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Wenn du mit einer Person aus der Gehörlosen-Gemeinschaft kommunizieren möchtest, solltest du dich als allererstes vorstellen können. Dieser Artikel wird dir beibringen, wie du deinen Namen in der amerikanischen Gebärdensprache (ASL) ausdrücken kannst. Diese Gebärdensprache findet vorwiegend in den USA und in Kanada Anwendung. Die universelle Gebärdensprache wird selten benutzt und stellt weder eine praktische noch zuverlässige Kommunikationsmethode dar. Bedenke also, dass sich die folgenden Anweisungen nicht auf jedes beliebige Land übertragen lassen.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Stelle dich in amerikanischer Gebärdensprache vor

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  1. " Hebe die rechte Hand wie zum Gruß (Handfläche offen, alle 5 Finger aneinander). Berühre mit dem Daumen deine Schläfe und ziehe die Hand dann etwas weg, in einer leichten Grußgeste.
    • Alternativ kannst du in Kopfnähe leicht winken.
  2. " Leg deine Hand mittig auf die Brust, ohne Tätschelbewegungen zu machen.
    • Manche Leute bevorzugen es, auf sich selbst zu deuten, indem sie mit dem Zeigefinger ihr Brustbein antippen. Beide Gebärden werden benutzt, aber die zweite steht eher für "ich, mich oder mir." [1]
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    Die Gebärde "Name. " Mache zwei Fäuste und strecke nur die beiden Zeige- und Mittelfinger aus. Dann richtest du die Hände so aus, als wolltest du zwei Pistolen imitieren, die Zeigefinger waagrecht und zuoberst. Dann legst du die Finger deiner Schreibhand über die Finger der anderen Hand, so dass eine Art X entsteht, direkt vor dir. Klopfe die Finger zwei Mal leicht aufeinander.
  4. Buchstabiere deinen Namen in Gebärdensprache. Lies dazu folgenden Artikel: Das-Alphabet-in-der-amerikanischen-Zeichensprache-fingerbuchstabieren. Halte deine Hand in stabiler Position direkt vor dir. Buchstabiere in einem konstanten Rhythmus, wobei flüssige Bewegungen wichtiger sind als schnelle.
    • Mache eine kurze Pause zwischen Wörtern, falls du deinen vollen Namen ausbuchstabierst.
    • Sollten in deinem Namen zwei gleiche Buchstaben direkt aufeinander folgen (wie in Moos), „öffne“ und „schließe“ deine Hand beim Wiederholen des Buchstabens. Bei Buchstaben, die schwieriger zu wiederholen sind (z.B. die beiden m in Emma), bewege deine Hand etwas zur Seite, während du den zweiten Buchstaben zeigst, ohne das Handzeichen zu verändern. Du kannst den zweiten Buchstaben auch „über“ dem ersten anzeigen.
  5. Übe Folgendes, bis es in fließender Bewegung gelingt: "Hallo, mein Name _____." Verändere diese Wortreihenfolge auf keinen Fall.
    • Das Verb "sein" existiert in ASL nicht. (ist,war, waren, gewesen...) Versuch also nicht "ist" in einen Satz hinein zu buchstabieren.
  6. Körpersprache und Gesichtsausdrücke sind extrem wichtig für ASL. Gebärdensprache ohne entsprechende Gesten und Gesichtsausdrücke ist wie mit monotoner Stimme zu sprechen. Es erschwert eine Konversation mit dir erheblich.
    • Versuche einladend zu wirken, während du deinen Namen buchstabierst. Lächle und öffne deine Augen einen Tick weiter. Beim Wort "mein", sollte dein Kopf leicht schräg gestellt sein, um Verständnis auszudrücken. Halte Blickkontakt mit deinem Gegenüber.
  7. Namensgebärden, wie unten erörtert, sind für eine Vorstellung nicht nötig. Bei formellen Vorstellungen wirst du normalerweise die Buchstabiermethode benutzen. Eine Namensgebärde kann später kommen, in einem zwangloseren Rahmen. [2] Solltest du jedoch in lockerer Weise vorgestellt werden, z.B. von einem gemeinsamen Freund, kannst du zu folgender Vorstellung wechseln: "Hallo, mein Name (buchstabierter Name), (Namensgebärde)."
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Sich eine Namensgebärde in ASL verdienen

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  1. Da du ja bis hierher noch keine eigene Namensgebärde besitzt, kannst du dich vorstellen, indem du deinen Namen so buchstabierst, wie er ausgesprochen wird. Lerne erst das ASL-Alphabet aus diesem wikiHow-Artikel, über Videos oder von einem Gehörlosen. Um deinen Namen zu buchstabieren, zeigst du die Buchstaben einfach der Reihe nach. Übe, bis du ihn flüssig buchstabieren kannst, während die Hand immer in der stabilen Position vor deinem Körper verharrt.
    • Die Gebärdensprache basiert nicht auf Alphabeten, weshalb das Buchstabieren von Worten nicht so wichtig ist. Buchstabieren ist vor allem in Situationen, wie den oben genannten, hilfreich, wenn du ein Wort einführen möchtest (z.B. deinen Namen), welches noch keine festgelegte Gebärde besitzt. [3]
    • Sollte dein Name sehr kurz und einfach zu buchstabieren sein, könnte es dein dauerhafter Name werden. [4]
  2. Deine Namensgebärde ist eine eigens für dich erfundene Gebärde. Es gibt keine festgelegte Methode, um einen englischen Namen in eine Namensgebärde zu übersetzen. Vielmehr ist es Aufgabe der Gehörlosen, einen Namen für dich zu kreieren, wenn sie dich als Teil ihrer Gemeinschaft akzeptieren. Hier sind ein paar Muster, denen Namensgebärden zu folgen scheinen.
  3. Erfinde nicht selbst einen. Sollte ein prominentes, erwachsenes Mitglied der Gehörlosengemeinde dir eine Namensgebärde zuordnen, hat es entschieden, dich als Teil dieser Gemeinschaft anzuerkennen. Das ist ein Meilenstein für einen Nicht-Nativen der Gebärdensprache und es kann in vielen Kreisen etliche Jahre der Freundschaft erfordern, um dieser Ehre zuteil zu werden. [9] Selbst wenn dich dieses Argument nicht überzeugt, solltest du wissen, dass die Erfindung deiner Namensgebärde einige Risiken birgt: [10]
    • Du könntest eine Handhaltung oder Bewegung wählen, die schwierig nachzuvollziehen ist oder gegen die Grammatik verstößt. ("Hi, mein Name ist Zzxqbub.")
    • Du könntest eine Gebärde erfinden, die einer Beleidigung ähnelt.
    • Vielleicht benutzt jemand aus dem nahen Umfeld deine erfundene Gebärde bereits.
    • Deine Namensgebärde könnte der eines Prominenten gleichen. (Stell dir einen Auswärtigen vor, der sich Martin Luther King nennt.)
    • Wenn Hörende Namensgebärden erfinden, missachtet das die Kultur der Gehörlosen.
  4. Sobald du ASL beherrschst und erfahrene "Gebärdensprachler" kennenlernst, wird du bemerken, dass Leute mit unterschiedlichen Namen bedacht werden. Das passiert, wenn sie von verschiedenen Gemeinschaften Namen erhalten. [11] Manche Namensgebärden verändern ihre Lage oder Form im Verlauf der Zeit, um sie von ähnlichen Namensgebärden zu unterscheiden, um sich schneller gebärden zu lassen, oder um einen Bezug loszuwerden, der peinlich oder unbedeutend geworden ist.
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Tipps

  • Es gibt hunderte von Gebärdensprachen rund um den Globus. Die amerikanische Gebärdensprache ASL, die hier angeführt wird, findet vor allem in den USA und Kanada Anwendung. Das trifft auch auf die Diskussion rund um die Namensgebung zu.
  • Wenn du die Gebärdensprache einsetzt, solltest du nicht davon ausgehen, dass Gehörlose von deinen Lippen ablesen können. Selbst geübte Lippenableser können nur etwa 30% von dem erkennen, was du sagst. [12]
  • Das kleingeschriebene Wort deaf (gehörlos) bezieht sich auf den physischen Verlust des Gehörs, während das großgeschriebene Wort Deaf sich auf die Gemeinschaft und Kultur der nativen Gebärdensprachler bezieht.
  • In der Gebärdensprache setzt du Körpersprache ein, um dich auszudrücken. Du kannst z.B. Abscheu zeigen, um auszudrücken, dass dir etwas missfällt. Um auszudrücken, dass du etwas hasst, hingegen, solltest du die Augenbrauen zusammenziehen und die Nase rümpfen.
  • Mach dir bei einfachen Sätzen keinen Kopf wegen der Gesichtsausdrücke. Ein Lächeln mit der Begrüßung ist alles, was du brauchst.
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Warnungen

  • Gehörlose Kinder und junge Erwachsene finden es oft toll, Namensgebärden zu verteilen. Aber sie sind vorwiegend vom Spaß motiviert und weniger von der Zweckmäßigkeit. Du könntest dir eine Namensgebärde einfangen, die wenig schmeichelhaft oder mühsam zu gebärden ist.
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