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Aktivkohle wird zur Reinigung von verunreinigtem Wasser oder Luft eingesetzt. In Notsituationen kann Aktivkohle angewendet werden, um Toxine und Giftstoffe aus deinem Körper zu entfernen. Bevor du Holzkohle aktivieren kannst, musst du zuerst hausgemachte Holzkohle durch Verbrennung von Holz oder faserigen Pflanzenstoffen erhalten. Anschließend muss die Kohle durch Zusatz von Calciumchlorid oder Zitronensaft chemisch aktiviert werden.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Kohle herstellen

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  1. Am einfachsten ist es, Aktivkohle über einem Feuer im Freien herzustellen, aber im Kaminofen zu Hause klappt es ebenso gut. Das Feuer sollte allerdings heiß genug sein, damit Holzstücke darin verbrennen können. [1]
    • Beachte alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, wenn du ein Feuer anzündest und halte immer einen Feuerlöscher bereit.
  2. Falls du kein Hartholz zur Hand hast, kannst du es durch praktisch jedes fibröse Pflanzenmaterial ersetzen, wie z.B. Kokosnussschalen. [2] Fülle dein Hartholz oder Pflanzenmaterial in einen Metalltopf und verschließe den Topf mit dem Deckel.
    • Der Topfdeckel sollte eine Entlüftungsöffnung haben, ansonsten muss der Luftzufluss ins Topf-Innere während des Prozesses jedoch eingeschränkt werden. Ebenso gut kannst du auch einen Camping-Wasserkocher benutzen, bei dem das entstehende Gas durch seine Öffnung entweichen kann.
    • Das zu verbrennende Material sollte so trocken wie möglich sein, bevor du es in den Topf steckst. [3]
  3. Stelle den abgedeckten Topf über das Feuer. Während des Kochens wirst du sehen, wie Rauch und Gas aus der Öffnung des Deckels entweichen. Dabei wird alles außer dem Kohlenstoff (der Holzkohle) verbrannt. [4]
    • Wenn kein Rauch und Gas mehr aus dem Topf entweichen, ist das ein Zeichen, dass der Kochvorgang beendet ist. [5]
  4. Die Kohle in deinem Topf bleibt jetzt einige Zeit lang heiß. Lass ihr genügend viel Zeit zum Abkühlen. Nachdem sie so weit abgekühlt ist, dass man sie mit bloßen Händen anfassen kann, schütte die Kohle in einen sauberen Behälter und wasche sie mit kaltem Wasser, um Asche und übriggebliebene Reste zu entfernen. Gieße das Wasser anschließend ab. [6]
  5. Schütte die gereinigte Kohle in einen Mörser mit Stößel und zermahle sie in feines Pulver. Statt im Mörser, kannst du die Kohle auch in eine starke Plastiktüte füllen und mit einem Fleischklopfer oder Hammer zu Pulver kleinstoßen. [7]
  6. Das Kohlenpulver kann zum Trocknen im Mörser gelassen werden. Wenn du eine Plastiktüte benutzt hast, schütte das Pulver in eine saubere Schüssel. Das Pulver dürfte nach etwa 24 Stunden trocken sein.
    • Prüfe mit den Fingern, ob die Kohle trocken ist; das Pulver sollte komplett trocken sein bevor du zu den nächsten Schritten übergehst. [8]
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Kohle aktivieren

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  1. Sei vorsichtig, wenn du diese Substanzen mischt, denn das Gemisch wird dabei sehr heiß. Du musst so viel der Lösung herstellen, dass sie die ganze Kohle abdeckt. Für mittelgroße Portionen der Kohle müsste 100 g Calciumchlorid gemischt mit 1,3 Glas (310 ml) Wasser genügen. [9]
    • Calciumchlorid kann man in den meisten Baumärkten, Hauhaltswarengeschäften und Einzelhandelsunternehmen kaufen.
  2. Wenn du kein Calciumchlorid hast, kannst du es durch Bleichmittel oder Zitronensaft ersetzen. Nimm dazu ganz einfach ca.300 ml Bleichmittel oder Zitronensaft statt der Calciumchlorid-Lösung. [10]
  3. Schütte das trockene Kohlenpulver in eine Rührschüssel aus Edelstahl oder Glas. Mische die Calciumchlorid-Lösung (bzw. den Zitronensaft oder das Bleichmittel) in kleinen Portionen mit einem Löffel unter das Pulver.
    • Gib nur so viel von der Lösung dazu, bis die Mischung die Konsistenz einer Paste hat. [11]
  4. Decke die Schüssel zu und stelle sie ruhig. Gieße nach der angegeben Zeit so viel wie möglich der überstehenden Flüssigkeit aus der Schüssel ab. Die Kohle sollte feucht, aber nicht durchnässt sein. [12]
  5. Schütte deine Kohle zurück in den (gesäuberten) Metalltopf und stelle diesen zurück auf das Feuer. Um die Kohle zu aktivieren, muss das Feuer heiß genug sein, um Wasser aufkochen zu können. Nach drei Stunden Kochen bei dieser Temperatur ist die Kohle aktiv. [13]
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Aktivkohle anwenden

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  1. Aktivkohle kann angewendet werden, um unangenehme Gerüche, Bakterien, Schadstoffe und Allergene aus Wasser und Luft zu entfernen. Die Wirkung besteht darin, dass die Kohle Gerüche, Giftstoffe, Bakterien, Verunreinigungen, Allergene und Chemikalien in ihren vielen kleinen Poren bindet. [14]
  2. Wickle etwas Aktivkohle in ein Leinentuch und lege die Kohle dorthin, wo sie gebraucht wird. Wenn du kein Leinentuch hast, nimm ein Tuch aus leichtem, luftdurchlässigem Gewebe wie Baumwolle. [15]
    • Vermeide Stoffe, die nach Wasch- oder Bleichmittel riechen. Die Kohle wird diese Gerüche auch absorbieren, was jedoch ihre Effektivität verringert. [16]
    • Um die Effektivität der Luftreinigung zu verbessern, stelle einen Ventilator so auf, dass er Luft über die Kohle bläst. Die Luft über der Kohle wird gereinigt.
  3. Kommerzielle Wasserfilter können teuer sein, dabei kann man kostengünstig die gleiche Wasserreinheit erhalten, wenn man einen selbstgemachten Wasserfilter anwendet. Nimm dazu eine saubere Socke, die nicht nach Waschmittel oder Bleichmittel riecht, schütte Aktivkohle hinein und reinige das Wasser, indem du es durch die Socke durchlaufen lässt. [17]
  4. Mische in einer kleinen Schüssel 2 Esslöffel (30 ml) Betonit-Ton, 1/2 Teelöffel (2,5 ml) Aktivkohle, 1 Esslöffel (15 ml) Kurkuma, 2 Esslöffel (30 ml) Apfelessig und 1 Teelöffel (5 ml) Honig. Gib in kleinen Portionen Wasser hinzu, bis die Mischung glatt ist.
    • So eine Maske entfernt Giftstoffe und reinigt Poren.
    • Die natürlichen Zutaten, die für die Herstellung dieser Maske verwendet werden, sind für fast alle Hauttypen geeignet.
    • Streiche eine dicke Schicht der Maske auf dein Gesicht. Lasse sie zehn Minuten lang einwirken und wasche sie anschließend ab. [18]
  5. Mische 500 Milligramm Aktivkohle-Pulver unter 350 ml Wasser. Trinke diese Mischung bevor du etwas Blähendes isst oder wenn du dich aufgebläht fühlst, um die Symptome zu lindern.
    • Mit nicht säurehaltigem Saft (wie Karottensaft) trinkt sich die Kohle angenehmer als pur. Vermeide säurehaltige Säfte (wie Organgen- oder Apfelsaft), durch die die Kohle weniger effektiv wird. [19]
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Einen Aktivkohle-Maskenfilter herstellen

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  1. Schneide mit einer Schere den Boden einer 2 L Plastikflasche ab. Entferne anschließend eine 7,5 cm-breiten Streifen von einer Seite der Flasche – von dem abgeschnittenen Boden bis hin zu der Stelle, an der die Flasche in den Flaschenhals übergeht.
    • Das Plastik kann an der Stelle, wo es mit der Schere geschnitten wurde, gezackt sein. Benutze medizinisches Klebeband entlang der Schneidelinien zur Absicherung.
  2. Steche mit einer Schere oder einem Schraubenzieher Atmungslöcher in den Boden einer Aluminiumdose. Schneide anschließend den Oberteil der Aluminiumdose mit einer starken Schere, einer Blechschere oder einem Scherenmesser ab. [20]
    • Gehe vorsichtig mit dem abgeschnittenen Metallteil um. Meistens ist es sehr scharf und kann Verletzungen verursachen. Ein an den Rändern angebrachtes medizinisches Pflaster kann die scharfen Kanten absichern.
  3. Bringe eine Schicht Baumwolle im unteren Teil der Dose an. Lege eine Schicht Aktivkohle darauf, und anschließend wieder eine Schicht Baumwolle. Klebe eine Schicht Baumwolle über die abgeschnittenen Seite der Dose und schneide ein kleines Loch hinein.
    • Sei vorsichtig, wenn du die Aluminiumdose mit Kohle füllst, vor allem wenn du die scharfen Ränder nicht mit Klebeband gesichert hast. [21]
  4. Stecke den Flaschenhals der 2 Liter Flasche in das Loch in der Watte am oberen Teil der Dose. Klebe die Aluminiumdose an die 2 Liter Flasche, um die Maske fertigzustellen. Während du durch den Flaschenhals atmest, wird die Luft, die du einatmest, von der Kohle in der Dose gefiltert. [22]
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Warnungen

  • Lasse das Feuer nie unbeaufsichtigt, während du die Kohle kochst. Wenn das Feuer erlischt oder seine Temperatur fällt, wird deine Kohle nicht aktiv.
  • Die unbedachte Nutzung von Chemikalien wie Calciumchlorid kann gefährlich sein. Befolge immer die Sicherheitsanweisungen auf den Etiketten der Chemikalien.
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Dinge, die du brauchst

  • Metalltopf (samt Deckel mit Entlüftungsöffnung)
  • Hartholz (oder fibröses Pflanzenmaterial, z.B. Kokosnussschalen)
  • Behälter (z.B. eine saubere Schüssel oder ein sauberer Eimer)
  • Mörser mit Stößel (bzw. starke Plastiktüte und Fleischklopfer oder Hammer)
  • Calciumchlorid (bzw. Zitronensaft oder Bleichmittel)
  • Rührschüssel aus Edelstahl oder Glas
  • Löffel
  • Leinentuch (oder Tuch aus leichtem, luftdurchlässigem Gewebe)
  • Saubere Socke
  • Schere
  • 2 Liter Plastikflasche
  • Medizinisches Klebeband
  • Aluminiumdose
  • Watte
  • Aktivkohle

Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Um Aktivkohle herzustellen, musst du zunächst Hartholz in Kohle verwandeln. Fülle einen großen Topf mit ca. 10 cm langen Holzstücken und bedecke alles mit einem locker sitzenden Deckel. Erhitze den Topf für drei bis sechs Stunden über einem Feuer, bis das Holz zu Kohle verbrannt ist. Lasse den Topfinhalt abkühlen und spüle die Kohle ab, bevor du sie trocknen lässt. Anschließend gib den Inhalt in einen Plastikbeutel und zerstoße ihn mit einem Hammer zu feinem Puder, das du durch ein feinmaschiges Sieb gibst, um größere Holzstücke herauszufiltern. Anschließend gib das Pulver in eine Schüssel. Um die Kohle nun zu aktivieren, gib 240 - 475 ml Zitronensaft in die Schüssel und rühre alles zusammen, bis du eine Paste hast. Bedecke die Mischung und lasse sie für 24 Stunden stehen. Anschließend lasse die Kohle durch einen Kaffeefilter in einem feinmaschigen Sieb abseihen. Um Rückstände des Zitronensafts zu entfernen, spüle die Kohle dreimal mit destilliertem Wasser durch. Anschließend lasse die Paste an der Luft trocknen oder trockne sie für zwei bis vier Stunden bei 110 °C im Ofen. Bewahre alles in einem Einmachglas auf, das du gut verschließen kannst. Um zu erfahren, auf welche Weise du deine Aktivkohle einsetzen kannst, lies unseren Artikel!

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