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Laut Definition ist ein Druckpunkt ein Punkt, der bei Druck lähmende Schmerzen verursacht. Sie werden in der chinesischen Kampkunst Dim Mak gelehrt und basieren auf der Lehre der Akupunktur. Deren Studium erfordert viel Zeit, daher werden hier nur verwundbare Punkte erläutert. Mit diesen lassen sich Schwächen und Verwundbarkeit des Gegners nutzen. Es ist äußerste Vorsicht geboten, da sonst Verletzungen bis hin zum Tode drohen. An diesem Punkt begibt man sich in eine rechtlich graue Zone zwischen Selbstverteidigung und Angriff. Deine Mentalität ist somit viel wichtiger als die Technik selbst, da du eine persönliche, wohl überlegte Entscheidung treffen musst.

Teil 1
Teil 1 von 12:

Druckpunkte verstehen

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  1. Erlerne die verwundbaren Stellen des Körpers kennen, die sogenannten Druckpunkte. Dazu gehören die Augen, die Leistengegend, das Schienbein, etc. Was du bedenken solltest:
    • Verwende bei einem Kick die Länge deines Fußes, damit du nicht verfehlst.
    • Ziehe deinen Fuß nach einem Kick schnell wieder zurück, damit er nicht festgehalten werden kann. Die Nase lässt sich leicht durch einen beliebigen Schlag brechen.
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Teil 2
Teil 2 von 12:

Kopf

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  1. Anfänger sollten besser die Handfläche anstatt einer Faust einsetzen. Das gleiche gilt für den Hinterkopf. Meide das Jochbein, denn dieses kann für dich selbst gefährlich werden.
  2. Die Schläfen sind die Stellen des Schädels, an denen der Knochen am dünnsten ist. Ein guter Schlag (am besten mit einem gespreizten Fingerknöchel) kann Hirnerschütterung, Blutungen oder den Tod zur Folge haben. Übe dies nicht mit einem Trainingspartner.
  3. Wenn diese Stelle getroffen wird, kann das Opfer das Bewusstsein verlieren oder gar sterben. Mit einer “Phönix-Augen-Faust”, bei dem du deinen Zeigefinger einsetzt, triffst du am effektivsten. Benutzte diesen Schlag nur, wenn du dich in echter Gefahr befindest.
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Teil 3
Teil 3 von 12:

Nacken

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  1. Das ist ein offensichtlicher Druckpunkt, allerdings ist er schwer zu erreichen. Stelle dich hinter deinen Gegner und wickele deinen Arm um seinen Nacken, drücke mit deinem Unterarmknochen auf seine Halsschlagader (seitlich des Rachens wo man den Puls spürt) und bringt ihn langsam zu Boden. Du kannst den Druck erhöhen, indem du den Arm mit deinem anderen Arm zu dir ziehst und beim Einatmen deinen Brustkorb vordrückst. Du kannst auch die Hand des quetschenden Arms in den Ellbogen deines anderen Arms legen und mit diesem seinen Kopf nach vorn drücken. Sollte er keine Anzeichen von Schwächung zeigen, kannst du mit einem intensiven Schlag auf den Hinterkopf für Desorientierung sorgen.
    • Zum Kontern: drehe deinen Kopf Richtung Ellenbogen. Dadurch wird dein Rachen nicht gequetscht und du kannst weiter atmen. Allerdings ist deine Durchblutung blockiert. Greife nach dem Ellenbogen und verwende den dortigen Druckpunkt. Das lockert seinen Griff, auch wenn er nicht aufgeben wird. Verwende zusätzlich: Beißen, auf den Fuß treten, mit dem Kopf nach hinten schlagen, mit der Ferse in die Weichteile treten, Haare ziehen und alles andere, was dir einfällt.
Teil 5
Teil 5 von 12:

Hals

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  1. Mit der Faust ist es schwieriger, zwischen Kiefer und Schlüsselbein zu treffen. Du kannst den Hals auch greifen und quetschen, oder den Rachen mit einem Ruck verschieben um die Atmung zu behindern. Das kann natürlich tödlich enden und sollte nur das letzte Mittel sein.
Teil 7
Teil 7 von 12:

Vorderarm

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  1. Zwischen Elle und Speiche befinden sich viele Muskeln und Sehnen, somit viel Angriffspotential. Greife den Ellenbogen mit dem Daumen nach oben. Halte deine Finger hinter dem Ellenbogen und drücke die Spitze deines Daumens gegen die Spitzen von Zeige- und Mittelfinger. Du musst den Daumen mit deinen Finger unterstützen, sonst verlierst du den Hebel. Drücke den Daumen in den Knochenzwischenraum oder in die Erhebung, die bei einer Faust entsteht. Oberarmspeichenmuskel: Experimentiere mit diesem. Das ist nicht einfach.
Teil 9
Teil 9 von 12:

Rumpf

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  1. Schlage auf den Knochen in der Mitte des Brustkorbs. Da weder Muskeln noch viel Fett vorhanden sind, kannst du diesen Knochen zerbrechen. Das gleiche gilt für die Rippen. ABER: bei gerochenem Brustbein oder Rippen besteht eine Gefahr für die Lunge. Sei vorsichtig und übe nicht mit Freunden.
  2. Dies ist ein Bündel von Nerven tief im Unterleib, verantwortlich für die physiologische Manifestation von Emotionen. Ein Schlag unterhalb des Brustbeins, wo die Rippen zusammenlaufen, trifft auf dieses Nervenbündel und beeinflusst das Zwerchfell. Es ist ein einfaches Ziel. Gekontert wird, indem man die Bauchmuskeln anspannt und beim Aufprall ausatmet.
  3. Halte deine Hände flach seitlich des Bauches, zwischen Rippen und Hüfte. Drücke deine Finger Richtung deines Handballens. Nicht Kneifen, das bringt nichts. Anwendbar an allen Körperformen.
  4. Die Rippen sind kaum geschützt, unabhängig vom Körperbau, und haben nur dünne Muskeln zwischen ihnen. Um sie zu brechen, hebe den Arm deines Gegners und schlage zu, während du einen Schritt auf ihn zumachst. Eine Faust mit Handballen nach unten gerichtet ist am besten geeignet. Mit einem Aufwärtshaken kannst du auch unter den Arm treffen. Die Rippen unterhalb der Brustmuskeln und am Rücken brechen nicht so leicht. Die unteren Rippen dafür eher.
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Teil 11
Teil 11 von 12:

Mögliche Therapieansätze

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  1. Drück auf die Schläfen, die Flanken deines Nasenrückens und die Kanten deiner Augenhöhlen etwa 5 mm von deinem Nasenrücken entfernt.
    • Vorderseite des Kopfes: Massiere beide Schläfen.
    • Oberseite des Kopfes: Übe Druck aus an der Stelle über den Ohren.
    • Rückseite des Kopfes: Führe deine Finger hinter deinen Ohren zum Ende des Schädels und übe dort Druck aus.
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Teil 12
Teil 12 von 12:

Druckpunkte üben

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  1. Schnelligkeit ist der Schlüssel. Wenn du zu lange nach einem Druckpunkt suchst, bekommst du eine auf die Nuss. Übe häufig und sicher. Trainiere als wärst du in einem echten Kampf. Nutze alle Schnelligkeit und Stärke, die du hast. Du kämpfst so wie du übst.
    • Wenn du dich auf Schnelligkeit fokussierst, atme normal. Deine Arme könne sich schneller bewegen als deine Lunge. Auch wenn kontrolliertes Atmen die Kraft verschafft, es verlangsamt deine Arme.
  2. Jeder ist anders und hat eine andere Schmerztoleranz. Ein Punkt an deinem Körper kann bei jemand anderes ein Stück weiter links sein. Manche spüren ihn auch gar nicht. Wenn du mit vielen Leuten übst, kannst du die Punkte besser einschätzen.
    • Abklopfen. Wenn du mit einem Freund übst, lasse ihn laut auf den Oberschenkel klopfen wenn der Schmerz zu stark wird, aber erst dann. Falsche Zuversicht ist fatal im Kampf.
  3. Siehe immer auf dein Ziel. Ohne Augen, kein Fokus.
  4. Schlüsselfertigkeiten beim Training:
    • Nutze Finger- und Daumenspitzen für die Techniken. Das funktioniert wie eine Nadel. Bündele all deine Kraft in den Fingerspitzen, vervielfache den Druck pro Fläche. Man verwendet eine Nadel ja nicht seitlich.
    • Beuge immer deine Knie, zumindest etwas. Entsprechend mehr bei einer Technik. Das verschafft dir Stabilität und Kraft. Wenn du komplett aufrecht stehst, bist du wie ein Baum, der gleich gefällt werden kann.
  5. Wenn du nach unter drückst, beuge deine Knie. Wenn du nach vorne drückst, schreite in diese Richtung oder drehe deine Hufte entsprechend.
    • Für mehr Kraft beim Schlagen, stelle dir dein Ziel etwas hinter dem eigentlichem vor. (nicht beim Training mit jemandem Gegenüber)
    • Beim Schlagen, drehe deine Hüfte mit. Das ist ein Eckpfeiler der Kampkunst. Es bewegt dein Gewicht und ist oft die Quelle der Kraft bei verschiedenen Techniken.
  6. Nach einem Schlag musst du schnell zurückziehen. Es ist wie abfedern, da du Energie zurückgewinnen kannst. Möchtest du das Gegenteil, die Energie komplett abgeben, verursachst du damit mehr Schaden, speziell in den Knochen. Dadurch können diese eher brechen und verhindert, dass dein Arm oder Bein gepackt wird.
  7. Im Kampfsport auch bekannt als „kiai“ (aus dem Japanischen). Es muss aus deinem Zwerchfell kommen, um deine innere Kraft zu entfachen. Es verschafft dir Zuversicht und verängstigt deinen Angreifer. Die dabei angespannten Bauchmuskeln schützen zusätzlich deinen Solarplexus. Das kiai macht den Unterschied, ob Druckpunkte funktionieren oder nicht.
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Tipps

  • Bei Druckpunkten quetscht man hauptsächlich Muskeln. Fühle an deinem Körper entlang und du wirst viele weitere finden.
  • Recherche. Wenn du etwas hier nicht verstehst, suche nach weiteren Infos, am besten bei einem Lehrer.
  • Wenn du einen Kampf nicht mit Druckpunkten gewinnen kannst, lerne Schläge und Tritte.
  • Das sind echte Kampfkunsttechniken, somit solltest du besser einen echten Lehrer aufsuchen. Vermeide einen „McDojo”.
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Warnungen

  • Sei vorsichtig. Fehler führen zu Verletzung, Tod oder einem aufgebrachten Trainingspartner. Frage diesen besser vorher. Bei einer richtigen Auseinandersetzung, verwende Druckpunkte nur als letzten Ausweg und wenn jemandes Leben in Gefahr ist. Deiner Oma auf die Kehle schlagen und umbringen, nur weil sie dir einen Klaps verpasst hat, gilt vor Gericht nicht als „Selbstverteidigung“. Daher solltest du eher Kampfkünste wie Aikido erlernen, anstatt dich nur auf Druckpunkte zu verlassen.
  • Auch wenn es offensichtlich ist: „Schlage nicht wirklich auf deinen Trainingspartner ein. Schlage seitlich daneben“. Handrücken und Brustbein sind ok, aber meide Kopf, Weichteile, Beine und Füße. Auch Profis machen Fehler.
  • Meide Druckpunkte, die “magisch” klingen. Denn das sind sie nicht. Auch wenn sie auf Akkupunktur und ihren Effekt basieren und dadurch Respekt der medizinischen Gemeinschaft erlangen, sind sie oft nicht effektiv und schnell genug bei einem Kampf. Der Sinn von Druckpunkten als Selbstverteidigung ist ein sofortiges Resultat. Es ist ein simpler Fakt der Anatomie, dass die Lähmung eines Armes nicht den Kopf aufhält.
  • Bedenke die Verteidigungsmöglichkeiten deines Gegenübers. Seine Hände und Beine sind frei einsetzbar und können dich angreifen oder packen. Diese Techniken werden in vielen Kampfsportarten eingesetzt, wie z.B. Taijutsu (schnelle Hand-zu-Hand-Angriffe)
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