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Wusstest du schon, dass du das Alter deines Hundes anhand seiner Zähne schätzen kannst? Bei ausgewachsenen Hunden kann dir eine Zahnuntersuchung eine recht grobe Schätzung ihres Alters liefern. Bei Welpen jedoch kannst du das Alter etwas genauer bestimmen, da Welpen ihre Milchzähne normalerweise in einem bestimmten Alter verlieren. [1] Zwar ermöglichen dir die Zähne deines Hundes nur eine recht grobe Altersbestimmung, es ist aber ein guter Anfang.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Die Zähne deines Hundes verstehen

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  1. Alle Hunde haben vier grundlegende Zahntypen: Schneidezähne (Incisivi), Fangzähne (Canini), vordere Backenzähne (Prämolaren) und hintere Backenzähne (Molaren). Sie befinden sich im Ober- und Unterkiefer auf der linken und der rechten Seite.
    • Die Incisivi sind kleine Zähne, die sich im vorderen Bereich des Mundes befinden. Ausgewachsene Hunde haben je sechs Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer. Die zwei seitlichen Schneidezähne (neben den Fangzähnen) sind etwas größer als die mittleren Schneidezähne. Im Oberkiefer stehen sie meistens etwas schräg.
    • Die Canini befinden sich hinter den Schneidezähnen, und zwar je einer auf beiden Seiten der vier Zähne. Dies sind lange, spitze Zähne.
    • Die Prämolaren kommen nach den Fangzähnen. Im Ober- und Unterkiefer befinden sich je vier Prämolaren. Der vierte Prämolar im Oberkiefer ist sehr groß.
    • Nach den Prämolaren kommen dann schließlich die Molaren. Im Oberkiefer hat ein ausgewachsener Hund zwei Molaren. Im Unterkiefer sind drei Molaren. Der erste ist größer als die anderen zwei.
  2. Welpen haben generell 28 Zähne. In den ersten zwei bis vier Lebenswochen sind aber noch keine Zähne zu erkennen. Die Milchfangzähne brechen nach drei bis vier Wochen durch. Die Milchschneidezähne und die vorderen Milchbackenzähne beginnen nach vier bis sechs Wochen durchzubrechen. In der achten Lebenswoche sind alle Milchzähne vorhanden. Innerhalb der nächsten drei Monate wird es keine erkennbaren Veränderungen geben.
    • Im fünften Lebensmonat fangen die bleibenden Zähne an durchzubrechen, wobei gewöhnlich die Fangzähne und die Molaren zuerst kommen. Im Alter von sieben Monaten ist das permanente Gebiss komplett. Wenn dein Welpe bereits alle seine bleibenden Zähne hat, ist er höchstwahrscheinlich älter als sieben Monate. Ausgewachsene Hunde haben etwa 42 Zähne.
    • Nach dem Welpenalter lässt sich das Alter am Zahnabrieb erkennen. Im Alter von einem Jahr sind die Zähne weiß und sauber. Am Ende des zweiten Lebensjahres aber ist das Weiße leicht verfärbt und es bildet sich langsam Zahnstein. Dies führt zu einer Gelbfärbung der hinteren Zähne. Im Alter von drei bis vier Jahren hat sich die Gelbfärbung verstärkt und ist auf allen Zähnen zu sehen. Auch Zahnabrieb wird erkennbar.
  3. Zahnabrieb ist ein natürlicher Vorgang, der jedoch durch gewisse Angewohnheiten, wie das starke Kauen auf harten Gegenständen (Knochen, Steinen, Stöcken), und bei kleinen Hunden ohne die richtige Zahnpflege beschleunigt werden kann. Allerdings ist gemäßigtes Kauen für Hundezähne wichtig, damit sie gesund bleiben. Hundekauknochen oder sogenannte Dental-Kaustangen können deinem Hund dabei helfen, den Belag und andere Fremdstoffe auf seinen Zähnen abzubauen.
    • Du solltest auch verstehen, wie sich Krankheiten ausbilden. Im Alter von drei Jahren zeigen sich bei 80 Prozent aller Hunde bereits Anzeichen von Zahnfleischerkrankungen. Dies kann man anhand der Ansammlung von gelbem und braunem Zahnstein, entzündetem Zahnfleisch und Mundgeruch erkennen. Zahnfleischerkrankungen treten bei kleinen Hunderassen häufiger auf.
    • Das Futter spielt aber auch eine große Rolle bei der Zahngesundheit eines Hundes. Trockenfutter kann einem stark kauenden Hund dabei helfen, einen Teil des Zahnbelages zu entfernen, und somit Zahnfäule und Zahnausfall verlangsamen. Es gibt Hundefutter, das speziell für die Zahnpflege entwickelt wurde. Dein Tierarzt kann dir zur richtigen Ernährung deines Hundes Ratschläge geben, wenn du dir um seine Zähne Sorgen machst. Besondere Zusatzstoffe, die man ins Wasser gibt, können ebenfalls eingesetzt werden, um Bakterien, die die Zähne zerstören und altern lassen, zu bekämpfen.
    • Abgenutzte Zähne können zwar brüchig aussehen, doch eine ganz normale Abnutzung stellt lediglich ein geringes Gesundheitsrisiko dar. Übermäßiger Abrieb jedoch kann die Zahnwurzel schädigen, sodass eine Wurzelbehandlung erforderlich wird.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Das Alter deines Hundes schätzen

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  1. Im frühen Welpenalter wachsen die Zähne rasch. Da die Veränderungen so schnell sind, lässt sich das Alter eines Hundes zu diesem Zeitpunkt am genauesten bestimmen. Zähle bei deinem Welpen die Typen und Positionen seiner Zähne, um sein Alter zu schätzen.
    • Bei neugeborenen Welpen sind noch keine Zähne durch das Zahnfleisch gebrochen. Sie werden aber in bestimmten Abständen durchbrechen. Die ersten Milchzähne, die durchbrechen, sind meistens die Fangzähne im Alter von drei bis vier Wochen. Im Alter von vier bis fünf Wochen kommen dann die zwei mittleren Schneidezähne. Die zwei ersten Molaren (hinteren Backenzähne) brechen im Alter von vier bis sechs Wochen durch, und im Alter von sechs bis acht Wochen kommen die dritten Molaren. Die Prämolaren (vorderen Backenzähne) brechen erst viel später durch.
    • Ab einem Alter von acht Wochen hat ein Welpe 28 (Milch-)Zähne. Im Alter von ungefähr vier Monaten verliert ein Welpe seine Milchzähne nach und nach, da die permanenten Zähne durchbrechen. Meistens verschlucken Welpen ihre Milchzähne, doch gelegentlich findet der Besitzer auch einen verlorenen Milchzahn oder sieht, dass das Zahnfleisch dort, wo der neue Zahn durchbricht, blutet. Genau wie Babys lieben es Welpen in dieser Phase, auf Gegenständen zu kauen.
    • Im Alter von vier bis fünf Monaten brechen die bleibenden Schneidezähne, der erste Prämolar und der erste Molar durch. Im Alter von fünf bis sechs Monaten erscheinen die bleibenden Fangzähne, die zweiten bis vierten Prämolaren und der zweite Molar. Der dritte, bleibende Molar bricht dann schließlich im Alter von sechs bis sieben Monaten durch. Insgesamt werden es 42 bleibende Zähne sein.
  2. In den ersten zwei Jahren sind die Zähne eines ausgewachsenen Hundes meistens weiß und nur geringfügig abgenutzt. Am Ende des zweiten Lebensjahres aber wird das Weiße bereits leicht verfärbt sein und Zahnstein wird sich allmählich angesammelt haben. Dies wird zu einer Gelbfärbung der hinteren Zähne führen. Letztendlich werden die Abnutzung, der Verschleiß und die Ansammlung von Zahnbelag und Bakterien dazu führen, dass die Zähne zu altern beginnen. Hierdurch können wir das Alter eines ausgewachsenen Hundes bestimmen.
    • Im Alter von drei Jahren werden sich bei den meisten Hunden bereits Anzeichen von Zahnerkrankungen zeigen: die Ansammlung von gelbem und braunem Zahnstein, gerötetes Zahnfleisch, Mundgeruch. Hunde mit Besitzern, die ihnen jeden Tag die Zähne putzen und sie regelmäßig zum Hundezahnarzt bringen, werden diese Abnutzungs-, Verschleiß- und Krankheitsanzeichen natürlich nicht haben.
    • Nach drei bis fünf Jahren wird sich die Gelbfärbung verstärkt haben und auf allen Zähnen vorhanden sein. Auch Zahnabrieb wird deutlich zu erkennen sein. Je älter der Hund wird, desto mehr Abnutzungserscheinungen werden sich auf den Zähnen zeigen. An den Zähnen könnte sich das Zahnfleisch zurückbilden, sodass die Zahnhälse oder gar die -wurzeln frei liegen und es zu Zahnausfall kommen kann. Allmählich wird sich auch die Verfärbung der Zähne stärker ausprägen, sodass diese nicht mehr gelb, sondern braun sind.
    • Im Alter von fünf bis zehn Jahren wird sich an den Zähnen immer mehr Abrieb zeigen. Auch Anzeichen auf Krankheiten werden wahrscheinlich auftreten. Im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren könnten bereits einige Zähne fehlen und der Verfall großflächig sein.
  3. Alles in allem kann es schwierig sein, das Alter eines Hundes allein anhand der Betrachtung seiner Zähne zu bestimmen. Bei jedem Hund können sein Futter, seine Gewohnheiten, seine Zahnpflege (oder ihre Vernachlässigung) dazu beitragen, dass die Zähne schneller oder auch langsamer abnutzen.
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Tipps

  • Das Alter eines Hundes anhand seiner Zähne zu bestimmen kann dir nur eine sehr grobe Schätzung liefern. Gewisse Angewohnheiten, die Ernährung und sogar Kauspielsachen haben starken Einfluss auf den Zustand seiner Zähne.
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Warnungen

  • Ein guter Hundebesitzer vernachlässigt die Zähne seines Hundes nicht so weit, dass ihm Zähne ausfallen (was auf Karies und Abszesse schließen lässt) oder er unter Zahnfleischbluten leidet. Dies ist für ihn schmerzhaft und nachlässig seitens des Besitzers.
  • Hunden gefällt es nicht immer, wenn man ihre Zähne begutachtet. Sei daher immer vorsichtig, wenn du deine Hand in die Nähe eines Hundemauls bewegst, und lege deine Hände niemals in das Maul eines fremden oder unbekannten Hundes.
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Referenzen

  1. Kirk and Bistner’s Handbook of Veterinary Procedures and Emergency Treatment. Ford and Mazzaferro. Elsevier.

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