Du hast Farbe auf dein Lieblingsshirt gekleckert? Hast dich aus Versehen an einer frisch gestrichenen Wand angelehnt? Ganz egal wie es passiert ist, du hast es möglicherweise mit einem ganz schön hartnäckigen Fleck zu tun, wenn du Farbe auf deine Kleidung bekommen hast. Wenn du es bemerkst, bevor die Farbe eingetrocknet ist, handele sofort. Ein eingetrockneter Farbfleck ist um ein Vielfaches schwerer zu entfernen. Wenn du dich darum kümmerst, während die Farbe noch feucht ist, kannst du ihn hingegen vielleicht ohne großen Aufwand vollständig entfernen.
Vorgehensweise
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Wische jegliche Farbe von dem Kleidungsstück ab, die noch feucht ist. Die Methode mit Waschmittel funktioniert am besten, wenn der Fleck noch nicht ganz eingetrocknet ist. Außerdem ist es die Methode, die sich in den meisten Fällen aus dem Stegreif anwenden lässt, da fast jeder Waschmittel griffbereit hat, ob nun zuhause oder am Arbeitsplatz. Solltest du doch mal kein Waschmittel in der Nähe haben, kannst du es auch mit einem Stück Seife oder etwas Flüssigseife probieren. Das ist unter Umständen nicht ganz so effektiv, aber das Wichtigste ist, dass du dich irgendwie um den Fleck kümmerst, bevor er eintrocknet.
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Spüle die Rückseite des Stoffes mit warmem Wasser. Du solltest tatsächlich auf der Rückseite des Flecks spülen, und nur an der Stelle, die Farbe abbekommen hat. Wenn es sich um Wasserfarbe oder Fingerfarbe handelt, wird sich der Fleck ziemlich leicht ausspülen lassen. [1] X Forschungsquelle Solche wasserlöslichen Farben lassen sich manchmal nicht sofort auswaschen, aber du solltest definitiv bald sehen, wie Farbe aus dem Stoff ausgespült wird. Lies dir das Etikett auf der Verpackung durch, um herauszufinden, ob es sich um wasserlösliche Farbe handelt. Wenn dies der Fall ist, hast du Glück gehabt, und der Fleck lässt sich vielleicht sogar einfach mit klarem Wasser und ganz ohne Chemikalien entfernen.
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Mische zu gleichen Teilen Spülmittel und warmes Wasser zusammen. Bevor du beginnst, diese Mischung auf deine Kleidung aufzutragen, schau auf die Waschanleitung sowie auf das Etikett auf der Spülmittelflasche, um sicherzugehen, dass du dein Kleidungsstück nicht ruinierst. [2] X Forschungsquelle Wenn du dir nicht hundertprozentig sicher bist, trage die Mischung zunächst an einer unauffälligen Stelle auf den Stoff auf. So kannst du überprüfen, ob das Material deine Mischung verträgt, ohne vielleicht einen irreparablen Schaden anzurichten. Tauche einen sauberen Schwamm in die Lösung. Benutze keine Papiertücher und auch kein Baumwolltuch. Die Fasern würden sich in dein Kleidungsstück reiben, und das Ergebnis wäre eine noch größere Sauerei.
- Lege immer ein Tuch oder ein Stück Stoff unter dein verschmutztes Kleidungsstück. Du möchtest sicher nicht, dass die Farbe auch noch deine Arbeitsfläche verschmutzt. Selbst wenn die Farbe auswaschbar ist, solltest du deine Arbeitsplatte oder deinen Tisch nicht damit verschmutzen.
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Tupfe die Vorderseite des Stoffes mit dem feuchten Schwamm ab. Denke daran, dass „tupfen“ nicht gleich „reiben“ ist. Wenn du den Stoff mit dem Schwamm abreibst, wirst du den Fleck erfolgreich noch tiefer in die Fasern einarbeiten. Du darfst ruhig etwas energischer tupfen, aber lass dein Kleidungsstück heil. Du kannst den Stoff auch zwischen deine Finger nehmen und so die Mischung sanft einmassieren. [3] X Forschungsquelle
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Spüle das Kleidungsstück unter warmem Wasser aus, wieder von der Rückseite des Stoffes. Wenn die Farbe auswaschbar ist, sollte jetzt eine ordentliche Menge davon aus dem Stoff heraus gespült werden. Achte darauf, dass du damit nichts voll tropfst und ebenfalls verschmutzt, auch nicht dein Waschbecken. Tropfwasser und darin gelöste Farbe solltest du in eine separate Schüssel auswringen. So wirst du das verschmutzte Wasser nachher leichter los.
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Wiederhole diesen Vorgang – tupfen und spülen – bis der Fleck mehr oder weniger unsichtbar geworden ist. Du kannst auch eine Zahnbürste dafür benutzen, die verschmutzte Stelle auszubürsten. Tatsächlich bekommt man so oft Farbe aus den Fasern gelöst, ohne sie noch tiefer einzureiben. Sei aber trotzdem vorsichtig mit dieser Methode, weil es auch hier passieren kann, dass sich die Farbe im Stoff festsetzt, wenn du zu viel Kraft anwendest.
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Spüle das Kleidungsstück in der Waschmaschine aus. Wenn du das Stück einfach eine Runde in der Waschmaschine drehen lässt, geht ein Farbfleck manchmal ohne Rückstände raus. Du hast den Fleck jetzt mit dem Waschmittel gelöst, deshalb kann deine Waschmaschine nun einen viel effektiveren Job machen. Ohne Vorbehandlung ist es weniger wahrscheinlich, dass die Waschmaschine mit einem Farbfleck fertig wird. Bei bestimmten auswaschbaren oder wasserlöslichen Farben hingegen kannst du dir diesen Schritt sparen.
- Wasche dein mit Farbe verschmutztes Kleidungsstück nicht mit anderen Sachen zusammen, sonst könnte der Fleck in andere Stücke ausfärben. Ruiniere dir nicht deine gesamte Garderobe, nur um ein einzelnes Teil zu retten.
- Wenn der Fleck nach dem Waschgang doch noch da ist, träufele etwas Aceton von vorn auf den Fleck und tupfe ihn mit einem sauberen Schwamm ab. Allerdings darfst du Aceton nicht auf Stoffen anwenden, die ebenfalls Acetat oder Triacetat enthalten, da es die Fasern bei direktem Kontakt regelrecht schmelzen lässt. [4] X Forschungsquelle
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Schütze dich entsprechend. Denke daran, dass Farbverdünner ziemlich giftig ist, bevor du beginnst. Trage vernünftige Schutzkleidung, wenn du du dich an die Flecken machst, also Handschuhe, Schutzbrille und eine Atemmaske. Öffne das Fenster so weit wie möglich, solltest du drinnen arbeiten müssen, damit für ausreichende Belüftung gesorgt ist. Zudem ist Farbverdünner sehr leicht entzündlich, halte ihn also von jeglicher Form von offener Flamme fern.
- Terpentin ist zwar weniger giftig als die meisten Farbverdünner, aber es kann nie schaden, sich zu schützen und auch dabei Schutzkleidung zu tragen.
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Wische alle Farbrückstände ab, die sich eventuell noch auf dem Stoff befinden. Farbverdünner oder Terpentin funktionieren am besten bei ölbasierten Farben, insbesondere wenn der Fleck schon ziemlich eingetrocknet ist. Eigentlich sind ölbasierte Farben viel hartnäckiger als wasserbasierte Farben, aber wenn man ein paar Tricks kennt, kann man auch diese wieder herausbekommen.
- Bedenke dabei auch, dass ölbasierte Farben wesentlich länger brauchen, um in den Fasern zu trocknen, als auswaschbare oder Latexfarben. [5] X Forschungsquelle Und wenn eine ölbasierte Farbe dann einmal eingetrocknet ist, lässt sie sich wesentlich schwerer wieder entfernen. Wenn du einen Fleck von einer ölbasierten Farbe in deiner Kleidung findest, solltest du ihn sofort behandeln. Je früher du solche Flecken in Angriff nimmst, desto besser sind deine Chancen, sie herauszubekommen.
- Wenn der Fleck sich schon festgesetzt hat, kannst du ein Messer oder einen anderen scharfen Gegenstand benutzen, um die getrocknete Farbe vom Stoff zu kratzen. Pass aber auf, dass du nicht aus Versehen ein Loch in den Stoff machst.
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Lege eine dicke Schicht Papiertücher oder ein altes Stück Baumwollstoff unter die betroffene Stelle. So kannst du Farbe auffangen, die nach unten durch den Stoff hindurch sickert. Wenn nämlich die Farbe den Stoff so durchtränkt, dass sie auf der anderen Seite hindurch sickert, verschmutzt du am Ende noch die andere Seite deines Kleidungsstücks. Außerdem willst du sicher nicht deine Arbeitsoberfläche ruinieren. Besonders bei ölbasierten Farben musst du hier aufpassen, denn sie lassen sich viel schwerer aus- oder abwaschen als Latexfarben oder wasserbasierte Farben.
- Du wirst dieses Polster einige Male während der Fleckenbehandlung austauschen müssen. Wenn die Farbe völlig hindurch gesickert ist und das Polster verschmutzt hat, wird es sich kaum vermeiden lassen, dass diese Farbrückstände wiederum andere Stellen der Kleidung verschmutzen. Halte also die ganze Zeit ein Auge darauf, wie vollgesogen dein Polster bereits ist. Wenn du denkst, dass es bald keine Farbe mehr aufnehmen können wird, solltest du es unbedingt austauschen.
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Trage Farbverdünner oder Terpentin direkt auf die betroffene Stelle auf. Wenn du einen Farbverdünner benutzt, achte darauf, dass er genau für die Farbe geeignet ist, mit der dir der kleine Unfall passiert ist. [6] X Forschungsquelle Alles, was zu flüchtig oder brennbar ist, wird das Gewebe vermutlich schädigen. Außerdem willst du dein Kleidungsstück nicht entfärben, deshalb musst du den Verdünner mit Bedacht auswählen. Wenn du nicht genau weißt, was für eine Farbe den Fleck verursacht hat, solltest du am besten zu Terpentin greifen. [7] X Forschungsquelle
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Schrubbe die Stelle mit Waschmittel. Nachdem du den Fleck mit deinem Farbverdünner oder Terpentin vorbehandelt hast, solltest du Waschmittel darauf auftragen. Falls das Kleidungsstück nicht gebleicht werden darf, musst du aufpassen, dass dein Waschmittel keine Bleiche enthält. Du kannst das Waschmittel großzügig auf den betroffenen Bereich auftragen, indem du es mit einem kleinen Schwamm oder Tuch auf die Stelle tupfst. Pass auf, dass du dabei nicht zu rigoros reibst, sonst arbeitest du die Farbe noch tiefer ins Gewebe ein.
- Wenn du deine Gummihandschuhe noch trägst, kannst du das Waschmittel mit den Fingern auftragen. Falls nicht, lass den Farbverdünner nicht an deine ungeschützte Haut kommen. Viele Farbverdünner sind ziemlich giftig, und du solltest jedes Risiko vermeiden.
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Lass das Kleidungsstück über Nacht einweichen und wirf es am nächsten Tag in die Waschmaschine. Fülle einen Eimer mit heißem Wasser und lasse den Artikel über Nacht einweichen. Lies dir zuvor die Waschanleitung genau durch, um zu sehen, welche Temperaturen das Stück höchstens aushalten kann. Wenn du am nächsten Morgen aufstehst, kannst du es ganz normal in der Waschmaschine waschen. Allerdings solltest du es nicht mit anderen Sachen zusammen waschen, sonst könnte der Rest der Sachen verfärben.
- Wenn du nach dem ersten Versuch schon eine deutliche Veränderung in der Färbung des Flecks erkennen kannst, lohnt sich ein zweiter Versuch. [8] X Forschungsquelle Wenn nicht, wird der Fleck möglicherweise gar nicht mehr rausgehen, und du musst dich vielleicht von dem Kleidungsstück trennen. Je häufiger du zudem Farbverdünner oder Terpentin auf den Stoff aufträgst, desto größer wird das Risiko, dass das Gewebe Schäden davonträgt.
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Tupfe alle noch feuchten Farbrückstände von der betroffenen Stelle ab. Wenn du weißt, dass es sich um eine latexbasierte Farbe handelt, und diese bereits ziemlich eingetrocknet ist, dann solltest du auf jeden Fall versuchen, sie mit Haarspray zu entfernen. Zunächst solltest du immer alle Farbkleckse abtupfen, die sich noch abtupfen lassen. Mit einem Messer oder anderen scharfen Gegenstand kannst du dann getrocknete Farbe vom Stoff abschaben. Zuletzt kommt das Haarspray an die Reihe, um die eingetrockneten Reste zu entfernen.
- Latexfarbe lässt sich im Allgemeinen leichter aus Stoffen entfernen als Ölfarben, aber sie trocknet auch schneller. Bereits innerhalb von einer oder zwei Stunden wird sie vollständig trocken sein. Und genau da kommt das Haarspray ins Spiel. Wenn du den Fleck bereits bemerkst, bevor er trocken ist, kannst du ihn zunächst mit Wasser und Seife heraus schrubben, und nach einigen Durchgängen und einer Runde in der Waschmaschine bist du den Farbfleck dann wahrscheinlich auch ohne Haarspray schon los.
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Sprühe Haarspray auf die betroffene Stelle. Wenn du gerade keins zur Hand hast, kannst du auch reinen Isopropylalkohol verwenden, auch als Reinigungsalkohol bekannt. Das ist tatsächlich auch die aktive Substanz in Haarspray, die den Fleck zersetzen würde. Beide Methoden funktionieren also genau auf dieselbe Weise. Achte darauf, dass du den Fleck richtig schön in Haarspray tränkst. Die Stelle sollte gut durchfeuchtet sein, damit das Haarspray den Fleck wirklich zersetzen kann, vor allem wenn er schon vollständig trocken ist. [9] X Forschungsquelle
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Schrubbe vorsichtig mit einem Waschlappen oder einer Bürste. Wenn du zu stark reibst, machst du das Gewebe kaputt. Du solltest sehen können, wie sich der Fleck langsam aus dem Stoff herauslöst und verflüssigt. Wenn sich das Haarspray überhaupt nicht verfärbt, dann hast du eventuell nicht genug davon aufgesprüht, oder die Alkoholbasis ist nicht konzentriert genug. Schrubbe weiter, bis du merkst, dass der Fleck kleiner oder unauffälliger wird.
- Wenn du durch das Haarspray nicht sofort Ergebnisse siehst, solltest du vielleicht doch echten Reinigungsalkohol kaufen, um den Fleck loszuwerden. Du kannst die Anwendung damit genau so wiederholen, wie du es zuvor mit dem Haarspray getan hast.
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Wird das Kleidungsstück in die Waschmaschine. Nachdem du den größten Teil des Flecks erfolgreich heraus geschrubbt hast, kannst du das Kleidungsstück ganz normal in der Waschmaschine waschen. Auch wenn der Fleck noch nicht komplett verschwunden ist, hast du ihn definitiv gelöst, und nun sollte er sich zumindest größtenteils in der Waschmaschine auswaschen lassen.
- Du kannst auch etwas Waschmittel und Wasser auf den Fleck auftragen, nachdem du ihn mit dem Haarspray vorbehandelt hast. Latexfarbe reagiert nicht negativ auf Wasser, deshalb brauchst du keine Angst haben, dass der Fleck wie bei einer Ölfarbe verkleben könnte.
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Tipps
- Wenn du nicht sicher bist, ob eine Farbe ölbasiert oder latexbasiert ist, musst du normalerweise nur kurz daran riechen. Latexfarbe ist praktisch geruchslos, während Ölfarbe sehr stark und giftig riecht. Atme ölbasierte Farbe niemals ein.
- Du musst dich normalerweise nicht auf eine Methode versteifen, um den Fleck aus den Fasern zu bekommen. Bevor du allerdings zwei Chemikalien auf deinem Kleidungsstück vermischst, solltest du dir absolut sicher sein, dass diese nicht miteinander reagieren werden. Das kann man jedoch nur schwer vorhersagen, da zum Beispiel jeder Farbverdünner und jedes Waschmittel unterschiedliche aktive Substanzen enthalten können.
- Behandele einen ölbasierten Farbfleck nicht mit Wasser, bevor du mit Farbverdünner oder Terpentin herangehst. Der Fleck könnte dadurch noch schlimmer werden, den ölbasierte Farbe verklebt, wenn sie mit Wasser reagiert.
- Es ist fast immer eine gute Idee, deine verschmutzte Kleidung einfach mal in die Waschmaschine zu werfen, gerade wenn sich ein Fleck mit Bürste oder Schwamm nur schwer entfernen lässt. Vielleicht braucht es einfach ein bisschen mehr Nachdruck, und es ist nicht leicht, das Maximum davon mit der Hand zu erreichen, ohne dabei deine Kleidung zu ruinieren.
Referenzen
- ↑ http://cleaning.tips.net/T004226_Removing_Paint_Stains.html
- ↑ https://www.cleanipedia.com/gb/laundry-washing/get-paint-clothes
- ↑ http://www.kidspot.com.au/funzone/Stain-removal-How-to-remove-paint-stains+5735+575+article.htm
- ↑ http://www.goodhousekeeping.com/home/stain-buster/stains-paint-latex-may07
- ↑ http://www.burnettpainting.com/general-tips/how-long-does-it-take-for-paint-to-dry-cure/
- ↑ http://www.doityourself.com/stry/4-tips-for-choosing-a-paint-thinner
- ↑ http://www.ukflooringdirect.co.uk/info/How_to_Remove_Paint_from_Carpet%3A_Simple_Steps.html
- ↑ http://www.howtocleanstuff.net/how-to-remove-oil-based-paint-stains/
- ↑ http://salvagedinspirations.com/q-t-t-use-household-rubbing-alcohol-to-remove-latex-paint/
Über dieses wikiHow
Um frische Farbe aus Stoffen zu entfernen, benutzt du am besten ein einfaches Spülmittel. Zunächst wischst du noch feuchte Farbreste ab, dann spülst du den Stoff von der Rückseite her mit warmem Wasser. Nun mischst du zu gleichen Teilen Spülmittel und warmes Wasser und tunkst einen Schwamm in die Mischung. Tupf die Vorderseite des Stoffes mit dem Schwamm ab und spül die Stelle anschließend wieder von der Rückseite her mit warmem Wasser. Diesen Vorgang wiederholst du so lange, bis der Fleck verschwunden ist. Handelt es sich um einen besonders hartnäckigen Fleck, schrubb die Stelle am besten mit einer Zahnbürste!