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Der Wärmehaushalt im Inneren des Gehäuses ist ein wichtiger Faktor beim Zusammenbau und der Wartung eines Computers. Zu große Hitze kann den Tod für deine sensiblen Bauteile bedeuten, besonders wenn diese bereits von dir übertaktet wurden. Ein wichtiger Schritt zur ordnungsgemäßen Kühlung deines Computer ist das richtige Auftragen von Wärmeleitpaste. In dieser Anleitung erfährst du, wie das funktioniert.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Vorbereitung der Oberfläche

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  1. In den meisten einfachen Wärmeleitpasten ist Silikon oder Zinkoxid enthalten, während teurere Produkte hervorragende Wärmeleiter wie Silber oder Keramik beinhalten. Der Vorteil dieser Wärmeleitpasten aus Silber und Keramik besteht darin, dass eine effizientere Wärmeübertragung stattfindet. Allerdings ist eine einfache Wärmeleitpaste für die Anforderungen der meisten Menschen vollkommen ausreichend.
    • Falls du deinen Computer übertakten möchtest, versuche eine Wärmeleitpaste zu kaufen, die überwiegend Silber, Kupfer und Gold beinhaltet. Dies sind die Metalle mit der höchsten Wärmeleitfähigkeit, aus denen Wärmeleitpaste hergestellt werden kann.
  2. Wische vorsichtig mit einem Wattebausch oder Wattestäbchen, das mit Isopropylalkohol angefeuchtet ist, über die Oberfläche. Je höher der Alkoholanteil ist, desto besser. 70 Prozent sind gut, aber 90 Prozent sind noch besser, falls du solchen hochprozentigen Isopropylalkohol auftreiben kannst. [1]
  3. Im Idealfall sind die beiden sich berührenden Oberflächen perfekt eben, wodurch die Notwendigkeit von Wärmeleitpaste vollständig beseitigt werden würde. Falls die Oberfläche deines Kühlkörpers uneben ist, kannst du sie mit Schleifpapier und einer Flüssigkeit abschleifen, um sie gleichmäßiger zu machen. Dies ist nicht immer notwendig, außer du willst die bestmögliche Kühlleistung erreichen.
    • Wärmeleitpaste ist dafür ausgelegt, die Zwischenräume und Unebenheiten auf den Oberflächen auszugleichen, die du miteinander verbinden willst. Da moderne Produktionstechniken keine vollkommen ebenen Oberflächen erzeugen können, wird der Einsatz von Wärmeleitpaste immer notwendig sein.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Auftragen von Wärmeleitpaste auf Kühler mit runden Grundflächen

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  1. Der Tropfen Wärmeleitpaste sollte etwa die Größe eines Reiskorns haben. Falls du gelesen hast, dass er "erbsengroß" sein soll, ist das viel zu viel Wärmeleitpaste und es wird am Ende etwas davon auf dein Motherboard gelangen. [2]
    • Bei Kühlern mit runder Grundfläche muss die Paste nicht verteilt werden, da sie durch den Druck beim Aufsetzen des Kühlers gleichmäßig über die Oberfläche ausgebreitet wird.
  2. Achte beim Einbau des Kühlkörpers darauf, dass du aus allen Richtungen den gleichen Druck ausübst, damit die aufgetragene Wärmeleitpaste über die gesamte Kontaktoberfläche verteilt wird. Dadurch entsteht eine dünne, gleichmäßige Schicht, die jegliche Lücken ausfüllt und keine überschüssigen Ablagerungen hinterlässt.
    • Bei der Anwendung von Hitze wird die Paste dünner und breitet sich mehr in Richtung der Kanten aus. Deshalb ist es wichtig, dass du nur wenig Wärmeleitpaste verwendest, weil bereits eine geringe Menge viel Wirkung zeigt.
  3. Es ist schwierig nachzuprüfen, ob deine Wärmeleitpaste richtig aufgetragen wurde. Falls du das Siegel durchbrichst, das sich beim Einbau des Kühlkörpers bildet, musst du den gesamten Prozess von vorn beginnen, d.h. die alte Paste abwischen und dann neu auftragen.
  4. Das Kabel für den Prozessorlüfter muss mit den CPU_FAN-Anschluss auf dem Motherboard verbunden werden. Falls es sich um einen PWM-Lüfter (erkennbar an 4 Pins) handelt, kann dein Computer automatisch die Lüftergeschwindigkeit anpassen, ohne die Voltzahl verändern zu müssen.
  5. Vergewissere dich, dass sich der Lüfter dreht. Betrete das BIOS, indem du während der Selbstdiagnose deines Computers die F1- oder Entf-Taste drückst. Überprüfe, ob die Temperaturen normal sind. Die CPU-Temperatur sollte im Leerlauf bei unter 40° Celsius liegen, dasselbe gilt für die GPU.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Auftragen von Wärmeleitpaste auf Kühler mit quadratischen Grundflächen

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  1. Das Auftragen von Wärmeleitpaste bei Kühlern mit quadratischer Grundfläche ist etwas anspruchsvoller als bei Kühlern mit runder Grundfläche, da es für eine vollständige Abdeckung nicht ausreicht, einfach einen Tropfen in die Mitte zu setzen und Druck auszuüben. Es gibt verschiedene Methoden, von denen Leute überzeugt sind, deshalb behandeln wir im Folgenden einige der beliebteren Techniken:
    • Die Linien-Methode: Trage zwei dünne Streifen Wärmeleitpaste auf der Grundfläche deines Kühlers auf, die parallel zueinander verlaufen. Der Abstand zwischen ihnen sollte etwa ein Drittel der Breite des Prozessors betragen. Die Streifen selbst sollten ebenfalls so lang sein wie etwa ein Drittel der Breite des Prozessors.
    • Die Kreuz-Methode: Dies ähnelt sehr der vorherigen Methode, allerdings sind die Streifen "X"-förmig und nicht parallel angeordnet. Die Länge und Dicke der Streifen sollten die gleichen wie bei der letzten Methode sein.
    • Die Aufstrich-Methode: Dies ist eine der beliebtesten und effektivsten Methoden, erfordert allerdings etwas mehr Aufwand. Trage eine kleine Menge Wärmeleitpaste auf die Grundfläche des Kühlkörpers auf. Benutze dann einen Fingerschutz aus Kunststoff oder eine Plastiktüte, um die Paste gleichmäßig über die Oberfläche auszubreiten. Achte darauf, dass du die gesamte Oberfläche abdeckst, die in Kontakt mit dem Prozessor kommen wird. Vergewissere dich außerdem, dass die Paste nicht zu dünn aufgetragen ist. In den meisten Fällen sollte sie gerade so das darunterliegende Metall verstecken. [3]
  2. Falls du eine der beiden Methoden mit den Streifen verwendet hast, wende beim Einbau des Kühlkörpers gleichmäßigen Druck an, damit sich die Paste auf der gesamten Oberfläche verteilt. Falls du die Aufstrich-Methode verwendest, MUSST du den Kühlkörper in einem leicht schrägen Winkel einbauen, um Blasenbildung vorzubeugen. Dies liegt daran, dass die Paste üblicherweise zu dünn aufgetragen ist, um der Bildung von Blasen entgegenwirken zu können, wenn Druck auf die Oberfläche ausgeübt wird.
  3. Das Kabel für den Prozessorlüfter muss mit den CPU_FAN-Anschluss auf dem Motherboard verbunden werden. Falls es sich um einen PWM-Lüfter (erkennbar an 4 Pins) handelt, kann dein Computer automatisch die Lüftergeschwindigkeit anpassen, ohne die Voltzahl verändern zu müssen.
  4. Vergewissere dich, dass sich der Lüfter dreht. Betrete das BIOS, indem du während der Selbstdiagnose deines Computers die F1- oder Entf-Taste drückst. Überprüfe, ob die Temperaturen normal sind. Die CPU-Temperatur sollte im Leerlauf bei unter 40° Celsius liegen, dasselbe gilt für die GPU.
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Tipps

  • Nach der Reinigung der Oberfläche mit Alkohol solltest du diese nicht mehr mit bloßen Fingern berühren. Auf deinem Finger befinden sich eigene Öle, welche die Oberfläche und deinen Kühler schädigen können.
  • Denke daran, dass viele Wärmeleitpasten eine sogenannte "Einbrennzeit" besitzen, während der sich ihre Effizienz zunehmend erhöht und die Temperaturen stetig sinken. Manchmal kann dieser Zeitraum sehr kurz ausfallen, allerdings beträgt er oftmals bis zu 200 Stunden.
  • Falls du Latexhandschuhe verwendest, um die Wärmeleitpaste über die vorgesehene Oberfläche zu verteilen, solltest du sicherstellen, dass diese puderfrei sind. Falls Puder und Wärmeleitpaste in Kontakt kommen und sich vermischen, sinkt die Kühlleistung drastisch ab.
  • Eine dünne Schicht Wärmeleitpaste ist ideal, während dicker aufgetragene Wärmeleitpaste zu einer Verringerung der Wärmeübertragung führt. Die Wärmeleitpaste dient in erster Linie dazu, die Lücken und Unebenheiten zwischen dem Prozessor und dem Kühlkörper auszugleichen.
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Warnungen

  • Die Verwendung von Reinigungsmitteln auf Ölbasis zur Reinigung der Oberflächen wird die Leistung deines Kühlers ruinieren. Das enthaltene Öl wird vorzeitig und dauerhaft die Lücken auf der Oberfläche füllen, die eigentlich für die Wärmeleitpaste vorgesehen sind, wodurch die Paste ihre Funktion nicht erfüllen kann. Wenn du ein ölbasiertes Reinigungsmittel verwendest und darüber Wärmeleitpaste aufträgst, wird dein Kühler seine Arbeit niemals effizient verrichten können.
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