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Gepiercte Ohren sehen toll aus, aber das Piercen selbst ist ganz schön knifflig und nicht ungefährlich. Wenn du es aber absolut und unbedingt selbst machen willst, statt zu einem professionellen Piercer zu gehen, dann befolge unsere Anleitung, damit bei diesem durchaus riskanten Unterfangen nichts schief geht. Wenn du noch minderjährig bist, frage unbedingt deine Eltern um Erlaubnis!

Teil 1
Teil 1 von 3:

Das Piercing vorbereiten

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  1. Das musst du tun, damit keine Bakterien auf deinem Ohr zurückbleiben, die an dein Piercing geraten könnten. Bevor du stichst, solltest du warten, bis dein Ohr komplett getrocknet ist. [1]
    • Du kannst Wasserstoffperoxid oder Reinigungsalkohol auch dazu benutzen, dein Ohr zu desinfizieren.
  2. deine Ohren durchstechen willst. Es ist sehr wichtig, dass du genau planst, wo du dein Piercing haben möchtest, sonst stichst du am Ende schief, zu hoch oder zu niedrig. Vor allem wenn du beide Ohren durchstechen willst, solltest du dich im Spiegel genau davon überzeugen, dass du die Markierungen gleichmäßig setzt.
    • Wenn du bereits andere Piercings hast, und dies schon dein zweites oder drittes ist, achte darauf, dass du genug Platz zwischen den einzelnen Löchern lässt, damit sich Stecker nicht überlappen. Sie sollten allerdings auch nicht zu weit voneinander entfernt sein, sonst sieht es seltsam aus.
  3. Diese Nadeln sind inne hohl, und so kannst du ganz einfach den Ohrring durchziehen, nachdem du das Loch gestochen hast. Teile dir niemals Nadeln mit anderen Leuten, du riskierst lebensbedrohliche Infektionen! Piercingnadeln sind wirklich nicht teuer, und du kannst sie ganz einfach online bestellen oder in der Apotheke oder im Piercingstudio kaufen! [2]
    • Benutze eine Nadel, die genau eine Nummer größer ist als der Ohrring, den du tragen willst. Stäbe mit Kugeln mit einem Durchmesser von 1,2mm und eine 1,4mm Piercingnadel sind eine gute Kombination.
    • Du kannst auch gleich ein richtiges Piercing-Starterkit kaufen. Diese enthalten meist zwei sterilisierte Ohrstecker und sämtliches benötigtes Zubehör. Schau dich am besten im Internet danach um. Wenn du ein solches Paket benutzen willst, lies vorher gründlich die beiliegende Gebrauchsanleitung und befolge sie.
  4. Am besten für frisch durchstochene Ohren, egal ob Ohrläppchen oder Knorpelgewebe, sind Stecker. Ein Durchmesser von 1,2 mm und eine Länge von etwa 10 mm sind optimal; diese Länge lässt auch Raum für eventuelle Schwellungen, durch die das Ohrläppchen durchaus doppelt so dick werden kann.
    • Manche Schmuckgeschäfte verkaufen Piercing-Ohrringe. Das sind Stecker mit einem sehr scharfen Ende, ähnlich einer Nadel. Sie sind besonders gut geeignet, weil sie das frisch gestochene Loch noch einmal durchstechen und notfalls vergrößern.
    • Kaufe nach Möglichkeit Ohrstecker aus einem hochwertigen Material wie Silber oder Titan, da diese Metalle das Risiko von Allergien und Entzündungen minimieren. Viele Menschen reagieren auf minderwertige Metalle, die nur vergoldet sind oder Nickel enthalten, allergisch.
  5. Benutze niemals Nadeln, mit denen vor dir schon jemand hantiert hat; deine Nadel sollte aus einer frischen, sterilen Packung kommen. Halte die Nadel über die Flamme, bis die Spitze rot glüht. Du solltest dabei sterile Latexhandschuhe tragen, um sicherzugehen, dass du keine Bakterien von deinen Händen auf die Nadel überträgst. Entferne gründlich Ruß und andere Rückstände, indem du die Nadel mit mindestens zehnprozentigem Reinigungsalkohol oder Wasserstoffperoxid abreibst. Lass dir gesagt sein, dass auch das nur eine teilweise Sterilisation ist und nicht alle Mikroben abtöten kann, die sich möglicherweise auf der Nadel befinden. Die einzige Art, wie du eine Nadel hundertprozentig steril bekommst, ist mit einem Autoklav. [3]
    • Du kannst die Nadel auch sterilisieren, indem du sie abkochst. Erhitze Wasser auf dem Herd und lege die Nadel hinein, wenn es sprudelnd kocht. Lass sie fünf bis zehn Minuten im kochenden Wasser liegen und nimm sie dann mit einer Zange heraus und fasse sie nur noch mit sterilen Latexhandschuhen an. Wische noch einmal mit Wasserstoffperoxid oder Reinigungsalkohol darüber. [4]
  6. So können sich Bakterien nicht so schnell vermehren. Nach dem Händewaschen ziehst du sterile Latexhandschuhe an. [5]
  7. Einzelne Haare könnten zwischen Ohr und Ohrring geraten oder durch das Ohrloch gedrückt werden, während du es stichst. Binde dein Haar hoch oder halte es anderweitig von deinem Ohr weg.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Das Ohr piercen

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  1. Du musst etwas als Abstandhalter hinter dein Ohr klemmen, damit du dir nicht aus Versehen in den Hals stichst. Ein Korken oder ein sauberes und kühles Stück Seife funktionieren hier gut. Auch wenn in Filmen oft Äpfel oder Kartoffeln benutzt werden, ist das in der Realität keine gute Idee, denn diese können Bakterien und Keime in die Wunde übertragen, und das Piercing könnte sich entzünden. [6]
    • Lass dir nach Möglichkeit von einem oder mehreren Freunden helfen. Du könntest zum Beispiel eine zusätzliche Hand gebrauchen, um den Korken hinter deinem Ohr festzuhalten. Wenn du wirkliches völliges Vertrauen zu der Person hast, kannst du dir das Piercing auch von ihr stechen lassen. Auf jeden Fall geht es viel leichter, wenn du dir irgendwie helfen lässt.
  2. Du solltest die Nadel senkrecht auf dein Ohrläppchen setzen, also in einem 90°-Winkel, und genau an der Stelle, an der du es markiert hast. Aus dieser Position kann die Nadel dein Ohr am effektivsten durchstechen.
  3. Achte darauf, dass sie genau durch die angezeichnete Stelle geht und nicht abrutscht. Eventuell hörst du ein Geräusch, als würde etwas platzen, wenn die Nadel durch dein Ohrläppchen sticht – keine Panik! Wackele ein bisschen mit der Nadel und halte sie dann in einem leichten Winkel. Wenn du eine Kanüle benutzt, stecke den Schmuck in die Nadel. [7]
  4. Nachdem du das Ohr durchstochen hast, und während die Nadel noch in deinem Ohr steckt, steckst du den Schaft des Ohrrings in das Röhrchen der Nadel und schiebst sie dann komplett durch das Ohr. Der Ohrring sollte dann perfekt in das gerade gestochene Ohrloch rutschen.
  5. Ziehe die Nadel vorsichtig aus deinem Ohr heraus und achte dabei darauf, dass der Ohrring nicht mit herausrutscht. Das wird wahrscheinlich etwas wehtun, aber du solltest es trotzdem langsam und kontrolliert tun und nicht ruckartig, damit der Ohrring nicht herausfällt. Sonst musst du nämlich das Loch noch einmal durchstechen.
    • Sei dir bewusst, dass sich das gerade gestochene Ohrloch innerhalb von Minuten schließen kann, wenn kein Ohrring darin steckt. Wenn dir der Ohrring herausrutscht, sterilisiere ihn sofort erneut und stecke ihn so schnell wie möglich wieder in das Ohrloch. Wenn er sich nicht mehr hineinstecken lässt, musst du eventuell erneut stechen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Frische Piercings in den Ohren richtig pflegen

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  1. Du solltest den Ohrring auf gar keinen Fall herausnehmen. Nach sechs Wochen kannst du den Ohrring austauschen, aber lass das Loch nicht zu lange ohne Ohrring. Es dauert oftmals ein halbes Jahr bis hin zu einem Jahr, bis das Ohrloch „fertig“ ist und nicht mehr zuheilen wird, wenn du länger keinen Ohrring darin trägst.
  2. Wasche das Ohr mit einer warmen Salzlösung. Benutze dafür allerdings kein normales Tafelsalz sondern Meersalz oder Bittersalz. Salz reinigt das Piercing und sorgt dafür, dass sich das Loch nicht entzündet. Reinige das Piercing regelmäßig, bis das Loch vollständig abgeheilt ist. Benutze keinen Reinigungsalkohol mehr, sobald das Ohr durchgestochen ist.
    • Eine einfache Art, dein Ohr sauber zu halten, ist mit Salzwasser in einem Becher. Nimm dazu einen Becher, der etwas größer ist als dein Ohr und fülle ihn mit der Salzlösung. Lege ein Handtuch unter den Becher, für den Fall, dass etwas überlaufen sollte, und lege dich damit aufs Sofa. Jetzt kannst du dein Ohr langsam in das warme, salzige Wasser tauchen. Mach das fünf Minuten lang, und dein Ohr wird sich wie neu anfühlen. Besonders gut geeignet sind hierfür kleine Messbecher mit einem Fassungsvermögen von etwa 250 ml.
    • Du kannst auch einen Wattebausch oder ein Wattestäbchen in das warme Salzwasser tauchen und damit über das Piercing und das Ohrläppchen wischen.
    • Es gibt auch antiseptische Tinkturen speziell für frische Piercings. Du bekommst sie in Apotheken, Schmuckläden und Kosmetikläden. Tauche ein Wattestäbchen hinein und reibe damit einmal täglich das Piercing ab.
  3. Halte den Ohrstecker am vorderen Teil und drehe ihn, so dass sich auch der Stiel im Loch dreht. Dies hält das Loch offen bzw. hindert es daran, sich zu schließen, so dass es den Ohrring festklemmt. [8]
  4. Mach das aber bitte erst nach etwa sechs Wochen und tausche die alten Stecker sofort gegen neue ein, nachdem du das Ohrloch gereinigt hast.
    • Am besten ist es, wenn deine Ohrringe aus chirurgischem Stahl, Titan oder Niob bestehen, denn diese verursachen weniger Infektionen als billigere Materialien.
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Tipps

  • Achte darauf, dass dein Kissen keine losen Fäden oder ähnliches hat, sonst könntest du beim Schlafen mit dem frischen Piercing darin hängenbleiben und dir sehr wehtun.
  • Überlege dir, ob du ein Schmerzmittel nehmen willst. Du kannst etwa eine halbe Stunde vor dem Durchstechen deiner Ohren eine Schmerztablette nehmen. Dadurch tut es beim Stechen selbst zwar nicht weniger weh, dafür fallen aber die Schmerzen danach geringer aus. Manche Menschen glauben allerdings, dass Schmerzmittel deinen Körper daran hindern, das Blut aus der frischen Wunde gerinnen zu lassen.
  • Drehe das Piercing zu Beginn nicht. Du reißt so die Wunde jedes Mal wieder auf. Das Piercing kann nicht richtig verheilen und entzündet sich leichter. Nur jemand, der sich mit Piercings nicht auskennt, wird dir sagen, dass du es drehen sollst. Das solltest du jedoch erst tun, wenn keine Kruste und keine Absonderungen mehr zu sehen sind.
  • Denke einfach nicht zu viel über dein Piercing nach, sonst tut es noch mehr weh.
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Warnungen

  • Wenn du dein Ohr von einem Piercer durchstechen lässt, geht es wesentlich schneller und stressfreier.
  • Achte darauf, dass sich dein Piercing nicht entzündet! Sollte das passieren, nimm den Stecker nicht heraus, da du sonst die Entzündung im Ohrläppchen einschließen und die Probleme verschlimmern würdest. Spüle dein Ohr immer wieder mit warmem Salzwasser und geh zum Arzt, wenn die Entzündung nicht besser wird.
  • Wenn du dir auch nur ein kleines bisschen unsicher bist, gehe zu einem professionellem Piercer!
  • Benutze auf gar keinen Fall eine Ohrlochpistole, eine Sicherheitsnadel oder einen alten Piercingstecker, um dein Ohr zu durchstechen! Sicherheitsnadeln bestehen aus Materialien, die nicht für ein Piercing geeignet sind. Ohrlochpistolen können nicht vernünftig sterilisiert werden, und die Ohrstecker werden mit brutaler Gewalt durch die Ohrläppchen gejagt, wobei das Gewebe in deinem Ohr permanent zerstört wird.
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