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Im Leben prallt man unausweichlich früher oder später mit Individuen zusammen, die alles besser zu wissen glauben. Ob es Freunde, Familie oder Kollegen sind, sie nerven schrecklich. Um welches Thema es auch geht, sie sind erklärte Experten und lassen das jeden hören, ob er will oder nicht. Wenn dir auch so ein Fall das Leben schwer macht, musst du dir überlegen, ob du ihn konfrontieren willst oder einfach lernen möchtest, ihn so zu akzeptieren, wie er ist.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Konfrontiere den Rechthaber

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  1. Es ist unvermeidlich, mit rechthaberischen Menschen zu interagieren. Du solltest dir weise aussuchen, welche Schlachten du schlagen willst und solltest nicht jedes Mal einen Streit vom Zaun brechen, wenn dir so jemand begegnet. Nicht jeder nervige Kommentar verdient eine Antwort und manchmal könnte es dir selbst am meisten schaden, wenn du denjenigen konfrontierst.
    • Ist diese Meinung überhaupt wert, dass man sich damit auseinandersetzt? Manche Meinungen ärgern dich zwar, es ist aber ziemlich sinnlos, darüber zu streiten. Eine Science Fiction-Community wird sich nie darüber einig werden, ob nun Star Wars oder Star Trek besser ist und du wirst keinen eingefleischten Fan für die Gegenseite gewinnen. Es ist einfach eine Sache des persönlichen Geschmacks.
    • Kannst du diesen Kampf gewinnen? Es ist lobenswert, für eine gute Sache zu kämpfen. Es gibt jedoch leider Situationen, in denen du mit deinem leidenschaftlichen Einsatz nichts erreichen wirst und Gefahr läufst, negative Konsequenzen für dich selbst (oder jemand anderen) zu provozieren. Verschwende nicht deine Energie, Zeit und gute Laune.
    • Verletzt diese Meinung jemanden. Es ist immer richtig, jemanden für Rassismus, Sexismus, Mobbing oder ähnliches schädliches Verhalten zur Rede zu stellen. Nur für eine andere Meinung muss das allerdings nicht sein.
  2. Menschen neigen dazu, besonders defensiv zu werden, wenn man sie in der Öffentlichkeit angreift, und dadurch könnte die Situation noch schlimmer werden. Wo es möglich und angemessen ist, solltest du denjenigen zur Seite nehmen und ein privates Gespräch mit ihm führen. Vor Zeugen würdest du ihn unnötig bloßstellen und verletzen. [1]
    • Bewahr dir einen respektvollen Ton. Dein Ton und deine Einstellung sind sehr wichtig, wenn du die Situation mit der rechthaberischen Person ansprechen willst. Du solltest auf keinen Fall wütend oder sarkastisch klingen, sondern mit ruhiger Stimme sprechen und eine Pose einnehmen, die nicht bedrohlich wirkt. Wenn der andere wütend wird, erheb trotzdem nicht die Stimme und reg dich nicht auf.
    • Die Interaktion sollte von deiner Seite aus ruhig und beherrscht bleiben. Das Schlimmste, was du tun kannst, ist, demjenigen streitlustig und dominant zu begegnen. Dieser Ansatz würde unweigerlich dazu führen, dass ihr euch gegenseitig hochschaukelt, um zu beweisen, wer von euch das Alphatier ist. Es gibt jedoch in dieser Situation keinen Gewinner.
  3. Du kannst für den anderen keine höhere Messlatte ansetzen als für dich selbst. Du solltest dem Rechthaber also zu verstehen geben, dass du gewiss nicht alles weißt und deine Wissenslücken nicht als Makel oder Schwäche ansiehst.
    • Rede in „Ich“-Aussagen anstatt den anderen anzugreifen. Es fühlt sich vermutlich so an, als würde der andere das Problem verursachen, aber du solltest der Versuchung widerstehen, in Anschuldigungen zu verfallen. Berichte aus deiner Perspektive.
      • “Ich wurde jetzt bereits mehrfach von dir unterbrochen“ wirkt besser als „Du redest die ganze Zeit und respektierst mich nicht.” [2]
    • Hör ebenso viel zu wie du sprichst. Möglicherweise wird der Rechthaber wütend oder ungehalten, weil du ihn konfrontierst. Wenn das geschieht, atme tief durch, hör ihm zu und fall ihm nicht ins Wort. Wenn du dich zurückziehen musst, damit die Situation nicht eskaliert, tu das ruhig.
    • Hör aktiv zu. [3] Wenn derjenige defensiv ist und seine Perspektive zu erklären versucht, wiederhol das Gesagte, um zu beweisen, dass du ihn verstanden hast.
      • Sag etwa: „Ich habe mitbekommen, dass du mich nicht persönlich angreifen willst und der Meinung bist, dass ich überreagiere, aber was du sagst, ist schlicht [sexistisch, rassistisch, ignorant, verletzend] und passt mir nicht.”
  4. Auch wenn der Rechthaber ein Idiot ist, der keine Ahnung von dem hat, wovon er so gern redet, solltest du ihn immer noch wie einen Menschen mit gültigen Glaubenssätzen und Gefühlen behandeln.
    • Mit Fragen kannst du außerdem Respekt signalisieren. Dein rechthaberisches Gegenüber wird deine Argumente weniger zurückweisen, wenn du den Willen zeigst, seine Perspektive zu verstehen.
      • Frag etwa: „Wie können wir es schaffen, sachlicher miteinander zu kommunizieren?“ Oder: „Hast du eine Idee, wie wir unsere Beziehung zueinander verbesser können, damit wir vernünftig zusammenarbeiten können?“
    • Bewaffne dich mit den Fakten. Wenn du einen Rechthaber konfrontieren willst, ist es wichtig, ihm zu zeigen, dass sein Verhalten unzuträglich für andere ist. Präsentiere ihm Fakten und Zahlen dazu, wie die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz leidet, wenn eine einzelne Person meint, alles kontrollieren zu müssen, oder wie Freundschaften daran zerbrechen, wenn sich jemand ständig untergebuttert fühlt. [4]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Geh mit einer rechthaberischen Person richtig um

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  1. In manchen Fällen – wenn der Rechthaber etwa eine Autoritätsperson ist – wirst du kaum eine Wahl haben, als das Beste aus der Situation zu machen.
    • Schlag einen Bogen hin zu Gesprächsthemen, die dir weniger unangenehm sind. Wenn du nicht über das Thema sprechen willst, das der Rechthaber anfängt, verlagere den Fokus auf andere Themen, die dir angenehmer sind. Diese Themen müssen dich gar nicht unbedingt interessieren, sie sollen nur von empfindlicheren Themen ablenken. Frag denjenigen nach seiner Familie oder seinen Interessen.
  2. Wenn du weißt, dass du Zeit mit der Person wirst verbringen müssen, überleg dir zumindest, wie du sie minimieren kannst. [5]
    • Bei der Arbeit könnte das etwa bedeuten, dass du dich von Bereichen fernhältst, an denen sich der andere häufig aufhält, oder leg dir eine passende Entschuldigung zurück, um dich jederzeit aus einer unangenehmen Situation zurückziehen zu können. Bei Familienveranstaltungen solltest du Aktivitäten einplanen, die dir erlauben, Gesprächen aus dem Weg zu gehen.
  3. Wenn die rechthaberische Person darauf besteht, über Religion, Politik, Geld oder ein anderes persönliches Thema zu diskutieren, sag demjenigen, dass du diese Dinge nicht mit jedem besprichst und derartige Konversationen lieber vermeiden möchtest.
    • Tritt bestimmt auf. Wenn die Person ein Thema immer und immer wieder anschneidet, erinnere ihn ebenso standhaft daran, dass du diese Diskussion nicht führen wirst. Etwa so: „Es freut mich, dass dich dein Glaube glücklich macht. Aber ich bleibe lieber auf Seiten der Wissenschaft und möchte nicht weiter darüber reden."
    • Du könntest auch sagen: „Ich weiß, dass dir das Thema am Herzen liegt, aber es ist mir unangenehm, mit dir darüber zu reden. Lass mich damit bitte in Ruhe.”
    • Oder entgegne einfach: „Lass uns doch über etwas Leichteres reden, hm? Wie geht es deinem Baby?"
  4. [6] Wenn die rechthaberische Person dir ständig Ratschläge gibt oder dir sagt, wie du Dinge tun sollst, antworte mit einem respektvollen „danke für den Vorschlag“ oder „danke für die Anmerkung“. Wenn derjenige Recht hat, befolg seinen Rat. Wenn nicht, ignorier ihn einfach und mach es so, wie du es für richtig hältst.
    • Mach dir klar, dass du eventuell trotzig reagierst. Es mag sein, dass der Rechthaber tatsächlich einmal Recht hat, seine Meinung jedoch auf sehr dominante oder nervige Art äußert. In solchen Fällen bist du wahrscheinlich geneigt, ihn einfach deshalb zu ignorieren, um ihm eins reinzuwürgen. Aber du solltest deinen Ärger nicht dein Urteilsvermögen trüben lassen.
    • Widersteh der Versuchung, passiv-aggressiv zu reagieren. Auch wenn du denjenigen nicht gleich anschreist, du rollst vielleicht die Augen oder murmelst schnippische Kommentare vor dich hin. Das würde die Spannungen zwischen euch nur verschlimmern.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Ändere deine Meinung über die rechthaberische Person

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  1. Viele Menschen bekommen eingebläut, am besten gar keine Meinung zu haben oder sie wenigstens nicht zu äußern. Dann ist es ihnen natürlich unangenehm, sich mit jemandem auseinanderzusetzen, der nicht nur eine klare Meinung hat, sondern sie auch gerne und direkt artikuliert. Wenn derjenige dann auch noch Spaß an einer lebhaften Debatte hat und sie sogar bewusst anzettelt, wird es noch extremer. Das kann folgende Gründe haben:
    • Kulturelle Unterschiede. In manchen Kulturen spricht man ganz offen über sensible Themen, während es in anderen verpönt ist.
    • Geschlechtserziehung. Frauen bekommen häufiger als Männer beigebracht, dass sie sich ruhig und gesittet zu verhalten haben, nicht extrovertiert und entschieden. Eine Frau, die klar ihre Meinung sagt, wird oft als dominant wahrgenommen, während es bei Männern positiver bewertet wird.
    • Familiäres Umfeld. In manchen Familien lernen Kinder, ihre Meinung zu äußern, während andere eher klein gehalten werden. Auch die Position im Geschwistergefüge kann eine Rolle spielen.
    • Unterschiedliche Persönlichkeiten. Manche Menschen sind einfach extrovertierter oder voreingenommener, während andere entweder offener sind oder Konflikte vermeiden wollen. Keine Persönlichkeit ist besser als die andere. Der eine eignet sich eben besser als Richter, der andere als Minister.
  2. Unterschiedliche Menschen bewerten Dinge unterschiedlich. Damit können manche Leute wiederum schwer umgehen. Es fühlt sich einfach so falsch an, wie der andere denkt und handelt! Aber bedenk dabei die folgenden Dinge:k
    • Nur weil jemand eine andere Meinung hat, ist er nicht schlechter als du. Eine Meinung macht keinen Menschen. Jemand mit der gleichen Meinung ist auch nicht besser als jemand, der anders denkt.
    • Zuhören ist nicht gleich Zustimmen. Du kannst dir die Meinung einer anderen Person anhören, ohne ihr zustimmen zu müssen. Du zeigst damit nur, dass du fair bist.
    • Du musst dich nicht auf jede Diskussion einlassen. Manche Leute lieben es, sich zu streiten, aber das kann auch sehr anstrengend werden und du kannst nicht jedes Mal gewinnen. Lass die Sache einfach mal auf sich beruhen, wenn du nicht viel zu gewinnen oder viel zu verlieren hast.
  3. Derjenige will dich vermutlich gar nicht angreifen und fragt sich möglicherweise, warum du ihm aus dem Weg gehst. Wenn du ihm statt mit Verurteilung mit Empathie begegnest, kannst du ihm vielleicht dabei helfen, seine Situation besser zu verstehen.
  4. Wenn du ihn nicht bereits gut kennst, legst du wahrscheinlich auch keinen allzu großen Wert darauf, das zu ändern. Aber du solltest ihn trotzdem als Menschen mit Freunden und Familie und einem Leben wahrnehmen. Je mehr du über ihn weißt, desto leichter kannst du ihm mit Empathie begegnen. [7]
  5. Wenn er zu allem eine Meinung hat, kannst du sein Wissen vielleicht zu deinem Vorteil nutzen.
    • Eventuell weiß er zum Beispiel mehr über die Dynamik an eurem Arbeitsplatz als du und kann dir Informationen liefern, die du sonst nirgendwo bekommen könntest. Handelt es sich um ein Familienmitglied, kann er dir Geschichten erzählen, die andere dir verschweigen. Vielleicht wirst du überrascht sein, was du erfährst.
  6. [8] Auch wenn du die Person fürchterlich findest, ihr habt sicher gemeinsame Interessen. Wenn du nicht über Politik sprechen willst, mögt ihr vielleicht die gleiche Musik. Wenn du nicht über Sport diskutieren magst, könnt ihr euch vielleicht über Familienausflüge und Erziehung unterhalten. Finde die Bereiche, in denen ihr ähnlich tickt, und konzentrier dich auf diese.
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Tipps

  • Lern den Unterschied zwischen einer Meinung und Belästigung. Wenn ein Kollege nicht damit aufhört, sexuell unangemessene oder besonders persönliche Themen diskutieren zu wollen, musst du dich gar nicht darauf einlassen. Solche Kommentare können ein sehr schlechtes Arbeitsklima schaffen und du solltest mit deinem Vorgesetzten reden.
  • Wenn du einen rechthaberischen Kollegen oder beruflichen Bekannten mit seinem Verhalten konfrontierst und er hört nicht zu oder sein Verhalten wird noch schlimmer, dann hast du das Recht, dir bei einer Autoritätsperson Hilfe zu suchen. Denk aber gut darüber nach, denn nicht immer lässt sich das Ergebnis eindeutig vorhersagen. Eventuell wirst du auch als Querulant und Unruhestifter abgestempelt. Außerdem könnte deinetwegen jemand seinen Job verlieren.
  • Wenn dich rechthaberische Menschen in deinem Leben zu sehr stressen, solltest du mit einem Berater sprechen. Viele Situation lassen sich nur schwer objektiv einschätzen, wenn man mittendrin steckt. Ein objektiver Außenstehender kann dir eine neue Perspektive eröffnen.
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