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Feuchtigkeit kann für Bücher ziemlich schädlich sein. Seiten reißen, kleben zusammen oder fangen sogar an zu schimmeln, wenn sie nicht schnellstens behandelt werden. Zum Glück haben die Bibliothekare und Archivare dieser Welt einige hilfreiche Kniffe entwickelt, wie sich nasse Bücher trocknen und die Schäden minimieren lassen. Ob dein Buch komplett durchnässt, ziemlich nass oder nur leicht feucht ist, mit etwas Geduld und Arbeitsaufwand ist es möglich, dein Buch innerhalb von einigen Tagen oder Wochen wieder in einen sehr guten Zustand zu versetzen. Fang mit Schritt 1 an!

Methode 1
Methode 1 von 4:

Ein tropfnasses Buch trocknen

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  1. Wenn es um die Trocknung eines nassen Buches geht, hängen die genauen Maßnahmen vom Nässegrad des Buches ab. Wenn das Buch richtig nass – also tropfnass – ist, solltest du es zuerst von außen trocken wischen. Halte das Buch geschlossen und schüttele es vorsichtig, um das Wasser loszuwerden. Danach wische vorsichtig mit einem Lappen oder Papiertuch über den Einband.
    • Öffne das Buch noch nicht. Wenn es triefnass ist, sind die Seiten wahrscheinlich so empfindlich, dass sie leicht reißen. Konzentriere dich zunächst darauf, die Feuchtigkeit von außen zu entfernen.
  2. Als nächstes legst du einige ungefärbte, saugfähige Papiertücher auf einer sauberen, ebenen und trockenen Fläche aus. Such dir eine Stelle aus, wo das Buch in nächster Zeit nicht im Weg liegt.
    • Bei stabiler, trockener Wetterlage kann dieser Ort im Freien sein. Aber auch dann solltest du das Buch nicht über Nacht draußen lassen, denn schon ein wenig Morgentau kann all deine Bemühungen zunichte machen.
    • Wenn du keine weißen Papierhandtücher griffbereit hast, kannst du auch trockene Lappen nehmen. Benutze nur keine gefärbten Papiertücher oder Servietten, denn aus diesen kann Farbe ausbluten.
  3. Nimm dein nasses Buch und stell es aufrecht auf die Unterlage aus Papierhandtüchern. Bei Hardcover-Büchern sollte das sehr einfach gehen. Öffne sie gerade weit genug (ohne dabei die Seiten zu trennen), damit das Buch alleine stehen kann. Bei Taschenbüchern ist es etwas komplizierter. Das Buch soll ja nicht zusammensacken, wenn es trocknet, also benutze im Zweifel lieber Buchstützen oder andere Gewichte um das Buch in seiner Position zu halten.
  4. Als nächstes nimm zwei Papierhandtücher (oder eben dünne, trockene Stofftücher) und leg sie vorne und hinten in die Einbanddeckel. Sie sollten zwischen dem Einband und der jeweils ersten bedruckten Seite liegen.
    • Lass dabei die Seiten absolut in Ruhe. Der dicke Block bedruckter Seiten sollte einfach ein Block bleiben. Wenn du die Seiten jetzt trennst, können sie sich verformen und zerknittern, wenn das Buch trocknet.
  5. Wenn du die Papiertücher in Position gebracht hast, lass das Buch einfach stehen. Die saugfähigen Tücher sollten bald beginnen, die Feuchtigkeit aus dem Buch zu ziehen.
    • Du kannst einen oder mehrere trockene Schwämme unter die Unterlage aus Papiertüchern legen, um den Prozess zu beschleunigen.
  6. Überprüfe den Fortschritt etwa einmal pro Stunde. Irgendwann haben die Papiertücher sich vollgesogen und können keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Wenn du merkst, dass dies der Fall ist, entferne die entsprechenden Tücher und ersetze sie durch trockene. Wenn du einen Schwamm benutzt, wringe ihn aus und lege ihn wieder zurück unter die Papiertücher.
    • Achte auf den Zustand deines Buches. Auf nassem Papier kann sich schon innerhalb von 24 bis 48 Stunden Schimmel bilden, wenn nichts gegen die Feuchtigkeit unternommen wird.
    • Mach so weiter, bis das Buch nicht mehr tropft oder nasse Flecken auf der Unterlage hinterlässt. Dann mach mit „Nasse Bücher trocknen“ weiter.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Nasse Bücher trocknen

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  1. Wenn das Buch nicht (oder nicht mehr) tropfnass ist, sollte es gefahrlos möglich sein, die Seiten durchzublättern, ohne sie zu zerreißen. Öffne das Buch und blättere die Seiten vorsichtig durch. Lege dabei alle 20-30 Seiten saugfähige Papiertücher hinein. Zusätzlich legst du Papiertücher vorne und hinten zwischen Einband und erster bedruckte Seite.
    • Sei vorsichtig, dass du nicht zu viele Papiertücher benutzt. Wenn du zu viele Papiertücher hineinlegst, überdehnt sich der Buchrücken und das ganze Buch verzieht sich beim Trocknen. Wenn du dies befürchtest, leg die Papiertücher weiter auseinander.
  2. Wenn du mit dem Einlegen der Papiertücher fertig bist, leg das Buch auf die Seite. Die Papiertücher sollten dann anfangen, die Feuchtigkeit aus den Seiten zu ziehen. Das kann einige Zeit dauern, also sei geduldig.
    • Um den Prozess zu beschleunigen, stelle sicher, dass das Buch an einem Ort liegt, wo die Luft trocken ist und gut zirkulieren kann. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann ein Luftentfeuchter eine große Hilfe sein. Ansonsten benutze einen Ventilator oder öffne ein paar Fenster.
  3. Wie zuvor solltest du auch jetzt regelmäßig den Zustand des Buches überprüfen. Wenn du bemerkst, dass sich die Papiertücher vollsaugen, nimm sie vorsichtig heraus und ersetze sie durch trockene. Damit das Buch gleichmäßig trocknet, lege die Tücher jedes Mal an eine etwas andere Stelle im Buch.
    • Bei jedem Wechsel der Tücher solltest du das Buch einmal auf die andere Seite drehen. So verformen sich die Seiten beim Trocknen weniger.
  4. Während Papier und Pappe trocknen, werden sie wieder fest. Wenn das Buch also schief liegt, kann es sich nachhaltig verformen. Um das zu verhindern, muss es die ganze Zeit absolut gerade liegen. Wenn es das nicht freiwillig tut, benutze Gewichte oder Buchstützen, um es in Position zu halten.
    • Irgendwann wird das Buch so trocken sein, dass sich die Papiertücher nicht mehr komplett vollsaugen - nur noch feucht eben. Dann machst du mit „Feuchte Bücher trocknen“ weiter.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Feuchte Bücher trocknen

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  1. Fange an, indem du das feuchte Buch aufrecht hinstellst. Wie oben erwähnt, geht das bei einem Hardcover sehr leicht, bei einem Taschenbuch eventuell weniger einfach. Du kannst Gewichte oder Buchstützen benutzen, um das Buch aufrecht zu halten. Öffne das Buch ein wenig, aber nicht weiter als 60°. Versichere dich, dass es stabil steht, bevor du weitermachst.
  2. Fächere die Seiten vorsichtig auf, ohne das Buch mehr als 60° weit zu öffnen.Versuch das Buch so hinzustellen, dass möglichst viele Seiten (wenn nicht alle) getrennt sind. Die Seiten sollten ziemlich senkrecht stehen und nicht schief oder lasch an anderen Seiten festhängen.
  3. Wenn die Buchseiten gleichmäßig auseinander gefächert sind, lass das Buch in seiner aufrechten Position anfangen zu trocknen. Um den Prozess zu beschleunigen, stelle sicher, dass möglichst trockene Luft frei um das Buch herum zirkulieren kann. Benutze einen Ventilator oder erzeuge einen Luftzug, indem du ein paar Fenster öffnest. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kannst du zusätzlich einen Luftentfeuchter benutzen.
    • Egal, ob du einen Ventilator oder natürlichen Luftstrom benutzt, achte darauf, dass die Buchseiten nicht flattern. Die Luftbewegung sollte die Seiten nicht flattern lassen, sonst können sie nachher zerknittert und aufgeplustert aussehen.
    • Sei geduldig. Es kann Tage oder sogar eine Woche dauern, bis das Buch vollständig getrocknet ist. Überprüfe den Fortschritt regelmäßig, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange es dauern wird.
  4. Wenn du lange genug geduldig gewartet hast, sollte dein Buch vollständig trocken sein. Allerdings ist es gut möglich, dass das Buch nicht mehr richtig flach aussieht, auch wenn du die Anweisungen penibel befolgt hast. Das Papier, das normalerweise für Buchseiten benutzt wird, ist recht empfindlich und kann sich beim Trocknen leicht verziehen und verformen. Dann sieht das Buch zerknittert oder gewellt aus, wenn es trocken ist. Das kann man aber glücklicherweise bis zu einem gewissen Grad „ausbügeln“. Leg das Buch flach hin und lege ein schweres Gewicht darauf (schwere Buchbände sind dafür super) und lass es so für einige Tage oder eine Woche liegen. Das gewellte Aussehen wird vielleicht nicht ganz verschwinden, aber es wird sicher um einiges besser werden.
    • Damit sich dein Buch nicht verformt, achte darauf, dass es perfekt gerade unter dem Gewicht liegt. Das Gewicht darf es außerdem nicht biegen oder die Seiten verziehen.
  5. Die oben beschriebenen Methoden sollten für die meisten Bücher gut funktionieren, aber für kleine und dünne Taschenbücher gibt es einen schnelleren Weg. Wenn das Buch sehr nass ist, trockne es zuerst ganz normal, bis es nur noch feucht ist – Papiertücher zwischen den Seiten sollten sich nicht mehr völlig vollsaugen. Dann hänge das Buch über eine Angelschnur oder einen dünnen Draht, so dass es sich nach unten öffnet. Wenn du es drinnen trocknest, benutze einen Ventilator oder Luftentfeuchter. Nach einigen Tagen sollte das Buch trocken sein.
    • Wie bereits oben erwähnt: Wenn du das Buch draußen trocknen lässt (zum Beispiel wenn du eine existierende Wäscheleine benutzt), lass es dort nicht über Nacht. Morgentau kann es wieder feucht werden lassen.
    • Hänge keine zu nassen Taschenbücher auf. Feuchtigkeit macht das Papier empfindlicher, und wenn es zu nass ist, kann es auf der Angelschnur oder dem Draht unter seinem eigenen Gewicht reißen.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Bücher mit glänzendem Papier trocknen

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  1. Wenn Bücher mit Hochglanzseiten (wie Magazine und Kunstbücher) nass werden, ist die Lage etwas dringlicher als bei normalen Büchern. Feuchtigkeit kann die glänzende Beschichtung der Seiten auflösen und in ein einen klebrigen Film verwandeln, der nach dem Trocknen die Seiten untrennbar miteinander verkleben kann. Um dies zu verhindern, müssen die nassen Seiten sofort getrennt werden, indem man Wachspapierblätter zwischen alle nassen Seiten legt. Diese sollten dann regelmäßig ausgetauscht werden, wenn sie nass werden.
    • Es ist sehr wichtig, dass zwischen allen nassen Seiten ein Trennpapier liegt. Wenn zwei Seiten sich während des Trocknens berühren, können sie so sehr zusammenkleben, dass selbst ein Profi sie nicht mehr auseinander bekommt.
    • Wenn du kein Wachspapier zur Hand hast, gehen auch Papierhandtücher. Aber du musst sie dann regelmäßig auswechseln.
  2. Wenn die Seiten nur noch leicht feucht sind und die Trennblätter nicht mehr nass werden, nimm sie heraus und stell das Buch aufrecht hin. Wenn es nicht alleine stehen kann, benutze zwei Buchstützen oder schwere Gegenstände und stütze es damit ab. Fächere die Seiten nicht mehr als 60° auf. Lass das Buch in dieser Position trocknen.
    • Wie oben erwähnt, stelle sicher, dass die Luft um das Buch herum zirkulieren kann. Benutze einen Ventilator oder öffne ein Fenster, um einen Luftstrom zu erzeugen. Wiederum kann ein Luftentfeuchter hilfreich sein, besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit.
  3. Obwohl die Seiten jetzt nur noch feucht und nicht mehr nass sind, besteht trotzdem noch das Risiko, dass sie zusammenkleben. Um das zu verhindern, halte ständig ein Auge auf das Buch, während es trocknet – am besten alle halbe Stunde oder so. Blättere mit dem Daumen durch die Seiten. Wenn du bemerkst, dass es irgendwo zu kleben beginnt, trenne die entsprechenden Seiten und lass das Buch dann weiter trocknen. Schließlich sollte das Buch komplett getrocknet sein. Leichte Verklebungen der Seiten (vor allem an den Ecken) werden sich jedoch eventuell nicht vermeiden lassen.
    • Wie oben bereits erwähnt: Wenn du einen Ventilator benutzt, achte darauf, dass die Seiten nicht im Wind flattern, damit sie nachher nicht zerknittert aussehen.
  4. Wenn du ein nasses Buch mit glänzenden Seiten vor dir hast, aber gerade keine Zeit oder nicht die notwendigen Materialien, um die Seiten zu trennen, lass das Buch nicht einfach herumliegen. Steck es in einen Gefrierbeutel, versiegele ihn und lege es ins Eisfach (so kalt wie möglich). Durchs Einfrieren allein wird dein Buch natürlich nicht trocken, aber es verhindert Schäden und gibt dir Zeit, alles zusammenzusuchen, was du zum Trocknen brauchst.
    • Vergiss nicht, das Buch zuerst in einen Gefrierbeutel zu stecken. So kann es nicht an anderen Objekten oder der Innenseite der Gefriertruhe festfrieren.
  5. Wenn du das Trocknen angehen willst, nimm das Buch aus dem Gefrierfach, aber lass es in seinem Beutel und lass es bei Zimmertemperatur liegen. Lass es langsam im Beutel auftauen. Dies kann einige Stunden bis Tage dauern, je nachdem, wie dick und nass das Buch ist. Wenn das Eis vollständig geschmolzen ist, nimm das Buch aus dem Beutel und trockne es wie oben beschrieben.
    • Lass ein auftauendes Buch nicht zu lange im Beutel. Sobald es vollständig aufgetaut ist, sollte es aus dem Plastikbeutel genommen werden, denn in einem abgeschlossenen, feuchten Umfeld wächst Schimmel am besten.
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Tipps

  • Wenn du an den Pool gehst, nimm nicht gleich einen ganzen Stapel ausgeliehene Bücher mit. Such dir ein Buch aus und steck es in einen großen Ziplock-Beutel. Trockne dich immer gut ab, bevor du es zum Lesen herausnimmst.
  • Lies nicht in der Badewanne.
  • Iss oder trink nicht, während du ein geliehenes Buch liest.
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Warnungen

  • Benutze einen Föhn nur in sicherem Abstand von deinem Buch, sonst könnte es in Flammen aufgehen.
  • Eventuell musst du ein geliehenes Buch ersetzen. Das kommt auf die Schwere der Wasserschäden an.
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