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Wenn du deine Schränke öffnest und feststellst, dass Ameisen in Schwärmen über verschütteten Zucker marschieren, dann bist du vielleicht versucht, die Tiere mit starken Chemikalien so schnell wie möglich zu beseitigen. Pestizide sind aber gefährlich – für Menschen, Haustiere und andere, nützliche Kreaturen, die du gern in deinem Umfeld behalten möchtest. Die gute Nachricht ist, dass es viele, sehr wirksame Methoden gibt, um Ameisen ohne Pestizide zu töten. Deshalb gibt es wirklich keinen Grund, sie zu benutzen. Lies diesen Artikel und lerne, wie du ohne Pestizide Ameisenspray und – fallen herstellen, ein ganzes Nest entfernen und Ameisen davon abhalten kannst, ins Haus zu kommen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Natürliche Insektizide

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  1. Fülle eine Wasserflasche mit einem Teil Spülmittel und zwei Teilen Wasser. Schüttle sie kräftig, um die Lösung gut zu vermischen. Wenn du eine Reihe Ameisen siehst (oder auch nur eine), besprühe sie mit der Lauge. Sie werden sofort innehalten und ersticken. Wische tote Ameisen mit einem feuchten Tuch weg und halte die Sprühflasche fürs nächste Mal bereit. [1]
    • Um Ameisen zu töten, kannst du auch flache Schalen mit Seifenlauge aufstellen. Locke sie mit einer Spur aus etwas Süßem dorthin.
    • Mit dieser Methode kannst du einfach eine Gruppe Ameisen töten, du beseitigst damit aber kein ganzes Nest. Wenn die Ameisen wiederkommen, dann musst du dich wahrscheinlich um die Ursache des Problems kümmern.
    • Seifenlauge ist ein natürliches Insektizid, das die meisten Insekten tötet – nicht nur Ameisen, sondern z.B. auch Schaben.
  2. Ameisen hassen Essig, deshalb kannst du ein billiges, einfaches Pestizid aus Essig und Wasser herstellen. Mische beides 1:1 und gib es in eine Sprühflasche. Sprühe die Lösung direkt auf die Ameisen, um sie zu töten. Wische dann die toten Ameisen mit einem feuchten Papiertuch auf und wirf sie weg.
    • Du kannst Essig und Wasser auch als Abschreckungsmittel verwenden. Sprühe die Lösung auf Fensterbänke, Türeingänge und überall dorthin, wo Ameisen ins Haus kommen.
    • Wenn du mit dieser Lösung Böden, Fenster und Oberflächen reinigst, dann krabbeln in der Regel weniger Ameisen über diese Flächen. Weißer Essig ist ein ausgezeichneter Haushaltsreiniger, den du nicht mehr riechst, sobald er getrocknet ist.
  3. Wenn du den Geruch von Essig nicht magst, dann kannst du die Ameisen auch mit Zitronensaftlösung besprühen. Sie vertragen die Zitronensäure darin nicht, weshalb du dieses Spray auch als Abschreckungsmittel im und ums Haus verwenden kannst. Mische eine Lösung aus einem Teil Zitronensaft und drei Teilen Wasser und benutze sie als Allzweckwaffe. [2]
  4. Lebensmittelunbedenkliche Kieselgur ist ein sehr effektives Insektizid, das ungefährlich für Menschen oder Haustiere ist. Es besteht aus fossilen Kieselalgen, die zu Pulver zermahlen wurden. Wenn Insekten darüber laufen, zerkratzen die winzigen Schalen die wachsartige Außenschicht des Exoskeletts, so dass die Körper der Insekten austrocknen. Verstreue das Pulver an den Scheuerleisten, auf Fensterbänken und ums Haus herum, um Ameisen zu töten.
    • Beim Umgang mit Kieselgur solltest du einen Mundschutz oder ein Tuch über dem Mund tragen. Das Puder ist zwar ungefährlich, wenn es in den Verdauungstrakt gelangt. Die kleinen Partikel können aber die Lunge schädigen, wenn du sie einatmest.
    • Kieselgur wird unwirksam, wenn sie feucht wird oder bei hoher Luftfeuchtigkeit. Sie funktioniert wieder, sobald sie trocken ist. Wenn es bei dir also so feucht ist, dass die Kieselgur weniger gut wirkt, dann solltest du an Problemstellen über einen Luftentfeuchter nachdenken. [3]
  5. Sie ist komplett natürlich und hilft wirklich gegen Ameisen. Wenn die Tiere Borsäure aufnehmen, dann werden sie vergiftet und sterben. Borsäure schädigt auch ihre Exoskelette auf dieselbe Weise wie Kieselgur. Allerdings darf Borsäure (Borax) in Deutschland nicht mehr an private Haushalte abgegeben werden. Denn es steht im Verdacht, Schäden am ungeborenen Kind zu verursachen.
    • Borsäure ist kein giftiges Pestizid. Sie sollte aber nicht von Menschen oder Tieren aufgenommen werden. Benutze sie nicht dort, wo sich Kinder oder Haustiere aufhalten oder in der Nähe von Lebensmitteln oder in Küchenschränken.
    • Borsäure schädigt keine nützlichen Insekten, Vögel, Reptilien oder Fische.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Fallen

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  1. Sie sind sehr schnell herzustellen, kosten nicht viel und sind zudem sehr wirksam. Du brauchst lediglich ein Stückchen Karton oder ein paar Karteikarten (jeweils eine pro Falle), eine Flasche Maissirup oder eine ähnliche, klebrige Zuckersubstanz und Borsäure-Pulver. So machst du die Falle:
    • Mische in einer kleinen Schüssel zwei Teelöffel Maissirup mit zwei Teelöffeln Borsäure.
    • Die Masse sollte dick wie eine Paste und nicht zu dünnflüssig sein. Gib mehr Borsäure hinzu, wenn die Masse zu dünn ist.
    • Verteile die Masse oben auf deinen Kartonstücken. Jedes Stück bildet eine Falle.
  2. Wenn sie sich gern auf dem Badezimmerboden sammeln, stell dort eine Falle auf. Lege eine unter die Küchenspüle und die nächste auf die vordere Veranda. Stelle sie überall dort auf, wo sich die Ameisen sammeln.
    • Da die Fallen Borsäure enthalten, stelle sie nicht in Küchenschränke oder in die Nähe von Lebensmitteln.
    • Du kannst die Fallen auch draußen aufstellen. Stelle sie ins Blumenbeet oder neben die Mülltonnen.
    • Der Zuckergeruch kann auch andere Lebewesen als Ameisen anlocken, z.B. dein Kind oder deinen Hund. Sie sollten deshalb außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufgestellt werden.
  3. Wenn du starken Befall hast, dann wird es nicht lange dauern, bis die Fallen voller Ameisen sind, die auf der Suche nach Zucker auf den Karton krabbeln. Sie fressen dann den Sirup mit Borsäure. Sie sterben nicht sofort, das Gift wird aber bald in ihren Mägen wirken. In der Zwischenzeit gehen sie zum Nest zurück und bringen etwas Futter zu den anderen Ameisen, die dann auch das Gift aufnehmen.
    • Wenn Ameisen die Falle betreten und wieder verlassen, lass sie herumlaufen. Wenn du sie tötest, dann können sie das Gift nicht zurück ins Nest bringen und Dutzende andere Ameisen töten.
    • Mit dieser Methode wirst du nicht das ganze Nest töten, du wirst die Ameisenpopulation um dein Haus aber deutlich reduzieren.
  4. Nach ein paar Tagen musst du wahrscheinlich neue Fallen aufstellen. Mische eine neue Ladung Ameisengift und verteile sie auf den Kartons und stelle die Fallen auf.
  5. Nach einer oder zwei Wochen sollte die Anzahl der Ameisen, die sich vom Sirup ernähren, dramatisch sinken. Wenn du rund um die Fallen tote Ameisen siehst und nicht länger Horden von Ameisen ins Haus kommen, dann ist deine Arbeit erledigt.
  6. Arbeitsameisen fressen flüssige, aber keine feste Nahrung. Sie tragen die Maisgrießkörner aber zurück zum Nest und verfüttern die feste Nahrung an die Larven. Diese verflüssigen die Nahrung und geben sie zurück an die Arbeiter. [4] Auf diese Weise gelangt die Borsäure an verschiedene Ameisengenerationen.
    • Die Schalen mit Maisgrieß und Borsäure sollten flach genug sein, damit die Ameisen hinein und wieder hinaus kommen.
    • Du kannst aus Maisgrieß, Borsäure und Wasser auch eine feste Paste herstellen. Verteile diese Paste an den Stellen, wo du häufig Ameisen siehst.
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Das Nest beseitigen

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  1. Wenn die Ameisen scharenweise im Haus herumlaufen, obwohl du sie besprühst und Fallen aufstellst, dann muss du das Übel bei der Wurzel packen: am Nest. Wenn du einen Ameisenpfad ins Haus siehst, folge ihm, bis du den Ameisenhügel findest. Abhängig von der Art der Ameisen findest du das Nest im Freien, sorgfältig unter Steinen versteckt oder in deinem Haus.
    • Kleine schwarze Ameisen kommen am häufigsten im Haus vor. Diese Ameisen laufen in langen, langsamen Linien und geben so jedem mit gutem Instinkt ihr Nest draußen preis. Du findest das Nest an geschützten Stellen im Garten oder Hinterhof.
    • Duftende Hausameisen (sie riechen nach Kokosnuss, wenn sie zerdrückt werden) bauen ihre Nester im Haus in Fensterrahmen oder Innenwänden. Du findest die Nester aber auch im Freien in Holzstapeln, Mulchhaufen, unter Steinen und an anderen geschützten Stellen. [5]
    • Wegameisen haben ihre Nester meist an Bordsteinen oder Auffahrten. Oft sieht man das Nest an sich nicht, denn es ist unter dem Gehweg verborgen. Du solltest aber den Eingang finden.
    • Feuerameisen kommen in der Regel nicht ins Haus. Vielleicht hast du aber ein Nest auf deinem Grundstück und kannst nicht barfuß im Garten herumlaufen. Suche nach einem großen Hügel, der aus sandartigem Granulat besteht.
  2. Fülle einen Topf halbvoll mit Wasser und bringe das Wasser zum Kochen. Sobald es kocht und immer noch möglichst heiß ist, musst du es von der Küche zum gefundenen Nest bringen.
  3. Gieße es möglichst in das Eingangsloch, das du gefunden hast. Das kochende Wasser wird hunderte Ameisen beim Kontakt damit töten und das Nest wird zusammenfallen. Wenn das Nest recht groß ist, brauchst du ggf. mehr als einen Topf Wasser.
    • Wenn sich das Nest im Haus befindet, dann könnte das kochende Wasser das Haus beschädigen. Begieße das Nest in diesem Fall besser mit einer Schüssel Seifenlauge. Mit ein paar langen Gummihandschuhen kannst du das Nest auch in einen Eimer kratzen und die Ameisen ertränken.
    • Wenn es sich um Feuerameisen handelt, solltest du lange, in die Socken gestopfte Hosen und lange Ärmel tragen, wenn du dich dem Nest näherst. Die Ameisen werden sicher wütend und schwärmen aus dem Nest und versuchen, in deine Bekleidung zu krabbeln.
  4. Wenn das kochende Wasser die Ameisen effektiv getötet hat, dann ist deine Ameisenplage vorüber. Wenn sie in einem kleinen Rinnsal wiederkommen, gieße noch einmal kochendes Wasser ins Nest. Manchmal muss man das Prozedere mehr als einmal durchführen, um alle Ameisen endgültig loszuwerden.
    • Wenn es mit kochendem Wasser nicht funktioniert, nimm einen Stab und stich ihn tief ins Nest. Rühre ein bisschen damit herum, bis du ein ordentliches Loch bekommst. Befülle es bis zur Hälfte mit Backnatron und gieße Essig darüber.
    • Rote Ameisen kannst du auch mit der sog. „Eimermethode“ töten. Trage dabei lange Hosen und stecke sie zum Schutz in lange Socken. Nimm dann eine Schaufel und befördere die Feuerameisen in einen großen Eimer, in den du vorab Backnatron gestreut hast. Auf diese Weise können die Ameisen nicht herausklettern. Schaufle weiter, bis das ganze Nest im Eimer ist. Ertränke die Ameisen in Essig und Wasser oder mit kochendem Wasser. [6]
  5. Manchmal ist es schwer, ans ganze Nest zu kommen. Meist findest du aber ein Eingangsloch. Dort hinein kannst du kochendes Wasser gießen, meist ist es aber genauso effektiv, das Loch einfach zu verstopfen. Nimm dafür Erde oder Steine und streue sicherheitshalber etwas Borsäure an die Stelle. Wahrscheinlich werden die Ameisen dann woanders ihr Nest errichten.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Natürliche Abschreckungsmittel

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  1. Es gibt etliche Substanzen, die Ameisen so sehr verabscheuen, dass sie nicht in ihre Nähe kommen. Wenn du eine dieser Substanzen verwendest, um eine Linie an Fensterbänken, ums Haus oder überall dort zu ziehen, wo Ameisen ins Haus kommen, dann hältst du sie davon ab. Erneuere diese Linien alle paar Tage, denn die Ameisen werden hindurch kommen, sobald die Linie unterbrochen ist. Folgende Substanzen eignen sich: [7]
    • Zimt
    • Cayennepfeffer
    • Orangenabrieb oder Zitronenschalen
    • Kaffeesatz
  2. So wird das Innere des Hauses nicht klebrig, die Ameisen werden aber trotzdem vom starken Zitronengeruch abgeschreckt. Du kannst auch außerhalb des Hauses eine 1:1 Mischung aus Wasser und Zitronensaft versprühen.
  3. Sie hassen den Geruch etlicher ätherischer Öle, die die meisten Menschen als sehr angenehm empfinden. Gib zehn Tropfen ätherisches Öl in eine Tasse Wasser und sprühe die Mischung sowohl im Haus als auch außerhalb des Hauses aus, um die Ameisen abzuschrecken. Folgende Öle kannst du ausprobieren:
    • Zitronenöl
    • Pfefferminzöl
    • Eukalyptusöl (Benutze es nicht in der Nähe von Katzen! Für sie ist es giftig, nicht aber für Hunde.)
    • Lavendelöl
    • Zedernöl
  4. In den Frühlingsmonaten, in denen Ameisen am ehesten ins Haus kommen, solltest du Böden, Oberflächen und Schränke möglichst sauber halten. Das trägt schon viel dazu bei, dass keine Ameisen ins Haus kommen. Wenn sie kein Futter riechen, dann haben sie kein Interesse, das Haus zu bevölkern.
    • Lebensmittelbehälter sollten immer gut verschossen sein. Das gilt besonders für solche, die Zucker, Sirup und andere Lebensmittel enthalten, die Ameisen gern fressen.
    • Wenn du etwas verschüttest, insbesondere Fruchtsaft oder Sirup, wische es sofort weg.
  5. Wenn du ihnen keinen Zugang zum Haus gibst, dann bleiben sie wahrscheinlich eher draußen. Suche nach all den kleinen Spalten und Löchern, durch die sie kommen könnten, z.B. unter der Tür, um die Fensterbänke und andere, kleine Spalten im Fundament. Dichte die Löcher mit Dichtungsmasse ab, so dass das Haus luftdicht versiegelt wird. Zusätzlich kannst du die Stellen noch mit Lavendel- oder Zitronenwasser besprühen, um die Wirkung zu verstärken.
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Tipps

  • Stelle dir ein Spray aus Spülmittel, Essig und anderen Haushaltsreinigern her. Das funktioniert wunderbar!
  • Überprüfe immer Tür- und Fensterleisten. Aus einer Ameise können schnell tausende werden. Die Tiere hinterlassen eine unsichtbare Duftspur, die andere Ameisen riechen können. Benutze deshalb Reinigungsmittel gegen Ameisen, um diese Spur zu beseitigen.
  • Ameisen mögen keine Pfefferminzzahnpasta. Verschmiere etwas Zahnpasta an den Stellen, wo du sie siehst und in Nullkommanichts sind sie verschwunden.
  • Nimm ein Stück Papier und verteile irgendeine Art Kleber oder etwas anderes Klebriges darauf. Lege das Blatt dorthin, wo Ameisen sind. Wenn sie darauf krabbeln, bleiben sie kleben und wenn das Blatt voll ist, kannst du es einfach wegwerfen.
  • Wenn du Ameisen nicht töten magst, stelle zum Sommerbeginn ein Glas Honig oben in einen Baum im Garten. Das macht die Ameisen glücklich und sie kommen nicht in deine Küche.
  • Sauberkeit ist die beste Methode, um Ameisen im Haus zu vermeiden. Wische Oberflächen häufig ab und lass keine Krümel herumliegen.
  • Bewaffne dich mit Klebeband. Wenn du eine Ameise siehst, stülpe das Klebeband über sie und zerquetsche sie mit den Fingern. Die tote Ameise klebt dann am Klebeband, so bleibt alles sauber. Wiederhole das, bis das Klebeband nicht länger klebt.
  • Barrieren aus Kalk oder Salz sollen Ameisen angeblich abhalten, viele halten diese Methode allerdings nicht für wirksam.
  • Zerquetsche Ameisen mit den Fingern. Wasch dir danach aber unbedingt die Hände, denn viele Ameisen stinken.
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Warnungen

  • Bewahre Ameisenköder oder -fallen sicher vor Kindern und Haustieren auf. Stelle sie dort auf, wo nur die Ameisen an sie gelangen können.
  • Die Ameisen werden nach einer Weile wiederkommen, d.h. du musst das Prozedere wiederholen.
  • Denke daran, dass Ameisen wichtiger Bestandteil der Nahrungskette sind. Versuche nicht, alle Ameisen in deinem Umfeld umzubringen, nur die in deinem Haus.
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