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In vielen Situationen, wenn man sich für eine Arbeit bewirbt oder ein neues Profilfoto für die sozialen Medien aussucht, vermittelt ein Portrait den ersten Eindruck. Ein minderwertiges Bild kann dich nachlässig und unprofessionell aussehen lassen und vermittelt den Eindruck, dass es dir nicht wichtig ist, wie du dich darstellst. Ein hochwertiges Portrait hingegen zieht den Betrachter an und bietet ihm einen Anreiz, sich dein Foto, dein Profil oder deinen Lebenslauf näher anzusehen. Zu einer erfolgreichen Aufnahme gehören die Auswahl des richtigen Hintergrunds, die Verwendung einer guten Kamera und die Einstellung der Kamera in Bezug auf die Beleuchtung. Mit Übung und Geduld wirst du in Windeseile die Optik professioneller Fotos selber nachbilden können.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Einen Ort für die Aufnahme auswählen

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  1. Wenn du professionelle Fotos für die private Nutzung machst, zum Beispiel um sie in den sozialen Medien zu verwenden, dann wähle irgendeinen Hintergrund, den du interessant findest. Wenn du sie für einen anderen Zweck verwenden möchtest, wähle eine leere Wand, fotografiere dich mit Bücherregalen im Hintergrund oder hänge ein schlichtes Betttuch hinter dich. [1]
    • Hänge ein Betttuch mit Klebeband oder einer Vorhangstange senkrecht hinter dir auf.
    • Wenn du dem Bild etwas mehr Schwung oder Persönlichkeit verleihen möchtest, kannst du eine professionelle Kopfaufnahme auch vor einer strukturierten oder tapezierten Wand aufnehmen.

    Tipp: Auf Kopfaufnahmen für berufliche Zwecke solltest du es vermeiden, persönliche Gegenstände und Möbel im Hintergrund zu zeigen. Es soll nicht so aussehen, als hättest du sie zuhause aufgenommen, auch wenn du genau das machst!

  2. Mache die Aufnahmen tagsüber und bereite die Aufnahme in einem hellen, sonnigen Zimmer vor. Du kannst für eine perfekte Portraitbeleuchtung eine Lichtwanne ausleihen oder kaufen, wenn du möchtest. Stelle zusätzliche Lichtquellen rechts oder links von der Kamera auf, um dynamische Schatten und Schlaglichter zu erschaffen. [2]
    • Wenn du zusätzliche Lichtquellen einsetzt, verwende welche, die weißes Licht hervorbringen, im Gegensatz zu gelbem oder blauem Licht. Eine Lichtwanne ist ein professioneller Ausrüstungsgegenstand, der hochwertiges weißes Licht hervorbringt.
    • Nimm besser keine Fotos in direktem Sonnenlicht auf, denn das kann harte Schatten entstehen lassen.
  3. Suche nach einem hübschen Hintergrund im Freien, der zu dem Ton passt, auf den du es in deinem Bild abzielst. Treppen, Veranden und Hinterhöfe können interessante Orte für ein Selbstportrait darstellen. Wenn du eine Kopfaufnahme machst, können eine schlichte Ziegelwand oder die Silhouette einer Stadt einen standardisierten Hintergrund bieten, der nicht zu stark hervorsticht oder das Bild dominiert. [3]
  4. Schieße Fotos tagsüber wenn die Sonne scheint, um leuchtendes, natürliches Licht zu bekommen. Wähle jedoch einen Winkel, bei dem du nicht direkt vor der Sonne stehst. Sonst wird dein Gesicht nicht beleuchtet sein. Meide es, rund um die Mittagszeit zu fotografieren, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, damit deine Aufnahme nicht von Licht überflutet wird. [4]
    • Mache die Aufnahmen für eine eher dynamische Optik 15-45 Minuten nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang. Diese Zeiträume werden als „goldene Stunden“ bezeichnet und es sind die Zeiten am Tag, wo das Licht weich und strahlend ist.
    • Meide es, Aufnahmen bei bewölktem Wetter zu machen. Es ist schwer, starke Schlaglichter und Schatten zu erreichen, wenn draußen nicht viel Licht ist.
  5. Wenn du Selbstportraits für die persönliche Nutzung machst, kannst du für die Aufnahmen tragen, was immer du möchtest! Kleide dich für eine berufliche Kopfaufnahme professionell. Wenn du einen Anzug trägst, achte darauf, dass er gereinigt und gebügelt wurde. Wenn du auf einen eher traditionellen Look abzielst, trage eine Krawatte. Lasse für einen modernen, trendy Look die Krawatte weg. Wenn du ein Kleid trägst, gehe sicher, dass es für professionelle Zwecke geeignet ist. Wasche, kämme und gele deine Haare, wie du es normalerweise für ein Bewerbungsgespräch oder ein wichtiges Geschäftstreffen machen würdest. [5]
    • Wenn du in einer Branche tätig bist, bei der allgemein ein weniger formeller Look angebracht ist, dann kleide dich ruhig etwas lockerer. Trage ein modisches Kleid oder eine ungewöhnliche Anzugsjacke ohne Krawatte. Ein Pullover mit Kragenhemd kann auch gut passen. Das wäre zum Beispiel für Grafikdesigner, Programmierer oder Autoren geeignet.
    • Die meisten beruflichen Portraits werden von der Hüfte oder Brust aufwärts gemacht. Wenn du nicht vorhast, Ganzkörperaufnahmen zu machen, trage ruhig eine bequeme Jogginghose oder etwas Ähnliches.
  6. Sieh dir das Portrait deines Vorgesetzten in den sozialen Medien an, um ein Gespür dafür zu bekommen, was in der Branche angemessen ist. Wenn du es nicht finden kannst, suche im Internet nach Menschen in ähnlichen Positionen. Das ist eine gute Möglichkeit, ein Gespür dafür zu bekommen, wo du dein Foto aufnehmen und wie du dich kleiden solltest. [6]
    • Wenn du eine neue Stelle oder eine Beförderung anstrebst, sieh dir an, wie sich Manager oder Direktoren in deiner Branche kleiden. Wenn du zum Beispiel Maschinenbauingenieur bist, sieh dir an, wie die Leiter der technischen Abteilung in ihrem Portrait aussehen.
    • LinkedIn ist großartig dafür. Gehe auf LinkedIn und sieh dir verschiedene Profile an, um zu vergleichen, wie Leute sich in ihren Fotos präsentieren.
    • Das ist weniger wichtig, wenn du die Aufnahme nicht für berufliche Zwecke machst, denn dann kannst du tragen, was du möchtest.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Die Kamera einstellen

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  1. Eine DSLR-Kamera gibt dir mehr Kontrolle über das Bild, du kannst aber sicherlich auch ein Handy mit hochqualitativer Linse verwenden, wenn du nur das zur Verfügung hast. Es wird schwierig sein, ein Bild von guter Qualität mit einer billigen Kamera oder einem alten Handy zu machen. Wenn du ein professionelles Erscheinungsbild erreichen möchtest, ist es nicht wert, deine Zeit zu verschwenden, wenn du keine gute Kamera hast. [7]
    • Neuere iPhones und Samsung-Modelle, die nach 2016 hergestellt wurden, sind dafür bekannt, sehr gute Kameras zu haben. Wenn dein Handy eine Kamera mit mehr als 12 Megapixel (MP) hat, ist die Qualität wahrscheinlich sehr gut. Mit Megapixel ist die Anzahl der Pixel in jedem Bild gemeint. Je mehr Pixel es hat, desto detaillierter ist das Bild. [8]
    • DSLR steht für Digital-Spiegelreflexkamera. DSLR-Kameras sind dicke Kameras mit großen Linsen, wie du sie bei Touristen und professionellen Fotografen siehst.
  2. Da du keine professionell aussehenden Bilder aufnehmen kannst, während du deine Kamera hältst, brauchst du ein Stativ oder eine flache Oberfläche, auf der du sie abstellen kannst. Befestige deine Kamera oder dein Smartphone entweder auf einem Stativ oder lege sie auf einer flachen Oberfläche, wie einem Bücherregal, ein paar gestapelten Büchern auf einem Tisch, einer Bank oder einer anderen Oberfläche ab, die hoch genug ist, um deine Aufnahme einzufangen. [9]
    • Stative für DSLR-Kameras sind universal und es sollte im Grunde jede Kamera auf ein gewöhnliches Kamerastativ passen. Du kannst auch ein Stativ für dein Smartphone besorgen, wenn du damit deine Aufnahmen machst.
  3. Als Verschlusszeit bezeichnet man die Dauer, für die die Linse bei einer Aufnahme belichtet wird. Eine schnellere Verschlusszeit führt zu einem schärferen Bild, erfordert aber viel Licht, um den Gegenstand zu beleuchten. Eine langsamere Verschlusszeit führt zu einem helleren Bild, es könnte aber verschwommen sein, wenn die Kamera und der Gegenstand nicht vollkommen still stehen. Halte die Verschlusszeit auf 1/60 oder niedriger für ein klares, scharfes Bild. [10]
    • Räume der Verschlusszeit gegenüber den anderen Einstellungen bei einer professionellen Kopfaufnahme Priorität ein. Erhöhe die ISO-Empfindlichkeit oder verringere die Blendenöffnung, bevor du die Verschlusszeit erhöhst.
  4. ISO steht für die Internationale Organisation für Normung. Eine höhere ISO-Empfindlichkeit hat ein eher körniges Bild zur Folge, erfordert aber eine niedrige Belichtung. Eine niedrigere ISO-Empfindlichkeit ergibt ein hochwertigeres Bild, erfordert aber eine längere Belichtung. Beginne mit einem ISO-Wert von 100, 200 oder 400 und nimm bei Bedarf Anpassungen vor, abhängig von dem verfügbaren Licht. [11]
    • Gehe nicht über einen ISO-Wert von 800. Wenn du das machst, wird das ein Rauschen in deinem Foto bewirken und es könnte körnig aussehen. Das Einzige, bei dem du über 800 ISO gehen solltest, ist wenn du ein künstlerisches Portrait machst und möchtest, dass das digitale Bild einer Filmaufnahme ähnelt.
  5. Die Blendenöffnung oder Blendenstufe bezieht sich auf die Schärfentiefe eines Bildes. Je niedriger die Blendenöffnung ist, desto verschwommener werden Bilder im Hintergrund. Eine höhere Blendenöffnung erfordert eine längere Verschlusszeit. Wenn du nicht die Aufmerksamkeit auf etwas im Hintergrund lenken möchtest, belasse die Blendenstufe auf einem Wert unter f/12. [12]
    • Stelle die Blendenöffnung für eine professionelle Kopfaufnahme im Freien so niedrig ein, wie du kannst (üblicherweise f/2), um den Hintergrund verschwimmen zu lassen. Du willst, dass das Augenmerk auf dir liegt und nicht auf dem Hintergrund.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Die Aufnahmen machen

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  1. Stelle, nachdem du die Kamera und die Lichter aufgestellt hast, einen Stuhl, eine Stehlampe, einen Besen oder einen anderen Gegenstand an die Stelle, wo du für das Selbstportrait stehen wirst. Passe dann entweder die Bildschärfe manuell an oder verwende eine automatische Fokuseinstellung, um diesen Gegenstand in den Fokus zu bringen. So weißt du, dass du im Fokus sein wirst, wenn du für dein Portrait den Gegenstand ersetzt. [13]
    • Bei den meisten Handys berührt man den Bildschirm an der Stelle, wo der Gegenstand ist, um ihn zu fokussieren.
    • Bei einer DSLR-Kamera ist die Fokuseinstellung üblicherweise an der Seite der Linse selber. „M“ steht für manuell, während „A“ für automatisch steht. Wenn es auf automatisch gestellt ist, drückst du den Auslöseknopf halb nach unten und die Linse stellt sich entsprechend ein, basierend darauf, worauf der Bildsucher ausgerichtet ist.
  2. Jede Kamera hat eine Timerfunktion mit Zeitverzögerung, die dir genug Zeit geben sollte, dich von der Kamera zu der Stelle zu bewegen, wo du für das Foto stehen wirst. Leider musst du diesen Vorgang jedes Mal wiederholen, wenn du ein Foto aufnehmen möchtest. Um mehrere Fotos hintereinander aufzunehmen, verbinde ein Intervalometer oder einen Fernauslöser mit der Kamera und löse so die Aufnahme aus. [14]
    • Ein Intervalometer ist ein automatisierter Aufsatz, den du an die Kamera ansteckst. Stelle es darauf ein, alle eine, fünf oder zehn Sekunden ein Foto zu machen, in denen du deine Pose oder deinen Gesichtsausdruck nach jedem Schuss veränderst. Intervalometer werden üblicherweise verwendet, um Stop-Motion-Videos oder Zeitrafferaufnahmen zu machen.
    • Ein Fernauslöser ist ebenfalls ein Aufsatz, der mit der Kamera verbunden wird. Er trägt einen Druckknopf, den du von überall aus betätigen kannst, um ein Foto zu machen, ohne hinter der Kamera zu stehen.
  3. Bewege dich, nachdem du den Timer eingestellt hast, schnell an die Stelle, wo du das Foto aufnimmst und posiere. Stelle dich genau auf den Punkt, wo der Gegenstand war, den du verwendet hast, um die Bildschärfe einzustellen. Atme durch und mache den Gesichtsausdruck oder die Gestik, die du für dein Foto haben möchtest. [15]
    • Entspanne bei einem Portrait für berufliche Zwecke deine Arme, halte sie an den Seiten und stelle dich gerade hin. Angespannte Arme könnten bewirken, dass du dich nach vorne krümmst, was dich unehrlich oder müde wirken lassen kann.
    • Du kannst deine Hände in deine Taschen stecken, wenn du dich so leichter entspannen kannst.
    • Wenn du künstlerische Selbstportraits schießt, mache ruhig jeden Gesichtsausdruck, von dem du glaubst, er eignet sich für das Bild, das du haben möchtest.
  4. Gehe, nachdem du eine einzige Aufnahme gemacht hast, zurück zur Kamera und sieh dir dein Bild an. Verwende diese erste Aufnahme als Maßstab dafür, welche Einstellungen oder Anpassungen du in Bezug auf dein Erscheinungsbild und die Kameraeinstellungen vornehmen musst. Wenn das Bild zu dunkel ist, probiere aus, den ISO-Wert um 100-200 anzuheben oder die Verschlusszeit zu senken. Wenn du verschwommen bist, passe die Bildschärfe neu an. Wenn das Bild von Licht überflutet ist, senke den ISO-Wert auf 200-400, bevor du die Verschlusszeit verringerst. [16]
    • Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dein erstes Foto absolut richtig aussehen wird. Mache dir keine Sorgen – je näher du an die richtige Einstellung für deine Aufnahme kommst, desto wahrscheinlicher wird es, dass du ein perfektes Selbstportrait findest!
  5. Mache, nachdem du die Einstellungen basierend auf deinem ersten Bild angepasst hast, weiter Fotos. Nimm nach Bedarf Anpassungen vor und schieße mehrere Bilder, bis du dein Ziel erreichst. Mache mindestens 10-20 Bilder, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass zumindest eines der Portraits großartig ist! [17]
    • Je mehr Bilder du machst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du etwas wirklich Besonders aufnimmst. Gleichzeitig kann es lange dauern, Hunderte von Fotos zu sortieren! Am besten solltest du mindestens fünf Auswahlmöglichkeiten haben.
  6. Wenn du weißt, wie man ein komplexes Bearbeitungsprogramm wie Photoshop verwendet, lade deine Fotos in das Bildbearbeitungsprogramm und bearbeite jene, die dir wirklich gut gefallen. Lade ansonsten ein simples und kostenloses Bearbeitungsprogramm wie PhotoScape, Photoshop Express oder Gimp herunter. Beschneide deine Bilder, um das beste Verhältnis zwischen deinem Körper und dem freien Raum zu erhalten, passe die Lichtintensität an und wende nach Wunsch Filter an, um das Aussehen deiner Bilder zu verbessern. [18]
    • Wenn die Farbe der Beleuchtung falsch ist, verändere die Einstellungen zum Weißabgleich. Verwende die Einstellungen für die Helligkeit oder den Kontrast, um das Licht in deinem Foto anzupassen und deine Bilder heller oder dunkler zu machen
    • Bei professionellen Kopfaufnahmen wird normalerweise kein auffälliger Kamerafilter verwendet. Wenn du in der Kreativwirtschaft wirklich hervorstechen möchtest, dann nimm aber ruhig einen Schwarzweißfilter!
    • Wenn du dein Handy verwendest, klicke auf die Schaltfläche „Bearbeiten“ in der Galerie, um ein Foto zu verändern. Du kannst Bilder von deiner Kamera auch in einem Computerprogramm bearbeiten, nachdem du sie aufgenommen hast.
    • Bei einer professionellen Kopfaufnahme sollte ein Verhältnis von 2:1 zwischen dem Körper und dem Hintergrund bestehen. Der Fokus soll auf dir liegen, nicht auf dem Hintergrund.
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Tipps

  • Neige dein Kinn leicht weg von der Kamera, um in deinem Selbstportrait weniger flach zu wirken. Das ist eine häufig angewandte Technik, die du einsetzen kannst, um einladender und attraktiver zu wirken.
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Was du brauchst

  • Stativ
  • DSLR-Kamera oder Handykamera

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