PDF herunterladen PDF herunterladen

Es gehört mehr zum Gießen eines Betonbodens, als den Zement einfach auf den Boden zu geben und ihm beim Trocknen zuzuschauen. In diesem Artikel lernst du die nötigen Schritte kennen, um den frischen Beton zu formen und in eine attraktive, langlebige Oberfläche zu verwandeln. Versuche dabei schnell zu arbeiten (außer in den Schritten, wo es anders verlangt wird), damit du vor dem Trocknen des Betons fertig bist. Das ist besonders an heißen Tagen sehr wichtig.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Nivellierung (Einebnung) des frischen Betons

PDF herunterladen
  1. Falls du mit dem Gießen von Beton nicht vertraut bist, informiere dich im Internet, um sicherzustellen, dass du es richtig machst. Bereite dich darauf vor, sofort mit den nächsten Schritten weiterzumachen, sobald du den Beton gegossen hast.
  2. Viele moderne Betonmischungen müssen vor dem Ebnen der Oberfläche nicht verdichtet oder komprimiert werden. Wenn du die falsche Mischung verdichtest, kannst du die Betonschicht schwächen [1] . Lasse dir deine Entscheidung von einem Experten bestätigen, bevor du den Beton verdichtest.
    • Falls du dich für eine Verdichtung des Betons entscheidest, musst du ihn einfach nur mit Hilfe eines Stampfwerkzeugs (Hand, Rolle, etc.) nach unten drücken.
  3. Suche nach einem besonders geraden Kantholz mit den Maßen 0,60 m x 1,20 m und lege es über die Begrenzungen (oder Verschalungen), die den Beton an Ort und Stelle halten. Es sollte dabei mindestens 30 cm in jeder Richtung überstehen. Das Kantholz wird auch als Bohle bezeichnet.
  4. Arbeite mit der unten beschriebenen Technik und bewege dein Kantholz über die Verschalung, um überschüssigen Beton zu entfernen.
    • Arbeite mit einer "sägenden" Bewegung. Ziehe und schiebe das Kantholz über den Beton, während du die gesamte verschalte Fläche bearbeitest. Durch die sägende Bewegung wird vermieden, dass sich beim Nivellieren der Oberfläche Risse bilden.
    • Halte die vordere Kante etwas nach oben, um eine dünne Schnittkante zu bilden, dort wo das Kantholz auf den Beton trifft.
    • Behalte zu jeder Zeit eine kleine Schicht Beton (2,5 cm) vor der Kante deines Kantholzes, damit Risse in der Betonoberfläche sofort aufgefüllt werden.
    • Gieße und nivelliere bei größeren Projekten in Etappen.
    • Am Ende der Betonoberfläche solltest du den überschüssigen Beton gegen die Verschalung stoßen, damit er sich leicht mit einer Kelle entfernen lässt.
    Werbeanzeige
Teil 2
Teil 2 von 3:

Erste Stufe des Betonglättens

PDF herunterladen
  1. Die Abziehpatsche ist ein flaches Werkzeug mit einem langen Griff, das zum Glätten von kleineren Löchern und Rissen verwendet wird. Außerdem arbeitet es die gelösten Partikel tiefer in den Beton ein und bringt den weicheren, "cremigeren" Beton nach oben, um der Betonoberfläche einen besseren Abschluss zu verleihen.
    • Bearbeite die gesamte Betonfläche, indem du die Abziehpatsche vor und zurück bewegst, senkrecht zu der Richtung, in die du dein Kantholz bewegt hast. (Anders ausgedrückt: Bewege die Abziehpatsche zwischen den beiden Teilen der Verschalung, auf der du dein Kantholz aufgelegt hattest).
    • Hebe die vordere Kante leicht an, um eine kleinere Kontaktfläche zu erzeugen. Dies erreichst du, indem du das Werkzeug beim Schieben leicht in deine Richtung hebst und beim Ziehen von dir weg. Übertreibe es dabei nicht. Die Kanten des Werkzeugs sollten immer auf der gleichen Höhe wie der Beton bleiben.
    • Versuche diesen Vorgang anzuschließen, bevor das "Schwitzwasser" aus der Betondecke austritt. [2]
  2. Eine Glättkelle ist ein Werkzeug mit kurzem Griff, das denselben Zweck wie die Abziehpatsche erfüllt und für kleinere Projekte geeignet ist. [3] Eine elektrische Betonglättmaschine wird hauptsächlich bei größeren Projekten verwendet.
    • Bewege die Glättkelle in überlappenden Bögen vor und zurück, bis die gesamte Oberfläche zweimal bearbeitet wurde.
    • Eine elektrische Betonglättmaschine muss von zwei Personen vorsichtig auf der Betonoberfläche platziert werden. Allerdings reicht eine Person zur Bedienung aus. Man braucht ein wenig Übung, um sie richtig einsetzen zu können, also halte dich zu Beginn in der Mitte deiner Betonoberfläche auf, um die Kanten deines Betons nicht zu beschädigen. [4]
  3. Ein Abkantwerkzeug dient dazu, gleichmäßige Kanten und Ecken an den Verschalungen zu erzeugen, dort wo deine Abziehpatsche oder deine Glättkelle nicht akkurat genug sind. Dadurch erreichst du wesentlich robustere Kanten und verbesserst außerdem das Aussehen deiner Betonoberfläche.
    • Verwende Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen und bearbeite immer nur einen Bereich von etwa 30 bis 60 cm, bevor du zum nächsten Bereich übergehst. Wie auch bei den vorigen Werkzeugen solltest du die vordere Kante etwas anheben.
    • Drücke nicht zu tief in den Beton. Das kann Abdrücke hinterlassen, die schwierig zu entfernen sind.
  4. Diese werden "Dehnungsfugen" genannt und fangen das unvermeidliche Reißen deines Betons so auf, dass das Aussehen und die Funktionalität nur minimal beeinträchtigt werden. Die Fugen sollten etwa 25% in die Tiefe deines Betons hineinreichen. [5]
    • Die Distanz zwischen den Fugen sollte nicht mehr als das 24-fache der Stärke des Betons betragen. Falls du deine Maße in imperialen Maßeinheiten vorliegen hast, kannst du den Abstand deiner Fugen berechnen, indem du die Dicke deiner Betonfläche in Zoll nimmst und den gleichen Wert als Abstand in Fuß verwendest. (Zum Beispiel: Eine 4 Zoll starke (10 cm) Betondecke sollte Fugen mit einem Abstand von nicht mehr als 8 Fuß (2,4m) haben.) [6]
    • Von jeder inneren Ecke deiner Betondecke und jeder Kante, die an ein Gebäude oder eine Stufe angrenzt, sollte eine Dehnungsfuge ausgehen, da sich an diesen Stellen am häufigsten Risse bilden. [7]
    • Benutze ein Abrichtlineal oder eine Schnappleine, um die Fugen vor dem Schneiden leicht zu markieren. Achte beim Fugenschneiden darauf, dass du dein Werkzeuge gerade hältst.
    • Ein Fugenschneider ist für die meisten Projekte gut geeignet. Wenn der Beton bereits angetrocknet ist und zu reißen beginnt, kannst du eine Trockenschnittsäge verwenden, die bis zur gewünschten Tiefe schneiden kann. Bei besonders großen Projekten benutzt du am besten ein Markierungswerkzeug mit besonders langem Griff.
  5. Bei der Bearbeitung von Beton benötigt man Erfahrung, da die Trockengeschwindigkeit von mehreren Faktoren abhängig ist, z.B. den Mischungseigenschaften, der örtlichen Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Hier sind einige grundsätzliche Merkmale:
    • Wenn sich der Beton setzt, wird das "Schwitzwasser" an die Oberfläche gedrückt. Warte bis das Wasser verdunstet ist und der feuchte Schimmer auf dem Beton verschwindet.
    • Wenn der Beton noch immer sehr feucht ist und bei der Bearbeitung Rillen bildet, solltest du noch etwas länger warten.
    • Wenn der Beton zu hart und trocken wird, um ihn ordnungsgemäß zu glätten, kannst du die Oberfläche mit zusätzlichem Wasser anfeuchten. Das sollte jedoch nur als Notlösung dienen, da die Betondecke auf diese Weise geschwächt wird.
  6. Wenn du deine Betonoberfläche mit Hilfe eines Pulvers einfärben möchtest, dann trage es in der auf dem Etikett vorgeschriebenen Menge auf, solange der Beton noch den vollen feuchten Glanz aufweist. Du wirst ihn anschließend noch eine Weile trocknen lassen müssen, bevor du mit der zweiten Stufe fortfahren kannst.
    • Verwende das Pulver ausschließlich auf horizontalen Oberflächen und mit der entsprechenden Sicherheitsausrüstung, um das Einatmen der Chemikalien zu verhindern. [8]
    Werbeanzeige
Teil 3
Teil 3 von 3:

Zweite Stufe des Betonglättens

PDF herunterladen
  1. Dies ist das abschließende Glätten, das die "cremigere" Konsistenz des Betons hervorbringen und eine ebene, strapazierfähige Oberfläche erzeugen soll. Reibebretter aus verschiedenen Materialien erzeugen einen unterschiedlichen Effekt: [9]
    • Ein Reibebrett aus Magnesium ist bei professionellen Arbeitern sehr beliebt, weil es besonders leicht ist und sich ausgezeichnet für das Öffnen der Poren des Betons eignet, damit die Flüssigkeit verdunsten kann.
    • Ein Reibebrett aus Aluminium ist dem aus Magnesium sehr ähnlich, ist allerdings etwas robuster (und etwas schwieriger zu gebrauchen).
    • Reibebretter aus Holz (Rotholz oder Hartholz) sind preisgünstig, aber nutzen sich schnell ab. Sie erzeugen eine raue und grobe Oberfläche, was bei sehr steifen Beton nützlich ist oder bei Verwendung eines farbigen Härtungsmittel (das mit einem groben Werkzeug eingearbeitet werden muss).
    • Laminierte Reibebretter, die mit Leinenmaterial überzogen sind, werden für den gleichen Zweck wie die Reibebretter aus Holz verwendet, sind aber wesentlich haltbarer (und teurer).
    • Auch bei diesen Werkzeugen solltest du die vordere Kante leicht anheben und die Oberfläche mit flachen Bewegungen bearbeiten.
  2. Viele Leute überspringen diesen Schritt, weil sie die Betonoberfläche noch mit einem Besen bearbeiten wollen und dadurch nur geringe Verbesserungen erreicht werden. Die Bearbeitung des Betons mit einer Kelle, ohne diesen später auch mit einem Besen zu behandeln, resultiert in einer sehr glatten Oberfläche (was bei Nässe sehr unsicher ist) und kann feine Risse hervorrufen. [10]
    • Benutze dein Magnesium-Reibebrett auf die gleiche Weise, wie du auch die anderen Glättwerkzeuge benutzt hast. Du kannst eine sehr glatte Oberfläche erzeugen, indem du zweimal oder dreimal über die Betondecke streichst und zwischen den Schritten immer wartest, bis sie etwas angetrocknet ist. Hebe dabei die vordere Kante bei jedem Mal etwas mehr an. [11]
    • Du kannst auch ein Reibebrett aus Stahl verwenden, welches allerdings bei unfachmännischer Verwendung Wasser im Beton einschließen kann, wodurch dieser beschädigt wird.
    • Wenn du den Beton mit dem Reibebrett zu tiefgründig bearbeitest oder Luft in die Oberfläche einarbeitest, können die Luftblasen im Inneren der Betonmischung freigesetzt werden, wodurch dieser sich nicht richtig setzt.
    • Größere Glättwerkzeuge (oder andere Werkzeuge zur Oberflächenbearbeitung mit längerem Griff) werden manchmal als "Fresnos" bezeichnet. [12] Sie sind sehr praktisch, um die Mitte von großen Betonflächen zu erreichen. Alternativ kannst du ein Reibebrett verwenden, solltest dich aber beim Arbeiten auf der Betonoberfläche auf ein Holzbrett knien, um tiefere Abdrücke zu vermeiden.
  3. Die meisten Menschen bearbeiten ihren Betonboden abschließend auf diese Weise, um eine rutschfeste Oberfläche zu erzeugen. Du kannst diese Methode unabhängig davon anwenden, ob du den Beton vorher mit deinem Reibebrett bearbeitet hast oder nicht.
    • Benutze einen Besen mit mittelstarken Borsten (ein breiter, stabiler Hofbesen ist gut geeignet). Die Borsten sollten steif genug sein, um sichtbare Markierungen zu hinterlassen. Der Beton sollte so weich sein, dass sich Rillen darauf bilden können, aber genügend Widerstandskraft besitzen, dass diese nicht wieder zusammenfallen.
    • Tauche den Besen in einen Eimer mit Wasser und schüttle das überschüssige Wasser aus (nicht über dem Beton).
    • Ziehe den Besen in Segmenten vorsichtig über den Beton. Lass das vorherige Segment überlappen, um eine gleichmäßige Abdeckung sicherzustellen.
    • Wenn das Wasser von der Oberfläche ablaufen soll, kannst du die Rillen in die Richtung ziehen, in die das Wasser fließen soll. [13]
  4. Der abschließende Trocknungsprozess nimmt mehrere Wochen in Anspruch. Wenn du den Beton in der richtigen Geschwindigkeit trocknen lässt, minimierst du die Chance für spätere Beschädigungen.
    • Die einfachste Methode besteht darin, die Oberfläche des Betons anzufeuchten und mit einer Plastikplane abzudecken. Beschwere die Plane anschließend mit schweren Objekten.
    • Es gibt viele andere Möglichkeiten, um den Beton feucht zu halten, allerdings erfordern diese mehr Wasser oder verursachen mehr Arbeit als die Methode mit der Plastikplane. [14]
    • Es gibt Chemikalien zum Austrocknen des Betons, die oft von professionellen Unternehmen verwendet werden. Sie werden in verschiedenen Ausführungen angeboten, weshalb du dich bei einem Fachmann erkundigen solltest, der mit deiner Betonmischung vertraut ist, damit du das richtige Produkt auswählst.
    • Beginne so früh wie möglich mit dem Austrocknen. Sobald du damit begonnen hast, sollte der Boden für 24 Stunden nicht betreten werden. Leichte Fahrzeuge wie Fahrräder sind für eine Woche nicht erlaubt und der Verkehr von Autos sollte zwei Wochen lang unterbleiben. Das vollständige Austrocknen dauert mindestens 30 Tage und in den Ecken oder an den Kanten sogar noch länger.
  5. Nachdem der Beton für mindestens einen Monat getrocknet ist, kannst du eine Versiegelung auftragen, die den Beton gegen Feuchtigkeit schützt und die Reinigung erleichtert. [15]
    • Reinige die Betondecke gründlich vor der Anwendung eines Versiegelungsmittels.
    • Trage das Produkt nur dünn auf, um Pfützen zu vermeiden. Anschließend kannst du bei Bedarf einige Stunden (orientiere dich an den Anweisungen auf dem Etikett) warten und dann eine zweite Schicht in senkrechter Richtung zu der ersten Schicht auftragen.
    • Lass die Versiegelung vollständig trocknen, bevor du über die Betonfläche läufst oder Gegenstände darauf abstellst. Warte drei Tage, bevor du den Beton für Fahrzeuge freigibst.
    Werbeanzeige

Was du brauchst

  • Werkzeug zum Verdichten ( nur wenn erforderlich)
  • Kantholz (0,60m x 1,20m)
  • Abziehpatsche oder Glättkelle
  • Abkantwerkzeug
  • Abrichtlineal oder Schnappleine
  • Fugenschneider, Trockenschnittsäge, Markierungswerkzeug
  • Reibebrett
  • Farbpulver (optional)
  • Magnesium-Reibebrett (optional)
  • Besen (optional für manche Projekte)

Tipps

  • Stelle sicher, dass du einige Helfer für größere Arbeiten bereitstehen hast. Beton kann besonders an warmen Tagen ziemlich schnell aushärten.
  • Wenn du nur ein oder zwei Projekte umsetzen willst, solltest du versuchen, dir die teuren Geräte irgendwo auszuleihen.
Werbeanzeige

Warnungen

  • Trage hohe Gummistiefel, wenn du im nassen Beton herumlaufen musst.
  • Feuchter Beton auf der Haut kann gesundheitsschädliche Reaktionen auslösen, die von leichten Rötungen bis hin zu schweren, entstellenden Verätzungen reichen. Wenige Tropfen Beton stellen keine Gefahr dar, aber du solltest es vermeiden, in Kleidung oder Stiefeln zu arbeiten, die komplett mit Beton vollgesogen sind.
  • Trage Handschuhe (Gummihandschuhe sind am sichersten).
Werbeanzeige

Über dieses wikiHow

Diese Seite wurde bisher 110.742 mal abgerufen.

War dieser Artikel hilfreich?

Werbeanzeige