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Säuren mit einem sehr kleinen pH-Wert (pH<2) sollten sicher entsorgt werden. Solange darin keine Schwermetalle oder andere toxische Substanzen gelöst sind, kann die Säure nach Neutralisation auf einen höheren pH-Wert (pH 6,6-7,4) einfach im Spülbecken entsorgt werden. Sind Schwermetalle darin gelöst, dann wird die Säure als gefährlicher Abfall eingestuft. In diesem Fall muss sie über zugelassene Anlagen entsorgt werden.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Triff Sicherheitsvorkehrungen

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  1. In der ICSC stehen alle wichtigen Informationen zum Umgang und zur Lagerung einer Chemikalie. Wenn du den genauen Namen deiner Säure in die Online-Datenbank eingibst, erhältst du alle relevanten Informationen.
  2. Wenn du mit Säuren oder anderen starken Chemikalien hantierst, ist es sehr wichtig, dass du eine Schutzbrille, Schutzhandschuhe und einen Laborkittel trägst. Dabei solltest du am besten eine Spritzschutzbrille verwenden, da sie deine Augen auch von der Seite schützt. Die Handschuhe und der Kittel schützen sowohl deine Haut als auch deine Kleidung.
    • Es sollten Plastik- oder Vinylhandschuhe verwendet werden.
    • Wenn du langes Haar hast, solltest du es zusammenbinden, um versehentlichen Kontakt zur Säure zu vermeiden.
  3. Die Säure setzt giftige Dämpfe frei. Deshalb solltest du am besten unter einer Abzugshaube arbeiten, um die Exposition zu verringern. Wenn du keine Abzugshaube hast, solltest du alle Fenster öffnen und den Bereich mit einem Ventilator belüften.
  4. Falls die Säure auf deine Haut oder in deine Augen gelangt, solltest du die betroffene Stelle mindestens 15 Minuten lang mit fließendem Wasser spülen. Nach dem Spülen solltest du sofort einen Arzt aufsuchen.
    • Um die Augen von Säurespritzern zu reinigen, solltest du die Augenlider offenhalten und die Augen hoch und runter und von Seite zur Seite bewegen.
    • Um Säurespritzer von der Haut abzuwaschen, solltest du die betroffene Stelle 15 Minuten lang unter fließendes Wasser halten.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Entsorge Säure zu Hause

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  1. Die meisten starken Säuren zersetzen zwar Glas und Metall, reagieren aber nicht mit Plastik. [1] Weil es unterschiedliche Arten von Plastik gibt, solltest du dir den für deine Säure passenden Behälter besorgen. Obwohl die Säure bereits in so einem Behälter gelagert werden sollte, brauchst du noch einen zweiten Behälter, um sie zu verdünnen und zu neutralisieren.
    • Achte darauf, dass mindestens das doppelte Volumen deiner vorhandenen Säure in den Behälter passt. Dadurch hast du genug Platz, um die Säure zu verdünnen und zu neutralisieren.
    • Achte darauf die Säure nicht zu verschütten, wenn du sie in einen größeren Behälter umfüllst.
  2. Beim Verdünnen und Neutralisieren von starken Säuren wird eine große Wärmemenge freigesetzt. Um Verbrennungen zu vermeiden und zu verhindern, dass der Behälter schmilzt, solltest du den leeren Behälter in einem Eimer voller Eis lagern.
  3. Wenn du eine hoch konzentrierte Säure hast, solltest du sie zunächst mit Wasser verdünnen. Dieser Schritt kann gefährlich sein, also solltest du alle Anweisungen genaustens befolgen. Verwende kaltes Wasser, um zu vermeiden, dass die Lösung kocht und spritzt. Fülle das Wasser in den leeren Behälter. Gieße dann langsam die Säure in das Wasser und achte dabei genau auf die Temperatur des Behälters.
    • Die Menge an benötigtem Wasser hängt dabei von der Konzentration deiner Lösung ab. Je höher die Konzentration ist, desto mehr Wasser wirst du brauchen. Die genaue Menge kannst du nach den Anweisungen bei Eine Säure verdünnen berechnen.
    • Gieße niemals Wasser in die Säure. Dabei kann das Wasser nämlich anfangen zu kochen, sodass die Säure spritzt.
    • Achte darauf, die Säure beim Verdünnen nicht zu verschütten.
  4. Du kannst die pH-Streifen in einem Laden für Labor- oder Schwimmbadzubehör kaufen. Damit du die Menge der Lösung zum Neutralisieren bestimmen kannst, solltest du zunächst den pH-Wert der zu neutralisierenden Säure bestimmen.
    • Tauche ein Ende vom pH-Streifen in deine Lösung. Je nach pH-Wert wird der Streifen seine Farbe ändern.
    • Hole den Streifen heraus und vergleiche seine Farbe mit der dazugehörigen pH-Tabelle. Der pH-Wert deiner Lösung wird dabei durch einen Farbenvergleich bestimmt.
    • Je tiefer der pH-Wert deiner Lösung ist, desto mehr Lösung wirst du zum Neutralisieren brauchen.
  5. Lösungen wie Natriumhydroxid oder Magnesiumhydroxid sind basisch und können deshalb Säuren neutralisieren. Natriumhydroxid wird ebenfalls als Lauge bezeichnet und Magnesiumhydroxid ist der Hauptbestandteil von Magnesia-Milch. Beide Stoffe kann man im Laden kaufen.
    • Folge zum Herstellen der Natriumhydroxid-Lösung den Anweisungen auf dem Behälter.
    • Magnesia-Milch muss nicht weiterverarbeitet und kann direkt zur Neutralisation der Säure verwendet werden.
  6. Basische Lösungen reagieren mit sauren Lösungen, indem sie die Säure zu Wasser und Salz neutralisieren. [2] Kippe deine Lauge unter vorsichtigem Rühren stückweise zur verdünnten Säure. Achte dabei auf die Temperatur vom Behälter und darauf, deine Lösung nicht zu verschütten.
  7. Prüfe mehrfach den pH-Wert mit pH-Papier, um den pH-Bereich von 6,6-7,4 nicht zu verpassen. Kippe die Lauge vorsichtig zur Säure, bis der neutrale Bereich erreicht ist.
    • Alternativ kannst du auch eine universelle Indikatorlösung benutzen. Dabei ändert sich die Farbe der Flüssigkeit in Abhängigkeit vom pH-Wert. [3] Gib die Lauge hinzu, bis die Farbe vom Indikator einen pH-Wert von etwa 7,0 angibt.
    • Wenn du den neutralen Bereich überschreiten solltest, kannst du die verdünnte Säure vorsichtig zur Lösung hinzugeben, um den pH-Wert auf mindestens 7,4 zu senken.
  8. Die neutralisierte Lösung kann nun bei laufendem Wasser sicher im Spülbecken heruntergespült werden. Lass das Wasser nach entleeren des Behälters mindestens weitere 30 Sekunden lang laufen.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Entsorge Säure mit gelösten Schwermetallen

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  1. Die meisten starken Säuren zersetzen zwar Glas und Metall, aber reagieren nicht mit Plastik. [4] Da es unterschiedliche Arten von Plastik gibt, solltest du einen passenden Behälter für deine Säure besorgen. Die Säure sollte zwar bereits in einem solchen Behälter gelagert sein, allerdings sollte dieser nicht zu voll werden und überschwappen.
  2. Schwermetalle wie Cadmium, Zink, Kupfer, Quecksilber und Blei sind toxisch und dürfen nicht in die Wasserversorgung gelangen. [5] Auch andere toxische und/oder korrosive anorganische Substanzen dürfen nicht im Spülbecken heruntergespült werden.
    • Wenn du unterschiedliche Behälter mit der gleichen Säure hast, wo aber jeweils unterschiedliche Substanzen gelöst sind, solltest du sie auch in getrennten Behältern lassen. Sie müssen nämlich getrennt entsorgt werden.
  3. Wenn du an einer Universität oder in einem Labor arbeitest, sollte eine Abteilung für die ordnungsgemäße Entsorgung von Sondermüll zuständig sein. Ist dieser Weg nicht möglich, dann kannst du dich an eine lokale Organisation wenden, die dir mit der Entsorgung weiterhelfen kann.
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Warnungen

  • Wenn zu viel Magnesia-Milch eingenommen wird, kann Magensäure basisch werden.
  • Beim Verdünnen der Säure solltest du darauf achten, Säure zum Wasser hinzuzugeben und nicht Wasser zur Säure. Hoch konzentrierte Säuren können nämlich eine große Wärmemenge freisetzen, wenn man Wasser hinzugibt.
  • Einige Säuren sind hochkorrosiv und WERDEN somit alles beschädigen, womit sie in Kontakt kommen.
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Was du brauchst

  • pH-Papier/Lackmus-Papier
  • Säurefester Behälter
  • Magnesiumhydroxid- oder Natriumhydroxid-Lösung
  • Optional: Universalindikator

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