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Das Passiv ist meistens ein schwächerer Schreibstil. Fällt dir auf, dass du das Passiv zu oft in deinen Texten verwendest? Möchtest du lernen, aktiver und stärker zu schreiben? Ein paar einfache Regeln werden dir helfen, das Passiv zu vermeiden. Dadurch wirst du quasi über Nacht zu einem besseren Textschreiber.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Die verschiedenen Satzteile erkennen

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  1. Um das Passiv zu vermeiden und das Aktiv zu verwenden, musst du zuerst das Verb im Satz identifizieren. Dadurch kannst du das Passiv in deinen eigenen Texten viel leichter erkennen und vermeiden.
    • Das Verb ist das Tunwort im Satz. Es ist nicht passiv. Das Handlung passiert ihm nicht einfach – es ist aktiv. Es ist der Auslöser für die Bewegung im Satz. [1]
    • Zum Beispiel der Satz: "Mark schoss den Ball." Das Verb im Satz ist "schoss". In diesem Satz ist es in der Mitvergangenheit. Es ist die Handlung. Der Akt des Schießens. Der Ball ist passiv, weil er nichts macht: Er wird gerade geschossen. [2]
  2. Der nächste Schritt ist, das Subjekt in deinem Satz zu isolieren. Beginne, indem du das Verb bestimmst – die Handlung – weil es dadurch leichter wird, das Subjekt zu finden. [3]
    • Das Subjekt des Satzes ist wer oder was die Handlung ausführt. Gehen wir zurück zu unserem Beispielsatz: "Mark schoss den Ball." Wie wir bereits festgestellt haben, ist "schoss" das Verb. Frage dich nun, wer oder was hat geschossen? Antwort: Mark. So bestimmst du das Subjekt.
    • Erkenne, dass das Subjekt nicht immer eine Person ist. Beispiel: "Das Flugzeug stoppte den Verkehr." Die Handlung, und damit das Verb, ist der Akt des Stoppens. Wer oder was hat gestoppt? Das Flugzeug. Also ist das Flugzeug das Subjekt des Satzes.
  3. Nicht alle Sätze haben direkte Objekte. Aber wenn sie es tun, dann solltest du verstehen, dass das direkte Objekt passiv ist. Es ist nicht die Handlung und es führt die Handlung nicht aus. Ihm passiert etwas.
    • Im Beispiel "Mark schoss den Ball" ist das Wort "Ball" das direkte Objekt. Der Ball ist nicht aktiv. Er ist nicht der Auslöser von Bewegung – es wird etwas mit ihm gemacht. Er ist das direkte Objekt.
    • Manchmal streichen Leute das direkte Objekt und schreiben einfach etwas wie "Mark schoss." Manchmal streichen sie das Subjekt: "Der Ball wurde geschossen."
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Erkennen, ob etwas Aktiv oder Passiv ist

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  1. Um im Aktiv zu schreiben, musst du sicherstellen, dass das Subjekt vor dem Verb steht.
    • Wir haben festgestellt, dass das Verb das Tunwort im Satz ist. Stelle sicher, dass das "Wer-oder-was-hat-gehandelt" vor der Handlung kommt. [4]
    • Der Hund wedelte mit dem Schwanz ist aktiv. Und zwar deshalb, weil der Akt des Wedelns das Verb ist. Wer oder was hat gewedelt? Der Hund. Der Hund steht im Satz vor dem Verb. Deshalb ist der Satz aktiv.
  2. Das Gegenteil ist der Fall. Ein Satz steht im Passiv, wenn das Subjekt nach dem Verb kommt oder ganz gestrichen wurde.
    • Zum Beispiel: "Der Schwanz wurde vom Hund gewedelt," ist Passiv. Der Grund ist, dass der Schwanz – das direkte Objekt – vor dem Verb steht.
    • Manchmal streichen Leute auch das Subjekt und schreiben einen Satz wie: "Der Schwanz wurde gewedelt." Das wird oft gemacht, um den Verantwortlichen nicht zu nennen oder wenn man nicht weiß, wer eine Handlung ausgeführt hat.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Wissen, wann man das Passiv benutzt

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  1. Es gibt seltene Ausnahmen, bei denen man das Passiv benutzen würde – das Passiv ist kein grammatischer Fehler. [5] Allerdings gilt als Faustregel: Das Passiv sollte nicht die Standardwahl sein. Es sollte nur dann verwendet werden, wenn es auch einen logischen Grund gibt, es zu benutzen.
    • Sagen wir, du bist ein Nachrichtenschreiber. Der Bürgermeister wurde von der Polizei verhaftet. Aktiv wäre: "Die Polizei verhaftete den Bürgermeister." Aber der wichtigere Punkt vom Satz ist es zu verkünden, dass der Bürgermeister, ein sehr prominenter Mensch, verhaftet wurde! Also ist es in diesem Fall logisch, stattdessen zu schreiben: "Der Bürgermeister wurde von der Polizei verhaftet."
    • Auch in in der Wissenschaft kann es sinnvoller sein, das Objekt zuerst zu setzen und nicht den Vorgang. Anstatt zu schreiben: "Ich goss Wasserstoff in den Becher," könntest du schreiben: "Der Wasserstoff wurde in den Becher gegossen." [6] Im Allgemeinen ist das Aktiv aber besser, weil es knapper und schlagkräftiger wirkt. Es ist dramatischer und legt die Verantwortung dorthin, wo sie hingehört.
  2. Wenn du Microsoft Word verwendest und die Grammatik- und Rechtschreibprüfung eingeschaltet ist, dann wird das Programm dich informieren, wenn ein Satz passiv ist und diesen für dich korrigieren.
    • Gewöhne dir an, alle deine Arbeiten noch einmal gut durchzulesen und zu überprüfen. Sieh dir jeden Satz einzeln an.
    • Scheue dich nicht, um Hilfe zu bitten. Bitte deinen Lehrer oder Professor, dir den Unterschied zwischen dem Aktiv und Passiv zu erklären. Bitte eine Freundin, die gut in Grammatik ist, sich deine Arbeit durchzulesen. Erlaube anderen, dir zu helfen!
  3. Manchmal sind die Leute verwirrt, weil die Zeit im Satz sich ändert. "Die Arbeiten wurden von den Lehrern benotet," ist Passiv (außerdem auch Vergangenheit). "Die Arbeiten waren von den Lehrern benotet worden," ist ebenfalls Passiv (und außerdem Vorvergangenheit).
    • "Die Arbeiten werden von den Lehrern benotet werden," ist Passiv (Zukunft). Auch "Die Arbeiten werden von den Lehrern benotet worden sein," ist Passiv (Futur II). "Die Arbeiten werden von den Lehrern benotet," ist Gegenwart und ebenfalls passiv.
    • Noch einmal, der Hauptpunkt ist, dass alle die Sätze im Passiv stehen, weil das direkte Objekt (die Arbeiten) vor dem Verb stehen und das Subjekt (das die Handlung ausgeführt hat) nach dem Verb kommt. Die aktive Version dieses Satzes lautet: "Die Lehrer benoteten die Arbeiten."
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Tipps

  • Politiker und Presseleute benutzen manchmal das Passiv, um Verwirrung zu stiften oder die Verantwortung zu verschleiern.
  • Es ist möglich, die erste Person im Passiv zu benutzen. "Ich wurde vom Ball getroffen," ist Passiv, weil die Person, das "Ich", in diesem Satz nicht aktiv ist.
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