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Weinen ist ein natürlicher Instikt. Es ist eines der ersten Dinge, die Neugeborene tun. Leute weinen ihr Leben lang. Es kommuniziert anderen deine Gefühle und einige Studien haben sogar herausgefunden, dass das ein Zeichen dafür ist, dass du soziale Unterstützung brauchst. Weinen kann eine emotionale oder verhaltenstechnische Antwort auf etwas sein, das du siehst, hörst oder denkst. Manchmal willst du alleine sein, um gut weinen zu können. Das ist natürlich, normal und kann sehr befreiend sein. Intensives Weinen hingegen kann körperlich stressig werden, deine Herzfrequenz steigt und du atmest schneller. Es ist verständlich, dass du mit dem Weinen aufhören willst, wenn du sehr traurig bist. Glücklicherweise kannst du einiges tun, um mit dem Weinen aufzuhören.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Gründe fürs Weinen

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  1. Das ist vielleicht schwierig, während du schluchzt, du solltest aber dein Bestes geben, um tief einzuatmen (wenn möglich durch die Nase), den Atem anzuhalten und bis Sieben zu zählen, und anschließend langsam auszuatmen, während du bis Acht zählst. Atme fünf Mal. [1] Wenn du sehr schlimm weinst, dann hyperventilierst du vielleicht, was dir noch mehr Angst machen könnte, wenn du eh schon Angst hast. Atme einige Male am Tag tief ein und aus oder immer dann, wenn du dich besonders gestresst fühlst.
    • Wenn du lang und tief atmest, dann kannst du die Hyperventilation kontrollieren, deine Herzfrequenz senken und den Blutfluss durch deinen Körper erhöhen. Außerdem reduzierst du Stress. [2] [3]
  2. [4] Oft weinst du weiter, weil du weiterhin traurige oder negative Gedanken hast. Du denkst beispielsweise: "Er hat mich für immer verlassen." oder "Ich habe niemanden." In diesem Moment wirkt das Erkennen negativer Gedanken so, als würde es alles schlimmer machen, ist aber der erste Schritt zur Kontrolle über deine Gedanken und Tränen.
    • Wenn du das jetzt nicht schaffst, dann reflektiere über die Gedanken in diesem Moment, wenn du mit dem Weinen aufgehört hast.
  3. Wenn du zu traurig bist, um einen richtigen Satz zu schreiben, dann schreibe irgendetwas, schreibe unordentlich oder kritzle sogar. Du kannst einfach unfertige Sätze auflisten, eine Seite mit einem großen Wort über dein Gefühl beschriften oder eine Seite voller Wörter schreiben. Es geht darum, dass du diese Gedanken und Gefühle zu Papier und ein bisschen aus deinem Kopf bringst. Später kannst du darüber reflektieren und dich mit den Gefühlen und Gedanken auseinandersetzen, wenn du ruhiger bist.
    • Schreibe beispielsweise: "So schwer.", "Verletzt, betrogen, gekränkt." Wenn du aufschreibst, was dich beschäftigt, dann kannst du außerdem besser mit demjenigen darüber sprechen, der dich verletzt hat. [5]
  4. Durchbrich den Kreis der negativen Gedanken. Versuche dich abzulenken, indem du die Muskeln anspannst oder ein Stück Eis in deiner Hand oder in deinen Nacken hältst. [6] [7] Das lenkt deine Aufmerksamkeit idealerweise lang genug von dem Gedanken ab, damiit du dich fassen kannst.
    • Du kannst dich auch mit Musik ablenken. Rocke ab und wiege dich mit der Musik, um dich zu konzentrieren und deinen Körper zu beruhigen. Dazu zu singen kann dir helfen, die Kontrolle über deine Atmung wiederzuerlangen und dich auf etwas anderes zu konzentrieren.
    • Mache einen Spaziergang. Ein Tapetenwechsel durch einen Spaziergang kann dir helfen, allgegenwärtige, negative Gedanken loszuwerden. Körperliche Aktivitäten helfen dir außerdem, deine Atmung und Herzfrequenz zu kontrollieren.
  5. Gesichtsausdrücke und die Körperhaltung beeinflussen unsere Stimmung. Wenn du merkst, dass du in einer niedergeschlagenen Haltung finster dreinblickst oder dich krümmst, dann gibt dir das ein noch negativeres Gefühl. Versuche das, wenn möglich, zu ändern. Stelle dich aufrecht hin und nimm die Hände in die Seiten (stemme die Arme in die Seite) oder versuche das "Lion Face-Lemon Face". Hierbei machst du "rawr", machst ein Gesicht wie ein Löwe und anschließend eines, als ob du in eine Zitrone gebissen hättest. [8] [9]
    • Wenn du deine Körperhaltung änderst, dann durchbrichst du dein Weinkreis lang genug, um dich zu fassen.
  6. Das ist eine Technik, bei der du verschiedene Teile deines Körpers anspannst und entspannst. Spanne zuerst circa fünf Sekunden lang die Muskeln so stark an wie du kannst, während du einatmest. Entspanne sie dann schnell wieder, während du ausatmest. Entspanne dann dein Gesicht. [10] Spanne dann deinen Nacken an und entspanne ihn. Mache das anschließend mit der Brust, den Händen und so weiter bis du dich zu deinen Füßen heruntergearbeitet hast.
    • Mache diese Entspannungstechniken regelmäßig, damit kein Stress entstehen kann. [11]
    • Du wirst dir so darüber bewusst, wo die Spannung sitzt, wenn du schlimm weinst.
  7. "Das ist nur temporär." Es fühlt sich in diesen Momenten zwar permanent an, aber erinnere dich daran, dass der Moment vorbeigehen wird. Der Moment ist nicht für immer. Du kannst so das große Ganze hinter diesem überfordernden Moment sehen.
    • Spritze dir etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Die Kälte kann dich für einen Moment ablenken und du erlangst wieder die Kontrolle über deine Atmung. Das kalte Wasser hilft dir außerdem, entwaige Schwellungen (wie geschwollene Augen) nach schlimmem Weinen zu lindern.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Vorbeugung

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  1. Hast du das Gefühl, dass du zu viel weinst? Es ist zwar subjektiv, aber Frauen weinen durchschnittlich 5,3 mal pro Monat, Männer 1,3 mal. Dieses Weinen bewegt sich allerdings zwischen wässrigen Augen und Schluchzen. [12] Der Durchschnitt ist nicht unbedingt relevant, wenn du häufiger weinst, weil du ein emotionales Lebensereignis durchlebst, wie eine Trennung, der Tod eines geliebten Menschen oder andere große Lebensereignisse. Wenn du das Weinen nicht unter Kontrolle hast und es dein persönliches oder dein Arbeitsleben beeinflusst, dann ist es ein Problem, an dem du arbeiten solltest.
    • Du fühlst dich während solcher hochemotionalen Phasen eher überfordert und bist in einem Kreislauf aus traurigen oder negativen Gedanken gefangen.
  2. Wenn etwas in deinem Leben passiert, aufgrund dessen du Stress und Kummer hast, dann weinst du wahrscheinlich häufiger. Wenn du beispielsweise den Tod eines geliebten Menschen betrauerst oder das Ende einer Beziehung, dann ist es normal und verständlich, dass du weinst. Manchmal kann auch das Leben selbst überfordernd sein und du weinst, ohne zu wissen warum.
    • In diesem Fall ist das Weinen ein Zeichen für etwas Ernsteres, wie eine Depression oder Angststörung. Wenn du häufig weinst, ohne zu wissen warum, dich traurig, wertlos oder reizbar fühlst, Schmerzen und Probleme beim Essen hast, nicht schlafen kannst oder Suizidgedanken hast, dann hast du eine Depression. [13] Suche dir ärztliche Hilfe, um etwas über Behandlungsformen zu erfahren.
  3. In welchen Situationen hast du Weinkrämpfe? Schreibe sie auf. [14] Wann treten die Weinkrämpfe auf? Gibt es bestimmte Tage, Situationen oder Szenarien, die zu intensivem Weinen führen? Gibt es Dinge, die einen Weinkrampf auslösen?
    • Wenn du beispielsweise eine bestimmte Band auflistest, die dich an deinen Ex erinnerst, dann nimm die Band von der Playlist und vermeide es, die entsprechende Musik zu hören. Das Gleiche gilt für Bilder, Gerüche, Orte, etc. Wenn du dem nicht ausgesetzt sein willst, dann ist es okay, all dies zu meiden.
  4. Schreibe negative Gedanken auf und frage dich, ob sie rational sind. Sind deine Wertvorstellungen rational und realistisch? [15] Sei gut zu dir. Du kannst dafür alle Leistungen oder Dinge auflisten, die dich glücklich machen. Sieh dein Tagebuch als Liste dessen, wofür du dankbar bist.
    • Versuche täglich etwas in dein Tagebuch zu schreiben. Wenn du das Gefühl hast, dass du weinen musst, dann lies, was du bereits geschrieben hast und erinnere dich an das, was dich glücklich macht.
  5. Frage dich: "Wie gehe ich mit Konflikten um? Werde ich wütend? Reagiere ich mit Tränen? Ignoriere ich sie?" Wahrscheinlich hast du einen großen Weinkrampf, wenn du den Konflikt ignorierst. Wenn du weißt, wie du auf Konflikte reagierst, dann hilft dir das dabei, herauszufinden, wie du vorgehen musst.
    • Frage dich außerdem: "Wer hat die Kontrolle?" Gewinne die Kontrolle über dein Leben, damit du das Ergebnis verändern kannst. Sage dir beispielsweise nicht: "Der Lehrer ist schrecklich und hat mich durch den Test fallen lassen." Gib stattdessen zu, dass du nicht genug gelernt hast und deshalb die schlechte Note bekommen hast. Lerne das nächste Mal mehr und akzeptiere das Ergebnis.
  6. Wenn du immer negative Gedanken hast, dann hortest du schädliche Emotionen. Du befasst dich immer wieder mit negativen, traurigen Erinnerungen in der entfernten Vergangenheit, weshalb du weiter und weiter weinst. [16] Das führt zu schädlichem Verhalten, auch zu langen Weinkrämpfen. Wenn du dir der Auswirkungen deiner Gedanken bewusst bist, dann kannst du deine Denkweise ändern und positivere Situationen erzeugen. [17]
    • Wenn du beispielswiese immer denkst, dass du nicht gut genug bist, dann fühlst du dich hoffnungslos oder unsicher. [18] Durchbrich diesen Prozess, bevor er sich auf dein emotionales Wohlergehen auswirkt.
  7. Du kannst mit einem engen Freund oder Verwandten über das sprechen, was dich bedrückt. Rufe an oder frage, ob er Zeit für eine Tasse Kaffee hat. Wenn du das Gefühl hast, dass du niemandem zum Reden hast, dann rufe beispielsweise die Telefonseelsorge unter 0800/1110111 oder 0800/1110222 an. [19] [20]
    • Wenn du oft weinst und denkst, dass du zusätzliche Hilfe brauchst, dann kann dir ein professioneller Berater helfen. Ein Berater kann einen Plan für dich erarbeiten, damit du wieder die Kontrolle über deine Gedanken erlangst und richtig damit umgehst.
  8. Frage deinen Hausarzt, sieh im Telefonbuch nach oder frage Freunde nach Empfehlungen für einen Berater oder Therapeuten. [21] Dein Berater oder Therapeut fragt dich, warum du in Therapie bist. Du kannst sagen: "Ich habe viele Weinkrämpfe und möchte verstehen warum und wie ich sie kontrollieren kann." Du kannst auch einfach sagen: "Ich fühle mich traurig." Der Berater stellt dir Fragen über Erlebtes und deine Geschichte. [22]
    • Der Therapeut und du besprechen deine Therapieziele und erarbeiten dann einen Plan, um diese zu erreichen.
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Tipps

  • Exzessives Weinen kann zu Dehydrierung führen, was wiederum zu Kopfschmerzen führt. Trinke ein großes Glas Wasser, nachdem du dich entspannt hast.
  • Wenn du dich beruhigen musst, dann feuchte einen Waschlappen mit warmem Wasser an und lege ihn in deinen Nacken. Wenn du dich bereits beruhigt hast, dann nimm einen kalten Waschlappen und lege ihn über deine Augen oder Stirn, damit du schlafen kannst und dich besser fühlst.
  • Es ist okay zu weinen, um deine Gefühle rauszulassen. Gehe an einen Ort, an dem du alleine sein und dich beruhigen kannst.
  • Manchmal ist es leichter, mit einem Fremden über das zu sprechen, was dich bedrückt. Mit jemandem zu sprechen hilft dir, eine andere Perspektive zu erfahren.
  • Sprich in einer beruhigenden und entspannenden Stimme zu dir selbst.
  • Kuschle dich neben ein Haustier. Tiere geben dir zwar keinen Rat, verurteilen dich aber auch nicht.
  • Sage dir, dass alles gut wird, egal in welcher Situation du bist, und dass es Leute gibt, die dir helfen.
  • Sage jemandem, der dir zuhört, was dich bedrückt.
  • Wenn du traurig bist und zu jemandem eine starke Bindung hast, wie zu einem Elternteil oder Erziehungsberechtigten, dann sprich mit ihm über deine Probleme. Das ist besser als ein Berater, denn du hast eine stärkere Bindung zu demjenigen.
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