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Es kann deinen Tagesrhythmus ganz schön stören, wenn du eine Person in deinem Bekanntenkreis hast, die dich täglich anruft oder dich mit mehreren Anrufen am Tag belästigt. Zwar kann es verlockend sein, deine Geduld zu verlieren und die Person anzuschreien bzw. ihre Anrufe zu ignorieren oder ihre Nummer zu blockieren, aber das Verhalten kann irreparablen Schaden an eurer Freundschaft verursachen. Wenn dir etwas an der Freundschaft liegt, kannst du mehr Erfolg haben, wenn du die Situation in einer ruhigen, aber direkten Art ansprichst. Wenn du das tust, solltest du eine bessere Beziehung zu dem Anrufer haben, der von nun ab weniger deiner Nummer wählen wird.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Grenzen setzen

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  1. Es kann sein, dass die Person nicht weiß, dass sie dich durch ihre täglichen Anrufe nervt. Sage der Person ehrlich, dass du es vorziehen würdest, wenn sie nicht sooft zu ihrem Handy greift. Wenn die Person jemand ist, mit den du weiterhin sprechen möchtest, nur eben nicht so oft, dann versichere dem Anrufer, dass du ihn immer noch magst und du regelmäßig mit ihm sprechen möchtest.
    • Du kannst sagen: „Clara, ich schätze unsere Freundschaft wirklich, aber du rufst mich viel zu häufig an. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne mit dir spreche, ich habe aber noch viele andere Dinge zu tun und habe nicht die Zeit, täglich mit dir zu sprechen.“
  2. Abhängig von der Frequenz und der Uhrzeit, in der die Anrufe erfolgen, kannst du dich gestresster fühlen, unkonzentrierter werden oder sogar schlechter schlafen. All diese Dinge können einen negativen Einfluss auf dein Leben haben. Sage das dem Anrufer, ohne ihn aber zu verurteilen oder zu beschuldigen. Die Person kann sich nicht bewusst sein, welchen Einfluss ihre konstanten Anrufe auf dich haben. Wenn der Anrufer also deine Perspektive hört, kann er für diese negativen Folgen sensibilisiert werden.
  3. Ziehe gesunde Grenzen durch eine deutliche Kommunikation. [1] Sage dem Anrufer, dass du ihn magst und gerne mit ihm sprichst, aber dass zu häufige Anrufe mit anderen wichtigen Dingen in deinem Leben kollidieren, wie zum Beispiel deiner Arbeit oder der Zeit mit deiner Familie oder deinen Freunden. Sei deutlich, wenn du sagst, wie viele Anrufe du pro Woche in Ordnung findest und zu welchen Zeiten du nicht gestört werden möchtest.
    • Du kannst dich zum Beispiel dazu entscheiden, dass du Anrufe nicht während deiner Arbeitszeit annehmen kannst. Sage dem Anrufer: „Wenn du mich anrufst, während ich auf der Arbeit bin, also zwischen 9 bis 17 Uhr, werde ich deine Anrufe nicht annehmen können. Ich gehe um zehn Uhr abends schlafen, weshalb du mich auch nach dieser Uhrzeit nicht mehr anrufen solltest, es sei denn, es handelt sich um einen Notfall.“
    • Behalte die Grenzen bei, die du gezogen hast. Wenn du ständig Ausnahmen von der Regel machst, wird der Anrufer schnell lernen, dass deine Grenzen bedeutungslos sind und wird deine Regeln zukünftig nicht mehr respektieren. [2]
  4. [3] Weiche nur in Notfällen von deinen gesteckten Grenzen ab, wie zum Beispiel wenn das Auto der Person liegen geblieben ist und sie auf der Autobahn steht oder wenn es sich um einen medizinischen Notfall handelt, der sie oder eine ihr nahestehende Person betrifft. Wenn der Anrufer dich weiterhin ohne triftigen Grund anruft, nimm den Anruf an und sage: „Ich bin gerade auf der Arbeit und kann nicht telefonieren. Ich rufe dich zurück, wenn ich gegen 18 Uhr nach Hause kommen“ und lege dann auf.
    • Sage einer Person nicht, dass du sie zurückrufen wirst, wenn du gar nicht die Absicht hast. Das wird nur zu einer erhöhten Erwartungshaltung und Angst führen, wenn die Person nichts von dir hört. Die Angst kann sogar dazu führen, dass du noch mehr Anrufe bekommen wirst.
  5. Erstelle einen Zeitplan, der gut für euch beide funktioniert, sodass ihr Zeit für ein Gespräch per Telefon habt. Das kann einmal oder mehrmals die Woche sein, abhängig davon, was gut für dich funktioniert. Obwohl diese Lösung sehr formal wirkt, kann ein fester Zeitplan dabei helfen, Angst zu reduzieren, wenn die Person anhänglich oder unsicher ist bzw. sich um dich Sorgen macht. [4] Außerdem weiß die Person so, dass du bereit dazu bist, dir Zeit für sie zu nehmen, da du deine Beziehung zu ihr schätzt. Gleichzeitig machst du aber deutlich, dass du nur begrenzt Zeit zur Verfügung hast, die du in die Beziehung investieren kannst.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Anrufe ignorieren

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  1. Wenn du die oben beschriebenen Schritte ausprobiert hast und keine Verbesserung in der Frequenz der Anrufe eingetreten ist oder die Person deine Bitte, deine Grenzen zu respektieren, überhört, dann ignoriere die Anrufe, indem du sie einfach nicht annimmst. Letztendlich musst du das tun, was am besten für dich ist, um dein Leben zu managen und deinen Stress zu reduzieren. Rufe zurück, wenn es dir passt oder rufe gar nicht mehr an, wenn du das Gefühl hast, dass diese Beziehung toxisch ist und es sich nicht lohnt, sie zu retten. [5]
  2. Wenn die Anrufe nicht aufhören, obwohl du die Person gebeten hast, nicht mehr so häufig deine Nummer zu wählen, sage ihr ehrlich, dass du ihre Anrufe nicht mehr annehmen wirst. Einige Leute verstehen vielleicht den Wink mit dem Zaunpfahl nicht, wenn du ihre Rufnummer ignorierst und werden dich sogar noch häufiger anrufen, wenn sie nicht wissen, warum niemand am anderen Ende abhebt.
    • Du kannst zum Beispiel sagen: „Ich habe dich gebeten, mich nicht mehr jeden Tag anzurufen, aber du machst es trotzdem noch. Weil du meine Grenzen nicht respektierst, werde ich deine Nummer von jetzt ab ignorieren. Wenn ich Zeit habe, mit dir zu sprechen, werde ich dich zu einem Zeitpunkt zurückrufen, der mir gut passt.“
    • Wenn du nie wieder mit der Person sprechen möchtest, dann sage ihr das. Zum Beispiel: „Ich habe dich wiederholt gebeten, dass du mich nicht mehr anrufst. Ich möchte nicht mit dir reden. Wenn ich deine Nummer auf meinem Display sehe, werde ich nie wieder den Anruf annehmen.“
  3. Wenn die Person dich weiterhin anruft und dich so belästigt, dann kannst du die Rufnummer blockieren oder sperren, sodass die Anrufe direkt zur Voicemail umgeleitet werden.
    • Wenn die Person dich weiterhin auf anderen Wegen kontaktiert, kann sie ein Stalker sein, weshalb du dich mit der Polizei in Verbindung setzen solltest. [6]
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Dich distanzieren

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  1. Menschen können häufig anhänglich sein, wenn sie sich in einer Beziehung unsicher fühlen. Es kann auch sein, dass die Person gerade Sorgen hat, weil es in ihrem Leben ein Problem gibt. [7] Nimm dir ein wenig Zeit, um persönlich mit dem Anrufer zu sprechen und herauszufinden, ob es ein größeres Problem gibt, das dazu führt, dass er dich häufig anruft. Wenn ihr in derselben Stadt wohnt, kann es einfacher sein, wenn ihr euch zu diesem Gespräch trefft, als das über einen Anruf zu erledigen.
    • Wenn sich der Anrufer in der Beziehung zu dir unsicher fühlt, dann musst du ihm versichern, dass eure Beziehung stabil ist, indem du der Person sagst, wie wichtig sie für dich ist. [8] Du kannst sagen: „Du bist einer meiner engsten Freunden. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen.“
    • Es kann möglich sein, dass der Anrufer psychische Probleme hat und sich deshalb mit dir in Verbindung setzt, um Hilfe zu bekommen. Wenn du das Gefühl hast, dass die Person Symptome von Angst, Depressionen, PTBS oder anderen psychischen Problemen zeigt, musst du eventuell mehr Zeit aufwenden, den Anrufer zu unterstützen oder ihm helfen, professionelle Hilfe zu finden. [9]
  2. Wenn du den Anrufer häufig in deinem Alltagsleben siehst, versuche neue Freunde zu finden, mit denen du Zeit verbringen kannst. Wenn du weniger Zeit mit jemanden verbringst, der anhänglich ist, signalisierst du, dass du auch noch ein Leben außerhalb eurer Beziehung hast. Wie bei dem Sprichwort „Aus den Augen, aus dem Sinn“ kann die Person weniger dazu geneigt sein, dich anzurufen, wenn sie dich nicht so oft sieht und sie nicht häufig an dich denkt.
  3. Die Person kann dich häufig anrufen, weil ihr langweilig ist oder außer der Beziehung zu dir nicht viel anderes in ihrem Leben los ist. Schlage vor, dass die Person einer Aktivität nachgehen könnte, die ihren Interessen entspricht, wie zum Beispiel einem Sportteam beizutreten, freiwillige Arbeit zu lassen oder einen VHS-Kurs zu belegen.
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Tipps

  • Vereinbare ein Zeitfenster, in dem Anrufe für dich gut funktionieren. Passe das Zeitfenster gegebenenfalls an, um die Frequenz der Anrufe zu reduzieren.
  • Vermeide harsche Worte und versuche, ruhig und direkt zu bleiben, wenn du ein Gespräch über deine Grenzen führst.
  • Wenn nichts anderes zu funktionieren scheint, sage der Person, dass sie dich nicht mehr anrufen soll. Denn dieser Mensch respektiert deine Grenzen nicht und er ist deshalb niemand, den du in deinem Leben brauchst.
  • Wenn du unseriöse Werbeanrufe erhältst, dann hast du eine Wahl. Du kannst die Nummer entweder sperren oder melde den Anruf der Bundesnetzagentur oder einer Verbraucherschutzorganisation.
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Warnungen

  • Wenn die Person sich weigert, deine Grenzen zu respektieren und dich weiterhin kontaktiert, obwohl du ihr unmissverständlich klar gemacht hast, dass du das nicht möchtest, kann es sich um einen Stalker handeln. Brich, wenn möglich, alle Kommunikation mit der Person ab und gehe zur Polizei, wenn du dich bedroht fühlst. [10]
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