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In den meisten Fällen kann eine Schraube gelöst werden, indem man mit einem Schraubenschlüssel die Kontermutter löst. Ist die Schraube allerdings eingerostet oder hat sich anderweitig festgesetzt, wirst du einen anderen Weg finden müssen. Sind die sechseckigen Aufnahmen der Schraube und der Mutter noch in Ordnung, kannst du einen Gasbrenner verwenden, um die Schraube zu lösen. In manchen Fällen ist es nötig, die Schraube abzusägen. Benötigtes Werkzeug findest du in großen Baumärkten oder Einrichtungshäusern.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Schrauben mit dem Schraubenschlüssel oder der Zange lösen

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  1. Kriechöle wie WD-40 gelangen leicht in die Zwischenräume von Schraube und Mutter und schmieren das festgesetzte Gewinde ein. Dadurch lässt sich die Schraube leichter lösen, besonders wenn sie eingerostet ist. Lass das Öl mindestens 20 Minuten einwirken. [1]
    • Kriechöl bekommst du in jedem Baumarkt. Auch in großen Supermärkten kann es häufig gekauft werden.
  2. Benutze dafür ein hohles Metallstück, das mindestens 60 cm lang ist. Dadurch verlängert sich der effektive Hebel deines Schlüssels um 60 cm und du wirst eine größere Hebelwirkung beim Drehen an der festsitzenden Schraube bekommen. [2]
    • Hohle Metallrohre kannst du in großen Baumärkten und Einrichtungshäusern finden. Schau nach einem Rohr, das einen Innendurchmesser von mindestens 20 mm hat.
    • Wenn du möchtest, kannst du deinen Ringschlüssel mit in den Baumarkt nehmen und ein passendes Rohr dafür suchen.
    • Beachte, dass eine solche Verlängerung deinen Schraubenschlüssel beschädigen kann.
  3. Leg den Schlüssel an der festsitzenden Schraube an und halte den verlängerten Arm am anderen Ende fest. Greife mit einer großen Zange in der anderen Hand nach der Mutter. Drück den Schlüssel gegen den Uhrzeigersinn und versuche die Schraube zu lösen. Im Idealfall hat das Kriechöl das Gewinde freigelegt, sodass die Schraube sich lösen lässt. [3]
    • Fällt es dir schwer gleichzeitig Schraubenschlüssel und Zange zu halten, bitte einen Freund oder ein Familienmitglied darum, dir zu helfen.
  4. Ist die rechteckige Form der Schraube und der Mutter nicht mehr vorhanden, wird ein Ringschlüssel nicht daran haften können. Gripzangen haben Zähne an den abgerundeten Backen und können festgezogen werden, um auch abgerundete Schrauben greifen zu können. [4]
    • Auch auf eine Gripzange solltest du ein Metallrohr stecken können, um den Hebel zu verlängern.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Die Schraube erwärmen, um sie lösen zu können

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  1. Bewegt sich die Schraube trotz verlängertem Arm immer noch nicht, solltest du versuchen, sie zu erwärmen. Entflamme einen Gasbrenner und halte ihn auf einer Entfernung von 15 mm zur Schraube hin. Halte den Brenner für 15 Sekunden auf die Schraube gerichtet. [5]
    • Durch die Hitze sollte sich die Schraube ausdehnen.
  2. Hast du die Schraube mit dem Brenner bearbeitet, richtest du die Flamme anschließend für 15 Sekunden auf die Mutter. Wechsle für zwei Minuten zwischen Mutter und Schraube. Das erkaltende Ende der Schraube kontrahiert und das erhitzte Ende dehnt sich aus. Dadurch verändert sich die Form der Schraube. [6]
    • Im Idealfall wird die Ausdehnung dazu führen, dass sich die Korrosion löst.
  3. Steck das Rohr auf den Schraubenschlüssel. Leg den Schlüssel an der Schraube an und halte die Mutter mit einer großen Zange fest. Dreh den Schraubenschlüssel gegen den Uhrzeigersinn. Drück vier bis fünf Mal fest dagegen und schau, ob sich die Schraube bewegt. [7]
    • Lässt sich die Schraube auch jetzt nicht lösen, erhitze sie nochmals für weitere zehn Minuten oder geh zur nächsten Methode über.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Eine verrostete Schraube lösen

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  1. Schnapp dir eine Drahtbürste und entferne den sichtbaren Rost auf der Schraube und Mutter so gut wie möglich. Es ist praktisch unmöglich eine Schraube zu lösen, die völlig verrostet ist. Bearbeite die Schraube für vier bis fünf Minuten, bis der Rost weitgehend entfernt wurde. [8]
    • Große Baumärkte könnten spezielle Drahtbürsten für Rost im Programm haben.
  2. Sobald der Rost weg ist, benetzt du beide Schraubenenden mit einem flüssigen Rostlöser. Lass die Flüssigkeit für 30 Minuten einwirken. Viele Baumärkte haben eine große Auswahl an Rostlösern in ihrem Sortiment. Am besten lässt du dich von einem der erfahrenen Mitarbeiter beraten. [9]
    • WD-40 ist hierfür nicht geeignet. Auch wenn es ein gutes Schmiermittel ist, gelangt es nicht durch dicke Rostschichten.
  3. Sobald der Rost gelöst wurde, schlage mit einem Hammer auf den Schraubenkopf, um die festsitzende Schraube zu lösen. Hammerschläge können auch Mikrorisse in der Schraube verursachen, die das Lösen einfacher machen. [10]
    • Schlage von verschiedenen Winkeln auf die Schraube. Bearbeite alle sechs Seiten der Schraube mindestens ein Mal.
  4. Der lange Arm gibt dir einen besseren Hebel, als der kurze eines normalen Steckschlüssels. Halte den Steckschlüssel am Ende fest und übe gleichmäßig Druck aus. [11] Übst du genug Kraft aus, wird sich die Schraube lösen und drehen lassen.
    • Bist du dir nicht sicher, welche Größe die Schraube hat, probiere verschiedene Steckschlüssel aus, bis du die richtige Größe gefunden hast.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Eine festsitzende Schraube aufbohren

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  1. Miss das Gewindestück der Schraube aus und besorg dir einen passenden Schraubenausdreher. Geh in einen Baumarkt und such nach einem Schraubenausdreher, der 0,35 cm dünner ist, als das Schraubengewinde.
    • Hast du deine Schraube ausgemessen, kann dir das Verkaufspersonal bei der Suche nach einem passenden Schraubenausdreher weiterhelfen.
  2. Ein Schraubenausdreher ist ein langes, dünnes Gewindestück aus Metall, das in einen Akkuschrauber eingesteckt wird. Setz den Schraubenausdreher mittig auf dem Schraubenkopf an und betätige langsam den Schalter des Akkubohrers. Bohr den Schraubenausdreher in die Schraube und lass ihn die Schraube von innen ausdrehen. [12]
    • Auch wenn die Schraube dadurch kaputtgeht, sollte sie anschließend leichter zu entfernen sein.
  3. Falls der Schraubenausdreher die Schraube nicht bereits ausgedreht hat, dreh sie mit einem Ringschlüssel aus. Leg ihn am Schraubenkopf an und dreh im Uhrzeigersinn, um die Schraube zu lösen. [13]
    • Wurde die Schraube durch den Einsatz des Schraubenausdrehers zerbrochen, sodass sich einzelne Stücke im Material festgesetzt haben, könnten zum Lösen ein paar Hammerschläge auf Schraubenkopf und Mutter nötig sein.
  4. Hat die Anwendung eines Schraubenausdrehers keinen Erfolg gebracht – oder ist die Schraube zu sehr eingerostet – besteht die letzte Möglichkeit darin, die Schraube abzusägen. Befestige ein Metallsägeblatt in deiner Stichsäge und drück das Sägeblatt gegen den Schaft der festsitzenden Schraube. Betätige den Schalter der Säge und säg die Schraube durch. [14]
    • Halte deine Finger und Hände stets vom Sägeblatt fern und trage Schutzbrille, Mundschutz und Handschuhe.
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Was du brauchst

Schrauben mit dem Schraubenschlüssel oder der Zange lösen

  • Kriechöl
  • Ringschlüssel
  • Metallrohr
  • Große Zange
  • Gripzange

Die Schraube erwärmen, um sie lösen zu können

  • Gasbrenner
  • Ringschlüssel
  • Metallrohr
  • Große Zange

Eine verrostete Schraube lösen

  • Drahtbürste
  • Flüssiger Rostlöser
  • Ringschlüssel
  • Hammer
  • Langer Steckschlüssel

Eine festsitzende Schraube aufbohren

  • Akkuschrauber
  • Schraubenausdreher
  • Ringschlüssel
  • Hammer (optional)
  • Stichsäge
  • Metallsägeblatt

Tipps

  • Eine Schraube ist ein zylindrisches Metallstück mit einem Gewinde und einem sechskantigem Kopf an einem Ende. Eine Mutter ist ein ringförmiges Stück Metall, das sich auf das Gewinde der Schraube drehen lässt. Ist die Mutter fest angezogen befestigt sie den Schraubenschaft und verbindet mehrere Komponenten oder Bauteile miteinander.
  • Musst du eine Schrauber ausdrehen, die größer ist als 5 cm, versuche sie mit einer Rohrzange zu greifen. Sie gibt dir genügend Drehkraft und beißt sich dank der vielen Zähne auch an hartnäckige Schrauben an fest. [15]
  • Ist die Schraube rundgedreht, solltest du sie am besten mit einem Schraubenausdreher ausschrauben. [16]
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Warnungen

  • Geh mit einem Gasbrenner vorsichtig um. Die Flamme ist sehr heiß, halte sie also immer weit von deinem Körper und deinen Händen weg.
  • Propan ist hochentzündlich. Bewahre Propanbehälter an kühlen Orten auf, weit weg von offenen Flammen oder anderen Wärmequellen.
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