Orchideen gehören zu den schönsten Blumen auf unserem Planeten. Sie vereinen ein exotisches Aussehen mit einer interessanten Vielfalt von Charakteristika. Mittlerweile gibt es über 30.000 Arten und 200.000 Hybride der tollen Pflanzen. Damit gehören sie zu den beiden artenreichsten Pflanzenfamilien der Welt. Sie gedeihen drinnen oder draußen und sehen einzigartig aus, sind leider aber auch ziemlich anspruchsvoll und empfindlich. Wenn du Orchideen züchten willst, solltest du auf den ein oder anderen Fehlschlag vorbereitet sein, aber wenn dein Versuch gelingt, wirst du viel Freude an deinen Blumen haben.
Vorgehensweise
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Entscheide dich für eine Orchideenart. Manche Orchideen sind einfacher zu pflegen als andere. Cattleya, Phalaenopsis (Schmetterlingsorchidee) und Paphiopedilum (Frauenschuh) gehören zu den anspruchsloseren Gattungen, die sich auch für Anfänger eignen. Insgesamt wird angenommen, dass es mehr als 40,000 Arten gibt – doppelt so viel wie Vogelarten und viermal so viel wie Säugetierarten. Es gibt also wirklich für jeden die richtige Orchidee.
- Phalaenopsis, Dendrobium und Oncidium gehören wohl zu den am häufigsten angebotenen Arten. Vor allem die Schmetterlingsorchidee ist bei Anfängern beliebt. Die Art Dendrobium hat etwa 1200 Unterarten und ist die klassische Aufsitzerpflanze. Charakteristisch für die Oncidium sind ihre „Säulenflügel“ und ein Kallus am Rand der Blüte.
- Unterschiedliche Sorten stellen unterschiedliche Anforderungen an Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Wasser und Licht. Erkundige dich im Blumenladen oder Gartencenter, unter welchen Bedingungen genau deine spezielle Orchidee am besten gedeihen wird.
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Such die richtige Erde für deine Orchideen aus. Manche Anfänger in Sachen Orchideen machen den Fehler, Orchideen mit anderen Blühpflanzen gleichzusetzen und sie dann in entsprechende Blumenerde zu pflanzen. Das kann sie jedoch umbringen. Die meisten Orchideen brauchen an den Wurzeln sehr viel Luft, was normale Blumenerde auf keinen Fall gewährleisten kann, sie brauchen aber auch Halt, deshalb gedeihen sie gut in einem lockeren, porösen Substrat. [1] X Forschungsquelle
- Viele Menschen benutzen zerkleinerte Rinde, Torfmoos, Kokosnussschale , Kohle, Perlit, oder sogar Styropor-Pellets für ihre Orchideen, oft als Mischung. Experimentiere mit porösen und luftigen Mischungen aus Dingen, die du zuhause hast, oder frag einen Experten nach seinem Spezialrezept.
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Versuch es mit einem Substrat aus verschiedenen Stoffen. Der Einfachheit halber kannst du zwei simple Substrate anmischen, die sich für die meisten Orchideenarten eignen. Für das bestmögliche Ergebnis solltest du unbedingt etwas Wasser zu der Mischung geben und sie durchsieben, bevor du sie benutzt.
- Stell ein feines Pflanzsubstrat
her, das sich für Frauenschuh, die meisten Arten von Oncidium, Miltonia sowie Orchideen mit feinen Wurzeln eignet, die mehr Feuchtigkeit mögen als die meisten anderen Arten:
- Vier Teile fein gemahlene Fichtenborke oder fein zerkleinerte Kokosnussschale
- Ein Teil feinkörnige Kohle
- Ein Teil Perlit
- Stell ein mittleres Substrat
her, dass sich für Cattleya, Phalaenopsis und viele andere ausgewachsene Orchideen eignet. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, welches Substrat du verwenden solltest, solltest du es eher mit dem mittleren als mit dem ganz feinen Substrat probieren:
- Vier Teile mittelstark zerkleinerte Fichtenborke oder mittelstark zerkleinerte Kokosnussschale
- Ein Teil mittelstark zerkleinerte Kohle
- Ein Teil Perlit
- Stell ein feines Pflanzsubstrat
her, das sich für Frauenschuh, die meisten Arten von Oncidium, Miltonia sowie Orchideen mit feinen Wurzeln eignet, die mehr Feuchtigkeit mögen als die meisten anderen Arten:
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Such einen engen Topf für deine Orchidee aus, es sei denn sie ist besonders groß. Viele Orchideen mögen es, wenn ihre Wurzeln wenig Platz haben. Du kannst deine Orchidee also in einen relativ kleinen Topf pflanzen, vergewissere dich aber, dass er ausreichend Löcher hat, damit Wasser gut abfließen kann. Benutz keine dekorativen Töpfe, denn die Glasur ist schädlich für Orchideen. Denk immer daran, dass zu viel Wasser der schlimmste Feind der Orchidee ist. Manche Sorten jedoch, wie etwa Cymbidium, brauchen einen großen Topf, da sie einen sehr großen Wurzelballen haben. Folgende Töpfe sind etwas ausgefallener als der klassische Tontopf (den immer noch die meisten Orchideen-Profis bevorzugen):
- Netztöpfe aus Drahtnetz sorgen dafür, dass die Wurzeln gut atmen können. Du kannst sie flexibel an die Stellen mit dem besten Sonnenlicht hängen.
- Durchsichtige Plastiktöpfe, durch die die Wurzeln viel Sonne bekommen. Du kannst damit außerdem die Wurzeln inspizieren, ohne die Orchidee zu stören.
- Holztöpfe aus schimmelresistentem Holz. Du solltest sie allerdings immer mit Moos auslegen, bevor du das Substrat einfüllst.
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Topf die Orchidee ein. Nimm sie aus ihrem ursprünglichen Topf heraus und schneid alle abgestorbenen oder faulenden Wurzeln ab. Trenn die Wurzeln bei Bedarf in einzelne Sektionen auf, bevor du die Pflanze in den Topf setzt. [2] X Forschungsquelle Die ältesten Wurzeln sollten eher in Richtung des Topfbodens zeigen, die jüngeren eher zu den Seiten. Schütte nach und nach das Substrat in den Topf, sodass das Wurzelsystem gerade eben bedeckt ist.
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Erkenn den Zeitpunkt, an dem du deine Orchidee umtopfen solltest. Grundsätzlich solltest du deine Orchidee etwa alle zwei Jahre umtopfen oder wann immer du merkst, dass die unteren Blätter absterben. [3] X Vertrauenswürdige Quelle Missouri Botanical Garden Weiter zur Quelle Eventuell musst du deine Orchidee auch umtopfen, wenn sie ihrem Topf entwachsen ist oder die Wurzeln absterben. [4] X ForschungsquelleWerbeanzeige
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Achte auf die richtige Temperatur. Die meisten Orchideen stammen aus tropischem Klima, brauchen also gute Luft, viel Licht und 12-Stunden-Tage rund ums Jahr. Die Temperatur sollte je nach Art der Orchidee zwischen 18 und 24 Grad liegen.
- Wenn du die Umgebungstemperatur nachts um etwa 10 Grad absenkst, wird die Entstehung neuer Triebe gefördert, vor allem im Herbst und Winter. [5] X Forschungsquelle
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Achte darauf, dass deine Orchideen genug Sonne bekommen, aber auch nicht zu viel. Viele Orchideen mögen indirektes Sonnenlicht – direktes Sonnenlicht verbrennt sie, bei zu wenig Sonnenlicht blühen sie nicht. Stell deine Orchidee an ein nach Süden oder Osten blickendes Fenster. An einem nach Westen gerichteten Fenster könnte die Pflanze zu viel Sonne bekommen, an einem nach Norden gerichteten zu wenig. [6] X Forschungsquelle
- Schau dir die Blätter der Orchidee an, wenn du herausfinden willst, ob sie zu viel oder zu wenig Licht bekommt. Die Blätter sollten hellgrün mit einem leichten Gelbstich sein. Sind sie dunkelgrün, bekommt die Orchidee nicht genug Licht, sind sie gelb, braun oder rötlich, bekommt sie zu viel. [7] X Forschungsquelle
- Orchideen, die weniger Licht brauchen ( Paphiopedilum, Phalaenopsis und Oncidium) gedeihen am besten an einem Fenster nach Norden oder Osten. Pflanzen, die mehr Licht brauchen (Cattleya, Dendrobium und Vanda), gehören an ein Fenster nach Westen oder Süden.
- Orchideen lieben es, hinter Vorhängen oder Rollos zu stehen. So bekommen sie zwar viel Licht, es bleibt aber immer indirekt.
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Gieß deine Orchideen einmal pro Woche. Man bringt Orchideen eher mit zu viel Wasser um als mit zu wenig. Gieß etwa einmal pro Woche und lass die Erde komplett austrocknen, bevor du sie erneut bewässerst. [8] X Forschungsquelle Während der Sommermonate, wenn die Tage länger und die Nächte wärmer sind, musst du eventuell öfter gießen. Gieß etwa 15 Sekunden lang und lass die Orchidee dann auf einer Unterlage aus Kieseln austrocknen.
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Pfleg deine Orchideen sorgsam. Sie brauchen wesentlich mehr Aufmerksamkeit als andere Pflanzen. Je dicker die Blätter sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Pflanze mehr Wasser braucht. Hat deine Orchidee voluminöse Scheinzwiebeln, solltest du sie wenig gießen. Orchideen sind nicht besonders widerstandsfähig, aber was das Gießen angeht schon. Sie können eben mit Trockenheit wesentlich besser umgehen als mit Staunässe.
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Benutz einen speziellen Dünger für Orchideen, düng deine Pflanzen aber nicht zu stark. Etwa einmal pro Woche solltest du einen schwachen, auf ein Viertel verdünnten 20-10-20-Dünger verwenden. Einmal im Monat solltest du dann mit klarem Wasser gießen, um Reste des Düngers auszuspülen. [9] X Forschungsquelle Düngst du zu oft, könntest du die Wurzeln verbrennen und die Blüte behindern. Düngst du nicht oft genug, kann das ebenfalls dazu führen, dass die Orchidee nicht blüht. Lass sie in indirektem Sonnenlicht stehen, bis die Blütenspitze zu sehen ist. Ist sie etwa 12,5 cm hoch, kannst du sie hochbinden.
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Achte auf ausreichende Luftfeuchtigkeit. Orchideen mögen es feucht, deshalb solltest du die Luft im Zimmer befeuchten und die Feuchtigkeit permanent bei zwischen 50 und 75 Prozent halten. Das erreichst du mit einem Luftbefeuchter oder indem du Schalen mit Kieselsteinen und Wasser in der Nähe aufstellst. [10] X Forschungsquelle
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Sei dir bewusst, dass jede Orchidee anders ist. Jede Sorte stellt ihre ganz eigenen Anforderungen. Sie alle bevorzugen eine andere Temperatur, andere Lichtverhältnisse und eine andere Menge Wasser. Wenn du dir eine Orchidee aussuchst, musst du also flexibel sein und dich speziell informieren.Werbeanzeige
Tipps
- In heißen und trockenen Sommern musst du häufiger gießen. Das kannst du auf zweierlei Arten tun: Du kannst die Blätter jeden Tag aus einer Sprühflasche besprühen oder den Topf auf eine Unterlage aus feuchten Kieseln stellen.
Referenzen
- ↑ http://www.aos.org/orchids/additional-resources/orchids-indoors.aspx
- ↑ http://www.beautifulorchids.com/orchids/orchid_care_tips/repotting/repotting.html
- ↑ http://www.missouribotanicalgarden.org/gardens-gardening/your-garden/help-for-the-home-gardener/advice-tips-resources/visual-guides/repotting-phalaenopsis-and-other-monopodial-orchid.aspx
- ↑ http://www.aos.org/orchids/orchid-care/when-should-i-repot.aspx
- ↑ http://www.aos.org/orchids/additional-resources/orchids-indoors.aspx
- ↑ http://www.aos.org/orchids/orchid-care/where-in-the-house-can-i-grow-my-orchid.aspx
- ↑ http://www.beautifulorchids.com/orchids/orchid_care_tips/light/light.html
- ↑ http://www.aos.org/orchids/additional-resources/orchids-indoors.aspx
- ↑ http://www.aos.org/orchids/additional-resources/orchids-indoors.aspx
Über dieses wikiHow
Um Orchideen zu züchten, wähle einen engen Topf und verwende eine poröse Pflanzmischung, wie Rindensubstrat, Torfmull oder Perlit. Stell deine Orchideen an einen Platz, der jeden Tag viel indirektes Licht bekommt, mit einem Fenster nach Süden oder Osten. Sorge für eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 75 %, indem du einen Luftbefeuchter oder eine Schale mit Steinen und Wasser nahe bei den Orchideen aufstellst. Gieße sie einmal die Woche, sodass die Pflanzmischung zwischen dem Gießen trocknen kann und pflanze Orchideen alle zwei Jahre um, damit sie Platz zum Wachsen haben! Um mehr von unserer Gartenbau Coautorin zu lernen, beispielsweise, wie man Dünger nutzt, damit Orchideen gut wachsen, lies weiter!