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Mobbing kennt viele Ausprägungen, aber jede einzelne richtet Schaden an. Selbst wenn es keinen körperlichen Kontakt zwischen dem Mobber und seinem Opfer gibt, tragen Gemobbte für den Rest ihres Lebens einen emotionalen Schaden davon. Daher ist es wichtig, Mobbing zu unterbinden. Wenn du gemobbt wirst, dann kannst du den Umgang damit lernen. Wenn du Mobbing mitbekommst, dann kannst du dich für jemanden stark machen. Du kannst auch das Bewusstsein unter deinen Mitschülern fördern und lernen, wie du um Hilfe bittest.

Methode 1
Methode 1 von 5:

Umgang mit einem Mobber

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  1. Wenn die Situation bedrohlich oder gefährlich ist, dann entferne dich vom Mobber. Selbst wenn die Situation nicht gefährlich ist, musst du ihm nicht zuhören, wenn er etwas Gemeines zu dir sagt. Gehe am besten ruhig von demjenigen weg. So erkennt er, das du auf seine Bedrohung nicht eingehst.
    • Gehe zu anderen, beispielsweise zu einem Lehrer oder zu jemandem, der dich nicht mobbt.
  2. Es ist wichtig, dass du das Mobbing sofort einer Autoritätsperson meldest, damit sie es unterbinden kann. [1] Wenn du jemandem sagst, dass du gemobbt wirst, dann machst du dich für dich selbst stark und kannst den Mobbern zeigen, dass du auf ihren Missbrauch nicht reagierst.
    • Finde einen Lehrer, Elternteil, Schulberater oder jemanden, der dir helfen kann. Sage ihm sofort, was der Mobber zu dir gesagt oder mit dir getan hat.
    • Sage: "Joyce mobbt mich. Sie macht sich immer über mein Gewicht lustig und hört nicht auf. Ich habe sie gebeten, aufzuhören, aber sie macht weiter. Ich denke, ich brauche Hilfe, damit es aufhört."
    • Du kannst auch eine Notiz verfassen, in der du erklärst, was passiert. Gib sie deinem Lehrer, Schulberater oder Direktor.
    • Sage jemandem, wenn die erste Person, die du um Hilfe gebeten hast, dich nicht unterstützt. Akzeptiere nicht, dass du mit dem Mobbing leben musst.

    Tipp: Wenn du als Erwachsener am Arbeitsplatz gemobbt wirst, dann melde es deinem Vorgesetzten oder einem Mitarbeiter der HR-Abteilung. Vielleicht hilft dir eine schriftliche Liste deiner Erfahrungen oder der Einbezug eines Dritten, der das Mobbing mitbekommen hat. [2]

  3. Wenn du nicht körperlich bedroht wirst, dann kannst du den Mobber mit direkter, selbstbewusster Kommunikation und Körpersprache angehen. [3] Wenn ein Mobber dich auch mobbt, nachdem du weggegangen bist, dann zeige demjenigen ruhig, dass du auf sein Verhalten nicht eingehst. Drehe dich um, sieh dem Mobber ins Gesicht und sage, dass er aufhören soll.
    • Versuche nicht, den Mobber zu konfrontieren, wenn du denkst, dass du dich dadurch in Gefahr bringst.
    • Deine Körpersprache wirkt selbstbewusst, wenn du dich aufrecht hinstellst und den Mobber ansiehst. Sieh ihm ins Gesicht, wenn du mit ihm sprichst. Sieh nicht nach unten und mache dich nicht kleiner, indem du beispielsweise deine Arme verschränkst oder deine Knie an deinen Körper ziehst. Stelle dich aufrecht hin, lasse die Arme seitlich hängen und stelle deine Füße schulterbreit entfernt.
    • Drücke dich knapp und direkt aus. Sage: "Höre auf, Jennifer." oder "Lass das, Craig." Sieh demjenigen dabei ins Gesicht und sprich mit ruhiger, deutlicher Stimme.
    • Mache dem Mobber kein Kompliment und beleidige ihn nicht. Wenn du ihm etwas Nettes sagst, nachdem dein Mobber dich beleidigt, klein geredet oder körperlich bedroht hat, dann fühlt er sich dadurch nur noch stärker. Wenn du ihn beleidigst, dann stachelt ihn das an und er will dich noch mehr verletzen.
  4. Bleibe ruhig. Der Mobber zielt auf eine emotionale Reaktion deinerseits ab. Gib dein Bestes, um ruhig zu bleiben. Zeige deine Gefühle nicht. Zeige nicht, dass du wütend, traurig oder verängstigt bist. Der Mobber nährt sich an diesen Emotionen und bemüht sich nur noch mehr.
    • Atme einige Male tief durch und denke an etwas, das dich glücklich macht, wie eine gute Note in einer Prüfung, mit deinem Hund zu spielen oder etwas Spaßiges, das du am Wochenende mit deiner Familie geplant hast. Du entziehst dich damit der Situation so und reagierst nicht auf deine Emotionen. Halte die Augen offen. Halte dabei Blickkontakt mit dem Mobber.
    • Reagiere ruhig auf das Mobbing. Sage beispielsweise: "Jack, ich weiß, dass du denkst, du wärst lustig, aber du bist es nicht. Lass das." oder "Höre jetzt auf oder ich bitte den Lehrer, dich von mir wegzusetzen."
    • Sprich später mit jemandem darüber, welche Gefühle das Mobbing in dir ausgelöst hat. Sprich mit deinen Eltern, einem Schulberater oder Lehrer.
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Methode 2
Methode 2 von 5:

Jemandem helfen, der gemobbt wird

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  1. Warte nicht ab. Wenn du hörst oder siehst, wie jemand gemobbt wird, dann greife sofort ein. Wenn du selbst nicht eingreifen kannst, dann finde eine andere Person, die das kann. Wenn du als Erwachsener eingreifst, dann suche dir die Hilfe eines zweiten Erwachsenen. [4]
    • Du kannst dich für denjenigen stark machen und sagen: "Hör auf, Lisa!" Beleidige den Mobber nicht und wende keine körperliche Gewalt an, damit er aufhört.
    • Wenn du nicht eingreifen kannst oder das nicht hilft, dann hole Hilfe. Wenn du beispielsweise siehst, wie jemand auf dem Pausenhof gemobbt wird, dann hole einen Lehrer oder eine Aufsicht und erzähle, was geschehen ist.
    • Warte nicht damit, es jemandem zu erzählen. Wenn du wartest, dann könnte der Betroffene verletzt werden.
    • Sage einem Lehrer oder Berater, was du über das Mobbing weißt. Manche Arten des Mobbings, wie ein Ausschließen oder subtile Anmerkungen, bemerken Lehrer vielleicht nicht.
  2. Es ist wichtig, dass du den Mobber von der Person, die er mobbt, entfernst. Wenn du einem Mitschüler hilfst, der gemobbt wird, dann gehe mit ihm an einen sicheren Ort fernab des Mobbers. Wenn du das Mobbing als Erwachsener unterbinden willst, dann zwinge die beiden Parteien nicht, sich in einem Raum zu treffen, sich die Hände zu reichen und es zu vergessen. Bringe sie in getrennte Räume und sprich mit jedem einzeln. [5]
    • Frage jeden, was passiert ist.
    • Du kannst auch mit anderen Kindern sprechen, die das Mobbing mitbekommen haben. Tu das allerdings nicht vor dem Mobber oder dem Gemobbten.
    • Wenn du das Mobbing selbst nicht mitbekommen hast, dann finde heraus, was passiert ist. Versuche nicht, alles sofort herauszufinden. Sprich mit beiden Parteien, wenn du kannst. Frage Zeugen, was sie gesehen haben. Setze die Teile zu einem großen Ganzen zusammen.
  3. Mobbing ist ein ernstes Problem, das eskalieren und zu schlimmen Schäden führen kann, wenn man es nicht unterbindet. Nimm jedes Mobbing, das du siehst oder von dem du hörst, ernst. Zögere nicht, es jemandem zu erzählen, der helfen kann. [6] Vielleicht musst du in manchen Situationen die Polizei oder den Notarzt rufen. Du musst die Polizei oder den Notarzt rufen, wenn: [7]
    • Eine Waffe im Spiel ist.
    • Es Drohungen gibt.
    • Die Gewalt oder Drohungen durch Hass motiviert werden, wie bei Rassismus oder Homophobie.
    • Der Mobber demjenigen ernste körperliche Schäden zugefügt hat.
    • Sexueller Missbrauch vorliegt.
    • Etwas Illegales geschehen ist, wie eine Erpressung oder ein Raub.

    Wusstest du? Mobbing richtet ernste und langfristige Schäden an. Kinder, die gemobbt werden, haben häufiger Probleme mit Depressionen, Angst- und Panikstörungen, wenn sie älter werden. [8]

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Methode 3
Methode 3 von 5:

Ein gutes Vorbild sein

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  1. Überlege, wie du Mitschüler behandelst. Mobbst du jemanden, vielleicht sogar unabsichtlich? Wenn du jemanden neckst, dann siehst du das vielleicht nicht als Mobbing, solltest aber aufhören. Sei zu jedem nett, auch wenn derjenige nicht dein Freund ist.
    • Sei vorsichtig, wenn du jemanden neckst, außer du bist so gut mit ihm befreundet, dass du weißt, dass er es nicht persönlich nimmt.
    • Verbreite keine Gerüchte oder Tratsch über Leute.
    • Sprich nicht im Internet über Leute und teile keine Fotos von ihnen ohne deren Einverständnis.
  2. Wenn du siehst, wie in der Schule jemand gemobbt wird, dann setze dich für ihn ein. Es ist nicht genug, nicht mitzumachen. Setze dich aktiv ein, um das Opfer vor weiteren Schäden zu bewahren. Du kannst eingreifen, indem du mit dem Mobber sprichst, wenn du dich damit sicher fühlst, du kannst aber auch einem Lehrer sagen, was du gesehen hast.
    • Wenn deine Freunde über jemanden tratschen, dann mache nicht mit. Sage: "Ich mag Tratsch nicht. Können wir über etwas anderes sprechen?"
    • Wenn du Mitglied einer Gruppe bist, die jemanden absichtlich ausschließt, dann sage der Gruppe, dass du jeden einschließen willst, weil es das Richtige ist. Sage: "Ich denke, wir sollten netter zu Catherine sein. Es muss schwer sein, die Neue in der Schule zu sein."
    • Wenn du siehst, wie jemand gemobbt wird und um die Sicherheit desjenigen fürchtest, dann erzähle es sofort einem Lehrer oder der Schulverwaltung. Sage: "Ich habe Angst um David. Ich habe gemerkt, dass einige der älteren Jungs ihn schikanieren, wenn er von der Schule nach Hause läuft."
  3. Viele Schulen haben Anti-Mobbing-Kampagnen der Schüler, die die Schule sicher und freundlich machen wollen. Tritt einer Gruppe bei oder gründe eine, die auf Mobbing aufmerksam macht und damit umgehen will.
    • Suche mit Freunden das Gespräch über Mobbing. Sage: "Habt ihr gewusst, dass es in unserer Schule Mobbing gibt? Ich finde das furchtbar und würde gerne etwas dagegen tun."
    • Sprich mit deinem Lehrer oder Schulberater darüber, wie du helfen kannst. Du kannst beispielsweise im Unterricht eine Präsentation über Mobbing halten oder eine Veranstaltung organisieren, die auf Mobbing aufmerksam macht.

    Du kannst ein Anti-Mobbing-Influencer sein. Du kannst etwas bewirken, indem du dich gegen Mobbing in deiner Schule oder Clique einsetzt! Studien haben gezeigt, dass weniger gemobbt wird, wenn es ein Programm dagegen gibt, das von Schülern geleitet wird. [9]

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Methode 4
Methode 4 von 5:

Dich vor Cyber-Mobbing schützen

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  1. Du weißt nie, was jemand weiterleitet. Sei online nett zu anderen und du bist selbst in Sicherheit. Teile nichts, das jemanden verletzen oder bloßstellen könnte.
    • Überlege, wer deine Posts sieht. Fremde? Freunde? Freunde oder Verwandte? Mit Hilfe der Privatsphäre-Einstellungen kannst du kontrollieren, wer was sieht.
  2. Selbst Freunde könnten es weitergeben oder verwenden, um sich einzuhacken und deine privaten Informationen zu bekommen. Sage deinen Eltern dein Passwort.
  3. Diese Art des Mobbings wurde so häufig, dass Telefondienstleister und andere Serviceprovider bereits Pläne für den Umgang damit haben. Bitte deine Eltern, Mobbing im Internet oder per Telefon bei den Serviceprovidern anzuzeigen, damit sie handeln und denjenigen blockieren können, so dass er nicht mehr in Kontakt mit dir treten kann. Vielleicht musst du Telefonaufzeichnungen und Mails an den Provider weitergeben.
  4. Nimm dem Mobber die Möglichkeit, dich online zu schikanieren, indem du ihn blockierst, damit er dich nicht mehr kontaktieren kann. Schütze dich wie folgt:
    • Blockiere den Mobber bei Instant Messengern und Mails.
    • Entfreunde und blockiere ihn in den sozialen Medien. Gehe mit Hilfe der Privatsphäre-Einstellungen sicher, dass er dich nicht mehr kontaktieren kann.
    • Blockiere seine Nummer, damit er dir keine Nachrichten mehr schreiben und nicht mehr anrufen kann.
  5. Sprich mit einem vertrauenswürdigen Erwachsenen über Nachrichten, die du bekommst, oder Dinge, die du online siehst und die dich traurig oder dir Angst machen. Involviere deine Eltern. Sage ihnen, was du online tust und mit wem. Freunde dich in den sozialen Medien mit ihnen an und lasse sie dir folgen. Höre auf sie. Du bist ihnen wichtig und sie wollen, dass du sicher bist.
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Methode 5
Methode 5 von 5:

Um Hilfe bitten

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  1. Da Mobbing so häufig ist, hat jede Schule eine Richtlinie, wie sie effizient und effektiv damit umgeht. Sprich mit dem Schulleiter oder -berater über die Situation, damit sie schnellstmöglich aufhört. Entweder man bestraft den Mobber oder versucht das Problem mit einer Schlichtung zu lösen.
    • Andere Kinder in der Schule durchleben das Gleiche. Regeln und Protokolle gibt es aus einem guten Grund.
    • Wenn du selbst Elternteil bist, dann triff dich mit dem Schulleiter, statt die Situation selbst lösen zu wollen.
  2. Bestimmte Arten des Mobbings können ziemlich gefährlich sein. Manche sind sogar ein Verbrechen. Rufe die Polizei, wenn das Mobbing eines der folgenden Elemente enthält.
    • Körperliche Gewalt. Mobbing kann zu echten körperlichen Schäden führen. Wenn du Angst um deine Gesundheit oder dein Leben hast, dann rufe die Polizei.
    • Stalking oder Bedrohung. Wenn jemand deinen persönlichen Freiraum verletzt und dich bedroht, dann ist das ein Verbrechen.
    • Todesdrohungen oder Drohungen mit Gewalt.
    • Das Teilen potentiell demütigender Fotos oder Videos ohne deine Zustimmung, auch explizit sexuelle Fotos oder Videos.
    • Hassmotivierte Handlungen oder Drohungen.

    Tipp: Wenn du als Kind so in der Schule gemobbt wirst, dann bitte zuerst einen Erwachsenen (wie einen Lehrer, Verwaltungsangestellten oder eine Aufsicht) um Hilfe. Wenn das Mobbing außerhalb der Schule stattfindet, dann rufe sofort die Polizei oder bitte einen Erwachsenen, das zu tun.

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Tipps

  • Bei anhaltendem Mobbing, das emotionalen oder körperlichen Schaden anrichtet, kannst du rechtliche Schritte einleiten. Wenn du als Erwachsener mit Mobbing zu tun hast oder wenn dein Kind gemobbt wird und die Schule und die Eltern des Mobbers nichts Ausreichendes unternehmen, dann suche dir einen Anwalt.
  • Wenn du siehst, wie jemand gemobbt wird, dann erzähle es einem Lehrer oder vertrauenswürdigen Erwachsenen. Gehe sicher, dass derjenige wirklich gemobbt wird und nicht nur mit Freunden herumalbert.
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