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Ob du einfach weitergehst oder morgen in der Zeitung erscheinst hängt davon ab, wie gut du darauf vorbereitet bist, dich in einer gefährlichen Situation zu schützen. Du kannst für deine eigene Sicherheit sorgen, indem du ein paar einfache Selbstverteidigungstechniken vorbereitest, die du vor und während einer Attacke oder einem Angriff aus dem Hinterhalt anwenden kannst. Du musst nicht Jean-Claude Van Damme sein, um dich vor Verletzungen zu schützen.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Abwehrhaltung bewahren

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  1. Wenn der Angreifer versucht, dich zu von Vorne zu packen oder mit der Faust zu schlagen, halte deine Hände in einer „nicht ins Gesicht“-Geste vor deiner Stirn, mit den Armen nahe am Körper. Das mag zwar nach einer schwachen Verteidigungsposition aussehen, doch das ist für dich von Vorteil, weil es deinen Angreifer in falscher Sicherheit wiegt. Außerdem schützt du so auch gleichzeitig dein Gesicht und deine Rippen – zwei Stellen, die du auf jeden Fall schützen solltest.
  2. Bringe deine Füße in eine kampfsportartige Position: Sie sollten sowohl rechts und links wie auch vorne und hinten diagonal voneinander stehen. So minimierst du Chance, umgeworfen zu werden.
    • Deine Chancen, einen Kampf zu gewinnen oder davon zu flüchten sind am besten, wenn du aufrecht stehst. Vermeide es mit allen Mitteln, auf dem Boden zu landen.
  3. Beobachte seine Hände. Wenn er vor hat, mit seinen Händen anzugreifen, wären diese gut sichtbar. Versteckt er aber eine Waffe, würde er seine Hände versteckt oder an den Seiten halten.
    • Wenn du von jemandem mit einem Messer oder einer Waffe angegriffen wirst, musst du versuchen, eine Auseinandersetzung zu verhindern und zu verschwinden. Sollte ein Kampf unausweichlich sein, musst du probieren, die Konfrontation mit einer sehr starken Attacke zu beenden und dann weglaufen und nach Hilfe suchen.
  4. Wenn es dein Angreifer nicht gerade unmöglich macht, ist Weglaufen das einzige Mittel, deine Sicherheit zu garantieren. Wenn du einen Kampf verhindern kannst, tu es und laufe weg.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Selbstverteidigung von Vorne

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  1. Wenn du einen Kampf schnellstmöglich beenden musst, indem du selber angreifst, schlag fest zu und so oft, wie du kannst und laufe danach weg. Ein Angriff aus dem Hinterhalt in einer Seitengasse ist der falsche Moment, sich um Fairness Gedanken zu machen. Schütze dich, indem du die Auseinandersetzung so kurz wie möglich hältst. [1] Augen und Nase sind oft die empfindlichsten, weichen Stellen im Gesicht deines Angreifers und sind durch Ellbogen, Knie und deine Stirn leicht zu verletzten.
    • Versuche mit dem dicksten Teil deiner Stirn, genau vor der Haarlinie, die Nase deines Angreifers zu brechen, indem du deine Halsmuskeln anspannst und mit deiner Stirn genau in die Mitte seines Gesichts schlägst. Das ist die schnellste und am wenigsten vorhersehbare Methode, einen Kampf vollkommen zu beenden. Ganz egal, wie stark, erfahren, oder gewalttätig dein Angreifer auch sein mag – es ist sehr schwierig, sich von einem Kopfstoß auf die Nase schnell zu erholen.
  2. Die Leiste zu packen und dann deine Hand zu drehen, oder dein Knie abrupt in die Leiste zu bringen, hat sofort eine Wirkung und wird deinen Gegner handlungsunfähig machen. Wie gesagt ist das ist nicht der Moment, sich um einen ehrenvollen Kampf Gedanken zu machen. Wenn dein Leben in Gefahr ist, greif die Leistengegend an.
    • Wenn dein Gegner daraufhin zusammenfällt, ziehe es in Erwägung, mit deinem Knie seine Nase einzuschlagen, damit er auf dem Boden bleibt.
  3. Wenn du von hinten angegriffen wirst ist es wahrscheinlich, dass der Angreifer dich um die Mitte hält. Wenn du Stöckelschuhe oder schwere Boots trägst hast du gute Chancen dich wehren zu können. Bewege deinen Fuss in die Nähe des Angreifers und trete auf seinen Fuss so stark du nur kannst. Wenn er seinen Griff lockert renn so schnell du kannst, wenn nicht, versuche es ein zweites Mal.
  4. Wenn du z.B. gewürgt wirst oder dein Gegner seine Hände auf deinem Gesicht hat, wird ein Angriff auf die Beine ihn für weitere Attacken verletzlich machen, oder dir die Gelegenheit zum Wegrennen geben. Das ist besonders bei größeren Gegnern effektiv und lässt sich auch aus deiner Abwehrstellung heraus machen.
    • Trete wie beim Fußball mit dem Innenrist auf Schienbeine und Knie. Das ist ein schneller und schmerzhafter Tritt. Wenn seine Beine nahe genug an dir sind, schlag außerdem mit deinem Knie auf die Innen- oder Außenseite seines Beins oder auf sein Knie oder die Leistengegend. Solche Schläge können deinen Gegner außer Gefecht setzten, denn man braucht nur ca. 5.5 – 7 Kg Druck, um z.B. ein Knie zu brechen.
  5. Niemand kann Druck auf den Augen widerstehen, egal, wie groß dein Angreifer ist. Ein Schlag auf beide Ohren kann betäuben oder, wenn er perfekt ausgeführt wird, die Ohrtrommeln brechen.
    • In manchen Fällen ist es günstig, den Hals anzugreifen. Um jemanden zu würgen, solltest du nicht versuchen, Hollywood-artig die Hände um dessen Hals zu legen. Positioniere stattdessen Daumen und Finger um die Luftröhre herum. Diese ist bei Männern mit großen Adamsäpfeln besonders leicht zu finden. Sinke und grabe deine Finger in diese leicht Senkung, und dein Angreifer wird starke Schmerz fühlen und wahrscheinlich umfallen.
  6. Du solltest mit allen Mitteln versuchen zu verhindern, dass der Kampf auf dem Boden weitergeführt wird - aber wenn es so kommen sollte, nutze dein Gewicht zu deinem Vorteil. Ziele mit deinen spitzen Körperteilen (Knie und Ellbogen) auf die Leiste, Rippen und den Hals deines Angreifers, während du fällst.
  7. Bei einem Messer solltest du dich außerhalb der Reichweite seiner Arme halten. Bei einer Waffe könntest du versuchen auszuweichen, indem du von links nach rechts rennst. .
    • Wenn du die Möglichkeit hast, dich gefahrlos zu entfernen, ergreife sie. Vergewissere dich, dass du vor deinem Angreifer sicher bist, sobald du aufhörst, dich zu verteidigen.
    • In vielen Fällen kannst du das Problem sofort lösen, indem du deinen Geldbeutel übergibst. Das ist, vor allem wenn Waffen ins Spiel kommen, die logische Wahl. Dein Leben ist viel wertvoller, als das Geld und die Kreditkarten, die du bei dir hast. Wirf deinen Geldbeutel von dir und renne weg.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Verteidige deinen Rücken

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  1. Wenn ein Angreifer versucht, dich von hinten festzuhalten und zu würgen, drück seinen Arm gegen dein Schlüsselbein, statt zu versuchen, den Arm wegzuziehen – was schwierig ist, wenn du es mit jemandem zu tun hast, der stärker ist als du. Leg eine Hand auf seinen Arm über seinem Ellbogen und deine andere Hand unter seinen Ellbogen, so dass deine Hände um seinen Ellbogen herum sind. Drehe dich nun in einer starken, unbeirrten Bewegung herum, als wäre sein Arm eine Angel und dein Körper eine Tür.
    • So befreist du dich von seinem Würgegriff und sein Kopf, Rippen und Beine sind in Reichweite für einen Gegenangriff. Wenn dein Angreifer hinter dir ist, sind seine Schienbeine direkt hinter deinen Beinen – ideal zum Treten und Kratzen.
  2. Wenn dein Angreifer versucht, dich von hinten hochzuheben, lass dein Hüften schnell und heftig fallen, als würdest du dich auf ein Sofa „werfen“. Dadurch erschwerst du es ihm, dich hochzuheben und du hast einen Moment mehr Zeit, ihn anzugreifen, indem du auf sein Schienbein schlägst, oder um dich zum Gegenangriff in Stellung zu bringen.
  3. Wenn dein Angreifer versucht, dich zu würgen, indem er seine Arme um deinen Hals zieht, bring deinen Fußballen nach vorne und trete stark irgendwo zwischen seinem Knöchel und Knie oder in die Leiste. Das kann entweder das Bein brechen, oder deinen Gegner andernfalls außer Gefecht setzten.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Konfrontationsvermeidung

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  1. Du kannst verhindern, dass ein Streit in Gewalt endet, indem du dich auf dessen einzelne Etappen vorbereitest. Dein wichtigstes Ziel sollte die Vermeidung eines ernsten Kampfes sein, und dazu brauchst du einen besseren Überblick als dein Gegner. Ein Streit enthält folgende Etappen:
    • Das Vorspiel. Das ist die Ausgangsdiskussion, die zum Streit wird. Es kann sich um etwas recht harmloses handeln, was aber schnell und unerwartet eskaliert.
    • Drohungen. Sobald Drohungen physischer Art ausgesprochen werden, etwa: „Ich werd' dir….“.
    • Schubsen. Versuche, einen Streit zu einen Kampf hochzuschaukeln erscheinen normalerweise nicht in Form von Faustschlägen oder Fußtritten, sondern als Einschüchterung und Geschubse. An diesem Punkt ist es immer noch möglich, die Lage zu entschärfen und sich ohne einen echten Kampf zu entfernen.
    • Der Kampf. Du hast aufgehört zu argumentieren und fängst an Schläge zu verteilen. [2]
  2. Jede der vorherigen Etappen ist eine Gelegenheit, den Streit zu beenden. Ein Schritt wird unausweichlich zum nächsten führen, wenn nicht einer von beiden nachgibt. Gib nach. Gewalt sollte nur als Notlösung dienen.
    • Wenn du gerade mitten im Streit bist, kannst du dich selbst beruhigen, indem du leiser sprichst. Machos in einer Bar können aus Kleinigkeiten schnell Elefanten machen, aber du kannst sie beruhigen, indem du dich entschuldigst, sie ablenkst und sie auf ein Bier einlädst. Wenn du dich ruhig verhältst, werden sie sich wieder abregen.
    • Wenn du aus dem Hinterhalt überfallen wirst, versuch, dorthin zu gelangen, wo andere Leute dich sehen und dir helfen können. Es ist viel weniger wahrscheinlich, dass du an einer Straßenecke voller Menschen ernsthaft verletzt wirst. Die Chance, dass die Konfrontation eskaliert, ist viel geringer, wenn sie in der Öffentlichkeit stattfindet.
  3. Falls du weit von der Bus- oder Zugstation wohnst, treffe dich mit eine/m Bekannten und gehe mit ihm/ihr nach Hause. Die beste Methode, Gefahr zu vermeiden ist, zu einer Gruppe zu gehören.
    • Wenn du gezwungen bist, alleine zu Fuß zu gehen, schließe dich einer Gruppe von Leuten an. Du kannst dich in einer Gruppe auch dann sicherer fühlen, wenn du die Leute nicht kennst.
  4. Pfefferspray ist zur Selbstverteidigung nützlich und du solltest in Erwägung ziehen, es griffbereit herumzutragen. Messer und Schusswaffen sind gefährliche Hilfsmittel. Zwar halten viele sie für effektiv, doch sie können auch gegen dich verwendet werden, wenn du nicht darauf vorbereitet bist, sie zu nutzen. Wenn du vor hast, sie zu verwenden, sei sehr vorsichtig; nimm vorher die angebrachten Trainingskurse für einen Waffenschein. Trage nie eine Waffe illegal bei dir.
    • Wenn du in einer gefährlichen Gegend wohnst und dir Sorgen über deine Sicherheit machst, überlege dir, einen Selbstverteidigungskurs zu machen.
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Tipps

  • Behalte einen kühlen Kopf. Gerate nicht in Panik, wenn sich jemand feindselig verhält. Dadurch wird er oder sie davon ausgehen, dass du schwach bist.
  • Bei häuslicher Gewalt wirst du dich vielleicht fragen, an welchem Punkt Selbstverteidigung gerechtfertigt ist. Rechtlich gesehen ist jeder unerwünschte Kontakt Körperverletzung. Es ist egal, ob er oder sie dich „nur“ geschubst hat, es zählt trotzdem als Körperverletzung, kann trotzdem gefährlich sein und ist trotzdem ein Grund zur Selbstverteidigung.
  • Wenn dich jemand angreift, ist er im Unrecht und du im Recht. Seine Motivation ist wahrscheinlich dein Geld, Eigentum oder Körper, während du dich nur selbst verteidigst. Du hast das Grundrecht, dich selbst und deine Angehörigen zu verteidigen. Vergiss aber nicht, dass die naheliegendste Selbstverteidigungsmethode Wegrennen ist! Falls es dazu kommt, dass du dich vor Gericht rechtfertigen musst, ist das Selbstverteidigungsargument wirklich nur dann anwendbar, wenn du versucht hast, jede Gelegenheit, die Flucht zu ergreifen oder Gewalt zu vermeiden wahrzunehmen. Sollte es sich erweisen, dass du die Möglichkeit hattest dich zu entfernen und sie nicht genutzt hast, zählt dein Verhalten nicht mehr als Selbstverteidigung, sondern als Angriff und Ruhestörung. Du bist dafür verantwortlich, „angebracht“ zu reagieren. Angegriffen zu werden ist kein Grund, jemanden zu töten oder zu verkrüppeln, wenn anzunehmen ist, dass du dich auch weniger gewalttätig verteidigt haben könntest.
  • Denk immer daran, dass dein Angreifer so etwas höchstwahrscheinlich schon einmal getan hat. Gehe einer Auseinandersetzung aus dem Weg. Falls das nicht geht, tu alles, was dir möglich ist, um schnell und unversehrt aus der Situation zu kommen.
  • Suche immer nach dem verwundbarsten Punkten.Bei Männer ist das meistens die Leistengegend. Ein Volltreffer dorthin ist sehr schmerzhaft. Das Äquivalent bei einer Frau ist die Achselgegend, oder an den Haaren ziehen.
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Warnungen

  • Es ist eine schlechte Idee, einen Angreifer mit einer Waffe wie einem Messer oder einer Pistole zu bedrohen, wenn du nicht um dein Leben fürchtest. Ein Geldbeutel ist es nicht wert, wegen Mord oder fahrlässiger Tötung ins Gefängnis zu gehen oder umgebracht zu werden. Denk daran, dass der Angreifer dich wahrscheinlich nicht ausgesucht hätte, wenn er nicht stärker und erfahrener im Kämpfen wäre als du.
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Über dieses wikiHow

Zusammenfassung X

Um dich gegen einen Angreifer zu verteidigen, benutz deine Hände, Ellbogen, Knie oder auch deine Stirn und schlag ihm damit in die Augen oder gegen die Nase. Das sollte dir die Möglichkeit verschaffen, vor ihm wegzulaufen. Du kannst ihm auch gegen die Kniescheibe oder das Schienbein treten, um ihn abzuwehren. Wenn dich jemand von hinten packt, lass dich fallen wie einen Sandsack und versuch dich hinzusetzen,damit du schwerer zu tragen bist. Oder du schwingst deinen Fuß zurück und trittst mit all deiner Kraft gegen sein Bein, damit er dich loslässt.

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