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Es spielt keine Rolle, ob du dich von einer Verletzung erholst oder ein verletztes Bein schonen möchtest, ein Gehstock kann dir gute Dienste zur Erhaltung deiner Mobilität leisten. Lerne hier einige gute Tipps kennen, mit deren Hilfe du die richtige Gehilfe auswählen und benutzen kannst.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Die richtige Verwendung von Gehhilfen

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  1. Gehstöcke sind die einfachsten Gehhilfen und verlagern das Gewicht auf dein Handgelenk oder deinen Unterarm. Sie werden normalerweise bei leichten Verletzungen oder zur Verbesserung des Gleichgewichts eingesetzt. Ein Gehstock kann und sollte nicht den Großteil deines Gewichts tragen.
  2. Gehstöcke sind in einer Vielzahl von Ausführungen erhältlich, um die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Nutzer zu erfüllen. Folgende Dinge sollten bei deiner Entscheidung eine Rolle spielen.
    • Griff. Einige Gehstöcke sind so konzipiert, dass sie mit der Handinnenfläche und den Fingern gehalten werden, wohingegen andere auch eine Stütze für den Unterarm bieten. Welches Modell du auch immer du aussuchst, achte darauf, dass sich der Griff stabil und handlich anfühlt und weder schlüpfrig noch zu groß ist.
    • Schaft. Darunter versteht man den langen Teil eines Gehstocks, der meist aus Holz, Metall oder kohlefaserverstärktem Kunststoff gefertigt ist. Einige Modelle können für den leichteren Transport zusammengefaltet werden.
    • Aufstandspunkt. Die Spitze oder das Ende vom Gehstock besteht meist aus Gummi, um eine bessere Stabilität zu gewährleisten. Einige Modelle besitzen statt nur einem, drei oder vier Aufstandspunkte, um mehr Gewicht tragen zu können.
    • Farbe. Obwohl die meisten Gehstöcke einfarbig und schmucklos sind, musst du dich nicht mit einem hässlichen Grauton zufrieden geben. Möglicherweise findest du sogar eine Gehhilfe, die sowohl zu deiner Persönlichkeit passt als auch dein Gewicht tragen kann.
  3. Um die richtige Länge einer Gehhilfe auszuwählen, stelle dich in Schuhen gerade hin und lasse deine Arme an den Seiten herunterhängen. Der obere Teil des Gehstocks sollte die Falte an der Unterseite deines Handgelenks erreichen. Wenn das Modell die passende Länge hat, sollte dein Ellbogen etwa 15-20° angewinkelt sein, wenn du den Gehstock im Stehen festhältst.
    • Als allgemeine Faustregel gilt: Die Länge einer Gehhilfe entspricht meist der Hälfte der Körperhöhe des Benutzers (inklusive Schuhe).
    • Falls deine Gehhilfe zu niedrig ist, musst du dich nach vorn beugen, um Halt darin zu finden. Falls sie zu hoch ist, musst du dich während der Benutzung auf deine verletzte Seite lehnen. Keine der beiden Optionen ist optimal. Ein perfekt angepasster Gehstock unterstützt dich beim Laufen und hilft dir beim Erhalten einer aufrechten Haltung.
  4. Es mag nicht sehr einleuchtend klingen, aber es ist wahr. Wenn dein linkes Bein schmerzt, solltest du deinen Gehstock in der rechten Hand halten. Falls dein rechtes Bein schmerzt, halte den Gehstock in der linken Hand.
    • Warum ist das so? Wenn Menschen laufen, bewegen wir gleichzeitig unsere Hände und Füße. Aber wenn wir unseren linken Fuß nach vorn setzen, schwingen wir mit unserer rechten Hand; wenn wir unseren rechten Fuß nach vorn setzen, schwingen wir mit der linken Hand. Indem wir den Gehstock mit der Hand verwenden, die auf der gegenüberliegenden Seite unserer Verletzung liegt, stellen wir unsere natürliche Armbewegung nach, wodurch wir die Möglichkeit haben, beim Laufen einen Teil unseres Gewichts durch unseren Arm zu absorbieren.
    • Falls du einen Gehstock verwendest, um besser das Gleichgewicht halten zu können, solltest du ihn in deiner nicht-dominante Hand halten, damit du mit deiner dominanten Hand weiterhin Alltagsaufgaben erledigen kannst.
  5. Wenn du auf deinem schlechten Bein einen Schritt vorwärts machst, bewege den Gehstock zur gleichen Zeit nach vorn und verlagere dein Gewicht auf beide Punkte, wobei du mit dem Gehstock mehr von der Belastung auffängst als mit deinem Bein. Benutze den Gehstock nicht, wenn du einen Schritt mit deinem gesunden Bein machst. Je mehr du dich an den Gehstock gewöhnst, desto mehr wird er sich wie eine natürliche Verlängerung deiner selbst anfühlen.
  6. Um eine Treppe mit dem Gehstock zu bewältigen, legst du deine Hand auf das Treppengeländer (wenn vorhanden) und nimmst den Gehstock in die andere Hand. Mache den ersten Schritt mit deinem gesunden Bein und hebe dann das verletzte Bein auf die gleiche Stufe. Wiederhole den Vorgang für jede Stufe.
  7. Um eine Treppe mit dem Gehstock abwärts zu laufen, legst du deine Hand auf das Treppengeländer (wenn vorhanden) und nimmst den Gehstock in die andere Hand. Mache den ersten Schritt gleichzeitig mit dem verletzten Bein und dem Gehstock und erst dann mit dem gesunden Bein. Wiederhole den Vorgang für jede Stufe.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Der korrekte Umgang mit Krücken

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  1. Falls du überhaupt kein Gewicht auf den verletzten Teil verlagern kannst, z.B. nach einer Knie- oder Fußoperation, wirst du eine oder zwei Krücken benötigen (vorzugsweise zwei für ein besseres Gleichgewicht). Im Vergleich zu Gehstöcken werden sie das Gewicht besser halten können und ermöglichen es dir, auf nur einem Bein zu laufen.
  2. Die meisten Krücken sind Unterarm- oder Achselkrücken. Nachdem dir eines der Modelle von einem Arzt verordnet wurde, musst du dir nur über die richtige Höhe Gedanken machen. Bei Achselkrücken sollte der obere Teil etwa 2,5 cm unter deinen Achselhöhlen enden und die Griffe sollten sich in der Höhe deiner Hüften befinden.
  3. Platziere beide Krücken etwa 30 cm vor dir auf den Boden und lehne dich leicht nach vorn. Bewege dich so, als ob du mit deiner verletzen Seite laufen wolltest und verlagere dann das Gewicht auf die Krücken, wobei du dich zwischen ihnen nach vorn schwingst. Komme dann auf deinem unverletzten Bein auf, während du dein verletztes Bein hochgehoben lässt, um keinerlei Druck darauf auszuüben.
  4. Nimm beide Krücken in die Hand auf der Seite deines gesunden Beins, wie einen langen und besonders stabilen Stock. Lasse dich langsam nieder oder stehe auf, wobei du die Krücken als Unterstützung für das Gleichgewicht nimmst.
  5. Beginne damit, beide Krücken unter einen Arm zu nehmen, parallel zum Boden. Dann kannst du das Treppengeländer zur Hilfe nehmen, um die Treppen auf deinem gesunden Bein nach oben bzw. nach unten zu hüpfen.
    • Alternativ kannst du die Krücken auf den Boden legen und dich hinsetzen. Rutsche dann zur nächsten Stufe, setze dich dabei auf deinen gesunden Fuß und ziehe die Krücken hinter dir her.
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Tipps

  • Die Gummistopper an den Enden der Gehstöcke oder Krücken müssen in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Sie sind in vielen Drogeriemärkten erhältlich.
  • Versuche beim Laufen geradeaus und nicht nach unten zu schauen. Das hilft beim Halten des Gleichgewichts.
  • Ein Rollwagen ist eine effektive Art, um Dinge im Haus bewegen zu können und dir dabei Halt zu geben.
  • Bespreche die Optionen mit deinem Arzt, um die bestmögliche Gehhilfe für dich zu finden.
  • Nimm deinen Gehstock oder deine Krücken immer mit dir mit.
  • Falls du unter einer chronischen Krankheit leidest, die zu schwerwiegend für eine Unterstützung durch Krücken ist, solltest du vielleicht damit beginnen, dich nach einem Rollator umzusehen.
  • Mit einem schriftlichen Rezept von deinem Arzt decken die meisten Krankenversicherungen die Kosten für die Krücken ab.
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Warnungen

  • Überprüfe die Griffe und Gummistopper häufig.
  • Sei besonders vorsichtig in der Nähe von Kindern und Haustieren. Sie können sich sehr schnell bewegen und sind manchmal kaum zu sehen.
  • Achte darauf, dass dein Fußboden frei von Unordnung ist, um ein Hinfallen zu vermeiden.
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