PDF herunterladen
PDF herunterladen
Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, Hebräisch lesen zu lernen. Für die korrekte Leseart der hebräischen Sprache musst du wissen, wie das hebräische Alphabet gelesen und ausgesprochen wird.
Vorgehensweise
-
Lerne die einzelnen Buchstaben und ihre Aussprache. Das hebräische Alphabet besteht aus 22 Buchstaben [1] X Forschungsquelle , wovon fünf von ihnen am Ende eines Wortes unterschiedlich sein können. Bedenke, dass keiner dieser Buchstaben wirklich auszusprechen ist, denn es handelt sich um Konsonanten. Wenn du versuchst, die einzelnen Buchstaben auszusprechen, klingt das in etwa so, als würdest du versuchen, ein deutsches Wort ohne Vokale auszusprechen. Hier ist eine Liste des hebräischen Alphabets:
- א /’alef/. Aleph ist wahrscheinlich der Buchstabe, der am einfachsten zu lernen ist, denn es hat keinen Laut! Damit diese Buchstabe einen Laut ergibt, muss er mit einem Vokal kombiniert werden. Oft findet man diesen Buchstaben am Ende eines Wortes, wo er nicht ausgesprochen wird. Es ist also ein stiller Buchstabe wie das H in „Theater“ oder „Rhythmus“.
- בּ /bet/ und ב /vet/. Auch wenn diese beiden Buchstaben unterschiedliche Laute erzeugen, werden sie doch als ein Buchstabe angesehen. Um sie auseinanderhalten zu können, merke dir, dass Bet einen Punkt hat und Vet nicht. Bet erzeugt einen „B“-Laut, aber nur in Kombination mit einem Vokal, ansonsten hat es keinen Laut. Ebenso erzeugt Vet in Kombination mit einem Vokal einen „V“-Laut.
- ג /’gimel/. Da Bet und Vet als ein Buchstabe angesehen werden, ist Gimel der dritte Buchstabe des hebräischen Alphabets. Er wird mit einem „G“-Laut ausgesprochen wie z.B. in „Garten“. Ist dieser Buchstabe mit einem Apostroph versehen, wird er ausgesprochen wie das G im englischen Wort „giraffe“.
- ד /’dalet/, auch /’daled/. Wie du dir wahrscheinlich schon gedacht hast, macht Dalet einen „D“-Laut. Wie alle anderen Buchstaben braucht es einen Vokal, um eine wirkliche Aussprache zu bekommen.
- ה /he/, auch /hej/. He bringt einen „H“-Laut wie man ihn in „Heu“ oder „Hallo“ finden kann. Niemals macht He einen ch-Laut. Genauso wie Aleph wird dieser Buchstabe manchmal an das Ende eines Wortes gehängt.
- ו /vav/. Vav macht prinzipiell denselben Laut wie Vet, aber wird als ein anderer Buchstabe angesehen.
- ז /’zain/. Obwohl man einen scharfen „Z“-Laut vermuten könnte, wird dieser Buchstabe ausgesprochen wie ein S in „Sommer“, „süchtig“ oder dem englischen Wort „crazy“. [2]
X
Forschungsquelle
- ח /χet/. Chet ist einer der Buchstaben aus dem hebräischen Alphabet, der vielen bekannt vorkommt. Er klingt fast so, als würdest du gurgeln oder dich intensiv räuspern. Er klingt ähnlich, als würdest du versuchen, das CH als einzelnes Wort auszusprechen.
- ט /tet/. Tet macht einen „T“-Laut wie in „Tango“ und „Tomate“. Auf keinen Fall macht Tet einen Laut wie das englische TH.
- י /jod/, auch /jud/. Yod klingt wie ein J in „Jesus“ oder wie das Y im englischen „you“. Manchmal klingt dieser Buchstabe auch wie langgezogenes I (wie z.B. in dem englischen Wort „Greek“), besonders wenn er in der Mitte eines Wortes vorkommt.
- כּ /kaf/. Dieser Buchstabe ist etwas schwerer zu lernen, da er vier Ausprägungen hat: כּ (Kaf), כ (Chaf), ךּ (Kaf Sofit) und ך (Chaf Sofit). Kaf wird ausgesprochen wie „K“ in „Kuh“ und Chaf wird ausgesprochen wie ein englischer CH-Laut, z.B. in dem Namen „Chet“. Kaf Sofit und Chaf Sofit werden genauso ausgesprochen wie jeweils Kaf und Chaf, allerdings nur am Ende eines Wortes. Das klingt vielleicht alles etwas verwirrend, aber mit etwas Übung wirst du dir immer sicherer in der Aussprache und im Lesen.
- ל /’lamed/. Lamed macht einen hellen „L“-Laut wie in „Licht“ oder „Laut“.
- מ /mem/. Auch Mem hat zwei verschiedene Ausprägungen: מ (Mem) und ם (Mem Sofit), die sich durch ihre linguistische Lage innerhalb eines Wortes unterscheiden. Mem Sofit steht am Ende eines Wortes und sieht quadratischer aus als Mem. Ausgesprochen werden beide Ausprägungen wie das M in „Milch“ oder „Mai“.
- נ /nun/. Auch Nun hat eine weitere Ausprägung: ן (Nun Sofit). Nun steht immer Am Anfang oder in der Mitte eines Wortes, während Nun Sofit nur am Ende eines Wortes zu finden ist. Ausgesprochen wird dieser Buchstabe wie ein „N“-Laut in „nie“ oder „November“.
- ס /'sameχ/. Samech macht einen scharfen und spitzen „S“-Laut, ähnlich als würdest du in kindlicher Art versuchen, eine Schlange zu imitieren. Du findest den Laut z.B. im englischen Wort „Sierra“.
- ע /’ain/. Dieser Buchstabe ist für viele, die keine Muttersprachler sind, schwer auszusprechen, da lateinische und germanische Sprachen diesen Laut nicht besitzen. In verschiedenen Bereichen wird er unterschiedlich ausgesprochen. Der linguistischen Term für diesen Buchstaben ist „stimmhafter pharyngaler Frikativ“ und hat Äquivalente in verwandten Sprachen, z.B. Arabisch oder Syrisch. Generell behandeln viele nicht-Muttersprachler (und auch einige Muttersprachler) diesen Buchstaben wie ein Aleph: sie sprechen ihn also nicht aus, sondern nur den verbundenen Vokal. Wenn du versuchen willst, diesen Buchstaben trotzdem auszusprechen, versuche einen Laut zu machen, der so klingt, als würdest du versuchen wollen, die Buchstabenkombination „ng“ oder „nk“ auszusprechen. Viele Muttersprachler sprechen ihn so aus, aber ist absolut okay, wenn du ihn still lässt. [3]
X
Forschungsquelle
- פ /pe/, auch /pej/. Auch hier gibt es verschiedene Ausprägungen: פ (Pe), פּ (Fe), ףּ (Fe Sofit) und ף (Pe Sofit). Pe wird ausgesprochen wie ein P in „Papa“ und während Pe Sofit genauso ausgesprochen wird, steht dieses immer nur am Ende eines Wortes. Fe und Fe Sofit werden ausgesprochen wie der „F“-Laut in „Fuchs“ oder „Foxtrott“, allerdings ist Fe Sofit nur am Ende eines Wortes aufzufinden.
- צ /’tsade/. Tsade wird fälschlicherweise oft Tsadik genannt. Auch dieser Buchstabe hat zwei Ausprägungen: צ (Tsade), welches am Anfang und in der Mitte eines Wortes steht und ץ (Tsade Sofit), welches nur am Ende eines Wortes zu finden ist. Beide Ausprägungen werden ausgesprochen wie ein „Z“-Laut, z.B. zu finden in „Zucker“. Es gibt auch Variationen, in denen er ausgesprochen wird wie ein „tz“-Laut. [4]
X
Forschungsquelle
- ק /kof/, auch /kuf/. Dieser Buchstabe erzeugt einen „K“-Laut wie in „Kilo“. Er kann in einigen Regionen auch als „Q“-Laut ausgesprochen werden, der „K“-Laut ist jedoch weiter verbreitet.
- ר /reʃ/, auch /rejʃ/. Dieser Buchstabe wird ausgesprochen wie ein R, z.B. zu finden in „Robert“.
- שׁ /ʃin/. Auch hier gibt es zwei Ausprägungen: שׁ (Shin) und שׂ (Sin). Um sie auseinanderhalten zu können, merke dir einfach, dass Shin einen Punk auf der rechten Seite hat, während das Zeichen für Sin einen Punkt auf der linken Seite hat. Shin wird ähnlich ausgesprochen wie das deutsche „Sch“ und Sin macht einen „S“-Laut wie in Tsade.
- ת /tav/, auch /taf/. Tav macht den gleichen laut wie Tet: wie das T in „Tango“.
-
Lerne die Vokale. Hebräische Konsonanten werden mit Vokalen kombiniert, damit unterschiedliche Laute zustande kommen. Der Konsonant Samech z.B. macht alleine nur einen „S“-Laut, aber mit einem Strich (Patach) unter dem Samech-Zeichen entsteht der Laut „sah“. Mit ein bisschen Übung sind die hebräischen Vokale einfach zu lernen.
- אֵ Patach. Patach ist eine kleine Linie, die unter andere Buchstaben gesetzt werden kann. Der Laut, der dann entsteht ist der jeweilige Buchstabe plus einen „ah“-Laut (wie in „Ball“).
- אָ Kamatz. Kamatz macht einen laut ähnlich zu Patach: ein lang gezogenes A. Sie sehen auch ähnlich aus, allerdings hat Kamatz eine kleine Mittellinie.
- וֹ Cholam malé. Vom Aussehen her ist dieser Vokal quasi der Buchstabe Vav mit einem Punkt am oberen Ende. Dieser Vokal erzeugt einen „oh“-Laut. Auch wenn sie sich ähnlich sehen, erzeugt dieser Vokal keinen „voh“-Laut, da der „V“-Laut des Vav verloren geht.
- בֹּ Cholam chasér. Dieser Vokal besteht aus einem Punkt leicht links über dem Konsonanten, kann aber nicht bei allen Konsonanten verwendet werden. Daher gibt es zusätzlich Cholam malé. Dem Konsonanten wird bei diesem Vokal ein „oh“-Laut hinzugefügt, ohne den Laut des Konsonanten zu verlieren (wie bei Colam malé).
- אֶ Segol. Bei diesem Vokal bilden drei kleine Punkte unter dem Konsonanten ein Dreieck. Es wird dann ein kurzes „eh“ ausgesprochen. Würde man diesen Vokal also z.B. mit dem Konsonanten Bet kombinieren, erhält man den Laut „beh“.
- בֵּ Zére. Dieser Vokal besteht aus zwei Punkten, die eine horizontale Linie bilden. Wie Segol wird hier ein „eh“-Laut gebildet, allerdings ein langgezogenes „eeh“, das fast in Richtung eines „äh“-Lautes geht. Zusammen mit dem Konsonant Vet würde sich also z.B. der Laut „veeh“ ergeben.
- מְ Schwa na. Dieser Vokal fügt einen „U“-Laut zu einem Konsonanten hinzu. Äußerlich sind es zwei Punkte in einer vertikalen Linie. In Kombination mit dem Konsonanten Mem erhält man beispielsweise den Laut „muh“.
- וּ Schuruk. Dieser Vokal macht auch einen „U“-Laut, allerdings einen langgezogenen. Dieser Vokal kann nur mit dem Konsonanten Vav kombiniert werden, der daraufhin seinen „V“-Laut verliert. Es bleibt also nur ein langes „uh“ (wie z.B. im englischen Wort „blue“).
- אֻ Qubutz. Dieser Vokal besteht aus drei Punkten, die versetzt in einer Linie unter jeden Konsonanten gesetzt werden können. Es entsteht dadurch ein „uuh“-Laut, ähnlich wie im englischen Wort „food“. In Kombination mit dem Konsonanten Bet erhält man z.B. „boo“/“buuh“.
- אֲ Chataf patach, Chataf segol und Chataf kamatz. Chataf besteht aus zwei Punkten, die eine vertikale Linie bilden und wird mit Patach, Segol oder Kamatz kombiniert, um den Vokallaut zu verkürzen. Es sind also kurze Vokale.
- נִ Chirik. Chirik erzeugt einen „eeh“-Laut, der ähnlich klingt wie er in den englischen Worten „me“ oder „Greek“ vorkommt. Dieser Vokal besteht aus einem Punkt, der unter jeden Konsonanten gesetzt werden kann. Chirik in Kombination mit Bet z.B. ergibt einen Laut, als würde man das englische Wort für Biene („bee“) aussprechen.
- רָ Kamatz Katan. Dieser Vokal ist äußerlich ähnlich zu Kamatz, allerdings berührt die Mittellinie die obere Linie nicht ganz. Kamatz Katan erzeugt einen „o“-Laut, bei dem die Lippen spitz zugehen. Der Laut ähnelt dem „oh“-Laut, dem man beim Aussprechen des englischen Wortes „flow“ macht.
-
Übung macht den Meister. Eine neue Sprache zu lernen ist oft nicht einfach, aber mit etwas Durchhaltevermögen und Übung ist es kein Problem. Je mehr du übst, desto leichter wird es dir fallen.Werbeanzeige
Tipps
- Erkundige dich, ob in deiner Nähe Hebräisch-Kurse angeboten werden, z.B. an der Universität oder einer Volkshochschule oder Fremdsprachenschule.
- Hebräisch wird von rechts nach links gelesen! Wenn es dir schwerfällt, einige Wörter auszusprechen, erinnre dich daran, immer von rechts nach links zu lesen. Das ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber du wirst merken, dass es dir mit der Zeit immer leichter fällt.
- Die Tora z.B. ist ohne Vokale und Symbole geschrieben. Für das einfachere Lesen jedoch, sind diese aber trotzdem in vielen Chumaschen bzw. gedruckten Buchversionen der Tora enthalten. Hebräische Wörter haben meistens einen Stamm, er aus drei Buchstaben besteht und an den dann z.B. Affixe und Suffixe gehängt werden, um verschiedene Wörter zu bilden. Der Stamm für das Wort „Arbeit“ (Avoda, Ayin-Beit-Vav-Dalet-Reish-He) ist Ayin-Beit-Dalet. Mit diesem Wortstamm erhält man dann z.B. auch die Worte für „Sklave“, „Zwangsarbeit“, etc.
- Alle Buchstaben, die eine „Sofit“-Variante haben, stehen normalerweise am Anfang oder in der Mitte eines Wortes, während ihre Sofit-Version ausschließlich am Ende eines Wortes auftritt. Das Konzept funktioniert ähnlich wie die Satzzeichen in der deutschen Sprache (ein Punkt bedeutet immer das Ende eines Satzes; ein Komma steht nie am Ende eines Satzes; das Fragezeichen steht nur am Ende des Satzes, niemals am Anfang oder in der Mitte) oder wie die Großschreibung in der englischen Sprache, in der üblicherweise alles klein geschrieben wird, bis auf Satzanfänge (und Eigennamen).
- Mit der Ausnahme von Cholam malé und Schuruk, wird der Vokallaut mit dem Konsonantlauten verbunden.
- Es gibt verschiedene „Versionen“ des Hebräischen und je nachdem, wie alt der Text ist, den du liest, wird es manchmal etwas schwieriger.
- Ein Wortstamm kann unterschiedliche Bedeutungen haben. Beit-Reish-Kaph z.B. kann Baruch (Gesegneter) oder Berekh (Knie) bedeuten – (linguistischer) Kontext ist also sehr wichtig!
- Von einzelnen Buchstaben gibt es regional unterschiedliche Aussprachen.
- Wenn Chet am Ende eines Wortes steht und in Kombination mit Patach ist, entsteht ein „ach“-Laut wie in „Bach“.
Werbeanzeige
Warnungen
- Du brauchst sehr viel Geduld. Hebräisch zu lernen erfordert Disziplin und es kann teilweise sehr lange dauern, die Unterschiede und Feinheiten der hebräischen Sprache zu lernen. Dieser Artikel ist nur eine grobe Übersicht.
Werbeanzeige
Was du brauchst
- Bücher und Texte in Hebräisch zum Üben
Referenzen
Über dieses wikiHow
Diese Seite wurde bisher 14.111 mal abgerufen.
Werbeanzeige