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Wir alle kennen Bilder von putzigen, kuscheligen Kaninchen, die freundlich und gesellig sind, doch Kaninchen werden tatsächlich oft missverstanden. Sie sind Beutetiere, was bedeutet, dass sie jederzeit auf der Hut sind und sich schnell fürchten. Als Kaninchenbesitzer ist es wichtig für dich, das Verhalten, die Körpersprache und die Laute deines Haustieres zu verstehen. Dies wird dir helfen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen, die auf Wissen und Verständnis beruht.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Die Laute deines Kaninchens verstehen

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  1. Du solltest wissen, dass dein Kaninchen die meiste Zeit über still ist. Da sie Beutetiere sind, haben Kaninchen gelernt, sich lautlos zu verhalten, damit Raubtiere nicht auf sie aufmerksam werden. [1] Gelegentlich geben manche Kaninchen jedoch Laute von sich, wenn sie sehr glücklich sind, Angst haben oder jemanden warnen wollen.
    • Dies unterscheidet sie stark von schnurrenden Katzen und Hunden, denen zur Kommunikation eine große Bandbreite an Lauten zur Verfügung steht.
  2. Kaninchen haben ein sehr begrenztes Repertoire an Glückslauten, die sie von sich geben. Dazu gehören ein sehr leises Gurren, ein sanfter Klicklaut und ein sehr leises Zähneknirschen als Ausdruck der Zufriedenheit. [2]
    • Diese Laute können sehr leise sein, daher musst ganz genau hinhören, um sie wahrzunehmen. Dein Kaninchen könnte ganz leise mit den Zähnen knirschen, wenn du es an seiner Lieblingsstelle streichelst, wie hinten den Löffeln (den Ohren) oder unter dem Kinn.
  3. Die klassische Warngebärde ist ein Klopfen mit dem Hinterlauf, um die anderen aus der Kolonie vor Gefahr zu warnen. Ein Kaninchen, das sich bedroht fühlt und ärgerlich genug ist, um anzugreifen, gibt eine Reihe von Grunz- oder Knurrlauten von sich. Auch lautes Zähneknirschen ist ein Warnsignal für Zorn. Manche Kaninchen fauchen auch bei Bedrohung. [3]
    • Wenn du zwei Kaninchen hast (ein männliches und ein weibliches) und der Rammler (das Männchen) beginnt zu grunzen, dann solltest du sie sofort voneinander trennen, es sei denn, du möchtest Junge haben. Ein grunzender Rammler ist ein sicheres Zeichen dafür, dass er versucht, sich mit dem Weibchen (der Zibbe) zu paaren.
  4. Kaninchen können eingehend und markerschütternd schreien. Sie benutzen diesen Schrei nur, wenn sie furchtbare Angst haben oder tatsächlich angegriffen werden. Wenn dein Kaninchen schreit, kann es in Gefahr sein oder Schmerzen haben. [4]
    • Wenn du bemerkst, dass dein Kaninchen Schmerzen hat, dann suche nach äußeren Wunden und kontaktiere sofort den Tierarzt deines Kaninchens. Dein Kaninchen könnte eine lebensbedrohliche Wunde oder innere Verletzungen haben, die unverzüglich behandelt werden müssen.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Die Körpersprache deines Kaninchens deuten

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  1. Die Körpersprache von Kaninchen ist meistens subtil und dezent, man kann aber sehen, wenn sie entspannt sind. Oft liegen Kaninchen, wenn sie entspannt sind, auf dem Bauch und strecken ihre Hinterläufe nach hinten aus. Sie können aber auch auf ihren vier Läufen hocken und ihre Löffel leicht an das Köpfchen gelegt haben. [5]
    • Mit den Löffeln weisen Kaninchen frühzeitig auf Gefahren hin. Eine neutrale Haltung spricht für ein entspanntes Kaninchen.
  2. Dein Kaninchen könnte versuchen, sich so klein wie möglich zu machen, wobei es Kopf und Hals an seinen Körper zieht und, allgemein gesprochen, versucht zu verschwinden. Es wird auch vermeiden, mit dem anderen Kaninchen (oder der Person), dem es sich unterwirft, direkten Blickkontakt herzustellen. [6]
    • Gewöhnlich zeigt ein unterwürfiges Kaninchen den anderen Kaninchen im Bau, dass es keine Bedrohung darstellt.
  3. Wenn dein Kaninchen Angst hat, legt es seine Löffel flach an den Kopf (um seine Silhouette zu verkleinern, damit ein Raubtier es nicht so schnell sieht) und seine Gesichtsmuskeln wirken straff und angespannt. Dies führt dazu, dass es so aussieht, als würden seine Augen aus dem Kopf herausquellen. [7]
    • Dies ähnelt einem unterwürfigen Kaninchen, das versucht, sich möglichst klein zu machen.
  4. In diesem Fall schüttelt dein Kaninchen seinen Kopf schnell hin und her. Es wird auch mit dem Hinterlauf auf den Boden klopfen, um ein trommelähnliches Geräusch zu erzeugen. [8] Wenn es stark gereizt ist, könnte es ein anderes Kaninchen oder dich sogar anspringen.
  5. Hierbei gilt es, auf lustiges Verhalten zu achten. Dein Kaninchen könnte Freudensprünge vollführen und sich in der Luft drehen. Es könnte zudem deine Füße umkreisen, um zu zeigen, wie sehr es das Leben genießt. Auch könnte es seinen Kiefer so bewegen, als würde es kauen. All diese Verhaltensweisen zeigen, dass dein Kaninchen seine Bewegungsfreiheit genießt und glücklich ist.
    • Wenn dein Kaninchen nicht kastriert ist, kann um deine Füße laufen auch bedeuten, dass es dich für einen passenden Partner hält.
    • Dein Kaninchen könnte dir auch die Hände und das Gesicht lecken, wenn du es streichelst. Dies könnte bedeuten, dass du ihm sehr wichtig bist. Es könnte auch sein Kinn an dir reiben und dich dabei mit seinem Geruch als zu seinem Revier gehörig markieren.
  6. Dein Kaninchen kann auf verschiedenste Weise zeigen, dass es deine Aufmerksamkeit braucht. Dazu gehören, wenn es dich leicht mit der Nase anstupst, an deiner Kleidung zieht, an deinem Bein hochklettert, auf deinen Schoß hüpft und dich in die Knöchel zwickt. Zwickt dich dein Kaninchen in die Knöchel, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen, kannst du es ihm abgewöhnen, indem du immer aus dem Zimmer gehst, wenn er/sie dies tut. Belohne höflicheres Verhalten, indem du es streichelst, mit ihm redest oder ihm ein Leckerli gibst.
    • Dein Kaninchen könnte auch einen Laut von sich geben, der wie ein Gänseschrei klingt. Dies signalisiert, dass es ärgerlich ist oder Aufmerksamkeit möchte. Wenn dein Kaninchen nicht kastriert ist, könnte es dieses Geräusch auch machen, wenn es dir oder einem weichen Spielzeug leidenschaftlich zugetan ist.
    • Wenn dein Kaninchen ein wenig zurück hüpft, dir den Rücken zuwendet, aber mit nichts anderem beschäftigt ist, sondern hin und wieder den Kopf zu dir dreht, um zu sehen, ob du es noch beobachtest, dann hast du es auf irgendeine Weise beleidigt. Du kannst dich entschuldigen, indem du ihm ein Leckerli gibst oder das Köpfchen streichelst. Du kannst dieses Verhalten auch deinem Kaninchen gegenüber anwenden, wenn es dich beleidigt hat. Höchstwahrscheinlich wird es dann zu dir kommen, um sich bei dir mit ein paar Küsschen oder kurzen Stupsern zu entschuldigen.
  7. Es kann sein, dass dein Kaninchen seinen Kot frisst. Dieses Verhalten ist jedoch kein Grund zur Sorge. Es ist ganz natürlich und du solltest nicht versuchen, es ihm abzugewöhnen. Dir könnte auch auffallen, dass dein Kaninchen sein Hinterteil und seine Blume (Schwänzchen) nach hinten streckt, bevor es uriniert.
    • Kaninchen müssen manches Fressen zweimal verdauen und sie nehmen sich diesen Kot direkt vom Hinterteil ab. Sie stoßen dabei manchmal ein tiefes Quietschen aus.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Das Verhalten deines Kaninchen und seine Hintergründe verstehen

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  1. Man kann Kaninchen eher als „Zuhörer“ denn als „Schwätzer“ bezeichnen, da ihr Leben darauf ausgerichtet ist, auf Gefahren zu achten. Sie benutzen ihren hochentwickelten Geruchssinn (daher das ständige Nasenzucken), ihr Gehör (diese wunderbar langen Löffel) und ihre hervorstechenden Augen, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen.
    • Dies bedeutet, dass es umso wichtiger ist, dass du dein Kaninchen verstehst, damit du weißt, was es mag und was nicht. Dies kann seinen Stress lindern.
  2. Die Natur hat vorgesehen, dass Kaninchen tagsüber in Tunneln unter der Erde leben und nur im Abend- und Morgengrauen (wenn es für Raubtiere schwieriger ist, sie zu sehen) aus ihnen herauskommen, um Gras und Pflanzen zu fressen. Da sie die meiste Zeit ihres Lebens im Dunkeln verbringen, kommunizieren Kaninchen weniger mit sichtbaren Zeichen, wie verschiedenen Gesichtsausdrücken oder der Körpersprache. [9]
  3. Von einem Menschen hochgehoben zu werden, kann für manche Hauskaninchen ein so grauenvolles Erlebnis sein, dass sie in eine Angststarre verfallen, bei der sie absolut regungslos werden, ihre Augen starr aufreißen und sich tot stellen. [10]
    • Kaninchen leben auf dem Boden. In der freien Natur ist das einzige Mal, dass sie den Boden verlassen, wenn sie von einem Raubtier gegriffen werden.
  4. Wenn dies zutrifft, wird es sich hin- und herwinden und so sehr kämpfen, dass es dich kratzt, oder sich tot stellen. Wenn sich ein Kaninchen vollkommen regungslos verhält, ist es weit davon entfernt, deine Streicheleinheiten zu genießen. Stattdessen stellt es sich tot, damit es vom Raubtier (dir!) als schlechtes Mahl angesehen und wieder freigelassen wird. [11]
    • Sollte dein Kaninchen so reagieren, wenn es hochgenommen wird, dann setze es wieder auf den Boden zurück und ermutige es dazu, auf deinen Schoß zu springen. Auf diese Weise befinden sich seine Läufe auf einer waagerechten Fläche und es kann lernen, dich mit dem Gefühl von Sicherheit zu verbinden, statt instinktiv mit einem fremden und furchteinflößenden Erlebnis.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Mit einem aggressiven Kaninchen richtig umgehen

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  1. Ein aggressives Kaninchen hat gelernt, zu beißen oder zu kratzen, um nicht hochgenommen zu werden. Du solltest dir bewusst machen, dass dein Kaninchen sich aus Angst und Unsicherheit Menschen gegenüber so verhält. [12]
    • Gewinne nach und nach das Vertrauen deines Kaninchens. Versuche, dein Kaninchen nicht dazu zu zwingen, mit dir zu kuscheln oder auf deinem Schoß zu sitzen.
  2. Da der Stresspegel eines Kaninchens sinkt, wenn es sich versteckt, könnte es auf dein Kaninchen beruhigend wirken, wenn es weiß, dass es viele Unterschlupfmöglichkeiten hat. Es wird sich zudem auch sicherer fühlen. [13]
  3. Versuche anfangs nicht, es hochzunehmen oder anzufassen, biete ihm stattdessen Leckerlis (Löwenzahn!) an, damit es leckeres Fressen mit deiner Gesellschaft verbindet. Hocke dich jeden Tag zu ihm an den Käfig, rede beruhigend mit ihm und gib ihm Leckerlis, damit es lernt, dass Menschen keine Bedrohung darstellen. [14]
    • Du kannst deinem Kaninchen auch verschiedene Obstsorte, wie Weintrauben, Äpfel, Heidelbeeren und Himbeeren, anbieten. Achte aber darauf, ihm immer nur kleine Mengen, wie eine einzige Weintraube oder ein paar Himbeeren, zu geben. [15]
  4. Sobald dein Kaninchen aus seinem Versteck gekrochen kommt, um deine Leckerlis zu naschen, kannst du versuchen, es während des Fressens kurz zu berühren. Mit der Zeit kannst du die Zeitspanne, die du es berührst, langsam ausdehnen, bis es gerne gestreichelt wird. Als Nächstes kannst du dann versuchen, es auf deinen Schoß zu locken (natürlich auf dem Boden sitzend). Dies ist auch eine großartige Methode, um das Vertrauen eines scheuen, verängstigten Kaninchens zu gewinnen. [16]
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Tipps

  • Wenn dein Kaninchen leicht gegen deinen Arm drückt, bedeutet dies „Mach mir Platz!“ oder „Streichle mich!“. Achte darauf, seiner Bitte nachzukommen, da es sonst zu einem ungeduldigen Kneifen ausarten könnte.
  • Wenn sich dein männliches oder weibliches Kaninchen mit deinem Fuß zu paaren scheint, versucht er/sie dich zu dominieren. Als Reaktion darauf solltest du dein Kaninchen wegnehmen und seinen Kopf behutsam auf den Boden drücken. Halte ihn etwa fünf Sekunden lang am Boden. Drücke aber niemals zu fest, da Kaninchenknochen sehr empfindlich sind und man sie schnell verletzten kann.
  • Wenn dein Kaninchen in einer Ecke hockt und regungslos nach draußen schaut, kann es bedeuten, dass es etwas mehr Freiheit braucht. Es draußen ein wenig herumhoppeln zu lassen, wird es wieder glücklich machen.
  • Wenn dein süßer, kuscheliger Freund ärgerlich zu sein scheint, fahre mit deinen Fingern durch dein Haar, um ihm zu zeigen, dass du kein Raubtier bist und dich nur putzt.
  • Wenn dein Kaninchen sanft an deiner Hose knabbert, dann schreie nicht „Nein!“. Nimm stattdessen den Stoff aus seinem Maul und streichle es, um zu zeigen, dass du ihm Aufmerksamkeit schenkst.
  • Vergiss nicht, Zeit mit deinem Kaninchen zu verbringen. Kaninchen langweilen sich schnell und sie werden auch schnell traurig, wenn man sich nicht richtig um sie kümmert. Sie können daran sogar sterben.
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Warnungen

  • Wenn es so aussieht, als würde sich ein Kaninchen mit dem Kopf eines anderen paaren, oder wenn es anfängt, ein anderes Kaninchen zu umkreisen, ist dies ein Revierverhalten, das zu einem Kampf führen könnte. Sowohl männliche als auch weibliche Kaninchen können ein solches Verhalten an den Tag legen. Wenn sich zwei Kaninchen des gegenseitigen Geschlechts umkreisen, bedeutet dies meist, dass sie kurz vor der Paarung stehen. Trenne sie in beiden Fällen voneinander, wenn du keine Kaninchenbabys möchtest.
  • Die Wahrscheinlichkeit an Gebärmutter- und Eierstockkrebs zu erkranken, vergrößert sich bei nicht sterilisierten Kaninchendamen stark.
  • Wenn dein unsterilisiertes Kaninchenweibchen anfängt, sich das Fell am Bauch auszureißen, und sie unruhig wird, wenn du sie hochnimmst, dann ist sie entweder trächtig oder leidet an einer sogenannten Scheinträchtigkeit. Lasse sie in Ruhe, da sie das Vertrauen zu dir verlieren könnte, wenn du versuchst, dich einzumischen. Sie wird früher oder später auch wieder damit aufhören, es kann aber zu jeder Zeit wieder von vorne beginnen. Die beste Lösung ist, sie sterilisieren zu lassen.
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Referenzen

  1. Why Does My Rabbit..? Anne McBride. Verlag: Souvenir Press
  2. Why Does My Rabbit..? Anne McBride. Verlag: Souvenir Press
  3. Why Does My Rabbit..? Anne McBride. Verlag: Souvenir Press
  4. Why Does My Rabbit..? Anne McBride. Verlag: Souvenir Press
  5. Why Does My Rabbit..? Anne McBride. Verlag: Souvenir Press
  6. Why Does My Rabbit..? Anne McBride. Verlag: Souvenir Press
  7. Why Does My Rabbit..? Anne McBride. Verlag: Souvenir Press
  8. Why Does My Rabbit..? Anne McBride. Verlag: Souvenir Press
  9. Why Does My Rabbit..? Anne McBride. Verlag: Souvenir Press
  1. Handbook of Rodent and Rabbit Medicine. Laber-Laird, Swindle, & Flecknell. Verlag: Pergamon
  2. Handbook of Rodent and Rabbit Medicine. Laber-Laird, Swindle, & Flecknell. Verlag: Pergamon
  3. Handbook of Rodent and Rabbit Medicine. Laber-Laird, Swindle, & Flecknell. Verlag: Pergamon
  4. Handbook of Rodent and Rabbit Medicine. Laber-Laird, Swindle, & Flecknell. Verlag: Pergamon
  5. Handbook of Rodent and Rabbit Medicine. Laber-Laird, Swindle, & Flecknell. Verlag: Pergamon
  6. http://rabbithaven.org/diet/
  7. Handbook of Rodent and Rabbit Medicine. Laber-Laird, Swindle, & Flecknell. Verlag: Pergamon
  8. Hauskaninchen-Verein
  9. Hauskaninchen-Netzwerk
  10. Tipps zum Klickertraining, Videos und Artikel über Kaninchen und Kleintiere
  11. http://www.muridae.com/rabbits/rabbittalk.html

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