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Eingewachsene Zehennägel entstehen meistens, wenn man sie zu kurz schneidet. Allerdings sind manche Menschen auch erblich bedingt (z.B. durch stark gerundete Nagelbetten) oder durch ihre Lebensweise (z.B. durch zu häufiges Tragen von engen High Heels) anfälliger. [1] Ein eingewachsener Zehennagel kann Schmerzen und eine Entzündung hervorrufen, weil der Nagel an der Ecke oder seitlich in das weiche Fleisch, meistens am Großzeh, hineinwächst. Oft kann man eingewachsene Zehennägel aber zu Hause wieder in den Griff bekommen, zum Teil mithilfe von warmen Fußbädern, doch manchmal ist auch ein medizinischer Eingriff erforderlich – insbesondere wenn der Zeh entzündet ist.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Deinen Fuß einweichen

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  1. Es gibt zwei Gründe, warum du deinen betroffenen Zeh/Fuß in warmem Wasser baden solltest: zur Linderung der Beschwerden und damit der Zehennagel weich wird, sodass du ihn leichter schneiden oder etwas unter den Nagel schieben kannst, um den Druck zu lindern. [2] Nimm dir einen Behälter, in dem dein gesamter Fuß Platz hat, und fülle ihn mit sehr warmem Wasser. Du kannst auch etwas Epsom-Salz oder Bittersalz hinzugeben, da es die Schmerzen und die Schwellung merklich reduzieren kann. [3] Das Magnesium in dem Salz wird auch dazu beitragen, dass sich die Muskeln in deinem Fuß entspannen.
    • Salz hat natürliche, antibakterielle Eigenschaften. Zu den anderen Zutaten, die du mit in das Wasser geben kannst, um einer möglichen Entzündung entgegenzuwirken, gehören Branntweinessig oder Essigessenz, Wasserstoffperoxid, Bleichmittel und Jodlösung.
    • Je wärmer das Salzbad ist, desto mehr Flüssigkeit wird aus deinem Zeh gezogen, was einen Rückgang der Schwellung begünstigt.
    • Wenn du ein kleines Fußsprudelbad finden, kaufen oder ausleihen kannst, dann benutze es für dein Fußbad, da die Düsen für eine bessere Wasserzirkulation sorgen und dir eine sanfte Fußmassage geben.
  2. Sobald das Badewasser warm genug ist und du das Bittersalz und/oder einen natürlichen, antiseptischen Zusatz hinzugegeben hast, tauche deinen gesamten Fuß in das Wasser und weiche ihn 15 bis 20 Minuten ein. [4] Abhängig vom Ergebnis kannst du dieses Fußbad drei- bis fünfmal täglich wiederholen – schütte das Wasser also nicht weg, wenn du noch weitere Fußbäder planst. Wenn du Bittersalz benutzt, wird dir auffallen, dass dein Fuß nach 20 Minuten schrumpelig aussieht – dies bedeutet, dass Flüssigkeit aus deinem Fuß/Zeh gezogen wurde.
    • Deine Zehen während des Fußbades in Bewegung zu halten regt die Blutzirkulation an.
    • Wenn eine Schwellung das entscheidende Problem bei deinem Zeh ist, dann lasse auf das warme Salzbad eine Kältebehandlung (Eis in ein dünnes Handtuch gewickelt) folgen, bis sich dein Zeh taub anfühlt (etwa 10 Minuten lang). Eis hilft dabei, eine akute Entzündung zu lindern, und betäubt den Schmerz.
  3. Um die Entzündung zu lindern, kannst du dir das entzündete Gewebe während des Fußbades in Abständen vorsichtig massieren. [5] Bei der Massage könnte dir auffallen, dass ein wenig Eiter oder Blut aus dem Zeh in das Wasser gelangt. Dies ist in Ordnung und wird wahrscheinlich ein wenig des Drucks und der Schmerzen in deinem Zeh lindern.
    • Massiere den am stärksten entzündeten Bereich deines Zehs mit deinem Daumen und Zeigefinger. Beginne hierzu am äußersten Punkt deines Zehs und massiere in Richtung Knöchel.
    • Widme etwa fünf Minuten der Badezeit deiner Zehenmassage. Sehr viel längeres Massieren könnte deinen Zeh reizen.
  4. Sobald du dein warmes Fußbad beendet und deinen Fuß herausgenommen hast, solltest du darauf achten, ihn gründlich mit einem sauberen Handtuch abzutrocknen. [6] Deinen Zeh trocken zu halten ist wichtig, weil Bakterien und andere potenzielle Erreger wie Pilze besonders unter feuchten, warmen Bedingungen gedeihen und wachsen.
    • Nachdem du deinen Zeh/Fuß abgetrocknet hast, setze dich und lege dein Bein leicht erhöht auf ein Kissen, damit das Blut aus deinem Fuß besser abfließen kann. Dies hilft dabei, die Entzündung zu bekämpfen.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Deinen Zehennagel nach dem Baden versorgen

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  1. Trage über den Tag verteilt wenigstens einige Male eine antiseptische Creme, Lotion oder Salbe auf deinen betroffenen Zeh auf, insbesondere kurz vor dem Zubettgehen. [7] Umwickle den Zeh mit einem sterilen Verband oder einem Pflaster, sobald die Creme in das weiche Fleisch um den entzündeten Bereich eingezogen ist. Achte darauf, das Verbandszeug nach jedem Auftragen der Salbe zu erneuern.
    • Einige Haushaltsmittel, die antibiotische und/oder antiseptische Eigenschaften haben, sind Bleichmittel, Wasserstoffperoxid, Branntweinessig oder Essigessenz, in Wasser aufgelöstes Natron (auch als Backsoda oder Bullrich-Salz bekannt), Jodlösung und frischer Zitronensaft.
    • Bedenke, dass die meisten antiseptisch wirkenden Hausmittel an Hautbereichen, die bereits durch den eingewachsenen Zehennagel verletzt sind, brennen.
    • Kolloidales Silber hat starke antibiotische, antivirale und antimykotische Eigenschaften und es brennt weder auf Wunden noch reizt es die Haut. Es ist in den meisten Reformhäusern und Apotheken erhältlich.
  2. Nach dem Einweichen in warmem Wasser wird dein Zehennagel weich sein, sodass du ein kleines Stückchen Watte, Verbandsmull oder zusammengerollte Zahnseide (natürlich saubere) unter den Nagel schieben kannst. Dies wird das empfindliche, weiche Fleisch nahe dem Nagelbett ein wenig polstern. [8] Drücke die entzündete Haut vorsichtig zurück, hebe den Zehennagel mit einer Nagelfeile oder etwas Ähnlichem an und schiebe das Polster behutsam unter ihn. Wechsle dieses Polster einmal täglich.
    • Es kann ein bis zwei Wochen dauern, bis ein eingewachsener Zehennagel so weit herausgewachsen ist, dass er nicht mehr ins Fleisch drückt.
    • Verzichte auf Heimoperationen, bei denen du zur Schmerzlinderung versuchst, den Zehennagel wegzuschneiden, da dies die Situation tatsächlich verschlimmern kann.
  3. Sobald der Zehennagel herausgewachsen und lang genug zum Kürzen ist, solltest du die gleichen Fehler nicht erneut begehen. Schneide deinen Zehennagel gerade und die Nagelecken nicht schräg oder abgerundet ab. [9] Vermeide es auch, deine Nägel zu kurz zu schneiden, da dies deinen verletzten Zeh nur zusätzlich reizen würde.
    • Wenn du zum Nagelschneiden zur Fußpflege gehst, bitte den/die Fußpfleger/in deine Nägel gerade und nicht zu dicht an die Haut zu schneiden. Als Richtlinie solltest du einen Fingernagel unter die Seiten und die Spitze des Zehennagels schieben können. [10]
    • Wenn deine Selbstbehandlung und eine Änderung deiner Schneidetechnik dir bei deinem eingewachsenen Zehennagel nicht helfen oder diesem Problem nicht vorbeugen können, dann lasse dich von deinem Hausarzt oder einem Fußspezialisten (Podologen) beraten und/oder behandeln.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Den Zustand deines Zehennagels beurteilen

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  1. Wenn dein großer Zeh (oder ein anderer Zeh) entzündet ist und anfängt wehzutun, dann ziehe deine Socken oder Strumpfhose aus und schaue ihn dir genauer an, um den Grund für die Schmerzen zu ermitteln. Wenn sich der Zustand langsam entwickelt, sich über die Dauer von mehreren Tagen verschlimmert und du deine Zehennägel immer zu kurz schneidest und/oder enge oder schmale Schuhe trägst, dann handelt es sich bei dir wahrscheinlich um einen eingewachsenen Zehennagel. [11] In den meisten Fällen ist es einfach zu erkennen, wo sich der Zehennagel in das Fleisch um das Nagelbett gräbt oder drückt.
    • Rötung und Druckempfindlichkeit an einer oder beiden Seiten des Nagels sind zusätzlich zu den Schmerzen und der Schwellung Symptome, auf die du achten solltest.
    • Eingewachsene Zehennägel treten bei Jugendlichen und Sportlern, vor allem Männern, häufig auf. [12]
  2. Die schlimmste Folge eines eingewachsenen Zehennagels ist eine bakterielle Infektion, die durch eine Verletzung der Haut um das Nagelbett entstehen kann. [13] Ein entzündeter Zeh mit einem eingewachsenen Nagel schwillt noch stärker an und ist noch empfindlicher. Zudem fühlt er sich recht fest und warm an und letztendlich wird unangenehm riechender Eiter herauskommen. Aufgrund der Wärme und der Schwellung pellt sich meist etwas Haut ab, sodass der Bereich wie eine offene Brandblase aussieht.
    • Bei einer Infektion kommt es zu Schwellungen, weil dein Immunsystem weiße Blutkörperchen an den Bereich schickt, um die Bakterien in der Wunde abzutöten (was gut ist). Manchmal jedoch verbreiten sich die Bakterien schneller als die Immunzellen arbeiten können.
    • Du solltest zu einem Arzt gehen, wenn die Entzündung am Zeh nicht innerhalb einer Woche abgeklungen ist und/oder sich über den betroffenen Zeh hinaus auszubreiten scheint.
    • Wenn du deine Zehennägel so schneidest, dass du die Ecken abschrägst und sie somit der runden Form deines Zehs folgen, dann begünstigt dies ein seitliches Einwachsen des Zehennagels in den Nagelfalz.
  3. Es gibt zahlreiche andere schmerzhafte Erkrankungen, die du kennen solltest, da du sie für einen eingewachsenen Zehennagel halten könntest. Zu den relevanten Beispielen gehören Gicht (eine entzündliche Form der Arthritis), ein Ballenzeh oder Überbein (eine chronische Fehlstellung des Zehs, die zu einer Missbildung führt), ein gebrochener oder ausgerenkter Zeh, rheumatoide Arthritis, eine Nekrose (das Absterben von Gewebe aufgrund mangelnder Blutzufuhr), diabetesbedingte Neuropathie, Neurome (gutartige Knoten in den kleinen Nerven der Füße) und Pilzinfektionen. [14]
    • Ein Gichtanfall entwickelt sich schnell, meist innerhalb weniger Stunden, und führt zu starken Schmerzen und Entzündungen im Großzeh. Gicht steht im direkten Zusammenhang mit der Ernährung – genauer gesagt mit dem Verzehr von purinreichen Speisen wie Meeresfrüchten und Innereien.
    • Ein Hallux valgus , auch als Ballenzeh oder Überbein bezeichnet, betrifft den Großzeh und wird hauptsächlich durch das jahrelange Tragen zu schmaler, enger Schuhe verursacht. Im Wesentlichen ist es eine chronische Verstauchung des Gelenkes. Die typischen Anzeichen sind ein krummer Zeh und stechende, arthritisartige Schmerzen.
    • Aber auch wenn du dir den Zeh gestoßen oder auf andere Weise verletzt hast, kann dies das Einwachsen eines Zehennagels auslösen.
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Tipps

  • Benutze auch ätherische Öle (nur wenige Tropfen) in dem Fußbad, in dem du deinen eingewachsenen Zehennagel einweichst. Lavendel- und Teebaumöl eignen sich gut und wirken Infektionen entgegen.
  • Trage nur richtig passende Schuhe, da sie sonst zu starken Druck auf deine Zehen ausüben, was dazu führen kann, dass ein Zehennagel in das umliegende Fleisch wächst.
  • Erwäge, anstatt einengender Schuhe Sandalen, die an den Zehen offen sind, oder Flipflops® zu tragen, bis sich dein entzündeter Zeh beruhigt hast.
  • Lasse dir neue Schuhe immer nur am Nachmittag vom Schuhverkäufer anpassen, da dies die Zeit ist, wenn deine Füße am breitesten sind – meistens, weil dein Fußgewölbe durch den leichten, stetigen Druck angeschwollen ist.
  • Wenn dein eingewachsener Zehennagel von deinem Arzt oder einem Podologen entfernt werden muss, dauert es zwei bis vier Monate, bis der Nagel vollständig nachgewachsen ist.
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Warnungen

  • Wenn du Diabetes, Nervenschäden im Fuß, eine schlechte Blutzirkulation oder ein geschwächtes Immunsystem hast, solltest du sofort zum Arzt gehen, anstatt zu versuchen, den eingewachsenen Zehennagel zu Hause zu behandeln.
  • Eine umschriebene oder deutlich abgegrenzte Zehennagelinfektion kann zu einer Entzündung des Unterhautgewebes ( Zellulitis ) fortschreiten, die schließlich auch den Knochen befallen kann ( Osteomyelitis oder Osteitis ). Daher solltest du dich an einen Arzt wenden, wenn sich dein geschwollener Zeh bedeutend verschlimmert oder sich nach einer Woche keine Besserung zeigt.
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