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Mit einem Pferdegeschirr kann das Pferd entweder einen Wagen oder eine Kutsche ziehen. Um das Pferd anzuschirren musst du zuerst, je nach Art des Geschirres, das Kumt oder das Brustblatt über den Kopf des Pferdes ziehen. Lege dann Halsriemen und Selett (oder Kammdeckel bei Geschirren für Zweispänner) über den Rücken des Pferdes und schließe den Bauchgurt. Vom Selett aus ziehe das Hintergeschirr und den Schweifriemen über den Pferderücken und schnalle ihn um den Schwanz herum fest. Ziehe dem Pferd nun das Zaumzeug mit Fahrgebiss über den Kopf und hake die Fahrleinen ein. Wenn du alles sicher befestigt hast kannst du die Kutsche oder den Wagen an den Zugsträngen befestigen. Sobald du die verschiedenen Teile des Pferdegeschirrs auseinanderhalten kannst und den Prozess des Anschirrens verstanden hast, kannst du dein Pferd ganz einfach anspannen und losfahren!

Teil 1
Teil 1 von 3:

Das Kumt (Kummet) oder Brustgeschirr anlegen

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  1. Das Kumt ist gepolstert und hilft dem Pferd, die Zugkraft besser zu verteilen, sodass es einfacher schwere Gefährte wie zum Beispiel Fahrgastkutschen ziehen kann. Lege das Kumt sanft über den Kopf des Pferdes. Es sollte am Halsansatz des Pferdes direkt auf der Schulter aufsitzen. [1]
    • Du kannst das Kumt auch verkehrtherum über den Kopf ziehen, falls dein Pferd einen großen Kopf oder sehr empfindliche Ohren hat. Drehe das Kumt einfach in die richtige Position sobald es über dem Hals liegt.
    • Das Kumt sollte gut und bequem auf der Schulter des Pferdes aufliegen.
    • Das Pferd zieht den Wagen, indem es seine Schulterblätter in das Kumt hineindrückt.
  2. Das Brustblatt ist ein breites festes Lederband, das um die Brust des Pferdes herumpasst. Ziehe das Brustblatt über den Kopf deines Pferdes und lege es ihm über die Brust. Um das Brustblatt in der richtigen Position zu halten schnalle den Halsriemen und das Martingal an das Brustblatt. Stelle es so ein, dass der Brustriemen sicher und bequem über der Mitte der Pferdebrust aufliegt. [2]
    • Das Martingal ist ein Zusatzriemen des Brustgeschirres, der bei der Kontrolle des Pferdes beim Fahren helfen kann.
    • Das Pferd zieht den Wagen indem es sich zum Ziehen in das Brustgeschirr hineinstemmt.
    • Wenn der Brustgurt zu hoch sitzt kann er auf die Luftröhre des Pferdes drücken und dadurch zu Atemproblemen führen.
    • Wenn der Brustgurt zu tief sitzt könnte er die Beinbewegungen des Pferdes behindern.
  3. Es befindet sich ein Lederriemen mit Schnalle an Kumt oder Brustgurt an dem die Zugstränge angeschnallt werden können. Führe zuerst nur ein Ende des Zugstranges durch die Schnalle und ziehe sie fest, dann befestige den zweiten Zugstrang auf der anderen Seite. [3]
    • Mit den Zugsträngen zieht das Pferd den Wagen.
  4. Lege den Selett auf den Rücken deines Pferdes so dass er direkt hinter dem Widerrist (das ist der Halsansatz über den Schulterblättern) aufliegt. Ziehe den Bauchgurt des Seletts hinter den Vorderbeinen des Pferdes fest. Das Hintergeschirr muss dabei in Richtung Schwanz zeigen. Lege das Hintergeschirr nun hinten um dein Pferd herum (oberhalb der Hinterbeine) und ziehe den Pferdeschweif sanft über das Hintergeschirr. [4]
    • Das Selett oder der Kammdeckel bestehen aus Lederriemen und sehen anders aus als ein Sattel.
    • Das Selett und das Hintergeschirr können noch mehrere schmalere Halteriemen (sogenannte Ornamente) haben die über dem Pferderücken liegen. Du kannst sie einfach über dem Rücken auseinanderziehen.
    • An dem Selett sind noch weitere Lederschlaufen befestigt, sogenannte Aufhalteriemen, die die Deichsel rechts und links deines Wagens hochhalten.
    • Das Hintergeschirr funktioniert als Bremse für deinen Wagen oder Kutsche.
  5. Der Schweifriemen ist eine gepolsterter Lederschlaufe, die um den Schwanz des Pferdes verläuft und das Geschirr an seinem Platz hält. Ziehe den Schweifriemen unter dem Pferdeschweif hindurch und befestige ihn mit der Schnalle. [5]
    • Dein Schweifriemen sollte locker anliegen damit er nicht den Schwanz des Pferdes anhebt oder den Selett zu stark zurückzieht.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Die Zugstränge, das Zaumzeug und die Fahrleinen anbringen

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  1. Am Selett ist ein Lederriemen, der Bauchgurt, befestigt. Ziehe den Bauchgurt durch die Schnalle auf der anderen Seite und ziehe ihn fest. Deine Hand sollte gerade noch zwischen Gurt und Pferdebauch passen.
    • Der Bauchgurt mit den Aufhalteriemen verhindert, dass die Deichsel rückwärts rutscht, falls der Wagen oder die Kutsche aus dem Gleichgewicht geraten.
  2. Nimm die Lederriemen der Zugstränge und ziehe sie jeweils hinter die Riemen des Bauchgurtes. Sie sollten über den Lederriemen des Seletts (hinter den Vorderbeinen des Pferdes) liegen.
  3. Das Zaumzeug wird leicht um den Kopf des Pferdes passen. Wenn du das Gebiss in das Maul deines Pferdes ziehst sollte die Zunge unter dem Gebiss liegen. Befestige dann die Kinnkette mit den Haken an beiden Seiten des Gebisses, sodass das Zaumzeug an Ort und Stelle bleibt. [6]
    • Das Gebiss ist ein leicht gebogenes Stück Metall, dass in das Maul des Pferdes gelegt wird. Es hilft dabei, dein Pferd zu kontrollieren. Die Kinnkette ist mit dem Gebiss verbunden und es besitzt zwei Ringe für die Zügel, bzw. Fahrleinen.
  4. Wenn du das Gebiss und die Kinnkette angelegt hast hake die Fahrleinen an beiden Seiten des Gebisses in die Ringe ein. Um mehr Kontrolle über dein Pferd zu haben kannst du den unteren Ring benutzen, allerdings wirkt das auch schärfer auf das empfindliche Pferdemaul. Ziehe die Fahrleinen durch die Leinenaugen (Metallringe auf dem Halsriemen und dem Selett) des Geschirres und verschnalle die Enden miteinander. [7]
    • Eine größere Kontrolle über dein Pferd zu haben ist vor allem hilfreich, wenn du z.B. auf Straßen mit stärkerem Verkehr fährst.
    • Die Leinenaugen an dem Geschirr halten die Fahrleinen gerade und auseinander.
  5. Überprüfe vor allem jede Schnalle und jeden Ring um sicherzugehen, dass die Riemen fest an ihrem Platz sitzen. Sie liegen gut an deinem Pferd an wenn deine Finger noch zwischen Pferd und Riemen passen.
    • Ziehe die Riemen fester oder lockere sie etwas, je nachdem wie sie passen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Das Befestigen des Wagens oder der Kutsche

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  1. Das Pferd sollte schon vorher mit der Kutsche vertraut sein, bevor du versuchst, es davor anzuspannen. Die beiden Deichselstäbe sind die Teile des Wagens, die direkt am Geschirr des Pferdes befestigt werden. Die Aufhalteriemen sind schmale Lederschlaufen am Bauchgurt des Geschirres. Stecke die Deichselenden in die Schlaufen der Aufhalteriemen auf der linken und der rechten Seite des Pferdes. [8]
  2. Der Zughaken ist ein gedrehter Haken am Ortscheid. Nimm das Ende des jeweiligen Zugstranges und schiebe das dort sitzende Loch in dem Lederriemen durch die Spitze des Zughakens, bis es fest an der Basis des Hakens sitzt. Befestige auch den anderen Zugstrang an seinem Zughaken. [9]
    • Das Ortscheid (auch Schwengel oder Zugbaum) balanciert die Bewegungen des Pferdes aus.
  3. Die Deichselstäbe haben extra Metallösen in denen man das Hintergeschirr fixieren kann. Schlinge die Lederriemen des Hintergeschirres um die Deichsel auf Höhe der Metallösen und ziehe sie 2-3 mal durch sie hindurch bevor du es anschnallst. [10]
    • Das Hintergeschirr kontrolliert das Bremsen des Wagens und verhindert, dass er in das Pferd hineinfahren kann.
  4. Der Bauchgurt hilft ebenfalls, die Deichsel an ihrem Ort zu halten. Hebe die Deichsel hoch um nachzusehen, ob sie richtig in den Aufhalteriemen eingehängt sind und der Bauchgurt festsitzt. [11]
    • Ohne die Unterstützung durch den Bauchgurt mit den Halteriemen könnte der ganze Wagen oder die Kutsche umkippen.
  5. Kontrolliere nochmal dein Geschirr nachdem dein Pferd einige Schritte gegangen ist um sicherzustellen, dass alles richtig festgeschnallt ist und sich dein Pferd mit dem Geschirr wohlfühlt.
    • Ziehe die Riemen je nach Bedarf fester oder lockere sie etwas.
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Tipps

  • Ordne alle Teile des Geschirres bevor du versuchst, dein Pferd anzuspannen.
  • Nimm dir Zeit um zu lernen wie man ein Pferd anspannt. Es wird einige Übung brauchen, bis du den Trick heraus hast und dir sicher bist beim Anspannen sowie alle Riemen für dein Pferd richtig eingestellt sind.
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Warnungen

  • Binde dein Pferd an bevor du versuchst, es zum ersten Mal anzuspannen.
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