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Wenn du ein Haussperlingküken gefunden hast, kannst du lernen, wie du dich um es kümmerst. Bevor du einschreitest, beobachte jedoch den Bereich, um absolut sicherzugehen, dass das Küken ein Waise ist. Die Sterblichkeitsrate bei von Hand aufgezogenen Vögeln ist hoch, die beste Chance zum Überleben hat es also zurück im Nest unter der Obhut seiner Eltern. [1] X Forschungsquelle Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science
Vorgehensweise
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Stelle sicher, dass der Vogel wirklich ein Waise ist. Wenn er Federn hat, ist er ein Jungvogel, der lernt zu fliegen. Daher sollte er auf dem Boden bleiben - nimm ihn nur weg, wenn er in Gefahr durch einen Fressfeind ist oder die Eltern nicht innerhalb von einer Stunde zurückkommen. Wenn der Vogel keine Federn hat, ist er ein Nestling, schau dich also um, ob du das Nest finden kannst. Nimm ihn vorsichtig hoch und lege ihn wieder ins Nest.
- Haussperlinge wurden ursprünglich in Eurasien, Nordafrika und im Mittleren Osten aufgefunden, leben jetzt aber auf der ganzen Welt. Da es weltweit so viele Sperlinge gibt, stehen sie nicht unter Schutz. [2] X Vertrauenswürdige Quelle The Cornell Lab of Ornithology Weiter zur Quelle Dies bedeutet, dass es keine Gesetze gibt, die verbieten, dass sie als Haustier gehalten werden.
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Schütze deine Gesundheit, wenn du mit Wildtieren zu tun hast. Es ist nicht ratsam, dass Schwangere oder Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem Vogelküken anfassen. Sie können Krankheiten haben, z.B. Salmonellen, welche sich auf Menschen übertragen können.
- Halte immer strenge Hygiene ein, wenn du den Vogel anfasst. Wasche dir vorher und hinterher gründlich die Hände. Entsorge Abfall in einem verschlossenen Beutel.
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Vermeide den Vogel zu prägen. Wenn der Vogel zu viel menschlichen Kontakt hat, glaubt er vielleicht, dass du sein Elternteil bist und verliert seine Angst vor dir. Dies macht es schwieriger, den Vogel wieder freizulassen. Wenn es deine Absicht ist, den Vogel so weit großzuziehen, dass er stark genug ist, um freigelassen zu werden, dann vermeide es, ihn hochzunehmen und anzufassen, vor allem während des Fütterns. Du möchtest, dass der Vogel seine natürliche Angst vor Menschen behält.
- Versuche zu vermeiden, dass der Vogel auf dich geprägt wird. Das bedeutet, dass der Vogel davon ausgeht, dass er ein Mensch ist, statt ein Vogel, und dies kann zu Schwierigkeiten führen, wenn er wieder in die Wildnis freigelassen wird. [3] X Forschungsquelle
- Vermeide es, mit dem Vogel zu sprechen. Das Ziel sollte es sein, den Vogel zu füttern und zu versorgen, als wenn du eine "unsichtbare Kraft" wärst.
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Vermeide es, dem Vogel Wasser zu geben. Nestlinge und Jungvögel werden von ihren Eltern nur mit Insekten gefüttert und trinken kein Wasser. Wenn du versuchst, den Vogel mit einer Pipette zu ernähren, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass er es inhaliert und daran erstickt.Werbeanzeige
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Wärme den Vogel. Lege ein Wärmkissen auf niedriger Stufe in eine Tissue-Box und lege ein paar Tissues darüber. Eine alternative ist eine kleine, mit Papiertüchern ausgekleidete Schüssel. Du kannst die Schüssel auf eine Wärmflasche stellen oder eine Hängelampe verwenden, um den Vogel warm zu halten. Was auch immer du verwendest, lege das Vogelbaby vorsichtig hinein.
- Die ideale Temperatur ist zwischen 30 und 32 °C
- Nimm keine Frottiertücher, um das Nest auszukleiden, da die Klauen und der Schnabel sich darin verheddern können.
- Stelle das Nest an einen dunklen, ruhigen Ort, wo es nicht von Kindern oder Haustieren gestört wird.
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Halte den Schnabel des Vogels sauber. Wische den Schnabel des Vogels nach dem Füttern mit einem feuchten Einmaltuch oder mit in Wasser eingeweichter Watte ab. Ein verschmutzter Schnabel kann zu bakteriellen Infektionen führen. [4] X Forschungsquelle Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science
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Miss die Fortschritte des Vogels. Du kannst eine grammgenaue Waage verwenden, um die Fortschritte deines Vogels zu messen. Wiege ihn jeden Tag vor dem Füttern. Ein gesundes Vogelbaby sollte jeden Tag zunehmen.
- Wenn du vorhast, den Vogel wieder freizulassen, dann erwäge, ihn nicht zu wiegen, da die Wahrscheinlichkeit steigt, dass du ihn prägst, je mehr Kontakt du mit ihm hast. Wenn du ihn als Haustier aufziehen willst, dann wiege ihn regelmäßig.
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Beginne, indem du dem Vogelbaby in Wasser eingeweichtes Welpen- oder Katzenfutter fütterst. Gib eine Kükennahrung ins Wasser, bevor du es mit dem Futter mischst. Welpen- oder Katzenfutter aus der Dose enthält mehr Eiweiß und kommt der natürlichen Ernährung näher als Futter für ausgewachsene Hunde. Zerdrücke das Futter in einer flachen Schüssel.
- Wenn der Vogel nicht alt genug ist, um selbst zu fressen, brich kleine Stücke, etwa halb so groß wie dein kleiner Fingernagel, weg und füttere sie ihm mit einer Pinzette.
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Gib so viele Insekten wie möglich in's Welpen- oder Katzenfutter. Die natürliche Ernährung von Sperlingen enthält trockenes Futter wie Knospen und Samen und lebendiges Futter wie Spinnen, Schnecken, Blattläuse, Raupen und andere kleine Wirbellose. Junge Vögel können lebendiges Futter besser aufnehmen wie trockenes Futter.
- Bitte achte darauf, dass du einem gefangenen Sperlingküken keine Regenwürmer fütterst. Regenwürmer enthalten etwas Giftiges, das Vögel in Gefangenschaft sterben lässt. [5] X Forschungsquelle Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science Versuche es stattdessen mit ganz kleinen Grillen (gibt es im Zoobedarf).
- Eine weitere Option sind weiße Maden, wie sie im Angelladen verkauft werden. Auch die Made sollte nur mit leerem Darm gefüttert werden. Die schwarze Linie an einer Made ist das Futter in ihrem Darm, also warte, bis diese schwarze Linie verschwunden ist, bevor du sie dem Vogelbaby fütterst.
- Du könntest auch getrocknete Insekten füttern, wie es z.B. für Bartagamen verkauft wird. Schau, was es Zoobedarf gibt.
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Bestäube das lebende Futter mit einer Vitamin- und Mineralstoffergänzung. Du kannst Ergänzungen wie Nutrobal (für Reptilien) oder eine Grillen-Kalziumpaste nehmen, die es im Tierladen gibt. Dies hilft eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen, wenn es an Lebendfutter mangelt.
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Füttere den Vogel oft. Gib das Futter je nach Alter des Sperlings entweder mit einer Pinzette direkt in den offenen Schnabel oder, wenn der Vogel alt genug ist, um selbst zu fressen, in eine flache Schale. Sei dir darüber im Klaren, dass es etwa zwei Wochen dauert, bis ein Vogelbaby sich so weit entwickelt hat, dass es selbst fressen kann. [6] X Forschungsquelle Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science
- Wenn der Vogel sehr jung ist und nicht viele Federn hat, füttere ihn alle halbe Stunde und alle ein oder zwei Stunden, wenn er älter ist. Der Vogel fängt an zu piepsen und sperrt den Schnabel auf, wenn er Hunger hat, und hört auf zu fressen, wenn er satt ist.
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Biete Wasser an, aber nur aus einer Vogeltränke für Wellensittiche. Junge Vögel können nicht gut aus einem flachen Behälter trinken. Dies führt möglicherweise zu unbeabsichtigtem Ersticken. [7] X Forschungsquelle Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science
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Wechsle das Futter, wenn der Vogel älter wird. Wenn das Baby älter wird, fahre mit dem Füttern des eingeweichten Hunde- oder Katzenfutters fort, aber gib auch eine Auswahl anderer Futtermittel hinzu. Gute Samen für Wildvögel sind ideal, wenn der Vogel groß genug wird, um aus eigenem Antrieb Körner aufzunehmen. Gib die Samen in eine flache Schüssel, damit der Vogel sich daran bedienen kann, wenn sie bereitstehen.
- Halte das Futter frei von Ausscheidungen, reinige die Schüssel also mindestens einmal täglich.
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Setze das Vogelbaby in einen Käfig, wenn es anfängt zu hopsen. Lasse den Käfig während des Tages draußen, damit andere Sperlinge vorbeischauen können. Wenn du enge Interaktionen mit dem Vogel vermeidest und er mit wilden Sperlingen interagiert, dann stehen seine Chancen viel höher, dass er sich in der Wildnis wieder akklimatisiert.
- Wenn das Vogelbaby nicht mit anderen wilden Vögeln interagiert, dann muss er die Lieder seiner Spezie auf andere Weise lernen. So kann er mit anderen Vögeln kommunizieren, wenn er freigelassen wird. Es gibt Audiodateien im Internet, die du dem Vogel vorspielen kannst. [8] X Forschungsquelle
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Lasse dem Vogel mehr und mehr Zeit draußen. Lasse ihn im Alter von etwa sieben bis zehn Tagen draußen im Gras herumhüpfen. Wenn es dein Ziel ist, den Vogel freizulassen, lasse ihn auf einer freien Fläche heraus, damit er lernen kann zu fliegen. Der Instinkt wird dem Vogel das Fliegen beibringen und er entdeckt, wozu seine Flügel da sind.
- Warte, bis er Federn an den Flügeln hat, wenn er dann nicht weiß, was er tun muss, dann ist er vielleicht noch nicht bereit dazu. Um zu testen, ob er bereit ist, bringe ihn nach draußen und setze ihn in einem Bereich auf den Boden, der frei von natürlichen Feinden ist.
- Lasse den Vogel 20 Minuten in Ruhe. Wenn nichts passiert, bringe ihn wieder nach drinnen und versuche es an einem anderen Tag wieder.
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Stelle sicher, dass der Vogel für die Freilassung bereit ist. Wenn du ihn freilassen willst, dann stelle sicher, dass das Küken alleine fressen kann. Du musst außerdem sichergehen, dass er nicht auf dich geprägt ist.
- Wenn der Vogel auf dich geprägt ist, dann kann er nicht in die Wildnis freigelassen werden. Er muss als Haustier gehalten werden. [9] X Forschungsquelle
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Tipps
- Wenn du das Vogelküken von Hand fütterst, versuche das Futter in den hinteren Teil des Munds zu bekommen, um Probleme mit der Atmung zu vermeiden.
- Bringe den Vogel wenn möglich in ein Zentrum zur Rehabilitierung von Wildtieren.
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Warnungen
- Füttere dem Vogel keine Regenwürmer, sie tragen Krankheiten.
- Füttere dem Vogel keine Milch. Er wird daran sterben!
- Füttere dem Vogel nicht senkrecht Wasser, da er leicht ersticken kann.
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Was du brauchst
- Käfig
- Wärmekissen
- Tissues und Tissue-Box oder eine Schüssel und Papiertücher
- Katzen- oder Welpenfutter
- Futter für Küken
- Insekten
- Vogelkerne
Referenzen
- ↑ Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science
- ↑ http://www.allaboutbirds.org/guide/House_Sparrow/lifehistory
- ↑ http://wildlifecenter.org/news_events/news/human-imprinting-birds-and-importance-surrogacy
- ↑ Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science
- ↑ Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science
- ↑ Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science
- ↑ Practical Wildlife Care. Lee Stocker. Publisher: Blackwell Science
- ↑ http://www.starlingtalk.com/babycare.htm
- ↑ http://www.starlingtalk.com/babycare.htm
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