst du sie aufbrechen und entsaften. Finde hierzu als Erstes die Krone des Granatapfels (Kelchzipfel). Nimm dann ein Gemüsemesser und entferne die Krone mit einem runden Einschnitt. Ritze den Granatapfel als Nächstes ein und brich ihn dann in mehrere Teile auseinander. Entferne die Samen, indem du sie aus den Kammern herausdrückst. Sobald du den Granatapfel geöffnet hast, solltest du die Samen über einer mittelgroßen mit Wasser gefüllten Schale entfernen. Wiederhole diesen Schritt bei jedem der sechs bis sieben Granatäpfel. [18]
    • Lege während des Öffnens Zeitungspapier oder Papiertücher unter den Granatapfel.
  3. Wenn du bereits mit Granatapfelsaft beginnst, musst du dir wegen dieses Schrittes keine Sorgen machen. Zu diesem Zeitpunkt sollten die meisten Samen in einer Schale mit Wasser schwimmen. Entferne die Samenschalen von der Schale und gieß das Wasser ab. Gib die Samen dann in einen Hochleistungsmixer und zerkleinern sie, bis du eine Art Smoothie erhältst. Seihe den Saft anschließend durch ein feines Küchensieb ab und gieße ihn in einen Behälter. [19]
    • Du solltest wenigstens einen Liter Saft haben.
  4. Gib Zitronensaft und Zucker zum Saft hinzu, um eine Mischung zu erhalten. Du benötigst 100 g Zucker und 50 ml Zitronensaft (dies entspricht ungefähr dem Saft einer mittelgroßen Zitrone). Verrühre die Mischung gründlich. [20]
    • Die Zugabe von Zucker und Zitronensaft hält die Melasse länger frisch und sorgt dafür, dass sie einen angenehmen, süß-sauren Geschmack erhält. [21]
  5. Stell den Kochtopf auf den Herd. Bring die Mischung bei mittlerer bis hoher Hitze zum Kochen. Reduziere die Hitze, sobald der Saft anfängt, zu kochen. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Mischung ein wenig Blasen schlagen. Lass sie eine Stunde lang köcheln. [22]
    • Rühre die Mischung während des einstündigen Köchelns gelegentlich um. Das Umrühren verhindert, dass sich der Zucker am Topfboden absetzen kann.
  6. Ein Großteil der Flüssigkeit sollte zu diesem Zeitpunkt bereits verkocht sein. Es ist in Ordnung, wenn sie noch etwas dünnflüssig ist, da sie beim Abkühlen weiter eindickt. Nimm den Kochtopf nun von der Hitze und lass die Melasse abkühlen. [23]
    • Lass die Mischung für wenigstens 30 Minuten abkühlen. Schaue gelegentlich nach ihr, um zu prüfen, ob sie schon kühl genug ist.
  7. Gieße die Melasse in Schraubgläser ab. Achte darauf, dass du die Gläser fest verschließen kannst. Bewahre sie im Kühlschrank auf. Diese Melasse sollte sich bis zu sechs Monate lang halten. [24]
    • Granatapfelmelasse eignet sich wunderbar für Salatdressings und Saucen, zum Marinieren von Fleisch und zum Garnieren von Süßspeisen. [25]
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Was du brauchst

  • Mittelgroßen bis großen Kochtopf
  • Käsetuch oder feinen Filtersack
  • Scharfes Messer
  • Hitzequelle (Herd)
  • Sieb oder Schöpflöffel
  • Schraubgläser

Tipps

  • Wenn die Melasse zu zähflüssig ist, kannst du das Glas in warmes Wasser stellen. [26]
  • Helle Melasse passt besser zu Desserts und Salaten, während dunkle Melasse besser zu deftigen Speisen wie Fleisch- und Bohnengerichten passt.
  • Wenn du beim Öffnen des Behälters ein Zischen hörst, bedeutet dies, dass die Melasse vergoren ist. Iss sie in diesem Fall nicht mehr. [27]
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Warnungen

  • Prüfe vor dem Verzehr, ob die Melasse schimmelig oder vergoren ist.
  • Sei beim Umgang mit scharfen Messern und kochendem Wasser vorsichtig.
  • Vergewissere dich vor dem Herstellen der Melasse, dass deine Zutaten frisch sind.
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