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Du kannst einer Person auf verschiedene Arten Schuldgefühle verpassen. Ziel ist, diesen Menschen so zu beschämen, dass er sein Verhalten ändert. Du solltest aber auf signifikante Täuschungen verzichten, um einen Konflikt zwischen dir und der anderen Person zu vermeiden. In jedem Fall geht es darum, die Gefühle des anderen auszunutzen, um ihn dazu zu bringen, sein Verhalten zu ändern. [1]

Methode 1
Methode 1 von 4:

Ans Gewissen appellieren

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  1. Möchtest du an diesem Punkt, dass die andere Person dir zustimmt oder etwas unternimmt? Das ist wichtig für euer Gespräch: [2]
    • Geht es um Zustimmung, dann solltest du die andere Person bitten zuzugeben, dass es falsch war, eine bestimmte Meinung mündlich, schriftlich oder auf andere Weise ausgedrückt zu haben. Wenn derjenige z.B. über dein Aussehen gelästert hat, dann solltest du auf seine Schuldgefühle bezüglich der Aussage abzielen.
    • Wenn du demjenigen Schuldgefühle machen willst, weil er physisch etwas gemacht hat, z.B. weil er einen Ladendiebstahl begangen hat, dann solltest du dich auf seine Gefühle bei diesem speziellen Akt konzentrieren.
    • In beiden Situationen solltest du dich des Weiteren auf allgemeine Gefühle des Fehlverhaltens der Person beziehen.
  2. Du bekommst beim ersten Versuch ggf. keine direkte Antwort. Wiederhole dieselbe Frage aber trotzdem nicht immer wieder auf dieselbe Weise. [3]
    • Das ist nicht der Zeitpunkt, um denjenigen direkt wegen einer Lüge anzusprechen. Es geht eher darum, seine Schuldgefühle dazu zu nutzen, dass er sich so verhält wie du es möchtest.
    • Formuliere die Frage um, bis derjenige zugibt, dass er sich wegen seiner Handlung oder seiner Aussage schämt. Wenn du genau über das Vergehen Bescheid weißt, dann kannst du denjenigen etwas führen. Wenn er z.B. zu spät zu einer Hochzeit gekommen ist, dann kannst du Details zum Vorfall liefern und fragen, wo er war.
  3. So kann er erkennen, dass er für sein Verhalten verantwortlich ist und du bekommst die Gelegenheit, Alternativen anzubieten. [4]
    • Es kann sein, dass die Erklärungen der Person nicht ganz ehrlich sind. Du solltest ihr trotzdem bis zum Schluss zuhören.
    • Wirken die Erklärungen plausibel, dann solltest du sie akzeptieren. Wenn du darauf bestehst, sie zu überprüfen, dann riskierst du unnötigen Ärger zwischen euch beiden.
    • Wenn die Erklärung offensichtlich falsch ist, stelle die vorher genannten Fragen erneut, um eine ehrlichere Antwort zu bekommen. Wenn du denjenigen z.B. wegen einer Szene auf deiner Geburtstagsparty beschämen willst, er aber jemanden beschuldigt, der nicht einmal da war, dann solltest du die Frage umformulieren, um andere Parteien auszuschließen.
  4. Du solltest das Vergehen des anderen sorgfältig mit seinem Sinn für Fehlverhalten verbinden. Beschuldige ihn nicht für mehr als für das, für das er verantwortlich ist. [5]
    • Wenn die Person sich einer Verleumdung oder einer Beleidigung schuldig gemacht hat oder sie eine andere emotionale Grenze überschritten hat, z.B. in einer Zeitung einen erniedrigenden Brief über einen ehemaligen Partner veröffentlicht hat, dann ist das ein Vergehen und eine persönliche Beleidigung.
    • Wenn die Person sich eines physischen Vergehens schuldig gemacht hat, z.B. deine Plattensammlung ausgeliehen und beschädigt hat, weise auf den Verstoß sowie auf die persönliche, moralische Verantwortung hin.
  5. Das ist das Verhalten, zu dem die andere Person wechseln soll.
    • Wenn derjenige sich für eine sprachliche Entgleisung schämen soll, dann sollte er sich entschuldigen und dir zustimmen, dass du Recht hast. Du könntest die Person auffordern, eine formelle Entschuldigung zu schreiben. Wenn die Verletzung z.B. gedruckt wurde, dann könnte die Entschuldigung im selben Printmedium erfolgen.
    • Wenn derjenige sich wegen eines physischen Vorfalls schämen soll, dann sollte er sich mit einer aktiven Tat entschuldigen. Wenn er z.B. etwas ohne deine Erlaubnis von deinem Essen gegessen hat, dann sollte er es ersetzen und bezahlen.
    • In beiden Situationen solltest du eine vernünftige Frist setzen, bis zu der die Person ihr Verhalten geändert haben soll.
  6. Warum der andere sich auch schuldig fühlen sollte – wenn er sein Verhalten zu deiner Zufriedenheit verändert hat, dann solltest du die Beziehung wieder auf eine gesunde Basis stellen. [6] [7]
    • Besprich mit der anderen Person, was schiefgelaufen ist und wie vermieden werden kann, dass es erneut geschieht.
    • Im Fall einer verbalen Entgleisung könntet ihr überlegen, wie ihr besser kommunizieren könnt.
    • Im Fall einer physischen Situation könntet ihr über konstruktivere Verhaltensweisen nachdenken.
    • In extremen Fällen solltet ihr über professionelle Hilfe nachdenken, z.B. eine Therapie.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Die Vergangenheit verwenden

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  1. Wähle eine gemeinsame Erfahrung, am besten eine, in der dir die andere Person etwas geschuldet hat. Du kannst auch eine Erinnerung nutzen, von der du weißt, das sie den anderen beschämt. Das ist aber riskanter. [8]
    • Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten in so einer Situation. Du solltest aber eine Erinnerung wählen, die noch sehr lebendig und mit vielen Emotionen verbunden ist. Es könnte z.B. eine Zeit sein, in der du die Person von einer schlechten Bühnendarstellung oder vor dem Ertrinken in einem See bewahrt hast.
    • Wenn es sich um eine Erinnerung handelt, die die Person beschämt, geh vorsichtig vor. Wenn du z.B. eine alte Erinnerung verwendest, bei der du die Schuld für einen Diebstahl auf dich genommen hast, dann gehst du ggf. das Risiko ein, dich zu inkriminieren. Oder wenn du dokumentieren kannst, dass die andere Person sich etwas zuschulden kommen lassen hat, um einen materiellen Vorteil zu gewinnen, dann könnte das u.U. als Erpressung ausgelegt werden. [9]
  2. Du musst sicherstellen, dass die Person sich richtig an den Vorfall erinnert, den du benutzen willst, um ihr Schuldgefühle zu verpassen. [10]
    • Verwende visuelle Eindrücke, Geräusche und Gerüche, wenn möglich. Beschreibe die Elemente der Erinnerung. Wenn du sie der Person aber auf irgendeine andere Weise vor Augen führen kannst, dann ist das auch hilfreich.
    • Konzentriere dich auf die Teile der Erinnerung, bei denen du vorteilhaft gewirkt hast. Wenn du der Person z.B. geholfen hast, sich beim Treffen mit dem zukünftigen Ehemann besser zu kleiden, weise auf den Moment hin, wo du ihre Kleidung ausgesucht hast, ihr gesagt hast, dass sie das anziehen soll usw.
  3. Damit betonst du den Wert der Erinnerung, damit du die wohlüberlegte Reaktion bekommst, die du dir von der Person wünschst. [11] [12]
    • Wenn das Ereignis, mit dem du die Person beschämen willst, lebensverändernd war, dann erhöhst du die Chance, ihr Schuldgefühle zu machen. Wenn du z.B. die Erinnerung benutzt, bei der du deinen Freund aus einem brennenden Haus gerettet hast, dann wird er darauf stärker reagieren. Geht es nur darum, dass du ihn davor bewahrt hast, in eine Pfütze zu laufen, dann bekommst du natürlich nicht so eine starke Reaktion.
    • Geht es bei der Erinnerung um Schuld oder Scham, z.B. ein Verbrechen oder anderes, moralisch fragwürdiges Verhalten, dann konzentriere dich darauf, wie du der Person beigestanden hast. Geht es z.B. darum, dass die Person ihren Partner betrogen hat und du zu einer Einigung beigetragen hast, dann ist das wertvoll für euch beide. So erzielst du eher das gewünschte Verhalten des anderen.
  4. Du solltest die Person in ein Umfeld bringen, die eine Beziehung zur Erinnerung hat. [13]
    • Das ist eine Variante der o.g. sinnlichen Eindrücke, sollte aber enger an die Werte geknüpft werden.
    • Bei diesem Schritt solltest du die Person an einen Ort bringen, der mit der Erinnerung direkt verknüpft oder ihr ähnlich ist. Wenn du die Person z.B. beschämen willst, indem du sie daran erinnerst, dass du einmal den ganzen Tag im Regen angestanden hast, um ihr Konzerttickets zu besorgen, dann kannst du zum selben Ticketschalter (sogar im Regen) gehen.
  5. Wenn du eine Erinnerung ausgewählt hast und die Person sich ausreichend daran erinnert hat, dann kannst du die Verhaltensänderung ansprechen, die du dir wünschst.
    • Bei dieser Methode muss die neue Reaktion nichts mit der Erinnerung zu tun haben.
    • Das kann ein Gefallen sein, bei dem ihr euch beide einig seid, dass er ebenso viel Wert hat wie die Erinnerung, mit der du die Person beschämen willst. Wenn du z.B. eine Woche auf das Haustier der Person aufgepasst hast, dann könnte der Gefallen sein, dass die Person dir Tickets für eine Sportveranstaltung kauft. Die sollten denselben Wert haben wie ein professioneller Haustier-Sitter oder eine Haustier-Pension eine Woche kosten würde.
    • Diskutiert, ob die Reaktion der anderen Person geeignet ist, dass ihr nun quitt seid. Oder ob du nun der Person etwas schuldest oder ob sie dir immer noch etwas schuldig bleibt.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Denke über einen positiven Ansatz nach

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  1. Überlege, ob es der Person bereits leidtut – unabhängig davon, ob es sich um verbales oder physisches Fehlverhalten handelt. [14]
    • Wenn es der anderen Person schon von Anfang an leidtut, dann solltest du eher positiv und konstruktiv reagieren und nicht versuchen, ihr klassische Schuldgefühle zu verpassen.
    • Bei dieser Methode kommt es auch weniger zu Ärger zwischen dir und der anderen Person.
    • Du könntest auch eine dritte Persona als Vermittler einschalten, um das Problem zu erörtern.
  2. Bei dieser Methode bietest du eine Möglichkeit an, die Situation so schnell wie möglich wieder in Ordnung zu bringen. So hält das Problem nicht länger an. Am besten machst du das direkt ohne Mittelsmann. Du solltest aber die Methode wählen, die am effizientesten ist. [15]
    • Das kann auf sehr unterschiedliche Weise geschehen. Es könnte eine schriftliche Entschuldigung sein, ehrenamtliche Arbeit, eine Spende usw.
    • Die Entschuldigung sollte dem Vergehen angemessen sein. Wenn die Person z.B. Ladendiebstahl begangen hat, dann sollte sie nicht nur das Diebesgut zurückbringen und eine Entschuldigung schreiben. Sie sollte auch andere davon abhalten, dasselbe zu tun.
  3. Sorge dafür, dass die Person sich nicht isoliert mit ihren Schuldgefühlen fühlt. [16]
    • Welches neue Verhalten die Person auch zeigt, tue etwas Ähnliches und lass die Person das wissen.
    • Wenn du z.B. jemandem Schuldgefühle gemacht hast, damit sie sich für eine falsche Behauptung in einem Blog entschuldigt, schreibe einen positiven Kommentar, um sie zu unterstützen.
  4. Behalte eure Reaktionen im Auge, egal, ob es um etwas Schriftliches oder um eine Handlung geht.
    • So könnt ihr beide eure Fortschritte im Auge behalten. So kann die andere Person ihre Schuldgefühle abbauen und deine Verletzungen können heilen.
    • Wenn es sich um eine schriftliche Reaktion handelt, dann könntest du die Texte in einem Album o.ä. aufbewahren.
    • Geht es um eine Handlung, bewahre Kopien von Plänen, Fotos und/oder Souvenirs der Ereignisse auf. Vielleicht hast du die Person z.B. daran erinnert, dass du dafür gesorgt hast, dass sie rechtzeitig zum Meisterschaftsspiel gekommen ist. So wolltest du ihr Schuldgefühle verpassen, damit sie dir beim Wohltätigkeitsessen hilft. Dann könntest du Fotos sammeln, wie die Person dir beim Kochen hilft.
  5. Ihr solltet beide etwas aus dieser Erfahrung lernen. Es sollte klar sein, dass ihr beide zumindest bestimmte gemeinsame Erkenntnisse darüber habt, was du durchgemacht hast. [17]
    • Wenn du starke Schuldgefühle hervorgerufen hast, dann könnt ihr sowohl aus dem Fehlverhalten der anderen Person als auch aus deiner Reaktion darauf lernen, was in Zukunft erlaubt ist und was nicht. Vielleicht hast du der anderen Person Schuldgefühle gemacht, damit sie ein Entschuldigungsschreiben an den Herausgeber schickt, um sich für ein früheres Schreiben mit falschen Behauptungen zu entschuldigen und du hast ihn mit einem eigenen Schreiben unterstützt. Dann könnt ihr beide besprechen, an welche Etikette ihr euch halten wollt, sowohl was Schreiben als auch euer Verhalten angeht.
    • Bei einem physischen Ereignis: Vielleicht hast du die Person z.B. damit beschämt, indem du sie an einen Scherzanruf erinnerst, um sie dazu bewegen, dir beim Umzug eines älteren Nachbarn zu helfen. Dann könntet ihr besprechen, wie viel besser es ist, anderen zu helfen, als unreife Streiche zu spielen.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Die Botschaft übermitteln

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  1. Das kannst du persönlich tun, mit einer E-Mail, einer SMS, per Telefon oder mit einer Kombination aus diesen Dingen. Welche Methode du auch wählst, du solltest sicherstellen, dass der anderen Person die Botschaft richtig übermittelt wird.
    • Auch wenn Schuldgefühle in gewisser Weise negative Gefühle sind, solltest du nicht noch negativer werden, indem du unhöflich wirst.
    • Übermittle deine Botschaft klar und freundlich.
  2. Bei textbasierter Kommunikation, z.B. E-Mails, kannst du keine Gefühle übermitteln. Deshalb musst du dich beim Schreiben mehr auf deine Erinnerung verlassen. [18]
    • Vielleicht willst du jemandem Schuldgefühle machen, weil er dich bei einer Verabredung sitzengelassen hat. Dann könntest du etwas schreiben wie: „Ich habe die ganze Nacht in X auf dich gewartet, aber du hast mich sitzengelassen, weil du Y gemacht hast.“ Dabei ist X die gemeinsame Erinnerung, die ihr bezüglich des verabredeten Ortes habt und Y das Verhalten, das die Person ändern soll.
    • Ein anderes Beispiel wäre eine E-Mail an deinen Chef, in der du um mehr Zeit für eine bestimmte Aufgabe bittest. Du könntest ihn daran erinnern, dass du eine andere Aufgabe für ihn erledigt hast. Schreibe etwas wie: „Erinnerst du dich noch, als ich deine Steuern bis zum Abgabetermin hinbekommen habe? Für dieses Projekt bräuchte ich noch eine Woche.“
  3. Bei einer persönlichen oder telefonischen Kommunikation, bei der deine Körpersprache oder Gefühle besser übermittelt werden können, kannst du ähnliche Formulierungen verwenden wie oben beschrieben. Aber der Grad deines Ärgers wird mehr über deinen Ausdruck übermittelt und das beeinflusst, wie schuldig sich der andere fühlt. [19]
    • Ein Beispiel für einen persönlichen Kontakt wäre, die Person auf einen Drink einzuladen und ihr dann Schuldgefühle zu machen, weil sie dich eine große Barrechnung bezahlen lassen hat und das zu einem Zeitpunkt als gerade deine Miete fällig war. Dann könntest du etwas sagen wie: „Erinnerst du dich noch daran, als wir das letzte Mal etwas getrunken haben?“ - Dann kannst du über eine Rückzahlung sprechen.
    • Bei einem Kontakt über Telefon könntest du einen Verwandten bitten, dich auf eine Reise an einen Ort mitzunehmen, der dir als Kind viel bedeutet hat. Du könntest etwas sagen wie: „Onkel Jan, erinnerst du dich noch, wie gern ich mit Tante Susi in die Berge gefahren bin? Kann ich dich auf dieser Reise begleiten?“ Dein Wunsch würde so hörbar werden.
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Tipps

  • In einem persönlichen Gespräch solltest du möglichst immer Augenkontakt halten.
  • Sprich mit fester, gleichmäßiger Stimme.
  • Nutze spezifische Erinnerungen, wann immer möglich.
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Warnungen

  • Vermeide ausdrückliche Lügen und ausgeklügelte Täuschungen.
  • Jemanden zu bedrohen, um an sein Eigentum (inklusive Geld) zu kommen, gilt als Erpressung und ist ein Verbrechen.
  • Verwende nicht immer dieselben Ausdrücke, die als Nörgeln oder Jammern interpretiert werden können.
  • Es besteht immer das Risiko, einer Beziehung zu schaden, wenn du jemanden zwingen willst, sein Verhalten zu ändern.
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