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In Deutschland darfst du Wildvögel nicht einfach fangen und mit nach Hause nehmen. [1] Jedoch kann es Situationen geben, in denen du einen Vogel einfangen musst, z.B. um einen verletzen Vogel in deinem Garten zu fangen oder wenn sich ein Vogel in dein Haus verirrt hat. Wenn du einen Vogel in deinem Gart hast, der dich stört, da er z.B. dein Eigentum zerstört oder du vermutest, dass das Tier gesundheitsgefährdend ist, kontaktiere die örtliche Wildtierbehörde oder das zuständige Jagdrevier. Es gibt bestimmte Gesetze, wie du mit einem störenden Vogel umgehen darfst und die Behörden helfen dir weiter. Trotzdem kann es manchmal hilfreich sein, zu wissen, wie man mit einfachen Mitteln eine Vogelfalle in seinem Zuhause oder in der Wildnis baut. [2] Bedenke jedoch, dass einige dieser Fallen dem Vogel schaden und ihm großen Stress verursachen können.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Die Ojibwa-Vogelfalle bauen

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  1. Diese Fallstrickfalle wird seit Jahrhunderten von den Ureinwohnern Kanadas verwendet. Sie sieht aus wie ein umgedrehtes L und ist so präpariert, dass, sobald sich ein Vogel auf den horizontalen Stock setzt, dieser durch das Gewicht fällt und der Vogel in einer darunter positionierten Schlinge gefangen wird. Für diese Falle brauchst du:
    • Den Pfahl: Ein großer Ast, ca. ein paar fingerbreit und eineinhalb bis zwei Meter lang.
    • Die Vogelstange: Ein Stock, nicht viel dicker als ein handelsüblicher Bleistift, ca. 15 cm lang.
    • Einen Stein, ungefähr so groß wie deine Faust.
    • Eine ca. ein Meter lange Schnur oder Kordel. In einer Überlebenssituation funktionieren hier auch Schnürsenkel oder Schnüre von einem Schlafsack.
    • Ein Messer. [3]
  2. Das eine Ende des Pfahls wird in die Erde gerammt, also muss es spitz genug sein, dass du es tief genug in die Erde bekommst. Das obere Ende wird gespitzt, damit sich dort kein Vogel niederlässt, denn der soll ja auf der Vogelstange landen.
  3. Es sollte so groß sein, dass der Stock, den du als Vogelstange verwendest zusammen mit der Schnur hindurchpasst.
  4. Der Stein sollte nur an einem Ende der Schnur sitzen. Wie du den Stein festknotest ist egal, Hauptsache ist, dass er fest an einem Ende der Schnur ist.
  5. Der Knoten sollte so klein sein, dass die Schnur trotzdem noch durch das Loch passt. Den dünneren Stock steckst du dann mit der Schnur zusammen in das Loch, so fertigst du die Vogelstange und der Stock hält die Schnur in Position.
    • Wenn der Stock nicht in dem Loch steckt, sollte die Schnur mit dem Knoten einfach durch das Loch zu ziehen sein – den Knoten also nicht zu groß machen.
    • Manchmal bietet es sich an, erst den Knoten in das Ende der Schnur zu machen und diese dann erst durch das Loch zu fädeln oder sogar den Stock vor der Schnur in das Loch zu stecken. Probiere einfach aus, womit du am besten klarkommst.
  6. Die Vogelstange sollte direkt neben dem Knoten sitzen, jedoch sollte die Schnur in dem Loch noch beweglich sein. Klemme die Vogelstange nicht zu fest in das Loch, denn diese soll ja fallen, sobald sich ein Vogel auf sie setzt. Sitzt die Vogelstange zu fest, funktioniert deine Falle nicht.
    • Die Schnur auf der anderen Seite des Knotens sollte etwas über 50 cm lang sein. [4]
  7. Die Schlinge sollte so groß sein, dass deine Faust durchpasst. Wenn du noch nie eine Schlinge geknotet hast, kannst du es mit etwas Übung trotzdem leicht hinbekommen:
    • Fasse die Schnur so, dass beide Enden auf einer Höhe sind und die Schnur ein U formt.
    • Führe ein Ende der Schnur nun zurück in Richtung des Bauches der Schlinge, sodass eine leichte S-Form entsteht.
    • Umwickle die doppelte Schnur mit dem Ende der Schnur ca. zwei bis drei Mal.
    • Ziehe die Schnur fest, um den gewickelten Teil zu sichern. [5]
  8. Die Schnur sollte nun die Vogelstange umkreisen. Das Ende der Schnur sollte am Ende der Vogelstange liegen und die Schlinge selbst liegt nahe am Pfahl. An der Vogelstange sollten nun zwei Schlaufen herunterhängen.
  9. Bei einem Überhandknoten macht man einfach eine Schlaufe und zieht die Schnur hindurch. Alles, was du tun musst, ist die Schnur dort um den Pfahl zu wickeln, wo sich das Loch befindet und dann das Ende der Schnur durch diese Schlaufe zu ziehen. Dies sollte dort geschehen, wo sich die beiden Äste berühren. [6]
  10. Das Gewicht des Steines sollte die Schnur durch das Loch ziehen und somit die Schlinge um deinen Finger zuziehen. Diese Art der Falle jedoch ist besonders variabel, du kannst also mit der Größe der Schlinge und der Vogelstange experimentieren – je ähnlicher diese sich in ihrer Größe sind, desto besser wird deine Falle funktionieren. Versuche außerdem, am Anfang den Knoten so klein wie möglich zu knoten, sodass die Schnur ohne Probleme durch das Loch gezogen werden kann. Du willst ja schließlich, dass deine Falle schnell zuschnappt, sobald der Stock aus dem Loch gefallen ist.
  11. Fallstrickfallen sind besonders effektiv auf freien Feldern und Flächen. In Wäldern sind sie eher weniger erfolgreich, da die Vögel natürlich lieber auf den Ästen der Bäume landen. [7]
    • Für mehr Erfolg kannst du auch etwas Vogelfutter auf der Falle verteilen. Verteile vorher etwas Erdnussbutter auf dem Stock, damit das Vogelfutter besser kleben bleibt.
  12. Wenn es ums Überleben geht und du Nahrung brauchst, sind kleine Vögel nur eine sehr geringe Kalorienzufuhr und es gibt durchaus bessere Wege, Nahrung zu finden, z.B. Insekten und fallen für Hasen und Eichhörnchen. Trotzdem kann diese Falle dir, gepaart mit anderen Überlebensstrategien, helfen – besonders im Winter. [8]
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Eine Falle aus Haushaltsgegenständen bauen

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  1. Diese einfache Falle besteht aus einem Pappkarton, der an einer Mausefalle mit Springfeder befestigt ist. Wenn ein Vogel auf der Mausfalle landet, kippt der Karton über den Vogel und fängt diesen so ein. Mit dieser Falle kann man auch Kleinwild oder Eichhörnchen fangen, sie ist also auch in Überlebenssituationen hilfreich.
  2. Du brauchst die „klassische Mausefalle“ mit einem Springfedermechanismus, der an einem kleinen Holzbrett befestigt ist. Diese Fallen fangen eine Maus, sobald diese den Köder auf dem Holzbrett frisst und dadurch den Mechanismus auslöst und durch eine Metallstange gefangen wird. Du kannst diese Art von Mausefallen in fast jedem Baumarkt, gut sortierten Supermärkten und manchmal sogar Drogeriemärkten kaufen. [9]
  3. Benutze einen Stift, um ein Loch in die Mitte des Kartons zu stechen. Der Karton sollte ungefähr doppelt so groß sein wie die Vogelart, die du fangen willst. [10]
  4. Die Falle sollte fest genug sitzen, dass sie sich nicht bewegt, wenn ein Vogel auf ihr landet.
  5. Lege die Schlaufe vorübergehend um die Mausefalle und fädle das andere Ende der Schnur durch das Loch im Pappkarton. Später wird die Schlaufe direkt an der Feder befestigt, aber in diesem Schritt brauchst du sie nur um die Mausefalle zu legen, um Spannung auf der Schnur zu erhalten.
    • Platziere den Karton so auf einer Seite, dass die Öffnung zur Mausefalle zeigt. Der Karton sollte leicht nach oben zeigen, sodass ein Vogel in den Karton fliegen und auf der Mausefalle landen kann.
  6. Nutze diese Schlaufe, um die Schnur mit einem Nagel im Boden zu befestigen. Der Nagel sollte so platziert sein, dass die Schnur gespannt ist und der Karton auf der Seite stehenbleibt. Die Öffnung des Kartons sollte gen Boden zeigen, aber weit genug geöffnet sein, dass ein Vogel hinein kann. Die offene Seite des Kartons sollte maximal 30cm vom Boden entfernt sein.
    • Der Karton sollte weit genug geöffnet sein, dass ein Vogel hineinfliegen kann, die Öffnung sollte jedoch nicht zu groß sein, da der Karton schnell genug den Boden berühren muss, um bei Zuschnappen der Falle den Vogel einzusperren.
  7. Spanne die Feder, aber lasse den Metallriegel, den du zum Fangen einer Maus benötigst, ungespannt. Die Schnur sollte um die Feder geknotet sein und an Spannung verlieren, wenn der Auslöser betätigt wird. Wenn ein Vogel also auf die Mausefalle tritt und den Mechanismus auslöst, kippt der Karton um und hält den Vogel gefangen.
    • Der Karton wird durch die Spannung, die auf der Schnur liegt, in Position gehalten. Achte also darauf, dass die Schnur gut sitzt.
    • Teste die Falle, indem du auf die Mausefalle drückst. Die Schnur sollte an Spannung verlieren und der Karton fallen.
  8. Wenn du wartest, halte dich nicht in der Nähe der Falle auf – menschliche Aktivität schreckt Vögel eher ab. Wenn du aus der Ferne siehst, dass der Karton umgekippt ist, schaue nach, ob du etwas gefangen hast. [11]
  9. Um den Vogel aus der Falle zu holen, öffne den Karton an einer Seite vorsichtig, greife hinein und fasse den Vogel am Körper. Um Hackwunden und Kratzer zu vermeiden, trage am besten Handschuhe und lange Ärmel. Durch die Dunkelheit in der Falle sollte der Vogel aber verwirrt genug sein, dass du ihn einfach vom Boden greifen kannst.
    • Es besteht immer auch die Chance, dass deine Falle ein Eichhörnchen oder einen Hasen gefangen hat. Sei also auf alles vorbereitet, wenn du sie öffnest.
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Tipps

  • Baue die Falle draußen auf, wenn du z.B. einen entflogenen Ziervogel in deinem Garten fangen willst.
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Warnungen

  • Bedenke, dass du Wildvögel in Deutschland nicht einfach fangen darfst, auch wenn sie in deinem Garten sind. Bußgelder können extrem hoch sein.
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