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Muscheln sind eine hübsche und leicht zu haltende Ergänzung für jedes Aquarium. Sie filtern Mikroorganismen aus dem Wasser und lassen dein Becken wie ein natürliches Ökosystem aussehen. Dass sie leicht zu halten sind, bedeutet jedoch nicht, dass sie gar keine Aufmerksamkeit brauchen. In diesem Artikel haben wir alles zusammengefasst, was du für den Anfang über die Haltung von Muscheln wissen musst.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Pfleg eine Frischwassermuschel

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  1. Muscheln sind Tiere und keine Pflanzen, auch wenn sie oft als Filter verkauft werden. Das ist höchstens teilweise wahr. Anders als Pflanzen, die Chemikalien aus dem Wasser filtern und sich im Prinzip von Licht ernähren, fressen Muscheln kleine Organismen und Algen, die sie aus dem Wasser ziehen. In einem brandneuen Aquarium müssen sich solche Lebensformen erst entwickeln, deine Muscheln würden also vermutlich verhungern. [1]
  2. Sie verstecken sich gern an einem sicheren Platz im Sand und filtern dort Partikel aus dem Wasser, die auf den Boden sinken. Schütte etwa 10 cm hoch Sand auf, damit sie sich wohlfühlen.
    • Spül den Sand oder das Substrat vor der Verwendung im Becken gut durch, vor allem wenn du es aus der Natur geholt hast.
    • Das Substrat sollte recht fein sein, einzelne Körner sollten nicht größer sein als 1 bis 3 mm im Durchmesser. [2]
  3. Schnecken und Fische erzeugen Abfallprodukte, von denen sich deine Muscheln liebend gern ernähren. Schaffst du ein gutes Ökosystem, wirst du dich bis auf regelmäßige Checks kaum um deine Muscheln kümmern müssen, da sie sich selbst versorgen können. Sie werden zudem Algen und Mikroorganismen aus dem Wasser filtern und so dein Becken sauber halten.
    • Kugelfische, einige Katzenfische und Schmerle fressen manchmal Muscheln, wenn sie hungrig genug sind. Diese Arten solltest du also besser in einem anderen Becken halten. [3]
  4. Sie werden sich zu einem großen Teil von natürlich anfallenden Produkten ernähren, aber vor allem in neuen Aquarien ist es wichtig, dass du zufütterst. Das gilt umso mehr, wenn du viele oder große, ausgewachsene Muscheln hältst. Du kannst spezielles Muschelfutter im Fachgeschäft kaufen, du kannst aber auch dein eigenes im Mixer herstellen und deine Muscheln damit füttern:
    • 100 g rotes Fleisch (Burger, Rinderleber, Rinderherz) oder Fisch mit Rogen
    • Rinderblut (etwa aus einer Steakpackung)
    • Ein Teelöffel Lebertran
    • Ein Viertel Teelöffel Hefe
    • Zwei bis drei Esslöffel des Wassers aus dem Aquarium, in dem die Muscheln leben
  5. Eine gesunde Muschel schnappt sofort zu, wenn sie berührt wird oder sich bedroht fühlt. Das ist ihr natürlicher Verteidigungsmechanismus. Probier es etwa alle zwei bis drei Wochen aus. Da sie sich im Sand vergraben, ist es recht schwierig, tote Muscheln aufzufinden, aber du kannst dir das Leben erleichtern:
    • Mach zehn bis zwanzig Löcher in einen kleinen Einwegbehälter, etwa von Apfelmus.
    • Setz je nach Größe zwei bis drei Muscheln hinein.
    • Bedeck sie so mit Sand, dass der obere Teil noch sichtbar bleibt.
    • Stell die Behälter in den Sand und hol sie mitsamt Muscheln heraus, wenn du diese untersuchen musst. [4]
  6. Tote Muscheln können Ammoniak freisetzen, das die anderen Lebewesen in deinem Aquarium gefährden oder sogar töten kann. Deshalb ist es wichtig, dass du regelmäßig nach ihnen siehst. Vergewissere dich, dass sie sich schnell schließen. Schließt sich eine Muschel gar nicht, ist sie möglicherweise tot und sollte so schnell wie möglich entfernt werden.
    • Tote Muscheln riechen außerdem fischig und ranzig.
    • Bist du nicht sicher, ob eine Muschel tot ist, setz sie in ein separates Übergangsbecken. Füttere sie und sorg für einen angenehm sandigen Untergrund. Schau nach vier bis fünf Tagen erneut nach, ob sie reagiert. [5]
  7. Sie sind keine Filtersysteme im großen Stil und können kein ganzes Aquarium sauber halten. Du brauchst trotzdem eine gute Filteranlage und Pflanzen und musst das Wasser regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Pfleg eine Salzwassermuschel

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  1. Du kannst nicht einfach Salzwasser in ein Becken kippen und erwarten, dass Muscheln darin überleben. Sie brauchen eine ganze Reihe von Mikroorganismen und ein gut etabliertes Klima, damit es ihnen gut geht. Dein Aquarium sollte wenigstens einige Wochen, besser Monate, alt sein, bevor du Muscheln hineinsetzt.
    • Salzwassermuscheln sind etwa T. (Tridacna) maxima, T. crocea, T. squamosa und T. derasa.
    • Tridacna derasa eignen sich am besten für Anfänger, denn sie sind widerstandsfähig und können mit wechselnden Bedingungen klarkommen.
    • Haben sich bereits einige Fische in deinem Becken eingewöhnt und dort einige Wochen verbracht, ist es auch bereit für Muscheln. [6]
  2. Es mag schön aussehen, aber du darfst sie nicht auf Steine oder andere feste Strukturen setzen. Wenn sie sich lösen und herunterfallen, können sie im schlimmsten Fall daran sterben. Fester Untergrund aus Stein ist in Ordnung, an diesem können sich Salzwassermuscheln mit ihrem Fuß festhalten. [7]
    • Dreh die Muscheln kurz kopfüber, wenn du sie ins Becken setzt, um Luftblasen aus ihnen zu entfernen.
    • Achte darauf, dass die Muscheln in alle Richtungen genug Platz haben, damit sie sich öffnen können.
  3. Salzwassermuscheln betreiben Photosynthese und ernähren sich von Produkten anderer photosynthetischer Organismen wie Pflanzen. An ihrem oberen Teil, dem Mantel, lebt eine symbiotische Algenart, die den Muscheln Energie liefert. Sie lieben helles und konstantes Licht. Halogenbeleuchtung ist am besten, aber auch sehr helles LED-Licht oder Röhren sind eine Option.
    • Achte darauf, dass die Muscheln nach oben ausgerichtet sind und nichts ihnen das Licht nimmt.
    • Vor allem Riesenmuscheln brauchen etwa 250 bis 400 Watt Halogenbeleuchtung, um zu überleben. [8]
  4. Muscheln mögen keine großen Strömungen, da sie aus sich schnell bewegendem Wasser nicht so effektiv Futter herausfiltern können. Eine langsame und indirekte Strömung ist das Beste, um deine Muschel gesund und glücklich zu halten. Setz sie also nicht direkt unter die Pumpe oder einen Lüfter.
  5. Das Wasser sollte möglichst nah an Meerwasser herankommen, was vermutlich auch für deine anderen Aquarienbewohner notwendig ist. Achtest du bisher nicht so sehr darauf, solltest du nun damit anfangen. Phosphat und Nitrat sollten möglichst gegen Null gehen. [9]
  6. Wenn du sie berührst oder ein Schatten auf sie fällt, wird die Muschel sich schließen. Tut sie das nicht oder nur langsam, hast du möglicherweise ein Problem mit der chemischen Zusammensetzung deines Beckens. Schließt sich eine Muschel gar nicht, ist sie möglicherweise tot und sollte so schnell wie möglich entfernt werden.
    • Tote Muscheln können Ammoniak freisetzen, das die anderen Lebewesen in deinem Aquarium gefährden kann. [10]
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Tipps

  • Muscheln mögen etwas kühleres Wasser - zu kalt sollte es jedoch nicht sein, dann gehen deine Fische und Schnecken ein.
  • Kümmere ich auch um die anderen Tiere in deinem Becken gut. Solange deine Fische nicht zu empfindlich sind und sehr ausgefallene Bedingungen brauchen, werden sich die Muscheln vermutlich anpassen.
  • Halt andere Haustiere von deinen Muschel fern, damit sie sie nicht aus Spaß aufknacken und töten.
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Warnungen

  • Entfern tote Muscheln sofort aus dem Becken.
  • Versuch nicht, Muscheln gewaltsam zu öffnen.
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