Lautsprecher erzeugen Klang, indem sie mithilfe von Magneten Luft „pressen“ und so elektrische Energie in hörbare Impulse umwandeln. Ganze Bücher sind diesem Phänomen gewidmet, aber eigentlich reicht ein rudimentäres Wissen über ihre Funktionsweise aus, um deine eigenen (wenn auch recht einfachen) Lautsprecher zu bauen. Ob du nun Wochen damit verbringen willst, ein vollständiges großartiges Soundsystem auszutüfteln, oder ob du nur das ein oder andere darüber lernen willst, wie Lautsprecher funktionieren, unsere Anleitung wird dir dabei sicher behilflich sein.
Vorgehensweise
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Besorge Kupferdraht, Packband und einen starken Magneten. Bei hochwertigen Lautsprechern ist eine Menge Feinabstimmung im Spiel, aber die grundsätzliche Funktionsweise ist recht einfach. Elektrischer Strom fließt durch einen Draht, der an einen Magneten angeschlossen ist. Die Stromimpulse lassen den Magneten vibrieren, und diese Vibrationen nimmt unser Gehör als Klang wahr. [1] X Forschungsquelle
- Um den Sound gut hörbar zu machen, solltest du auch eine kleine Plastikschale besorgen. Sie wird den Klang verstärken, ganz so, als ob du durch einen Trichter sprichst.
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Wickele den Kupferdraht mehrmals um den Magneten, sodass eine Spule entsteht. Du musst den Draht etwa 6-7 mal von der Mitte her um den Magneten wickeln. Achte darauf, dass du auf jeder Seite ein gutes Stück (1-2m) Draht übrig lässt, das du nicht aufwickelst. Klebe die Spule mit Klebeband ohne den Magneten unten auf die Plastikschale. [2] X Forschungsquelle
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Benutze einen Flaschenverschluss oder anderen runden Gegenstand, um eine zweite, größere Spule zu wickeln. Mit den losen Enden des Kupferdrahts auf beiden Seiten wickelst du nun eine größere Spule und klebst diese auf die kleinere. Lass immer noch mindestens 30cm Draht übrig. Diesen Rest brauchst du, um deine Lautsprecher an die Musikquelle anzuschließen.
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Platziere den Magneten auf den beiden Spulen. Er muss einigermaßen passgenau in den beiden Spulen liegen, aber er muss nicht millimetergenau jeden Draht berühren.
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Schließe beide Kupferdrähte an deine Musikquelle an. Der gewöhnlichste Anschluss ist das 1/8-Inch-Kabel oder "Axillary" (wie etwa bei den meisten Kopfhörern). Wickele ein Ende des Drahtes oben um den Metallanschluss und das andere Ende unten.
- Krokodilklemmen, kleine Klammern, die Strom leiten, machen es leichter, den Kupferdraht an die Klangquelle anzuschließen.
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Bastele ruhig etwas an den Lautsprechern herum, um einen besseren Klang zu erreichen. Probiere einen stärkeren Magneten aus, wickele die Spulen enger, benutze verschiedene „Verstärker“ und schließe die Lautsprecher an verschiedene Soundquellen bei unterschiedlicher Lautstärke an. [3] X ForschungsquelleWerbeanzeige
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Entwickele ein Verständnis für die einzelnen Komponenten eines Lautsprechers. Die Grundlagen der Lautsprechertechnologie haben sich seit 1924 nicht wirklich verändert [4] X Forschungsquelle , aber Audioingenieure haben seither Designs und Elektronik perfektioniert und den Klang geradezu revolutioniert. Dennoch enthalten alle Lautsprecher immer noch die gleichen Basiskomponenten:
- Driver: Wandelt ein elektrisches Signal in Klang um. Driver gibt es in unzähligen Formen und Größen, aber alle haben eins gemeinsam: Sie erzeugen Klang. Viele Lautsprecher haben mehrere Driver, um verschiedene Frequenzen zu bedienen. Woofer zum Beispiel sind große Driver, die besonders gut Töne auf niedrigen Frequenzen erzeugen können, etwa Basstöne. Hochtöner oder Tweeter hingegen erzeugen Hochfrequenztöne.
- Frequenzweichen: Diese kleinen Relais spalten die elektrischen Impulse in kleinere Teile und isolieren dabei unterschiedliche Frequenzbereiche, die sie dann an die entsprechenden Driver weiterleiten.
- Gehäuse: Das ist die äußere Hülle des Lautsprechers, in die die ganze Elektronik eingebaut ist. Um störende Resonanzen zu vermeiden oder besseren Klang bis in höhere Lautstärken hinein zu ermöglichen, werden sie in unterschiedlichsten Formen und Größen und aus verschiedensten Materialien gefertigt. [5] X Forschungsquelle
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Kaufe einen Bausatz. Du kannst natürlich alle Teile einzeln kaufen, aber es ist unglaublich schwierig, gut klingende Lautsprecher zu bauen, wenn man sich nicht bereits seit Jahren mit Sound und Elektrizität beschäftigt. Als angehender Lautsprecherdesigner kannst du aber zum Glück zunächst auf fertig aufeinander abgestimmte Bausätze aus Drivern, Frequenzweichen und Gehäuse zurückgreifen. Bei der Suche nach dem richtigen Bausatz für dich solltest du folgendes beachten:
- Ist das Gehäuse bereits dabei? Viele DIY-Sets für Lautsprecher enthalten nur Baupläne für das Gehäuse – du musst also noch Holz kaufen, zuschneiden und zu einem Gehäuse zusammensetzen.
- Ist die Frequenzweiche bereits angeschlossen? Je nachdem, wie wohl du dich dabei fühlst, mit Elektronik herumzuhantieren, kannst du ein Set kaufen, bei dem die Frequenzweiche bereits angeschlossen ist, oder aber du kannst die Teile selbst einsetzen und anlöten.
- Wie hochwertig soll der Klang sein? Die meisten Audio-Profis werfen einen Blick ins Loudspeaker Design Cookbook , kurz LDSB, wenn es darum geht, die richtigen Driver oder Frequenzweichen auszusuchen. Wie so oft gilt auch hier, dass Qualität ihren Preis hat.
- Wie leistungsstark oder laut müssen deine Lautsprecher sein? Das wird in erster Linie durch die Größe deiner Driver beeinflusst. [6] X Forschungsquelle
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Löte die Frequenzweiche entsprechend der beiliegenden Anleitung zusammen. Du brauchst einen Lötkolben, Heißkleber und einen Plan, damit deine Frequenzweiche richtig funktioniert. Jedem Bausatz liegt ein Schaubild bei, dem du entnehmen kannst, wie alles miteinander verbunden wird. Beispielbaupläne findest du auch im Internet, wenn du völlig auf dich gestellt bastelst. Informiere dich gründlich, damit es keinen Kurzschluss gibt und deine Lautsprecher am Ende noch in Flammen aufgehen. [7] X Forschungsquelle youtu.be/G_QjdzXtCv0?t=56s
- Bitte sei dir absolut sicher, dass du weißt, wie man Schaltpläne richtig liest, bevor du weitermachst.
- Wenn du deine Teile zusammengesetzt hast, befestige sie mit Kabelbindern oder Heißkleber auf einem kleinen Brett.
- Zum Schluss verbindest du mit Lautsprecherkabeln die Verkabelung der Frequenzweiche mit den Drivern.
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Nun baust du das Gehäuse. Schneide, lackiere oder beize das Holz entsprechend des Bauplanes und setze das Gehäuse zusammen. Wenn das Gehäuse nicht zum Bausatz gehört, musst du Holz kaufen und passend zuschneiden, so dass deine Driver hineinpassen. Die meisten Lautsprecher sind rechteckig, aber talentierte Zimmerleute spielen gerne mit anderen Formen, von Vielecken bis hin zu Kugeln, um einen besseren Sound zu erreichen. Kein Gehäuse ist wie das andere, aber einige Prinzipien gelten für jedes Design:
- Das Material sollte wenigstens 3,5cm dick sein. [8] X Forschungsquelle
- Miss das Holz immer sehr genau ab, damit alles perfekt zusammenpasst – wenn es Lücken gibt, durch die der Klang unkontrolliert entweichen kann, wird das die Klangqualität stark verschlechtern. Feile und schmirgele alles in perfekte Passform, bevor du die Teile zusammensetzt.
- Holzleim eignet sich am besten, um die Teile dauerhaft zu verbinden, aber du kannst sie auch verschrauben.
- Die Farbe oder Beize, die du für deine Gehäuse aussuchst, wird den Klang nicht beeinflussen. Du solltest jedoch alle Dekorationen vornehmen, bevor du die Komponenten einbaust, um deine Elektronik zu schützen. [9] X Forschungsquelle
- Bevor du dich an den Bau der Gehäuse machst, überlege dir, ob du das wirklich hinkriegst und dich mit den entsprechenden Werkzeugen auskennst.
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Baue deine Driver und Frequenzweiche ein. Wenn du den Bauplan korrekt befolgt hast, sollten die Driver perfekt in die Löcher passen, die du an der Vorderseite des Gehäuses geschnitten hast. Befestige das Brett mit der Frequenzweiche im Gehäuse, sodass die Kabel, die zu den Drivern führen, nicht gedehnt oder geknickt werden.
- Die Driver werden normalerweise in eine Ausformung aus Plastik an der Außenseite des Gehäuses geschraubt.
- Benutze Holzleim oder -kleber, um die Frequenzweiche sicher am Gehäuse zu befestigen.
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Fülle den Rest des Lautsprechers mit "akustischem Füllmaterial". Dieser speziell entwickelte Stoff dämpft Geräusche innerhalb des Gehäuses, damit keine Vibrationen oder Echos zu hören sind. Das ist nicht unbedingt notwendig, verbessert aber den Klang hörbar.Werbeanzeige
Tipps
- Gib auf gar keinen Fall ein Vermögen für ein High-End Lautsprechersystem zum Selbstzusammenbau aus, wenn du Angst hast, dass du es nicht richtig zusammengebaut bekommst.
Warnungen
- Sei immer vorsichtig, wenn du mit Strom hantierst.
Was du brauchst
- Plastik- oder Styroporschale
- Pappteller
- Knopfmagneten
- Papier (A4)
- Kupferdraht (zum Beispiel aus alten Fernsehern oder Radios)
- Superkleber oder Heißklebepistole
- Schere
- Feuerzeug
Referenzen
- ↑ http://animagraffs.com/loudspeaker/
- ↑ http://gizmodo.com/this-guy-builds-his-own-speaker-with-just-a-copper-wire-1615311553
- ↑ http://www.instructables.com/id/Build-your-own-speaker-from-scratch/?ALLSTEPS
- ↑ http://www.popularmechanics.com/technology/audio/how-to/a3485/4274625/
- ↑ http://www.parts-express.com/resources-build-a-speaker
- ↑ http://www.instructables.com/id/How-to-Build-Custom-Speakers/?ALLSTEPS
- ↑ youtu.be/G_QjdzXtCv0?t=56s
- ↑ http://www.instructables.com/id/Build-your-own-speaker-from-scratch/?ALLSTEPS
- ↑ http://www.popularmechanics.com/technology/audio/how-to/a3485/4274625/
Über dieses wikiHow
Um deine eigenen Lautsprecher zu bauen, brauchst du Kupferdraht, Packband, einen starken Magneten und ein Plastikgefäß. Wickel als Erstes den Kupferdraht mehrmals um den Magneten, um eine Spule herzustellen. Lass an jeder Seite des Magneten ein bis zwei Meter Draht ungewickelt. Dann entferne den Magneten und klebe die Spule auf den Boden des Plastikgefäßes. Wickel als Nächstes eine größere Drahtspule mithilfe eines anderen runden Objekts und klebe sie auf die erste. Platziere zum Schluss den Magneten oben auf die beiden Spulen und verbinde die Enden des Kupferdrahtes mit einer Musikquelle. Um zu lernen, wie du hochwertigere Lautsprecher baust, scroll herunter!