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Erstklässler in Lesen zu unterrichten kann eine bereichernde Aufgabe ein, die für ihre Bildung sehr wichtig ist. Lesen ist ein stufenweiser Prozess, der damit beginnt, ein Bewusstsein für Phonemik zu entwickeln und schließlich darin endet, dass Kinder nicht nur lernen, Wörter zu lesen, sondern auch ihre Bedeutung zu begreifen. Sachen wie Sichtwörter und die Regeln der Phonetik zu lernen wird deinen Erstklässler Fähigkeiten beibringen, die sie brauchen, um in der Gruppe und eigenständig zu lesen.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Wichtige Fähigkeiten unterrichten

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  1. Es ist wichtig, dass Kinder Buchstaben erkennen und wissen, welchen Laut jeder Buchstabe hervorbringt, bevor sie in der Lage sind, Wörter zu bilden. Geht jeden Buchstaben des Alphabets durch und sage dabei seinen Namen und welchen Laut er macht. Das kann in der Klasse gemacht werden, es ist aber auch eine gute Idee, es einzeln mit jedem Schüler zu machen, damit du weißt, bei welchen Buchstaben und Lauten sie Hilfe brauchen. [1]
    • Buchstabenlaute sind unter anderem Konsonanten, kurze Vokale, lange Vokale und Digraphen.
    • Wenn du zum Beispiel den Buchstaben „R“ durchmachst, könntest du sagen „R macht den Laut 'rrrr',wie in „Ratte“.“
  2. Wenn ein Erstklässler die Laute kennt, bringe ihm bei, diese Laute aneinanderzuhängen, wenn er sie sieht, um ein Wort zu bilden. Zeige ihm, wie man links anfängt und jeden Laut aufsagt, bis man nach rechts kommt und das Wort beendet. [2]
    • Ein paar Wörter, die gut früh zu entschlüsseln sind, sind unter anderem „Oma“, „Affe“, „Lama“ oder „Nase“.
    • Wenn deine Erstklässler Mühe haben, die einzelnen Laute miteinander zu verbinden, um ein vollständige Wort zu bilden, ermutige sie, jeden Laut zu singen. Das hilft, lange Pausen zwischen den einzelnen Lauten zu verhindern.
  3. Es gibt eine Menge spezielle Regeln beim Lesen, wo einfach die Laute des Wortes aufzusagen nicht funktioniert. Ermutige deine Erstklässler, sich Buchstabengruppen anzusehen, nicht nur einzelne Laute. Bringe ihnen besondere Regeln der Phonetik bei, damit sie in der Lage sind, ein geschriebenes Wort wie „offen“ zu erkennen und zu wissen, wie man es ausspricht. [3]
    • “Offen“ ist ein Beispiel dafür, dass die Verdoppelung eines Konsonanten den Vokal kurz macht, sodass das Wort anders ausgesprochen wird als das sehr ähnliche „Ofen“.
    • Ein weiteres Beispiel für eine wichtige phonetische Regel wären Doppellaute, die anders vorgelesen werden, als die zwei einzelnen Buchstaben, wie in „Maus“ oder „Ei“.
    EXPERTENRAT

    Soren Rosier, PhD

    Lehrer und Erziehungsforscher
    Soren Rosier ist ein Doktorant bei der Stanford's Graduate School of Education. Er untersucht, wie Kinder sich gegenseitig unterrichten und wie man effektive Peer-Lehrer (Lernen durch Lehren) ausbildet. Bevor er seine Doktorarbeit begann, war er ein Sekundärschullehrer in Oakland, Kalifornien und ein Forscher bei SRI International. 2010 erwarb er seinen Bachelor von der Harvard University.
    Soren Rosier, PhD
    Lehrer und Erziehungsforscher

    Probiere verschiedene Dinge aus, um herauszufinden, welche Herangehensweise bei welchem Kind am besten funktioniert. Die Phonetik hilft Kindern bestimmt, Lesen zu lernen, besonders wenn sie Mühe dabei haben. Manche Kinder tun sich aber leichter mit einer Herangehensweise an ganze Wörter, bei der sie sich auf das Wort und seine Bedeutung konzentrieren, anstatt es in seine Einzelteile aufzuspalten.

  4. Das hilft ihnen nicht nur, Wortendungen viel schneller zu lernen, es bringt ihnen auch bei, dass es bei Wörtern Muster gibt und dass die Anfangsbuchstaben geändert werden können, um die Bedeutung von Wörtern zu ändern. Gehe Wörter durch, die auf „-aus“ oder „-ose“ enden. [4]
    • Wörter, die auf „-aus“ enden, könnten zum Beispiel Haus, Maus, Laus oder raus sein.
    • Andere Gruppen von Reimwörtern, die du unterrichten kannst, sind welche auf „-und“, „-onne“oder „-urm.
  5. Sichtwörter sind Wörter, auf die Erstklässler oft stoßen werden. Einige davon sind nicht leicht zu buchstabieren, weil sie nicht den simplen phonetischen Regeln folgen. Erstelle Lernkarten oder schreibe Sichtwörter auf die Tafel, um deinen Erstklässlern zu helfen, diese Wörter allmählich auswendig zu lernen. [5]
    • Suche im Internet nach Sichtwörtern für Erstklässler, zum Beispiel Wörter wie "ich", „Seite“, „schreibe“, „lies“.
    • Ein Erstklässler kann ein Sichtwort, wenn er in der Lage ist, das Wort unmittelbar zu sagen, ohne zu zögern oder es buchstabieren zu müssen.
    • Fordere deine Schüler auf, diese Wörter aufzuschreiben und sie laut aufzusagen, während sie sie lernen, damit sie sich die Wörter leichter merken.
  6. Auch wenn die richtige Schreibweise nicht wie das wichtigste Hilfsmittel wirkt, um Lesen zu unterrichten, hilft Wörter richtig zu schreiben deinen Erstklässlern, die Wörter schneller richtig zu lesen. Schreibe Wörter auf, die mit phonetischen Regeln übereinstimmen, die ihr gerade lernt oder lasse die Erstklässler als zusätzliche Übung im Lesen und Schreiben Wörter aufschreiben, bei denen sie Schwierigkeiten haben, sie zu lesen. [6]
    • Lasse deine Erstklässler jedes Wort einer Gruppe von Reimwörtern aufschreiben, damit sie üben, sie zu schreiben und aufzusagen.
    • Wenn ein Erstklässler ein Sichtwort lesen kann, sage es laut auf und bitte ihn, es aufzuschreiben, anstatt es ihm oder ihr zu zeigen.
  7. Auch wenn es mit einfachem Lesen von Texten und Durchgehen von gedruckten Wörtern funktionieren kann, wird Kinder beim Lesen mehr körperlich mitarbeiten zu lassen ihre Begeisterung zu Lernen steigern. Verwende Lautwürfel, um Wörter mit deinen Erstklässlern zu erschaffen oder bringe Buchstabenmagnete mit, wenn du gerade die Laute unterrichtest. Jede Art von Aktivität, bei der sie in Bewegung kommen oder die sie mit den Händen bewegen können, wird ihre Lesefähigkeit verbessern. [7]
    • Gib jedem Kind eine Handvoll Buchstabenmagnete und fordere sie auf, jeden Buchstaben und seinen Laut aufzusagen.
    • Singt Lieder über Phonetik, damit sie sich besondere Regeln besser merken können, die ihnen ansonsten schwerfallen könnten.
    • Schreibe verschiedene Sichtwörter auf Lernkarten und lege sie auf dem Boden aus, sodass die Schüler von einem Wort zum nächsten springen können, wenn sie sie richtig aufgesagt haben.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Texte auswählen und laut vorlesen

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  1. Bevor du Bücher für deine Erstklässler auswählen kannst, ist es wichtig zu wissen, in welcher Lesestufe sie sind, damit du keine Bücher wählst, die für den jeweiligen Leser zu schwierig oder zu einfach sind. Verwende Lesetests und gib dann jedem Schüler anhand der ermittelten Lesestufe Texte zum Lesen. [8]
    • Wenn du in Kleingruppen mit Schülern arbeitest, setze Schüler mit ähnlicher Lesekompetenz in die gleiche Gruppe.
    • Wenn der Lesetest zum Beispiel ergeben hat, dass Johannes in der 2. Lesestufe ist, würdest du für ihn Bücher dieser Stufe auswählen.
    • Wenn du bestimmte Bücher im Kopf hast und dir nicht sicher bist, für welche Lesestufe sie geeignet sind, gib den Titel des Buches und „Lesestufe“ in eine Suchmaschine im Internet ein und finde es heraus.
  2. Wenn die Erstklässler für sich lesen, ist es wichtig, dass sie sich selbstsicher fühlen und jedes Wort unabhängig buchstabieren können. Suche Bücher aus, über die sie nicht stolpern und die Wörter und Laute enthalten, die sie ohne Unterstützung herausfinden können. [9]
    • Wenn Schüler selbstständig im Klassenzimmer lesen, könntest du sie auffordern, beim Lesen zu Flüstern, damit du umhergehen und ihnen zuhören kannst.
    • Wenn du ein bestimmtes Leseprogramm einsetzt, werden die Texte, die verwendet werden, vermutlich alle mit der jeweiligen Lesestufe beschriftet sein.
    • Wenn du kein Leseprogramm nutzt, könntest du Erstklässlern vorschlagen, Bücher für Leseanfänger, mit Leserätseln oder mit Belohnungssticker als zusätzliche Motivation zu lesen.
  3. Wenn du einzeln oder in kleinen Gruppen mit den Schülern arbeitest, verwende Texte, die eine größere Herausforderung sind als diejenigen, die sie alleine lesen würden. Geht knifflige Wörter durch, auf die sie im Buch stoßen könnten und höre ihnen beim Lesen dieser Texte zu, um sie zu unterstützen, wenn sie Mühe haben. [10]
    • Ein Buch auszusuchen, das eine Stufe über der jeweiligen Lesestufe des Schüler ist, ist oft ein guter Startpunkt für eine Gruppenarbeit.
  4. Wenn du Schülern einen Text laut vorliest oder wenn sie dir einen Text laut vorlesen, halte an, um Fragen dazu zu stellen, worum es in dem Text geht. Das bringt den Erstklässlern bei, darauf zu achten, was sie lesen und die Bedeutung hinter jedem Satz zu begreifen, was ihr Leseverständnis verbessert. [11]
    • Du könntest Fragen „Warum hat sich der Fuchs im Stall versteckt?“ oder „Wie glaubst du hat sich sein Bruder dabei gefühlt?”
    • Ermutige Kinder, beim Lesen Fragen zu stellen, wann immer sie etwas nicht verstehen.
  5. Kinder sind nie zu alt, um sich vorlesen zu lassen und es ist eine einfache Möglichkeit, ihnen neue Wörter vorzustellen und mit den Erstklässlern über das Verständnis des Textes zu sprechen. Wähle ein altersgerechtes Buch aus, in dem es über Sachen geht, die ihr im Unterricht lernt, wie bestimmte Regeln der Phonetik oder einen Feiertag oder ein Ereignis, das ihr besprochen habt. [12]
    • Stelle deinen Erstklässlern Fragen über Ereignisse und Figuren im Buch, damit sie aktiv beschäftigt bleiben und erkläre die Bedeutung von komplexen Wörtern.
    • Du könntest deinen Schülern Bücher vorlesen wie „Der Kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule“ von Ingo Siegner oder „Lasse in der ersten Klasse“ von Sarah Welk.
  6. Das ist eine gute Zeit, jedem deiner Schüler beim Vorlesen zuzuhören und auf Wörter zu achten, bei denen er auf dem Schlauch steht oder wie schnell oder langsam er liest. Höre aufmerksam zu, wenn sie lesen und biete Unterstützung, wenn sie gebraucht wird. [13]
    • Sie dir einzeln vorlesen zu lassen ist auch eine Methode, ihre Lesefähigkeit zu prüfen, um zu sehen, ob sie auf derselben Lesestufe bleiben oder aufsteigen sollten.
  7. Es wird viel schwieriger sein, deine Erstklässler davon zu überzeugen, dass Lesen Spaß macht, wenn ihr Texte lest, die für sie nicht interessant sind. Wähle lustige oder alberne Bücher aus oder welche zu einem Thema, das sie interessant finden, um sie zu begeistern und zum Lesen zu motivieren. [14]
    • An manchen Tagen könntest du deinen Erstklässlern eine Auswahl von zwei oder drei Büchern anbieten, die auf ihrer Lesestufe sind und sie aussuchen lassen, welches sie gerne lesen würden.
    • Ein paar interessante Bücher sind unter anderem von Autoren wie Julia Boehme oder Ursel Scheffler.
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Tipps

  • Sei geduldig. Lesen kann für viele Schüler schwierig sein, aber mit viel Übung werden sich ihre Fähigkeiten verbessern.
  • Ermutige deine Erstklässler, jeden Abend 20-30 Minuten lang zu lesen.
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