Viele Frauen leiden irgendwann während der Schwangerschaft an Vaginalblutungen. Das gilt besonders für das erste Trimester, wenn die Schwangerschaft gerade beginnt. In vielen Fällen (gerade bei frühen und geringen Blutungen) kann das vollkommen normal sein. Allerdings ist eine fortgesetzte Blutung besorgniserregend und muss dringend von einem Arzt untersucht werden, speziell wenn sie von Schmerzen, Krämpfen, Fieber, Schwindel oder Ohnmacht begleitet wird. Kenntnisse über die richtigen Strategien zur Kontrolle auftretender Blutungen und das Wissen, wann die Konsultation eines Arztes für zusätzliche Hilfestellung und Behandlung erforderlich ist, sind bei Vaginalblutungen besonders wichtig und hilfreich.
Vorgehensweise
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Überwache die Blutungen. Es ist sehr wichtig, eine Vorstellung davon zu haben, wieviel Blut während einer Episode von Blutungen verloren geht. Das kann deinem Arzt bei der Erstellung der Diagnose und eines möglichen Behandlungsplans helfen. Sobald du die erste Blutung bemerkst, solltest du damit beginnen, die Blutmenge zu beobachten, die du verlierst.
- Du kannst dieses Unterfangen am besten mit einer Binde meistern, die du in deiner Unterwäschen trägst. Zähle die Binden, die zwischen acht Uhr morgens an einem Tag und acht Uhr morgens am nächsten Tag mit Blut getränkt sind. Schreibe die Anzahl auf und bringe deine Aufzeichnungen bei deinem nächsten Arzttermin zur Beurteilung mit.
- Notiere dir auch Informationen zu anderen Charakteristiken der Blutung, wie zum Beispiel deine Einschätzung, ob sie schmerzhaft oder schmerzlos ist oder ob sie unterbrochen oder anhaltend ist etc. [1] X Forschungsquelle Diese Informationen, die deine Blutung beschreiben, sind für deinen Arzt bei der Forschung nach der Ursache des Problems besonders hilfreich.
- Notiere Details wie die Farbe deines Blutes (Rot im Gegensatz zu Braun) und das Vorhandensein oder nicht Vorhandensein von Blutgerinnseln oder anderen "Gewebemassen", die neben dem Blut ausgeschieden werden. [2] X Forschungsquelle Für den Fall, dass neben dem Blut auch Gewebemassen aus deiner Vagina gespült werden, solltest du sie in einem separaten Behälter sammeln und deinem Arzt zeigen, weil sie bei der Diagnose deines Problems hilfreich sein können.
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Ruhe dich ausgiebig aus. Bei geringeren Blutungen während der frühen Schwangerschaft ist Ruhe genau die richtige Behandlungsform. Ärzte raten normalerweise zu kompletter Bettruhe während der ersten Tage nach der Blutung.
- Sollte die Blutung nicht durch Ruhe abklingen oder geringer werden, ist es wichtig, deinen Arzt zu konsultieren, damit er eine detailliertere Untersuchung vornehmen kann.
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Vermeide schwere Arbeit. Dein Arzt wird dir definitiv empfehlen, schwere oder anstrengende Arbeit, wie das Heben von Gewichten, häufiges Treppensteigen, Rennen, Fahrradfahren etc. zu unterlassen. Diese Aktivitäten verursachen das Zusammenziehen des Uterus und können die empfindlichen, neu gebildeten Blutgefäße in der Plazenta zerstören. Eine Unterlassung dieser Art von Tätigkeiten ist dringend notwendig, selbst wenn du nur eine geringe Blutung bemerkst.
- Du solltest deine physischen Aktivitäten einschränken und schwere Arbeit für mindestens zwei Wochen nach Abklingen der Blutung vermeiden.
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Verzichte während dieser Zeit auf Geschlechtsverkehr. [3] X Forschungsquelle Manchmal kann Geschlechtsverkehr die Vaginalblutung auslösen oder verschlimmern.
- Solltest du während der Schwangerschaft eine Blutung haben, ist der Verzicht auf Geschlechtsverkehr solange ratsam, bis dein Arzt dir bestätigt, dass diese Aktivität wieder sicher ist. Normalerweise wirst du etwa zwei bis vier Wochen nach Abklingen der Blutung warten müssen.
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Benutze keine Tampons und verzichte auf Vaginalduschen. [4] X Forschungsquelle Führe nach einer Vaginalblutung nichts in deine Vagina ein. Vermeide Tampons und Duschen auf jedem Fall, weil die Scheidenwand oder Vaginalwände weiter verletzt werden können und noch mehr Blutungen entstehen. Beim Duschen können zudem Bakterien und andere Mikroorganismen in die Vagina eindringen und schwere Infektionen verursachen.
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Bleibe hydriert. Es ist sehr wichtig, während der Phase der Blutung angemessene Mengen Wasser zu trinken. Das gilt besonders für starke Blutungen.
- Trinke mindestens acht Gläser Wasser oder mehr pro Tag, um hydriert zu bleiben. Die Blutung kann zu einem Verlust von Flüssigkeit führen und du musst zum Ausgleich dieses Verlustes mehr Wasser als normal trinken.
- Für die Gesundheit und das Wohlergehen des Babys ist es außerdem wichtig, gut hydriert zu bleiben.
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Sei dir der Ursachen von Vaginalblutungen während der Schwangerschaft bewusst. Das kann dir bei der Differenzierung helfen, was in deinem speziellen Fall vor sich geht.
- Eine Blutung ist gerade im ersten Trimester (die ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft) relativ häufig und betrifft etwa 20% bis 30% aller Frauen. [5] X Forschungsquelle In vielen Fällen sind die Blutungen gutartig und sie sind weder für die Mutter noch das Baby besorgniserregend. Sie können bei der Implantation des Fötus in der Uteruswand oder aufgrund anderer physiologischer Veränderungen während der Schwangerschaft entstehen. [6] X Vertrauenswürdige Quelle Mayo Clinic Weiter zur Quelle
- Es gibt allerdings auch besorgniserregende Möglichkeiten, die auch mit einem größeren Volumen von Blutverlust oder Schmerzen im ersten Trimester der Schwangerschaft im Zusammenhang stehen. Dazu gehören unter anderem die Risiken einer "ektopischen Schwangerschaft" (das Baby hat sich im Eileiter statt im Uterus eingenistet), "Blasenmole" (ein selten vorkommender Zustand - im Uterus wächst statt eines Fötus abnormales Gewebe), oder eine Fehlgeburt. [7] X Forschungsquelle
- In 50% der Fälle von Vagnialblutungen innerhalb der ersten 20 Wochen der Schwangerschaft sind die Blutungen ein Hinweis darauf, dass eine Fehlgeburt stattfindet. [8] X Forschungsquelle
- Blutungen, die später während der Schwangerschaft (im zweiten oder dritten Trimester) auftreten, sind eher besorgniserregend. Die Gründe sind unter anderem Probleme mit der Plazenta, Probleme mit dem Uterus (besonders, wenn du kürzlich einen Kaiserschnitt hattest), Frühgeburten (definiert als Einsetzen der Wehen vor der 37. Woche) oder als eigentliche Wehen (wenn der Geburtstermin bevorsteht). [9] X Forschungsquelle
- Zusätzliche Auslöser für Blutungen, die möglicherweise nicht mit einer Schwangerschaft im Zusammenhang stehen, können ein "Trauma" (oder Verletzung der Vaginalwand) durch Geschlechtsverkehr, Scheidenpolypen (Gewebemassen um die Scheide, die bluten können und bei Frauen unabhängig davon auftreten können, ob sie schwanger sind oder nicht), zervikale Dysplasie (abnormale Zellen, die zu Krebs führen können und Scheidenkrebs (eine der häufigsten Krebsformen bei Frauen, die nicht regelmäßig mit dem Pap-Test getestet werden). [10] X Forschungsquelle
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Rechne den Geburtstermin aus und erwäge, ob deine Blutungen bedeuten können, dass die Wehen eingesetzt haben. Die Schwangerschaft dauert normalerweise 40 Wochen bzw. 280 Tagen. Du kannst deinen Geburtstermin anhand diesem Datum ausrechnen, indem du einfach neun Monate und sieben Tage zum ersten Tag deiner letzten Periode hinzuaddierst. Wenn deine letzte Periode zum Beispiel am 1. Januar 2014 begonnen hat, ist dein Geburtstermin der 8. Oktober 2014.
- Blutungen kurz vor dem Geburtstermin können bedeuten, dass deine Wehen eingesetzt haben. Der typische Zeitrahmen liegt zwischen zehn Tagen vor und zehn Tagen nach dem Geburtstermin. Du solltest deinen Arzt sofort benachrichtigen, wenn du den Verdacht hegst, dass die Wehen eingesetzt haben.
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Wisse, wann du Hilfe von einem Mediziner brauchst. Jede Blutung während der Schwangerschaft sollte in angemessener Zeit mit einem Arzt besprochen werden. Falls die Blutung von einem der folgenden Symptome begleitet wird, solltest du dich umgehend von einem Arzt in der Notfallstation untersuchen lassen, um schnellstmöglich eine Diagnose zu erhalten und die entsprechende Behandlung beginnen zu können: [11] X Forschungsquelle
- Starke Schmerzen oder Krämpfe
- Schwindel oder Ohnmacht (Anzeichen von großem Blutverlust)
- Gewebe, das neben dem Blut aus deiner Scheide ausgeschieden wird (das kann ein Anzeichen auf eine Fehlgeburt sein).
- Fieber oder Schüttelfrost (das kann ein Anzeichen auf eine Infektion sein)
- Starke Blutungen, die nicht nachlassen oder ganz aufhören.
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Wisse, dass du sehr geringe Blutungen ignorieren kannst. Falls du eine sehr geringe Blutung hast (nur ein paar Tropfen), das Blut eine braune Färbung hat oder die Blutung einen oder zwei Tage andauert und nicht mit Schmerzen oder Krämpfen in Verbindung steht, kannst du die Blutung normalerweise ignorieren. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine Blutung aufgrund der Implantation oder sie wird durch gedehnte Blutgefäße ausgelöst.
- Unabhängig davon, wie leicht die Blutung ist, solltest du schwere Arbeit für einige Tage vermeiden und die Menge der Blutung genauestens beobachten.
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Lasse dich bei starken Blutungen medizinisch behandeln. Alle Arten von starken Blutungen während der Schwangerschaft sollten als Notfall betrachtet werden. Als starke Blutungen werden Blutungen eingestuft, die stärker als die normalen Menstruationsblutungen sind. [12] X Forschungsquelle
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Achte auf Schmerzen oder Krämpfe, die du verspürst. Zunehmende und abklingende Schmerzen sind ein Zeichen für Kontraktionen des Uterus und das bedeutet, dass der Uterus versucht, den Fötus abzustoßen. Während der frühen Schwangerschaft im ersten Trimester sind Schmerzen und Krämpfe ein Anzeichen für eine Fehlgeburt, wohingegen sie im dritten Trimester anzeigen können, dass die Wehen einsetzen. [13] X Forschungsquelle Falls du also Schmerzen oder Krämpfe hast, solltest du umgehend einen Arzt konsultieren.
- Echte Wehen sind regelmäßig und treten in Intervallen auf, wobei sich nach und nach die Intensität und die Dauer steigern. Sie können zudem mit der Ausstoßung von Schleim, gemischt von Blut einhergehen.
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Suche Hilfe, falls du dich schwindlig oder fast ohnmächtig fühlst. Schwindel oder das Gefühl von Ohnmacht sind Symptome für einen massiven Blutverlust. [14] X Forschungsquelle
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Überprüfe deine Temperatur. Blutungen im Zusammenhang mit Fieber sind ein Anzeichen auf eine Infektion, wie zum Beispiel eine Entzündung in deinem Uterus, die eine Fehlgeburt oder einen Abort nach sich ziehen können. Deshalb solltest du deinen Arzt sofort über alle Anzeichen von Fieber in Kenntnis setzen. [15] X Forschungsquelle
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Lasse dich sofort behandeln, wenn du Gewebe über die Vagina ausscheidest. Die Ausscheidung einer fleischigen Masse ist ein deutliches Anzeichen einer Fehlgeburt. Du solltest deinen Arzt in diesem Fall sofort konsultieren, damit er den Uterus bei Bedarf ausräumen und damit die Blutung unter Kontrolle bringen kann. [16] X Forschungsquelle
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Befolge die Anweisungen deines Arztes für die Nachbehandlung. Unabhängig davon, was die Blutung ausgelöst hat (eine Fehlgeburt, eine Schwangerschaft außerhalb des Uterus, eine Infektion oder einsetzende Wehen) wird sie eine signifikante Belastung für deinen Körper sein. In den meisten Fällen wird dir dein Arzt – neben dem Trinken von viel Wasser - Ruhe und Schonung, keine anstrengenden Arbeiten und den Verzicht auf Geschlechtsverkehr für eine Weile verordnen. Stelle sicher, dich an die Anweisungen deines Arztes zu halten und maximiere damit die Geschwindigkeit deiner Erholung, wobei du gleichzeitig andere Komplikationen vermeidest.Werbeanzeige
Warnungen
- Sollte deine Blutgruppe rh-negativ sein, ist es wichtig, deinen Arzt auf Blutungen hinzuweisen, weil du möglicherweise eine Injektion mit RhoGAM® brauchst.
Referenzen
- ↑ http://www.uptodate.com/contents/overview-of-the-etiology-and-evaluation-of-vaginal-bleeding-in-pregnant-women
- ↑ http://www.webmd.com/baby/guide/bleeding-during-pregnancy?page=3
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- ↑ http://www.emedicinehealth.com/pregnancy_bleeding/article_em.htm
- ↑ http://www.mayoclinic.org/symptoms/bleeding-during-pregnancy/basics/definition/sym-20050636
- ↑ http://www.uptodate.com/contents/overview-of-the-etiology-and-evaluation-of-vaginal-bleeding-in-pregnant-women
- ↑ http://www.fpnotebook.com/ob/Bleed/FrstTrmstrBldng.htm
- ↑ http://www.webmd.com/baby/guide/bleeding-during-pregnancy?page=2
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- ↑ http://www.webmd.com/baby/guide/bleeding-during-pregnancy?page=3
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- ↑ http://reference.medscape.com/article/266317-overview
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