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Deine Nieren filtern alle Flüssigkeiten im Körper und entfernen Abfälle aus dem Blut und der Lymphflüssigkeit. [1] Nierensteine entwickeln sich, wenn die Mineralien und Säuren des Urins kristallisieren und Ablagerungen im Harntrakt bilden. [2] Es kann nur ein paar Tage bis hin zu mehreren Wochen dauern, bis diese Ablagerungen ausgeschwemmt werden. Das hängt davon ab, wie groß sie sind. Es kann sogar sein, dass sie zu groß sind, um von allein abzugehen, so dass ein medizinischer Eingriff nötig wird. [3] Falls du Nierensteine hast, gibt es Wege, um sie gefahrlos loszuwerden.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Nierensteine behandeln

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  1. Große Mengen Wasser sind sehr nützlich bei Nierensteinen. Diese Behandlungsmethode hat sich als wirksam erwiesen, wobei der Konsum von mehr Flüssigkeit noch weitere Vorteile hat. [4] Versuche, tagsüber mehr Wasser zu trinken, selbst wenn du bereits die empfohlene Menge zu dir nimmst. Bei Nierensteinen wird geraten, 2 bis 2,8 Liter Wasser pro Tag zu trinken. Habe das Wasser immer dabei und trinke es ständig. Je mehr Wasser du trinkst, desto verdünnter wird dein Urin.
    • Das kann dazu beitragen, die Salze im Nierenstein aufzulösen, was wiederum dessen Abgang fördern kann.
    • So vermeidest du ggf. auch eine Harnwegsinfektion, die häufig bei Nierensteinen auftritt.
    • Pass aber auf, dass dir nicht übel wird, weil du zu viel Wasser auf einmal trinkst.
  2. Das häufigste Symptom bei Nierensteinen sind Schmerzen. Dagegen kannst du frei verkäufliche Schmerzmittel, z.B. nicht steroidale Entzündungshemmer (NSAID) oder Paracetamol® in kleinen Dosen, zu dir nehmen. Zu den NSAIDs zählen Naproxen®, Ibuprofen® und Aspirin®. Diese Mittel scheinen weniger Nebenwirkungen als Schmerzmittel auf Opioid-Basis zu verursachen. Deshalb solltest du eines davon ausprobieren, bevor du deinen Arzt um ein rezeptpflichtiges Mittel bittest. [5]
    • Befolge immer die Dosierungs- und Anwendungsanweisung auf der Packung. Die Standarddosis für Ibuprofen® ist 400 – 800 mg alle sechs Stunden, die für Paracetamol® 1000 mg alle sechs Stunden. Naproxen® sollte alle 12 Stunden in einer Dosierung von 220 – 440 mg eingenommen werden. Verwende eines der anderen Medikamente nach Bedarf bei moderaten bis starken Schmerzen.
    • Ache darauf, nie zwei NSAIDs zusammen zu nehmen, da sie die Nierenfunktion einschränken können.
    • Dein Arzt verschreibt dir ggf. auch ein starkes Schmerzmittel, z.B. ein Opioid [6] [7] [8] oder krampflösende Mittel wie Tamsulosin®, Alfuzosin®, Nifedipin®, Doxazosin® und Terazosin®. [9] [10]
  3. In einigen Fällen wird dein Arzt dir eine Wassertablette (ein Diuretikum) verschreiben, die die Bestandteile im Urin auflöst, so dass der Nierenstein schneller ausgeschieden werden kann. Das geschieht am häufigsten, wenn der Nierenstein hauptsächlich aus Kalzium besteht. In diesem Fall können Thiazide den Kaliumspiegel im Urin senken. Die Erhöhung des Magnesiumspiegels kann bei einer langfristigen Therapie auch hilfreich sein, um die Bildung von Oxalatnierensteinen zu senken. [11]
    • Dein Arzt verschreibt dir ggf. auch Kaliumcitrat. [12] Diese Tabletten binden Kalzium, um zu verhindern, dass es mit dem Urin ausgeschieden wird. So wird verhindert, dass sich überschüssiges Kalzium in den Nieren bildet, so dass die Bildung von Kalziumnierensteinen verhindert wird.
    • Dein Arzt verschreibt dir ggf. auch einen Alphablocker, damit sich die Muskeln im Harntrakt entspannen, damit der Nierenstein leichter und weniger schmerzhaft abgehen kann. [13]
    • Wenn der Nierenstein durch eine Infektion hervorgerufen wurde, dann kann es sein, dass du auch Antibiotika einnehmen musst. [14]
  4. Manchmal sind die Steine zu groß, um allein zu zerbrechen oder sie blockieren den Harntrakt. Dein Arzt wird dich zum Urologen überweisen, der eine der folgenden Methoden anwenden wird, um den Stein aufzulösen:
    • Stoßwellenlithotripsie : Der Arzt wird eine spezielle Maschine einsetzen, die Schockwellen aussendet. Die sorgen dafür, dass der Stein zerbricht, so dass er mit dem Urin ausgeschieden werden kann. Das ist eine nicht invasive Prozedur, die am häufigsten angewendet wird. [15]
    • Percutane Nephrolithotomie : Hier macht der Urologe einen Einschnitt am Rücken und nutzt eine Glasfaserkamera, um den Stein zu lokalisieren und zu entfernen. [16] Dieser Eingriff erfolgt unter Vollnarkose, so dass du ggf. für ein paar Tage im Krankenhaus bleiben musst.
    • Ureteroskopie : Der Urologe wird dabei eine Kamera durch den Harnleiter führen. Sobald er den Stein lokalisiert hat, nutzt er einen Laser, um ihn zu zerbrechen.
    • Ureterstents : Ein Stent ist eine hohle Röhre, die eingesetzt wird, um einen großen Stein abzuleiten oder die Heilung nach einer OP zu fördern. Er wird für eine bestimmte Zeit in den Harnleiter eingesetzt. Bleibt er zulange im Körper, können sich im Stent selbst Steine bilden. [17]
  5. Sobald der Stein zerbrochen ist, bittet dich dein Arzt wahrscheinlich, durch ein Sieb zu urinieren, damit der Stein herausgefiltert werden kann. Du musst diese Teile dann einsammeln und sie deinem Arzt geben, so dass er die Ursache des Nierensteins feststellen kann. [18] [19]
    • Der Arzt fordert dich ggf. auf, deine Urinmenge 24 Stunden nach dem Abgang des Steins zu messen. So kann er feststellen, wie viel Urin du pro Tag bildest. Denn es ist wahrscheinlicher, dass du neue Steine bekommst, wenn du nicht genug Urin produzierst.
    • Wenn dein Arzt feststellt, dass du Kalzium-Oxalatsteine hast, dann wird er dir eine Ernährungsumstellung vorschlagen, um zukünftig Steine zu vermeiden. Du musst wahrscheinlich auch deinen Salzkonsum verringern, ebenso wie tierisches Eiweiß. Und du wirst darauf achten, ausreichend Kalzium zu dir zu nehmen und keine Lebensmittel zu essen, die viel Oxalat enthalten. Dazu zählen Spinat, Rhabarber, Nüsse und Weizenkleie.
    • Wenn es sich bei dir um Kalzium-Phosphatsteine handelt, dann musst du deinen Konsum von Natrium und tierischem Eiweiß senken und musst dich auf kalziumreiche Nahrung konzentrieren.
    • Um Harnsäuresteine zu verhindern, musst du einfach weniger tierisches Eiweiß zu dir nehmen.
    • Struvitsteine können sich bei einer Infektion wie der des Harntraktes bilden. [20]
    • Cystinsteine werden von einer erblich bedingten Erkrankung, der sog. Cystinurie, hervorgerufen. Dabei wird durch die Nieren zu viel der Aminosäure Cystin ausgeschieden. [21] Wenn du diese Erkrankung hast, dann musst du mehr Flüssigkeit zu dir nehmen, um die Bildung neuer Steine zu verhindern.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Pflanzliche Mittel nutzen

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  1. Wenn du bei Nierensteinen pflanzliche Mittel nehmen willst, sprich zuerst mit deinem Arzt. Einige dieser Mittel können Medikamente beeinflussen oder andere Erkrankungen verschlimmern. Lass den Arzt wissen, was du vor hast, so dass er überprüfen kann, dass dein Plan ungefährlich ist.
    • Nur sehr wenige pflanzliche oder Hausmittel sind durch wissenschaftliche Studien belegt, oft handelt es sich nur um Einzelberichte oder persönliche Erfahrungen.
  2. Wenn es sich um ein Arzneimittel handelt, dann muss es offiziell dafür zugelassen sein. [22] So stellst du sicher, dass es nur hochwertige Zutaten enthält und dass sie den Angaben auf der Verpackung entsprechen.
    • Pflanzliche Mittel, die du in der Apotheke erhältst, sind als Arzneimittel zugelassen.
  3. Roher Selleriesaft und Selleriesamen wirken krampflösend, abführend und schmerzlindernd. Das heißt, sie können sowohl Schmerzen senken als auch Steine auflösen.
    • Verwende einen Mixer, um Selleriesaft herzustellen. Trinke täglich drei bis vier Gläser.
    • Du kannst auch Selleriesamen zu anderen Rezepturen hinzugeben, um deine Steine aufzulösen. [23]
  4. Das ist eine Pflanze, die in Brasilien schon seit vielen Jahren verwendet wird, um Nierensteine und -schmerzen zu behandeln. Es gibt für diese Pflanze keine Dosierung, befolge deshalb einfach die Angaben auf der Flasche.
  5. Dabei handelt es sich um ein pflanzliches Mittel, das Entzündungen und Schmerzen ebenso wie Aspirin® entgegenwirkt, allerdings ohne dieselben Nebenwirkungen.
    • Du kannst das Mittel in Wasser einnehmen, indem du 10 – 20 Tropfen der flüssigen Weidenrinde in ein Glas Wasser gibst. Trinke das vier- bis fünfmal pro Woche.
    • Du bekommst das Mittel auch als 400 mg Kapsel, die du vier- bis sechsmal täglich einnehmen solltest. [27]
  6. Dieses Mittel wird bei Nierenbeschwerden und -steinen eingenommen, weil es schmerzlindernd wirkt. Es gibt sie in Kapselform (400 – 500 mg). Befolge immer die Anweisungen des Herstellers auf der Packung.
    • Es gibt keine klinischen Belege für die Wirksamkeit dieses Mittels, es gilt aber als wirksames Hausmittel. [28]
  7. Mische etwa 15 ml Zitronensaft, 350 ml Wasser und einen Esslöffel Apfelessig.
    • Trink die Mischung einmal pro Stunde, um Schmerzen zu lindern. [29]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Nierensteine verstehen

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  1. Die Steine sind meist sehr klein und können ohne Symptome auftreten. Symptome beginnen, wenn die Steine groß genug sind, um die Nieren oder den Harnleiter zu blockieren oder wenn sie eine Infektion verursachen. Das verursacht hauptsächlich Schmerzen, die meist: [30] [31]
    • Stark, aber periodisch auftreten
    • Stark oder stechend auftreten
    • Im Rücken, entlang der Kanten des Rückens, im Unterbauch oder im Schritt auftreten. Wo der Schmerz auftritt, hängt davon ab, wo sich der Stein im Harntrakt befindet.
  2. Auch wenn Schmerz das häufigste und anhaltendste Symptom ist, gibt es andere, die bei Nierensteinen auftreten können. Sie hängen davon ab, wie groß der Stein ist und wie er dich beeinträchtigt. Solltest du folgende Symptome bemerken, wende dich sofort an deinen Arzt: [32]
    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Schweißausbrüche
    • Blutiger, trüber oder übelriechender Urin
    • Fieber
    • Schmerzen beim Wasserlassen
    • Extreme Schmerzen im Rücken oder Unterbauch, die nicht weggehen.
  3. Nierensteine kommen sehr häufig vor und können jeden zu jeder Zeit betreffen. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leiden irgendwann in ihrem Leben unter Nierensteinen, wobei diese Zahl steigt. Das höchste Risiko besteht, wenn du ein männlicher Weißer zwischen 40 und 70 bist oder eine weiße Frau zwischen 50 und 70.
    • Trotz dieses hohen Risikos hat sich die Anzahl von Nierensteinen in jungen Erwachsenen in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Obwohl noch keine eindeutigen Ursachen dafür vorliegen, glauben Forscher, dass Ursachen Fettleibigkeit, Gewichtsprobleme oder der erhöhte Konsum von Softdrinks sein könnten. [33]
    • Andere Risikofaktoren sind Nierensteine in der Familie, Ernährung, bestimmte Medikamente und die Einnahme von mehr als zwei Gramm Vitamin C pro Tag sowie eine Vorgeschichte von Nierenerkrankungen und der ethnische Background. Weiße Männer bekommen dreimal häufiger Nierensteine als Amerikaner afrikanischen Ursprungs. [34] [35]
  4. Dein Arzt wird dich nach deinen Symptomen fragen, deine gegenwärtigen Beschwerden überprüfen und eine Urinprobe nehmen. Die Probe wird im Labor auf den Gehalt an Mineralien und anderen Substanzen untersucht. Bevor eine Behandlung eingeleitet wird, muss dein Arzt bestätigen, dass du tatsächlich unter Nierensteinen leidest und nicht unter etwas anderem.
    • Dein Arzt nutzt ggf. auch bildgebende Diagnostik wie Röntgen, CT oder MRT.
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Tipps

  • Auch wenn Cranberrysaft als gängiges Hausmittel gilt, gibt es keine konkreten medizinischen Beweise, dass dieser Saft oder andere Hausmittel vor Nierensteinen schützen oder sie beseitigen.
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  1. http://www.merckmanuals.com/professional/genitourinary-disorders/urinary-calculi/urinary-calculi
  2. http://cjasn.asnjournals.org/content/5/10/1893.full
  3. http://www.merckmanuals.com/home/kidney-and-urinary-tract-disorders/stones-in-the-urinary-tract/stones-in-the-urinary-tract
  4. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/kidney-stones/basics/treatment/con-20024829
  5. http://www.emedicinehealth.com/kidney_stones/page7_em.htm
  6. https://www.kidney.org/atoz/content/kidneystones_shockwave
  7. https://www.kidney.org/atoz/content/kidneystones_PNN
  8. http://urology.osu.edu/22746.cfm
  9. http://www.niddk.nih.gov/health-information/health-topics/Anatomy/kidneys-how-they-work/Pages/anatomy.aspx
  10. http://www.merckmanuals.com/professional/genitourinary-disorders/urinary-calculi/urinary-calculi
  11. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/kidney-stones/basics/causes/con-20024829
  12. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/kidney-stones/basics/causes/con-20024829
  13. http://www.usp.org/verification-services
  14. http://www.drugs.com/cg/low-oxalate-diet.html
  15. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15221244/
  16. Lans CA.Ethnomedicines used in Trinidad and Tobago for urinary problems and diabetes mellitus.J Ethnobiol Ethnomed. 2006 Oct 13;2:45
  17. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21176271
  18. https://umm.edu/health/medical/altmed/herb/willow-bark
  19. http://www.webmd.com/vitamins-supplements/ingredientmono-984-devil's%20claw.aspx?activeingredientid=984&activeingredientname=devil%27s%20claw
  20. http://homeremediesforlife.com/apple-cider-vinegar-for-kidney-stones/
  21. http://www.niddk.nih.gov/health-information/health-topics/Anatomy/kidneys-how-they-work/Pages/anatomy.aspx
  22. http://www.merckmanuals.com/professional/genitourinary-disorders/urinary-calculi/urinary-calculi
  23. http://www.niddk.nih.gov/health-information/health-topics/Anatomy/kidneys-how-they-work/Pages/anatomy.aspx
  24. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2931286/
  25. http://www.niddk.nih.gov/health-information/health-topics/Anatomy/kidneys-how-they-work/Pages/anatomy.aspx
  26. http://www.merckmanuals.com/professional/genitourinary-disorders/urinary-calculi/urinary-calculi

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