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Du solltest niemals versuchen, mit körperlicher Gewalt ein Problem auf der Straße zu lösen. Zuerst solltest du versuchen, einen Konflikt oder ein Problem mit Worten zu lösen. Solltest du dich aber in einer Situation befinden, in der du dich verteidigen musst, dann solltest du die grundlegenden Taktiken des Straßenkampfes kennen, um nicht verletzt zu werden und zu gewinnen. Wenn du einen Kampf vermeiden willst, dann kannst du dich sicher und selbstbewusst fühlen, wenn du in eine Konfrontation mit jemandem gerätst, der gewaltbereit ist. Dazu musst du lernen, dich selbst zu verteidigen und die richtigen Kampfsporttechniken und -taktiken lernen, um deinen Gegner zu schlagen.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Sich selbst verteidigen

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  1. Du kannst dir zwar nicht aussuchen, ob du in eine brenzlige Situation gerätst. Es gibt aber Dinge, die du für deine Sicherheit tun kannst, wenn du dich selbst verteidigen musst. Kämpfe möglichst nicht mitten auf der Straße, auf dem harten Gehweg, auf Beton oder Orten mit scharfen Kanten wie Betonstufen.
    • Wenn der Angreifer eine Waffe wie ein Messer oder ein Rohr zieht, dann solltest du einfach versuchen wegzulaufen. [1]
    • Wenn dich jemand mit vorgehaltener Schusswaffe ausrauben will, gib ihm, was er will. Riskiere nicht, schwer verletzt oder getötet zu werden.
    • Manchmal bedeuten Selbstverteidigung und Selbsterhaltung, sich Gewalt zu beugen, um am Leben zu bleiben.
  2. Greife z.B. Gesicht, Schläfen, Hals, Nieren und Solarplexus an, um den Gegner außer Gefecht zu setzen. [2] Du kannst auch kratzen, beißen, spucken, an den Haaren ziehen oder die Augen angreifen. Du wehrst dich gegen einen gewalttätigen Angreifer und kämpfst nicht in einem Ring, wo es Regeln gibt. Tue alles, was du kannst, um für deine Sicherheit zu sorgen. Stich mit den Fingern in die Augen und greife den Hals mit Schlägen an.
    • Schläge auf die Nase führen zu verschwommener Sicht und zu Schmerzen. So ist der Gegner vielleicht lange genug so benommen, so dass du wegrennen kannst.
  3. Niedrige Tritt gegen Schienbein, Fußgelenk, die Innenseite von Wade und Oberschenkel sowie gegen die Kniescheibe (wenn die Beine gerade sind). Ziele nicht höher als bis zum Knie oder zur Taille, der Gegner könnte sonst dein Bein greifen. Wenn du einen Gegenstand hast, z.B. einen Baseballschläger oder ein Rohr, dann kannst du auch auf die Beine zielen. Ist dein Gegner nicht in der Lage, zu gehen oder dich zu verfolgen, dann kannst du dich in Sicherheit bringen, ohne weiter kämpfen zu müssen.
  4. Angriffe von hinten sind schwer zu sehen und zu vermeiden. In einem echten Kampf ist es nicht feige, von hinten anzugreifen. Pass auf deinen Rücken auf und greif den deines Gegners an. Bewege dich seitlich und umkreise deinen Gegner. Wenn du die Beine deines Gegners angreifst oder seine Arme von hinten unter Kontrolle bekommst, dann kannst du den Gegner vielleicht so lange am Boden halten bis Hilfe eintrifft.
  5. Ramme den oberen Teil der Stirn auf Nase und Gesicht. Mit einem Kopfstoß kannst du jemanden schnell k.o. schlagen oder ihm Knochen im Gesicht brechen. Du solltest dabei darauf achten, dein Kinn einzuziehen und mit dem Oberkopf zuzuschlagen. Ziele beim Gegner auf Augen, Nase und Mund. [3]
  6. Mit dem richtigen Griff kannst du die Kontrolle erlangen, selbst wenn dein Angreifer viel stärker ist als du. Populäre Grifftechniken stammen z.B. aus dem brasilianischen Jiu-Jitsu, Sambo und Ringen. Lerne, deinen Gegner zu unterwerfen, zu schlagen und zu werfen, wenn du den Kampf schnell beenden willst. Es ist auch sehr wichtig, die Position zu kontrollieren, wenn der Kampf auf dem Boden weitergeht. [4]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Strategien einsetzen

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  1. Neben verschiedenen Gegenständen, die du als Waffen oder Fallen benutzen kannst, ist es sehr wichtig, darauf zu achten, wo du hinläufst. Das gilt besonders, wenn die Gegner dir zahlenmäßig überlegen sind. Setze all deine Sinne ein. Sieh nicht einfach ziellos um dich. Konzentriere dich darauf, was du ggf. unternehmen musst.
  2. Du solltest einen Sicherheitsabstand zum Gegner halten, wenn du nicht bereit bist zuzuschlagen. Der Gegner muss dir nahe sein, um dich zu schlagen. Wenn du außerhalb seiner Reichweite bist, dann kann er nicht zuschlagen. Versuche, dich seitlich zum Gegner zu stellen und ihm nicht direkt gegenüber zu stehen. Denke daran, dass der Gegner sich selbst im Weg stehen kann. Sei immer wachsam. Du kannst deine Arme verschränken, so dass du sie hochnehmen und dein Gesicht schützen kannst, wenn du angegriffen wirst.
  3. Nach den Regeln der „vertretbaren Gewalt“ darfst du so viel Gewalt anwenden wie nötig ist, um für deine Sicherheit zu sorgen. Wenn du ein Messer (oder eine andere Waffe) ziehst und der Angreifer die Konfrontation fortsetzt, dann zwingt er dich zur Selbstverteidigung . Überleben ist deine Priorität. Deine Methode dabei ist, den Gegner so zu schädigen oder einzuschüchtern, dass du weglaufen kannst.
    • Halte Ausschau nach einer Waffe, z.B. einem Besenstiel, einem Baseballschläger oder dem Deckel eines Mülleimers.
  4. Die meisten Menschen finden es unangenehm und überraschend, wenn sich derjenige nähert, den sie angegriffen haben. Ein weiterer Vorteil von Nähe ist, dass der Angreifer seine Arme nicht voll ausstrecken kann. Das reduziert die Kraft eines Schlages. Versuche, die Person zu Boden zu ringen und Kontrolle über ihren Körper zu bekommen. Liegt derjenige auf dem Rücken, dann kann er nicht so hart schlagen wie im Stehen.
  5. Je entspannter du bist, desto härter kannst du schlagen und desto weniger anfällig bist du für Verletzungen. Reguliere deine Atmung, indem du tief durch die Nase ein- und durch den Mund wieder ausatmest. Kurze, flache Atemzüge machen dich schneller müde. Das könnte dazu führen, dass dein Gegner einen Vorteil bekommt. [5]
    • Je aufgeregter und gestresster du bist, desto schneller wirst du bei einem Kampf erschöpfen.
    EXPERTENRAT

    Adrian Tandez

    Experte in Selbstverteidigung
    Adrian Tandez ist Gründer und Ausbildungsleider der Tandez Academy, ein weltbekanntes Ausbildungszentrum für Selbstverteidigung. Er ist zertifizierter Trainer in Bruce Lees Jeet Kune Do, Filipino Martial Arts und Silat unter dem legendären Kampfkünstler Dan Inosanto. Er übt sich seit über 25 Jahren in diesen Künsten.
    Adrian Tandez
    Experte in Selbstverteidigung

    Wende angemessene Techniken an, um zu verhindern, dass du dich selbst verletzt. Adrian Tandez, ein Selbstverteidigungsexperte, sagt: "Bei richtiger Ausrichtung sollte deine Schulter mit deinem Ellbogen sowie deinem Handgelenk und deiner Hand auf einer Linie liegen. Auf diese Weise hast du viel Kraft und gleichzeitig einen festen Stand. Du kannst den Gegenangriff leicht auffangen, da die korrekte Ausrichtung wie ein Stoßdämpfer wirkt. "

  6. Stelle deine Beine schulterbreit auf und beuge deine Knie. Für einen ungeübten Kämpfer ist es sehr gefährlich, zu Boden zu gehen. Besonders dann, wenn der Gegner eine Waffe, Helfer oder Kampferfahrung auf dem Boden hat. Wenn du dich mit dem Gegner verheddert hast, versuche auf jede erdenkliche Art wegzukommen. [6]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Einen Kampf vermeiden

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  1. . Es liegt zwar auf der Hand, aber am besten gewinnt man einen Straßenkampf, indem man sich gar nicht darauf einlässt. Bei den meisten Straßenkämpfen gibt es eine Warnung vor der eigentlichen körperlichen Aggression. Versuche, einen Streit zu schlichten, bevor es zum echten Kampf kommt. Bleibe bei verbalen Auseinandersetzungen ruhig und standhaft. Sei aber bereit, dich notfalls zu entschuldigen. Bleibe neutral und nicht konfrontativ. Du kannst versuchen, dich bei der Person zu entschuldigen . Erkläre ihr, dass du nicht beabsichtigt hast, sie zu verärgern.
    • Anzeichen dafür, dass jemand bereit zu kämpfen ist, sind geballte Fäuste, eine aggressive Haltung, Schreien oder Fluchen. [7]
    • Du könntest etwas sagen wie: „Heh, tut mir leid, dass das bei dir so angekommen ist. Ich habe es wirklich nicht so gemeint. Entschuldige das Missverständnis.“
    • Wenn derjenige weiter auf dich zugeht, denke daran, die Hände für den Fall eines Angriffs oben oder verschränkt zu halten. Sage etwas wie: „Heh Mann, geh zurück!“ oder „Ich will mich nicht schlagen, halte bitte etwas mehr Abstand.“
  2. Wenn du körperlich oder zahlenmäßig unterlegen bist oder einfach nicht kämpfen willst, dann solltest du die erstbeste Gelegenheit nutzen, um an einen öffentlichen, hell erleuchteten Ort zu rennen, wo es andere Menschen gibt. Wenn du mitten in einer Konfrontation fliehst, versuche, deine Gegner so gut es geht aufzuhalten, indem du sie z.B. durch Hindernisse aufhältst.
    • Wenn du kannst, bringe eine Mülltonne, ein Auto, einen Bus oder eine andere Barriere zwischen dich und den Angreifer – je mehr, desto besser.
    • Laufe auf schmalen Pfaden, z.B. zwischen Autos, in einem schmalen Treppenhaus oder Flur. So verhinderst du, dass sich deine Gegner zusammenrotten können.
    • Wenn du weißt, dass du ihnen nicht davonlaufen kannst, probiere es nicht. Wenn sie dich kriegen (besonders mehrere Angreifer), dann verlierst du den Kampf eher, weil dir einfach Energie fehlt. In dieser Situation solltest du dich umdrehen und dich verteidigen.
  3. Scheue nicht davor zurück, um Hilfe zu rufen oder zu schreien. Halte Ausschau nach Autoritätspersonen wie Polizisten oder Sicherheitsleuten. Lautes Rufen sorgt für unerwünschte Aufmerksamkeit, die deine Angreifer wahrscheinlich nicht mögen. Sie werden auch abgelenkt und geraten vielleicht in Panik, so dass sie nicht mehr so effektiv kämpfen können. Wenn andere einen möglichen Kampf sehen, dann schreckt das deine Angreifer eher ab, körperliche Gewalt anzuwenden.
    • Du könntest etwas rufen wie: „Hilfe! Der Typ greift mich an und will mich verletzen!“ oder „Ich brauche Hilfe, kann jemand die Polizei rufen!“
    • Wenn du jemanden um Hilfe bittest, mache eine Person aus und sieh ihr direkt in die Augen, bevor du sie anrufst.
    • Wenn du eine Szene machst, geht dein Angreifer vielleicht einfach weg.
  4. Rufe so schnell es geht die Polizei oder eine andere Behörde. Sage, wo du bist, wo der Angriff erfolgt ist und beschreibe deine Angreifer. Versuche nicht, die Stellung zu halten und jeden zusammenzuschlagen, wenn du gegen mehrere Menschen kämpfst. Bei der erstbesten Gelegenheit solltest du die Flucht ergreifen.
  5. Wenn du jemanden so wütend gemacht hast, dass derjenige dich körperlich angreifen will, dann hast du wahrscheinlich etwas getan, das ihn provoziert hat. Denke darüber nach, was du gemacht hast, entschuldige dich und gehe weg. Versuche, die Gegenseite zu verstehen und achte darauf, dass deine Entschuldigung ehrlich ist. Selbst wenn du nicht verstehst, warum derjenige so wütend geworden ist, habe Mitgefühl für dessen Wut. Versuche, die Situation zu entschärfen, anstatt sie zu eskalieren.
    • Wenn dir z.B. jemand ins Gesicht brüllt und aggressiv wird, sage etwas wie: „Heh, es tut mir leid, dass ich deinen Drink verschüttet habe. Hier ist es so voll, dass ich dich aus Versehen angestoßen habe. Ich wollte dein Hemd nicht schmutzig machen. Alles ok zwischen uns?“
    • Wenn du etwas gesagt hast, mit dem du jemanden vor den Kopf gestoßen hast, entschuldige dich. Sage z.B.: „Ich wollte dich nicht beleidigen. Ich habe darüber nachgedacht – das war wirklich unhöflich. Tut mir echt leid. Können wir es dabei belassen?“
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    Du solltest verstehen, dass ein Kampf eine ernste Sache ist. Du kannst wegen Körperverletzung angeklagt werden. Wenn du einen Kampf provoziert hast und die andere Person ernsthaft verletzt, dann kannst du in einem Straf- oder Zivilprozess verurteilt werden und ins Gefängnis kommen. Die Strafen können von Geldstrafen über Strafen auf Bewährung bis zu mehrjährigen Gefängnisstrafen reichen. [8] Bei einem Kampf riskierst du auch deine eigene Gesundheit, dein Wohlergehen und dein Leben. Du solltest alles tun, um einen Straßenkampf zu vermeiden.
    • Wenn du deine Aggressionen loswerden willst oder gern kämpfst, dann solltest du dir ein Fitnesscenter suchen, wo du Kampfsport trainieren kannst.
    • Du kannst auch Mitglied in einem Boxklub werden oder einem Kampfsport-Dojo.
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Tipps

  • Wenn du gegen mehrere Gegner kämpfst, greife zuerst den an, der dir am nächsten ist. Wenn du einen oder mehrere Gegner zu Boden bringst, laufe. Manchmal verscheuchst du die anderen, wenn du einen erledigst.
  • Zähle, wie viele Gegner hinter dir her sind und merke es dir. So vermeidest du einen Überraschungsangriff, sollten sie sich aufteilen.
  • Wenn jemand besser ausgebildet ist, um diese Situation zu meistern, überlasse es ihm. Mische dich nicht ein, sonst könntest du für noch mehr Ärger sorgen. Folge allen vernünftigen Anweisungen, die derjenige dir gibt.
  • Wenn du einen Kampfsport lernst, dann hilft dir das, einen Straßenkampf zu gewinnen, solltest du in die Ecke getrieben werden. Wähle einen Kampfstil, bei dem du Tritte, Schläge und Bodenkampf lernst. Dann kannst du sowohl im Stehen als auch auf dem Boden kämpfen. Denke aber daran, dass du nicht notwendigerweise sicher auf der Straße bist, selbst wenn du lange einen Kampfsport betreibst.
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Warnungen

  • Kämpfe nie, wenn du unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehst, außer es ist unbedingt nötig für deine Sicherheit und du bist unbewaffnet.
  • Sei sehr vorsichtig, wenn du deinem Gegner ins Gesicht schlägst. Es kann zu gebrochenen Fingern führen oder zu Schnitten, wenn du Stirn, Zähne und Nase triffst.
  • “Vertretbare Gewalt" ist der wichtigste Begriff, wenn es um Selbstverteidigung geht. Das Gesetz erlaubt dir, genug zu unternehmen, um den Angreifer davon abzuhalten, dich zu verletzen – mehr aber nicht. Tue, was du tun musst, um wegzulaufen und wende dich dann so schnell wie möglich an die Polizei. Wenn du jemanden trittst, der am Boden liegt, dann ist das in vielen Ländern Körperverletzung, selbst wenn es um Selbstverteidigung ging.
  • Dieser Artikel dient als grundlegende Anleitung für schwierige Situationen. Er soll kein echtes Selbstverteidigungstraining ersetzen. Wenn du dich gegen körperliche Gewalt zur Wehr setzen willst, dann suche dir einen guten Selbstverteidigungskurs in deiner Nähe. Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, frage doch bei einer Polizeistation in deiner Nähe nach.
  • Ein Kampf kann zu Verletzungen und zum Tod führen, weshalb du auch im Gefängnis landen kannst.
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