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Jack Russell Terrier sind robuste, zähe Hunde, die bei falscher oder fehlender Erziehung jedoch manchmal aggressiv sein können. Wie alle Terrier-Rassen haben Jack Russell Terrier viel Energie und brauchen daher auch viel Bewegung, um sie zu verbrauchen. Wenn nicht, finden sie immer Möglichkeiten zur Selbstunterhaltung, gewöhnlich aber auf unerwünschte oder ungehörige Art und Weise. Das Wichtigste, das du tun kannst, um deinen Jack Russell Terrier glücklich zu machen, ist, ihn zu lieben und ihm durch Training Grenzen zu setzen. Hunde dieser Rasse sind ihren Besitzern besonders loyal ergeben. Mit dem richtigen Training und viel Bewegung kannst du mit deinem Jack Russell Terrier zusammen ein glückliches Leben führen.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Deinen Jack Russell Terrier trainieren

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  1. Das Training beginnt bereits am ersten Tag, wenn du deinem Welpen beibringst, wo seine Hundetoilette ist und dass sein Hundekorb ein sicherer Ort ist. Junge Welpen lernen schnell – nutze dies zu deinem Vorteil, indem du ihm die wesentlichen Befehle beibringst. Komplizierteres Training kann ab einem Alter von acht Wochen beginnen, halte die Trainingseinheiten aber kurz. [1] Die Trainingsrunden sollten immer so viele Minuten dauern, wie der Welpen in Wochen alt ist. Gib ihm über den Tag verteilt zwei bis drei dieser Trainingseinheiten. Obwohl es wichtig ist, ihm die wesentlichen Befehle, wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Bei Fuß“, beizubringen, sollte sein Gehorsamkeitstraining noch weiter gehen.
    • Wenn du deinen Jack Russell Terrier nicht frühzeitig erziehst, wird er immer mehr kämpfen, um seinen Willen durchzusetzen. Diese Hunde haben einen sehr starken Willen, mit dem sie ihre Besitzer beherrschen, wenn sie nicht richtig erzogen werden.
  2. Gehe mit deinem Welpen zur Hundeschule, um ihm beizubringen, wie sich ein gut erzogener Hund zu verhalten hat. Du wirst dabei lernen, wie du deinen Hund richtig erziehen kannst, und er wird den richtigen Umgang mit anderen Hunden und Menschen unter kontrollierten Bedingungen erlernen. [2]
    • Das Training eines Welpen oder ausgewachsenen Hundes erfordert wiederholtes Üben, Belohnen, Loben und Geduld. Du solltest deinen Welpen/Hund während des Trainings niemals schlagen, beschimpfen oder auf andere Weise negativ disziplinieren. [3] Behalte stattdessen einen positiven Tonfall bei, da Hunde es sehr schnell lernen, unzufriedene Untertöne aus der Stimme ihres Halters herauszuhören.
  3. Wenn du dir einen Jack Russell Terrier im Welpenalter geholt hast, musst du ihm beibringen, stubenrein zu werden. Beginne, indem du ein kleines Zimmer auswählst, in dem sich dein Welpe aufhalten soll, wenn du außer Haus bist. Lege den gesamten Raum mit Zeitungspapier aus, damit es dein Welpe benutzen kann. Entsorge und ersetze das verschmutzte Zeitungspapier jeden Tag, bis du bemerkst, dass dein Welpe eine Stelle im Raum bevorzugt nutzt. Zu diesem Zeitpunkt kannst du langsam damit beginnen, an den von deinem Welpen ungenutzten Bereichen, kein Zeitungspapier mehr auszulegen. [4]
    • Sobald dein Welpe nur noch einen kleinen Bereich des Zeitungspapiers benutzt, kannst du es an eine Stelle in deinem Zuhause verlegen, an der dein Welpe sein „Geschäft“ erledigen soll.
  4. Wenn es anfängt, deinem Hund schwerzufallen, sein „Geschäft“ an der richtigen Stelle im Haus oder im Freien zu erledigen, dann erziehe ihn erneut. Gehe mit ihm alle drei Stunden sowie auch nach dem Fressen oder Schlafen nach draußen. Erinnere deinen Hund daran, dass es an der Zeit ist, sich zu erleichtern. Wenn er sein „Geschäft“ erledigt, dann lobe ihn überschwänglich mit Worten wie „Braver Hund“. Tut er es nicht, dann lass ihn wieder ins Haus, warte 15 Minuten ab und bringe ihn für einen zweiten Versuch erneut nach draußen. [5]
    • Gehe mit deinem Hund jedes Mal, wenn du ihn nach draußen bringst, an dieselbe Stelle. Auf diese Weise wird er diese Stelle mit seinem „Toilettengang“ verbinden.
  5. Es könnte deinen Hund belasten, wenn du ihn tagsüber alleine lässt. In einem solchen Fall könnte dir auffallen, dass dein Hund an Gegenständen kratzt, sich erbricht, an unangemessenen Stellen uriniert, unruhig umherstreift oder aggressiv ist (meist während deiner Abwesenheit). Diese Ausdrücke seiner Trennungsangst bedeuten, dass dein Hund dich braucht und dich vermisst, und sie sollten von dir nicht als ungezogenes Benehmen angesehen werden. [6]
    • Um seiner Trennungsangst entgegenzuwirken, solltest du deinen Hund nicht mit Aufmerksamkeit überschütten, kurz bevor du euer Zuhause verlässt. Ignoriere ihn stattdessen für 15 bis 20 Minuten, bevor du gehst, und die ersten 20 Minuten, nachdem du heimgekehrt bist. Dies hält seinen Aufregungspegel niedrig. [7]
  6. Solches Jagdverhalten kann bei deinem Terrier und/oder dem gejagten Tier zu Unfällen oder Verletzungen führen. Um dies zu verhindern, solltest du darauf achten, dass dein Hund sofort auf die Befehle „Sitz!“ und „Bleib!“ reagiert. Alternativ könntest du ihn Katzen und kleinen Tieren gegenüber auch desensibilisieren. [8]
    • Eine Desensibilisierung kann auch in anderen Situationen hilfreich sein. Es erfordert Geduld, Konsequenz und Zeit, um deinem Welpen beizubringen, auf die gewünschte Art und Weise zu reagieren. Du kannst damit beginnen, sobald dein Hund das Sitz-Machen perfekt beherrscht.
  7. [9] Halte deinen Jack Russell Terrier fest an der Leine oder gar am Halsband und lasse ihn Sitz machen, während sich eine andere Person mit einer Katze, die sich in einem Katzenkorb oder hinter einer Begrenzung, wie einem Babygitter, befindet, ihm nähert. Wenn der Welpe aggressiv reagiert (er nach vorne stürzt, bellt oder versucht zu rennen), sobald er die Katze sieht, befehle ihm Sitz zu machen. Gehorcht er dir, so gib ihm ein Leckerli. Lasse ihn die Katze beobachten und befehle ihm immer, wenn er aggressiv reagiert, Sitz zu machen, gefolgt von einem Leckerli, wenn er sich fügt.
    • Wenn du merkst, dass dein Welpe der Katze entspannt zuschaut, kannst du ihn langsam näher an die Katze heranlassen (indem du den Katzenkorb näher heranholst oder das Gitter entfernst). Behalte den Hund aber an der Leine, bis du dir sicher bist, dass er auf „Sitz!“ sofort gehorcht.
    • Hierzu könnten mehrere Trainingseinheiten (denke daran, sie kurz zu halten) und viele Tage erforderlich sein, doch letztendlich wird er lernen, dass er Katzen nicht hinterherjagen soll. [10]
  8. Gib deinem Welpen kleine leckere Snacks, wie ein Stück Hähnchen oder Käse, als Belohnung, wenn er auf deinen Befehl gehorcht. Wenn du gerade damit anfängst, ihm einen neuen Befehl beizubringen, dann gib ihm eine Belohnung, sobald du bemerkst, dass er bei der Aufgabe Fortschritte macht. [11] Belohne und lobe ihn aber auch mit Worten, indem du „Braver Hund“ oder „Ja, fein!“ sagst, und streichle ihn auch während der Trainingsrunde.
    • Versuche nicht, deinen Welpen zu trainieren, wenn er hungrig, müde oder zu aufgedreht ist. Warte, bis dein Welpe zwar entspannt ist, aber noch immer aufmerksam auf dich reagiert.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Deinen Jack Russell Terrier sozialisieren und mit ihm interagieren

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  1. Sozialisierung bedeutet in diesem Fall, deinen Welpen an neue Situationen heranzuführen, damit er lernt, richtig auf sie zu reagieren. Deinen Welpen an neue Situationen heranzuführen und ihn mit fremden Personen in Kontakt zu bringen, zeigt ihm, dass er vor bestimmten Dingen (wie anderen freundlichen Hunden, Katzen oder Menschen) keine Angst zu haben braucht. Verängstigte Hunde können sich „aggressiv“ verhalten, was sich meist durch Beißen und Bellen ausdrückt, wenn sie der jeweiligen Situation nicht entfliehen können. [12]
    • Vor Dingen wegzulaufen, vor denen man keine Angst haben sollte, kann gefährlich sein. Hunde können dabei auf die Straße stürmen und angefahren werden oder von zu Hause weglaufen und nicht mehr zurück finden. [13]
  2. Sobald er den vollen Impfschutz hat, kannst du mit ihm an geschäftigen Hauptstraßen spazieren gehen, den Park oder andere hundefreundliche Orte besuchen oder ihn zur Hundeschule anmelden. Wenn es in deiner Gegend keine Hundeschulen gibt oder du noch etwas warten musst, bis der Kurs losgeht, kannst du mit den wesentlichen Befehlen und der Sozialisierung bereits beginnen. Dazu kannst du mit ihm an belebte Plätze gehen, damit er neue Menschen und fremde Dinge zu sehen bekommt. [14]
    • Du solltest versuchen, deinen Hund mit möglichst vielen, neuen Dingen bekannt zu machen. Du kannst mit ihm z.B. eine kurze Autofahrt machen und gelegentlich anhalten, damit er die Umgebung kennenlernen kann. Auch könntest du Freunde und ihre Haustiere zu dir nach Hause einladen, um sie deinem Hund vorzustellen. Lasse ihn mit ganz vielen verschiedenen Menschen und Tieren interagieren. [15]
    • Du solltest deinen Hund nicht dazu zwingen, sich zu sozialisieren, und auch nichts überstürzen. Wenn er in der Gegenwart fremder Tiere Angst hat, dann zwinge ihn nicht immer wieder zum Kontakt mit ihnen. Gehe es stattdessen langsam an und richte dich dabei nach seinen Bedürfnissen. [16]
  3. Wenn du das tust, wird dein Jack Russell Terrier lernen, auf andere Hunde nervös und aggressiv zu reagieren. Versuche stattdessen, ihn an der Leine direkt neben dir zu halten, wenn sich ihm andere Hunde nähern. Kommt aber ein streunender oder aggressiv wirkender Hund auf euch zu, solltest du den Bereich schnell mit deinem Jack Russell Terrier im Schlepptau verlassen.
    • Andererseits können Jack Russell Terrier auf andere Hunde, sogar andere Jack Russell Terrier, überaus aggressiv reagieren. [17]
  4. Da Jack Russell Terrier Jagdhunde sind, liegt eine gewisse Aggressivität in ihrer Natur. Du solltest deinen Hund daher mit anderen Hunden niemals unbeobachtet lassen, auch nicht, wenn es ebenfalls Jack Russell Terrier sind. Aus diesem Grund sollte man Jack Russell Terrier auch nicht mit kleinen Kindern, kleinen (Haus-)Tieren oder Katzen alleinlassen. [18]
    • Um die Aggressivität deines Hundes zu mindern, achte darauf, dass er sich viel bewegt und aktiv ist. Langeweile führt bei Jack Russell Terriern leicht zu aggressivem oder zerstörerischem Verhalten.
  5. Da dein Jack Russell Terrier meinen könnte, er sei der Alpha-Hund, musst du ihn wissen lassen, dass du sein Meister bist. Nachdem er z.B. gelernt hat, auf Befehl Sitz zu machen, lass es ihn tun, bevor du ihn an sein Fressen lässt. Nimm gelegentlich auch seinen Fressnapf hoch, während er frisst, um sicherzustellen, dass er weiß, dass du der Rudelführer bist.
    • Sei ihm gegenüber streng und konsequent. Lasse ihn nicht tun und lassen, was er will. [19]
  6. Dazu kannst du mit ihm spazieren gehen oder aktive Spiele mit ihm spielen. Jack Russell Terrier sind sehr schlau und halten dich auf Trab, es sei denn, du findest ein Ventil für ihre aufgestaute Energie. Aktive Spiele wie Stöckchenholen mit ihnen zu spielen hilft dabei, ihre überschüssige Energie zu verbrauchen. Terrier lieben dieses Spiel.
    • Jack Russell Terrier lieben es auch, wenn man ihnen eines Spielzeugs wegen hinterherläuft. Lasse es aber nicht zur Gewohnheit werden, da dein Hund sonst lernen würde, nicht mehr zu kommen, wenn du ihn rufst. Bringe ihm stattdessen den Befehl „Gib!“ bei. Auf diese Weise behältst du die Kontrolle über das Spiel. [20]
  7. Dies kann dabei helfen, deinen Jack Russell Terrier auszupowern. Die Spielsachen von KONG® sind großartig, weil es geradezu unmöglich ist, sie zu zerbeißen. [21] Du kannst sie mit Erdnussbutter und Hundeleckerlis füllen, sodass dein Jack Russell Terrier damit beschäftigt wird, sich seine Leckerlis zu erarbeiten.
    • Im Allgemeinen sind Plüschtiere nicht gut für Terrier, auch wenn sie diese lieben. Dein Jack Russell Terrier wird sie wahrscheinlich zerreißen und versuchen, sie Stück für Stück aufzufressen, sodass dein Heim voller Füllwolle ist.
  8. Entscheide dich für ein qualitativ hochwertiges Hundefutter, dass nicht voller Getreide oder Konservierungsstoffe ist. Suche dir stattdessen ein Hundefutter aus, bei dem Fleisch wie Lamm oder Huhn als erster Inhaltsstoff aufgeführt ist. Da Hundefutter von Produkt zu Produkt verschieden ist, halte dich an die Fütterungsanweisung auf der Packung. Du wirst die Futtermenge gewiss an das Alter, das Aktivitätslevel und die Größe deines Jack Russell Terriers anpassen müssen. [22]
    • Als allgemeiner Richtwert gilt, dass ein 30 cm großer Jack Russell Terrier etwa 5,5 bis 6 kg wiegen sollte.
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Tipps

  • Wenn du zusätzlich kleine Haustiere wie Hamster hast, halte sie von deinem Jack Russell Terrier fern.
  • Wenn du mit deinem Hund spazieren gehst, versuche, ihn neben dir oder ein klein wenig vor dir laufen zu lassen. Es ist wichtig, dass er nicht an der Leine zieht. Ein sogenannter Gentle Leader® oder ein Kopfgeschirr eignet sich wunderbar, um das Ziehen auf ein Minimum zu reduzieren.
  • Bringe deinem Jack Russell Terrier den Befehl „Hopp!“ bei, wenn du ihn hochhebst. So wird dir dein Hund, wenn du ihn im Notfall hochheben musst, bereitwillig direkt in die Arme springen.
  • Deinen Jack Russell Terrier in Geschicklichkeitsspielen zu üben ist ebenfalls eine gute Art und Weise ihn auszupowern. In vielen Gemeinden gibt es Gruppen oder Teams, die sich häufig in bestimmten Geschicklichkeitstrainingszentren oder sogenannten Agility-Parks treffen, um ihre Hunde zu trainieren und Wettbewerbe auszurichten. Geschicklichkeitsparkoure gibt es in vielen verschieden Aufbauarten, zu denen Hürden, Tunnel und Balancierbalken gehören können.
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Warnungen

  • Lasse deinen Hund erst von der Leine, wenn er sich drinnen oder an einem Ort befindet, wo er sicher herumlaufen kann. Jack Russell Terrier sind sehr schnell.
  • Achte bei Welpen im Alter von bis zu einem Jahr vermehrt darauf, dass sie nicht beißen. Wenn dein Jack Russell Terrier gerne kneift, musst du ihm noch im Welpenalter abgewöhnen zu beißen und alles ins Maul zu nehmen.
  • Jack Russell Terrier graben gerne. Du könntest ihm daher einen Bereich zum Graben zur Verfügung stellen, damit er nicht deinen gesamten Garten umgräbt.
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Referenzen

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