PDF herunterladen PDF herunterladen

Das Ausbrüten von Wildvogeleiern überlässt man am besten den Wildvögeln. Doch manchmal können und müssen wir helfen. Mit unserer Anleitung bist du optimal vorbereitet, solltest du mal ein verwaistes Ei finden.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Die rechtliche Lage beachten

PDF herunterladen
  1. In vielen Ländern ist es verboten, Vogeleier aus ihren Nestern zu entfernen. Dazu zählen auch die Länder der EU. Laut europäischer Vogelschutzrichtlinie ist es untersagt, Nester und Eier zu zerstören, beschädigen oder entfernen. [1]
  2. Wenn du das Ei eines Wildvogels findest und in der Nähe ein leeres Nest oder eins mit ähnlich aussehenden Eiern erblickst, kannst du versuchen, das Ei zurück ins Nest zu legen. Siehst du kein Nest in der näheren Umgebung, dann brauchst du nicht danach zu suchen. Geh nie davon aus, dass ein Ei verwaist ist.
    • Einige Vögel nisten auf dem Boden. Zu diesen sogenannten Bodenbrütern gehören z. B. der Wachtelkönig und das Braunkelchen. [2]
    • Nimm niemals ein Ei aus seinem Nest.
  3. Wildtierauffangstationen kümmern sich um verletzte und elternlose Wildvögel. Findest du das Ei eines Wildvogels und glaubst, dass damit etwas nicht stimmt, kontaktiere die für Naturschutz und Landschaftspflege zuständige Behörde oder suche im Internet nach einer Auffangsstation. [3]
    • Bring das Ei nicht selbst zur Auffangstation. Erkläre ihnen stattdessen, wo du das Ei gefunden hast.
    • Es kann durchaus sein, dass sich die Auffangstation nur um Eier gefährdeter Vogelarten kümmert.
    Werbeanzeige
Methode 2
Methode 2 von 2:

Das Ei ausbrüten

PDF herunterladen
  1. Willst du den zukünftigen Erdenbewohner optimal versorgen, musst du erst mal herausfinden, um welche Art es sich handelt, wie lange die Brutzeit dauert und – sollte der Vogel schlüpfen – womit du das Nestjunges füttern kannst. Eier von Wildvögeln sind glücklicherweise leicht zu identifizieren. [4]
  2. Hast du noch keine Brutmaschine, dann kaufe eine mit Einstellmöglichkeiten und eingebauter Belüftung. Orientiere dich an den Einstellungen für Haushühner.
    • Schütze den Inkubator vor direktem Sonnenlicht und Luftzug.
    • Lass die Brutmaschine einige Stunden mit Wasser in der Wanne laufen, bevor du die Eier in den Inkubator legst. Dadurch wird ein optimales Klima aufgebaut.
  3. Eine erfolgreiche Bebrütung hängt im Wesentlichen von vier Faktoren ab: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Belüftung und Wenden. [5] Die Temperatur ist der wichtigste Faktor und sollte konstant bei 38 Grad liegen.
    • Achte darauf, dass die Inkubatorwanne voll ist. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 60 % liegen.
    • Achte auf ausreichende Frischluftzufuhr und drehe das Ei mindestens dreimal täglich um 180 Grad. Dadurch wird es gleichmäßig erwärmt.
  4. Die meisten Wildvögel schlüpfen nicht. Das kann daran liegen, dass die Bebrütung unterbrochen oder die innere Membran verletzt wurde. In beiden Fällen stirbt der Embryo.
  5. War die Inkubation erfolgreich, musst du das Junges die nächsten zwei Wochen aller 15-20 Minuten füttern – von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. [6] Das richtige Futter hängt von der jeweiligen Art ab. Achte also darauf, dass du einen Vorrat an entsprechendem Futter hast. [7]
    • Die Wahrscheinlichkeit, dass handaufgezogene Wildvögel in der Natur überleben, ist sehr gering: Menschen können Wildvögeln nicht beibringen, wie sie sich in der freien Wildbahn durchschlagen können. [8]
    Werbeanzeige

Tipps

  • Denk immer daran: Wildvögel sind die besten "Pfleger" für Wildvogeleier.
Werbeanzeige

Warnungen

  • Wasche jedes Mal deine Hände, nachdem du ein Ei berührt hast.
Werbeanzeige

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 16.437 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige