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Mit eifersüchtigen Menschen umzugehen, ist nicht immer leicht, vor allem wenn du die Beziehung zu der entsprechenden Person aufrecht erhalten willst, oder derjenige ein wichtiger Teil deines Lebens ist, etwa ein Familienmitglied oder Arbeitskollege. Wenn du lernst, wie man mit einer eifersüchtigen Person besser klarkommt, kannst du auch eine gesunde Beziehung zu demjenigen aufbauen. Wenn dein Partner zu Eifersucht neigt, nimm dir die Zeit, um dieses Problem mit ihm zu lösen, damit kein unnötiges Misstrauen eure Beziehung belastet.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Setze dich mit der Eifersucht und den Gründen dafür auseinander

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  1. Eifersucht kann Menschen dazu bringen, Dinge über ihre Beziehungen und sich selbst zu sagen und zu denken, die schlicht nicht wahr sind. [1] Wenn jemand eifersüchtig auf dich ist, kann er Dinge, die du sagst oder tust, sehr persönlich nehmen, auch wenn deine Aussagen oder Handlungen überhaupt nicht gegen ihn gerichtet sind. Wenn ihr zum Beispiel zusammen unterwegs seid und du müde bist oder aus einem anderen Grund früh nachhause gehen willst oder musst, dann denkt der andere womöglich, dass er dich gelangweilt hat. [2]
    • Reagiere niemals defensiv auf Eifersucht. Sei stattdessen offen in Bezug auf deine Gefühle und dein Verhalten. Sage zum Beispiel: „Ich gähne nicht deinetwegen. Ich verbringe ja gerne Zeit mit dir. Ich bin einfach total müde, weil ich um fünf Uhr aufstehen musste, um pünktlich bei unserem Meeting auf der Arbeit zu sein.“
  2. Manche Menschen werden eifersüchtig, weil sie nicht sehen, dass auch andere Menschen es im Leben nicht immer einfach haben. Das liegt meistens daran, dass sie sehr unsicher sind.
    • Wenn du merkst, dass jemand ständig darüber spricht, wie toll bei dir alles läuft und sich deswegen offensichtlich vom Leben benachteiligt fühlt, dann erinnere denjenigen daran, dass es in deinem Leben viele Dinge gibt, von denen der andere nichts weiß. [3]
    • Du kannst die Perspektive einer eifersüchtigen Person vielleicht nicht ändern, aber du kannst ein wenig von den Schwierigkeiten und Herausforderungen in deinem Leben erzählen. Zum Beispiel: „Als wir zu diesem Campingausflug gefahren sind, habe ich Trottel mich so verfahren, dass ich beinahe direkt am ersten Tag wieder heim gefahren wäre.“
  3. [4] Manche Menschen haben mit Eifersucht zu kämpfen, weil sie Angst haben, dass sie verlassen werden könnten. Deswegen könnte derjenige durchaus andere Menschen als Bedrohung wahrnehmen.
    • Möglicherweise spricht der andere permanent davon, wie toll du dich mit anderen Leuten verstehst, weil er das Gefühl hat, dass ihr beide euch weniger nahe steht, und deswegen eifersüchtig ist. In diesem Fall könnte er sich durch deine guten Beziehungen bedroht fühlen, auch wenn dir das völlig abwegig erscheint und du die verschiedenen Freundschaften niemals miteinander vergleichen würdest.
  4. Facebook, Twitter, Instagram und andere soziale Medien können dafür sorgen, dass dein Leben auf andere geradezu zu perfekt wirkt. Man postet im Allgemeinen eher Bilder oder Kommentare über seine tollen Momente, weniger über Schwierigkeiten und Ängste, mit denen man zu kämpfen hat. Manche Menschen empfinden dann eine starke Eifersucht, wenn sie dein scheinbar perfektes Leben im Internet vorgeführt bekommen. Sie merken nicht, dass dieser Eindruck bzw. die Darstellung völlig verzerrt ist, und sie denken, sie wüssten deswegen alles über dich und dein Leben, obwohl das, was du öffentlich machst, nur ein ganz kleiner Teil davon ist. [5]
    • Überlege, ob du die Einstellungen für deine Privatsphäre wenigstens bei einigen Posts ändern solltest, wenn die sozialen Medien das Eifersuchtsproblem zu sehr verschlimmern.
  5. Wenn du weißt, was die Eifersucht bei einer Person auslöst, kannst du die Situation vielleicht verbessern, indem du dein Verhalten änderst.
    • Wenn derjenige eifersüchtig wird, wenn er von deinem neuen Freund hört, dann sprich vor dieser Person nicht von ihm. Stelle deine Privatsphäre so ein, dass die Person keine Bilder von dir mit deinem Freund in den sozialen Medien sehen kann. Triff dich nicht mit den beiden gleichzeitig, sondern nur einzeln.
    • Sei dir aber im Klaren darüber, dass du langfristig eine Lösung finden solltest, wie die andere Person mit deiner Beziehung klarkommen kann, anstatt dich permanent verstecken zu müssen.
    • Manchmal muss man jemandem einfach Zeit und Raum lassen. Wenn du die Person siehst, halte das Treffen kurz und knapp. Du kannst eine nette Bemerkung machen und dann einfach weitergehen. Wenn es sich zum Beispiel um einen Kollegen handelt, könntest du sagen: „Ich habe gehört, dass deine Verkaufszahlen richtig gut sind. Glückwunsch, weiter so!“
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Richtig kommunizieren

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  1. Wenn du dich mit einem eifersüchtigen Freund über eure Situation unterhältst, benutze ich-Aussagen , um deine Gefühle ihm gegenüber zu vermitteln. Fange damit an, dass du sagst „Ich fühle...“ und beschreibe dann deine Gefühle in Bezug auf eine bestimmte Äußerung oder eine Verhaltensweise des anderen.
    • So kannst du zum Beispiel sagen: „ Ich fühle mich unwohl, wenn du gemeine Sachen über meine Freunde sagst, weil ich dann das Gefühl habe, dass du mich für dich allein haben willst.“
    • Solche „ich fühle“-Aussagen sollten nicht derart verändert werden, dass es darin um etwas anderes als deine Gefühle geht. Sage also nicht „Ich habe das Gefühl, dass du...“, „Du gibst mir das Gefühl, dass...“ oder „Deinetwegen fühle ich mich...“. Diese Aussagen trennen deine Gefühle zu sehr von dir. „Deinetwegen fühle ich mich unwohl“ ist eine sehr unspezifische Aussage, die zudem jemand anderem die Schuld für deine Gefühle gibt.
    • Hier sind einige Wörter, die dir nützen könnten, wenn du deine Gefühle erklären willst: unter Druck gesetzt, beunruhigt, nervös, gereizt, ängstlich, durcheinander, gekränkt, unsicher, leer, sauer, verärgert, etc.
  2. Du solltest dabei nur über die offensichtlichen Verhaltensweisen sprechen, nicht über irgendwelche Motive, die du dahinter vermutest. So kannst du am besten mit einem solchen Problem umgehen, weil du deine Gefühle klarmachen kannst, ohne den anderen zu beschuldigen.
    • Wenn dein Freund dir zum Beispiel auf eine Art und Weise sagt, dass du sein bester Freund bist, die dafür sorgt, dass du dich ihm gegenüber verpflichtet fühlst, das ebenfalls zu formulieren, dann sage: „Ich fühle mich verpflichtet, dir dasselbe zu sagen, wenn du mit mehrmals pro Abend sagst, dass ich dein bester Freund bin.“ Du solltest niemals sagen „Du versuchst doch nur, mich zu zwingen, dir das ebenfalls zu sagen!“
    • Vermeide Verallgemeinerungen, Drohungen, Moralpredigten, Ultimaten, Gedankenlesen oder Unterstellungen, wenn du mit der anderen Person über ihr Verhalten sprichst. Sag eben nicht „Ich mag es nicht, wenn du versuchst, mich dazu zu zwingen, dich als meinen besten Freund zu bezeichnen“. Das wäre Gedankenlesen, denn du behauptest damit, du wüsstest, was im Kopf des anderen vor sich geht.
    • Sprich über das Verhalten deines Partners, indem du eine einzelne Situation herauspickst, in der du dieses Verhalten beobachtet hast. Dein Partner wird sich weniger angegriffen und beschuldigt fühlen, als wenn du einfach generalisierte Unterstellungen machst, was leider in solchen Gesprächen sehr häufig passiert.
  3. Erkläre, welche Auswirkungen die Handlungen des anderen auf dich haben, oder sage, was du denkst, was seine oder ihre Verhaltensweisen zu bedeuten haben. Gib Gründe dafür an, warum du fühlst, was du fühlst. Du solltest dabei auf dein eigenes Verständnis, deine Erinnerungen, Gefühle, Erwartungen und ähnliches Bezug nehmen, was mit dem eifersüchtigen Verhalten zu tun hat.
    • Du kannst deine Gefühle etwa so erklären: „Wenn du mich fragst, ob ich etwas mit meinen Freunden vorhabe, macht mich das nervös, weil ich in diesem Moment schon erwarte, dass du wieder sauer wirst, wenn ich Zeit mit meinen Freunden verbringen will.“
    • Du kannst auch darüber sprechen, wie du das Verhalten interpretierst. Etwa: „Ich mache mir Sorgen, wenn du mich ständig fragst, ob ich mich mit meinen Freunden treffen will, statt Zeit mit dir zu verbringen, weil ich das Gefühl habe, dass du an unserer Freundschaft zweifelst.“
    • Schiebe die Schuld für deine Gefühle in deiner Erklärung nicht der anderen Person zu. Sage also nicht „Ich fühle mich unter Druck gesetzt, dir zurück texten zu müssen, weil du so ein eifersüchtiger Mensch bist.“
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Mit Eifersucht in einer Liebesbeziehung umzugehen lernen

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  1. Im Folgenden findest du einige Warnhinweise, die dich darauf hinweisen könne, dass du in einer missbrauchenden Beziehung lebst. Wenn dein Partner dich isoliert, kontrolliert oder einfach extremst eifersüchtig ist, solltest du dir Hilfe suchen.
    • Der andere will dich nicht allein irgendwohin gehen lassen, weil er Angst hat, dass du zu einem Date gehst.
    • Der andere macht deine Freunde oder sogar deine Familie schlecht, um dich ganz für sich zu haben.
    • Der andere kontrolliert permanent, was du machst.
    • Der andere fragt dich ständig darüber aus, was du ohne ihn gemacht hast.
    • Der andere spioniert dein Handy aus und kontrolliert deine Internetverläufe, E-Mails und ähnliches.
    • Wenn du dir nicht sicher bist, ob du oder jemand anders in einer Beziehung missbraucht wird, suche dir Hilfe bei einer Beratungsstelle. Es gibt viele kostenlose Telefonnummern oder Anlaufstationen, wo du Hilfe findest.
  2. Frage, wann und wo ihr euch mal in Ruhe unterhalten könnt. Schlage nach Möglichkeit einen ruhigen Ort vor, an dem ihr ohne Ablenkungen und Störungen sprechen könnt. Setzt euch bequem hin, sodass ihr einander ansehen könnt.
    • Achte darauf, dass mögliche Ablenkungen wie Fernsehen, Telefone, Computer und Tablets lautlos gestellt sind und außer Reichweite liegen.
  3. Auch hier solltest du wieder auf die bereits angesprochenen ich-Statements zurückgreifen. Diskutiere das Verhalten, das dich an dem anderen stört, und deine Gefühle dabei.
    • Du solltest ich-Statements benutzen, um Beispiele von Eifersucht zu diskutieren, aber du kannst auch darüber sprechen, wann du dich erinnerst, diese Muster wahrgenommen zu haben, und was sie deiner Meinung nach für eure Beziehung bedeuten. Ein Beispiel: „Ich hatte schon einmal einen sehr eifersüchtigen Freund. Deshalb war ich auch sofort so alarmiert und beunruhigt, als du mich in deinem Text gefragt hast, mit wem ich unterwegs bin.“
  4. Wenn du beschreibst, warum du bestimmte Dinge fühlst, dann erkläre es anhand von Erinnerungen, Erwartungen, Einschätzungen, Hoffnungen,und Interpretationen zu einer bestimmten Situation. Benutze dazu Formulierungen wie Ich musste mir vorstellen , ich verstehe, dass... oder ich wollte , um deinem Partner zu erklären, was in dir vorgeht.
    • Zum Beispiel: „ich fände es gut, wenn du mir Bescheid sagen würdest, bevor du herkommst. Ich habe das Gefühl, dass du mir nicht vertraust, wenn du einfach unangekündigt vor der Tür stehst.“ Gib deinem Partner nicht sie Schuld für deine Gefühle. Sag also nicht „Ich fühle mich gefangen, weil du so eifersüchtig bist“.
  5. Ihr müsst beide eine aktive Rolle bei dem Versuch übernehmen, eine Vertrauensbasis für eure Beziehung zu schaffen. Knöpft euch ein bestimmtes Problem in eurer Beziehung vor und nehmt es auseinander. Jeder von euch sollte sagen, welches Verhalten er sich von dem anderen wünscht. Danach könnt ihr dann überlegen, was jeder von euch tun kann, um in schwierigen Situationen positiv zu bleiben.
    • Ein aktiver Lösungsansatz könnte zum Beispiel dieser Vorschlag sein: „Weißt du was? Ich werde immer für einige Sekunden Augenkontakt mit dir herstellen, wenn ich mit einer anderen Frau spreche, um dir zu zeigen, dass du diejenige bist, die ich liebe.“ Stelle keine zu großen und unrealistischen Anforderungen wie „Ich wünschte, du würdest gar nicht mehr mit anderen Frauen reden“. Das ist kein vernünftiger Lösungsansatz. Lösungen sollten praktisch und umsetzbar sein. [6]
  6. [7] Wenn ihr über Eifersucht oder andere Probleme in eurer Beziehung sprecht, gibt es einige einfache Techniken, wie du Respekt und Mitgefühl ausdrücken kannst.
    • Sprich in kurzen Sätzen und zeige Verständnis für die Gefühle deines Partners. Nimm zur Kenntnis, was der andere zu sagen hat, und antworte darauf in einer Weise, die erkennen lässt, dass du verstanden hast, was dein Partner dir vermitteln wollte.
    • Du kannst Mitgefühl zeigen, indem du sagst: „Ich weiß es sehr zu schätzen, das du so offen und ehrlich sagst, was du fühlst. Ich weiß, dass das für dich nicht einfach ist.“
    • Demonstriere Verständnis, indem du wiederholst, was dein Partner gesagt hat. Wenn dein Partner dir sagt, dass er eifersüchtig und beunruhigt ist, wenn du dich mit Ex-Partnern unterhältst, dann antworte: „Ich verstehe, dass du es nicht gut findest, wenn ich weiterhin mit meinen Ex-Partnern befreundet bin. Ich frage mich, was ich tun könnte, damit du dich in unserer Beziehung sicherer fühlst.“
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Tipps

  • Versuche, bei Gesprächen über schwierige Themen wie Eifersucht immer sehr ruhig zu bleiben. Achte darauf, dass deine Stimme leise und ruhig bleibt. Sonst fühlt sich der andere sehr leicht angegriffen und geht in die Defensive.
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