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Strafendes Schweigen, also wenn jemand aus Boshaftigkeit heraus nicht mehr mit dir spricht, dich verletzen oder einfach einem Thema aus dem Weg gehen will, kann dir ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Kontrollverlustes geben. Gehe mit diesem kindischen und manipulativen Trick erwachsen um, indem du ihn sowohl verstehst, als auch konfrontierst. Suche auf eine ruhige Art das Gespräch. Lade die Person dazu ein, ihre Gedanken mit dir zu teilen und höre zu. Lasse dich nicht von deinen Gefühlen lenken. Tu dir etwas Gutes, indem du etwas tust, das du gerne tust, dich entspannst oder die Beziehung beendest, wenn sie ungesund ist.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Emotionaler Missbrauch

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  1. Anschweigen, besonders wenn die Person das oft tut, ist eine Form des emotionalen Missbrauchs. Emotionaler Missbrauch wird seltener bemerkt als körperlicher, ist aber dennoch schädlich und kann dein Selbstwertgefühl, deine Selbstwahrnehmung und deine Selbstachtung beeinflussen. Wenn du dich isoliert oder gedemütigt durch das Anschweigen fühlst, dann missbraucht die Person dich vielleicht emotional. [1]
    • Sprich das Anschweigen an. Sage: "Das ist Missbrauch und ich werde es mir nicht gefallen lassen."
    • Du kannst eine andere Person nicht ändern. Wenn die Person versprochen hat, dass sie sich ändert, es aber keinen Fortschritt gibt, dann gehe mit dem emotionalen Missbrauch alleine um. Suche dir bei anderen Leuten Unterstützung. Vielleicht musst du die Beziehung beenden.
  2. Die Person hat wahrscheinlich keine gesunden Grenzen, weshalb du diese setzen musst. Finde deine körperlichen, emotionalen, seelischen und psychischen Grenzen. Was verärgert oder stresst dich? Was ist in deiner Beziehung nicht zu tolerieren? Sage der Person deine Grenzen und wann sie sie überschreitet. [2]
    • Sei durchsetzungsfähig und erzwinge deine Grenzen. Sage: "Ich verweigere mich deinem Anschweigen. Entweder du verhältst dich anders oder ich muss meine Konsequenzen ziehen."
    • Du kannst auch sagen: "Vielleicht schweigst du mich an, ich dich aber nicht. Wir müssen darüber sprechen."
  3. Du kannst die andere Person nicht ändern, egal wie sehr du versuchst, alles besser zu machen. Wenn die Beziehung missbräuchlich und schädlich für dich ist, dann beende sie. Sage, dass du weiterziehen musst. Dein Wohlergehen ist wichtiger als Zeit mit jemandem zu verbringen, der keine Skrupel davor hat, dich emotional zu missbrauchen. [3]
    • Akzeptiere emotionalen Missbrauch in deinem Leben nicht. Du verdienst eine Beziehung mit jemandem, der reif und gesund mit dir kommunizieren will und kann.
    • Leute, die bereits länger solch ein Verhalten zeigen, können für deine Freundschaft oder Beziehung eher nicht "repariert" werden. Du bist glücklicher und hast in deinem Leben mehr Zeit und Raum für andere, die für deine Freundschaft und Liebe bereit sind.
  4. Anschweigen ist eine Art der Aufmerksamkeit, Kraft und Kontrolle über eine andere Person und ein passiv-aggressiver Kommunikationsansatz. [4] Jemand schweigt dich vielleicht an, um Konflikte zu vermeiden oder Verantwortung abzuwehren. Manchmal bestrafen Leute andere durchs Anschweigen. [5] Die Person ist unfähig, ihre Gefühle passend zu kommunizieren.
    • Jemand will die Schuld auf andere lenken, statt sich eigene Fehler einzugestehen. Vielleicht will er deine Fehler größer darstellen, statt eigene zu erkennen. Angeschwiegen zu werden gibt dir Schuldgefühle, nicht der anderen Person.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Das Gespräch suchen

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  1. Deine erste Reaktion ist Frust, Wut oder Ärger. Es ist okay, dass du dich so fühlst. Wenn du aggressiv reagierst, dann macht das aber wahrscheinlich alles schlimmer. Reagiere auf das Anschweigen nicht mit Anschweigen. Ihr löst keine Probleme, wenn ihr euch weiter verachtet! [6]
    • Ruhig zu bleiben bedeutet, kontrolliert zu sein.
    • Wenn du bemerkst, dass du aufgeregt oder wütend wirst, dann konzentriere dich auf deine Atmung. Nimm lange und tiefe Atemzüge bis du merkst, dass dein Körper und dein Geist sich beruhigen. [7]
  2. Ergreife die Initiative, um Themen zu besprechen. Das heißt, dass du die reifere Person bist und ihr das Problem angehen könnt. Wähle einen Zeitpunkt, zu dem ihr beide Zeit habt und nicht weg müsst. Suche dann das Gespräch. Sage: "Hast du Zeit? Ich würde gerne reden und alles ein wenig besser verstehen."
    • Derjenige ist vielleicht noch nicht bereit für ein Gespräch. Wenn er noch nicht bereit scheint, dann sage: "Ich merke, dass du noch nicht bereit dazu bist, darüber zu sprechen. Lass uns in drei Tagen nochmal versuchen, darüber zu sprechen."
    • Bereitet das Gespräch rechtzeitig vor und plant ein Treffen. Sage beispielsweise: "Ich würde gerne mit dir über einige Probleme sprechen. Hast du am Dienstag Zeit?" [8]
  3. Du musst nicht Gedankenlesen oder raten, was mit der anderen Person los ist. Es liegt in ihrer Verantwortung, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Wenn du dir nicht sicher bist, was los ist, dann frage. Sage: "Ich habe deine Distanz bemerkt. Was ist los?"
    • Sage beispielsweise: "Ich würde gerne wissen, was zu deinem Schweigen geführt hat. Kannst du mir sagen, was los ist?" Wenn die Person nicht antworten will, dann sage: "Wir können weitermachen, wenn du dazu bereit bist. Ich muss wissen was los ist und dafür brauche ich deine Mitarbeit."
    • Wenn die Person hart bleibt, dann sage, dass du das Thema später nochmal ansprechen wirst.
  4. Gib ihr Raum, ihre Gedanken und Gefühle zu teilen. Sie spricht vielleicht darüber, vielleicht auch nicht. Gib ihr die Möglichkeit zu beschreiben, was los ist, und höre wirklich zu. Gehe nicht davon aus, dass du alles weißt. Stelle stattdessen viele offene Fragen, um ein wenig Klarheit von der Person zu erlangen. [9]
    • Sage: "Ich würde gerne wissen, warum du so verärgert bist. Ich werde dir zuhören, wenn du bereit dazu bist, das mit mir zu teilen."
    • Erleichtere ein gesundes Gespräch und verhalte dich angemessen, indem du Fragen stellst und die Person nicht unterbrichst, wenn sie spricht.
  5. Mache deutlich, welches Gefühl dir das Schweigen gibt. Sage, dass dieses Verhalten wenig Raum lässt, um das Problem zu lösen und wahrscheinlich eurer Beziehung schaden wird. Mache der Person keine Schuldzuweisungen (wie: "Du schiebst immer alles auf mich." oder "Du erwartest, dass ich die Probleme für dich löse.") und mache stattdessen Ich-Aussagen (wie: "Ich habe das Gefühl, dass du mich für deine Gefühle verantwortlich machen willst.”). [10]
    • Halte dich an die Fakten darüber, inwieweit die fehlende Kommunikation zwischen euch die Probleme nicht lösen wird.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

An der Beziehung arbeiten

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  1. Anschweigen gibt dir oft Zeit für dich. Nutze den Raum und deine Zeit, um dich mit dir zu beschäftigen, statt es demjenigen übelzunehmen oder verärgert über die Handlungen zu sein. Konzentriere dich auf dich und nicht auf die andere Person, indem du dich fragst: "Was fühle ich?" [11]
    • Welche Bedürfnisse hast du? Befriedige sie.
  2. Auch wenn es lästig ist, angeschwiegen zu werden, kannst du versuchen, alles aus der Perspektive der anderen Person zu sehen. Vielleicht weiß sie nicht, wie sie ihre Gefühle ausdrücken soll. Vielleicht verarbeitet derjenige sie durch das Anschweigen, wenn auch ineffektiv. Sage, dass du weißt, dass dein Gegenüber verärgert ist und dir wichtig ist, was er fühlt. [12]
    • Sage beispielsweise: "Ich weiß, dass du verärgert bist, auch wenn du nicht darüber sprechen kannst."
  3. Wenn du weißt, dass du etwas Verletzendes gesagt oder getan hast, dann stehe dazu. Durch das Anschweigen drückt die Person vielleicht auf eine nonverbale Weise Verletzung aus. Wenn du weißt, dass du nicht im Recht bist, dann sage etwas. So hast du eine Chance, dich mit den Gefühlen der Person auseinanderzusetzen und zeigst ihr, dass du dir des Schmerzes bewusst bist, den du verursacht hast. [13] Das Gefühl gehört zu werden kann es der Person schon leichter machen, mit dir zu sprechen.
    • Wenn du beispielsweise etwas Verletzendes gesagt hast, dann sage: "Es tut mir leid, ich habe nicht bemerkt, wie sehr ich dich verletzt habe, als ich das gesagt habe."
    • Nimm die Last nicht auf deine Schultern und übernimm nicht die Verantwortung für etwas, nur um das Problem zu beheben und das Schweigen zu durchbrechen. Stehe zu deinen Fehlern, entschuldige dich aber nicht nur, damit das Schweigen aufhört.
  4. Ihr solltet euch gemeinsam Rat suchen, besonders wenn es sich um einen Verwandten, deinen Partner oder Ehepartner handelt. Anschweigen ist eine Art Mauer und führt nicht zu Gefühlen der Intimität, des Vertrauens oder des Glücklichseins in einer Beziehung. Geht zu einem Therapeuten, der euch hilft, eure Kommunikation und euren Ausdruck eurer Selbst zu verbessern. [14]
    • Sucht euch einen Paar- oder Familientherapeuten. Rufe bei der Krankenversicherung oder einer psychiatrischen Klinik an oder bittet einen Freund, einen Verwandten oder einen Arzt um eine Empfehlung.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Kümmere dich um dich

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  1. Sprich mit einem Freund oder Verwandten, der dich unterstützt, über deine Erfahrungen. Wenn du verwirrt bist oder nicht weißt, was du tun sollst, dann kann es helfen, darüber zu sprechen und die Perspektive einer anderen Person zu hören. Selbst wenn das Reden das Problem nicht löst, kann es dir helfen, den Kopf freizubekommen und deine Gedanken zu ordnen. [15]
    • Suche dir einen vertrauenswürdigen Freund, der dich unterstützt und ein guter Zuhörer ist.
    • Du kannst auch mit einem Therapeuten reden, wenn du Unterstützung und Lösungsstrategien willst.
  2. Grüble nicht darüber, welches Gefühl dir derjenige gibt. Konzentriere dich stattdessen auf etwas, das dir gute Laune macht. Nimm dir Zeit für etwas, das du gerne tust und das dir wichtig ist. So kannst du dir etwas Gutes tun und lässt die Handlungen der anderen Person nicht zu nah an dich heran. [16]
    • Fahre beispielsweise Rad, höre Musik, zeichne oder spiele mit deinem Hund. Tu das, was dir ein gutes Gefühl gibt.
  3. Mit dem Anschweigen umzugehen kann stressig sein, also gehe mit Stress gut um. Nimm dir Zeit für dich und entspanne auch. Entspanne dich jeden Tag und das 30 Minuten oder mehr. [17]
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Tipps

  • Gib dem Spiel des Manipulierers nicht nach. Er versucht nur, dich zu steuern und zu kontrollieren. Lasse das nicht zu. Sag einfach: "Wenn du bereit bist zu reden, dass lasse es mich wissen!" und lasse ihn alleine bis er bereit ist.
  • Sage, dass du für ihn da bist, wenn er dich braucht, besonders wenn er eine persönliche Krise durchlebt.
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Warnungen

  • Es kann sein, dass es Futter für den Manipulierenden ist, wenn du erklärst, wie du dich fühlst. Es ist daher sehr wichtig, dass du durchsetzungsfähig bist, statt demjenigen einen emotionalen Reiz zu geben. Sprich die Tatsachen an, sage wie es dir geht, aber mache kein tränenreiches und unterwürfiges Gespräch daraus. Wenn du emotional missbraucht wirst, dann wird das nur gegen dich verwendet.
  • Wenn du dich am Anfang einer Beziehung mit jemandem befindest, der zu solch einem Verhalten neigt, dann geht es jetzt an oder beende die Beziehung. Er oder sie muss wissen, dass du solch ein Verhalten nicht duldest.
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